Mifa Modell 901: Unterschied zwischen den Versionen

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Unter der Bezeichnung ''Modell 901'' stellte Mifa auf der Leipziger Frühjahrsmesse 1967 erstmals ein Klappfahrrad vor und folgte damit einem internationalen Trend. Auch in der DDR war die Nachfrage nach dem Klappfahrrad (oft auch als Minirad bezeichnet) groß, und so entwickelte es sich bald zum meistproduzierten Fahrradmodell Ostdeutschlands. Bis 1990 entstanden fast 3 Millionen "Klappis".  
Unter der Bezeichnung ''Modell 901'' stellte Mifa auf der Leipziger Frühjahrsmesse 1967 erstmals ein Klappfahrrad vor und folgte damit einem internationalen Trend. Auch in der DDR war die Nachfrage nach dem Klappfahrrad (oft auch als Minirad bezeichnet) groß, und so entwickelte es sich bald zum meistproduzierten Fahrradmodell Ostdeutschlands. Bis 1990 entstanden fast 3 Millionen "Klappis".  


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             Glattlack: rot, blau, grün, oliv, weiß, orange, ocker
             Glattlack: rot, blau, grün, oliv, weiß, orange, ocker
             Zweifarbig, Glattlack: Rahmen rot, Gepäckträger und Kettenschutz weiß und weißer Rahmen mit rotem Kettenschutz<br>          und Gepäckträger
             Zweifarbig, Glattlack: Rahmen rot, Gepäckträger und Kettenschutz weiß und weißer Rahmen mit rotem Kettenschutz<br>          und Gepäckträger
[[Kategorie:Klappräder Mifa]]

Version vom 4. Februar 2012, 21:14 Uhr

Diese Seite ist Teil der Modellübersicht des VEB Mifa-Werk Sangerhausen
in der Unterkategorie    Mifa Klappräder

Unter der Bezeichnung Modell 901 stellte Mifa auf der Leipziger Frühjahrsmesse 1967 erstmals ein Klappfahrrad vor und folgte damit einem internationalen Trend. Auch in der DDR war die Nachfrage nach dem Klappfahrrad (oft auch als Minirad bezeichnet) groß, und so entwickelte es sich bald zum meistproduzierten Fahrradmodell Ostdeutschlands. Bis 1990 entstanden fast 3 Millionen "Klappis".

Der 40 cm hohe Rahmen des Modells 901 war offen gestaltet, d.h. es fehlte das Oberrohr. Aus diesem Grund war das Unterrohr massiver ausgeführt. Anders als bei den übrigen Fahrrädern wurden die einzelnen Rahmenrohre miteinander verschweißt. Das Klapprad besaß schräge Ausfallenden sowie einen Hinterbau mit geraden Sitzstreben und gekröpften Kettenstreben. Mit Hilfe eines Klappscharniers lässt sich der Rahmen in der Mitte zusammenklappen. Dank zusätzlicher Schnellspanneinrichtungen für den Lenker und den Sattel lässt es sich mühelos und platzsparend (Abmessungen im zusammengeklappten Zustand: 79 cm x 75 cm x 25 cm) transportieren. Aufgrund des großen Verstellbereichs von Sattel und Lenker war das Klapprad sowohl für Kinder als auch für Erwachsene geeignet.

Die Katalogabbildung des Jahres 1967 zeigt offenbar ein Vorserienmodell mit etwas anders gestaltetem Rahmen, der in dieser Form nicht in Serie ging. Besonders auffällig ist der Verlauf des Unterrohres im Tretlagerbereich. Die Serienmodelle unterschieden sich außerdem hinsichtlich der Verstrebungen im Tretlager- und Steuerkopfbereich. Diese zusätzlichen Verstärkungen des Rahmens wurden jedoch nur bis etwa 1970 beibehalten, so dass solche Ausführungen heute kaum noch zu finden sind. Das Datum des Baujahres (Monats- und Jahresangabe) wurde bis Anfang der 1970er Jahre im unteren Drittel des Gabelschaftes eingeprägt. Die Rahmennummer ist auf dem hinteren Ausfallende geprägt. 1974 erfolgte eine Umgestaltung des Hinterbaus (statt mit Sattelrohr verschweißt nun an der Sattelklemmschraube befestigt), nun ist die Rahmennummer auf dem Sattelrohr zu finden. Die Rahmen besaßen eine angeschweißte Halterung für die Luftpumpe, für den Dynamo und für den Kettenschutz.

Das Modell 901 besaß grundsätzlich Aluminiumfelgen (20"). Auch die Schutzbleche bestanden aus Aluminium und waren bis 1971/72 in Rahmenfarbe, danach nur noch rot liniert. Frühe Klappräder wurden vorn mit einem Dynamoscheinwerfer ausgestattet, der schon nach kurzer Zeit durch einen herkömmlichen Scheinwerfer ersetzt wurde. Auch die Schnellspanneinrichtung am Lenker wurde schon nach kurzer Zeit überarbeitet. Beim Lenker selbst handelte es sich um einen neuentwickelten Hochlenker. Etwa 1970/71 änderte sich zudem das Profil der Felgen, die nunmehr ein fünfflächiges Profil hatten. Das Modell 901 war mit Glocken- oder Keiltretlager (Thompson-Ausführung) lieferbar. Die Länge der Tretkurbeln beträgt nur 150 mm statt der sonst üblichen 170 mm. Eine Stempelbremse mit Bowdenzug sowie ein Terrysattel waren weitere Ausstattungsmerkmale.

Statt der damals bei Mifa üblichen Steuerkopfschilder besaß das Klapprad bereits ein Schiebebild. Der Rahmen war einfarbig lackiert (Metallic- oder Glattlack). Das übrige Rahmendekor entsprach jedoch dem der anderen Mifa-Fahrräder und wechselte 1971. Weitere Details über die bei Mifa verwendeten Rahmendekore sind hier zu finden.

Das genaue Produktionsende des Modells 901 lässt sich kaum eingrenzen. Während es im Katalog des Jahres 1975 noch abgebildet ist, erscheint es 1977 nicht mehr im Katalog. Stattdessen wurde es vom weitgehend identischen Modell 903 abgelöst.



  • Technische Merkmale
 - Stahlrohrrahmen, Schweißkonstruktion, Rahmenhöhe 40 cm, Hinterbau bis 1974 starr ausgeführt, danach offen ausgeführt
 - schräge Ausfallenden nach vorn
 - Dynamohalterung an Vordergabel
 - Luftpumpenhalterung an Sattelrohr angelötet
 - Glockentretlager oder [[Tretlager|Keiltretlager in Thompson-Ausführung, 150 mm Kurbellänge, Kettenblatt 46 Zähne
 - Aluminiumfelgen, 32 Loch, Hutmuttern und Unterlegscheiben
 - Bereifung 20"x1.75"
 - vorn Bowdenzugstempelbremse, hinten Renak Rücktrittnabe, Zahnkranz 16 Zähne
 - polierte Aluminiumschutzbleche, bis 1971/72 in Rahmenfarbe liniert, danach rot liniert, Mifa Emblem auf
   hinterem Schutzblech
 - Sportgepäckträger
 - Zubehör: Kettenschutz, Luftpumpe, Werkzeugtasche mit Inhalt
 - Farben: Metallic-Lack:  blau, grün, anthrazit, flieder
           Glattlack: rot, blau, grün, oliv, weiß, orange, ocker
           Zweifarbig, Glattlack: Rahmen rot, Gepäckträger und Kettenschutz weiß und weißer Rahmen mit rotem Kettenschutz
und Gepäckträger