Mifa Modell 214: Unterschied zwischen den Versionen

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  Übersichtsartikel        [[Mifa Sporträder ab 1969]]
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===Einordnung in die Modellpalette===
Das '''Modell 214''' von Mifa löste in der zweiten Hälfte der Achtziger Jahre das bisherige Sportrad [[Mifa Modell 204|Modell 204]] ab. Die entsprechende Damenausführung trug nun die Modellnummer [[Mifa Modell 264|264]]. Der Rahmen war mit dem des Vorgängertyps identisch. Auch die übrige Ausstattung glich der des bisherigen Modells: So besaß dieses Fahrrad ein [[Tretlager|Keiltretlager]] (Thompson-Ausführung), zwei [[Bremsen|Felgenbremsen]] sowie  [[Felgen#Leichtmetallfelgen|Leichtmetallfelgen]] der Einheitsbreite, kombiniert mit [[Bereifung]] der Breite 1 <sup>3</sup>/<sub>8</sub>". Ein [[Sattel|Sportsattel]], [[Schutzbleche]] aus Leichtmetall,  ein [[Gepäckträger|Sportgepäckträger]] sowie ein [[Fahrradständer|Seitenständer]] waren weitere Ausstattungsmerkmale. Statt des bisherigen Sportlenkers besaß das Modell 264 einen [[Lenker|Lenkerbügel]] in NSU-Form (mit [[Vorbau]]), der auch beim Modell [[Mifa Modell 207|207]] Verwendung fand. Darüber hinaus besaßen die Sporträder jetzt auch ein [[Fahrradschlösser|Speichenschloss]]. Wie das Vorgängermodell auch, hatte das Fahrrad einen Dreifach-[[Ritzel|Leerlaufzahnkranz]] sowie ein [[Gangschaltung|Schaltwerk]] von [[Favorit]]. Anstelle des sonst üblichen Kettenschutzes kam hier eine Kettenschutzscheibe aus Aluminium zum Einsatz, die am [[Kettenblatt]] angeschraubt wurde. Eine zusätzliche [[Speichenschützer|Speichenschutzscheibe]] am Hinterrad sollte verhindern, dass die Kette in den Raum zwischen Ritzel und Speichen gerät. Die folgende Tabelle erlaubt eine Übersicht hinsichtlich der wichtigsten Unterschiede, wie sie bei den Mifa-Sporträdern zwischen 1987 und 1990 bestanden:
 
Das Modell 214 von Mifa löste in der zweiten Hälfte der Achtziger Jahre das bisherige Sportrad [[Mifa Modell 204|Modell 204]] ab. Die entsprechende Damenausführung trug nun die Modellnummer [[Mifa Modell 264|264]]. Unklar bleibt jedoch, aus welchem konkreten Grund der Wechsel der Modellnummer vollzogen wurde. Bereits 1985 kam es bei den Sporträdern zu einer Überarbeitung des hinteren Rahmendreiecks, die den Übergang zum neuen Modell bedeuten könnte. Im Zusammenhang mit der Einführung der neuen Sportrad-Modelle der "Sprint"-Serie im Jahre 1987 wurden auch die übrigen Sporträder optisch aufgefrischt und die Ausstattung erweitert. Spätestens zu diesem Zeitpunkt erfolgte eine Änderung der Typenbezeichnungen. Für die Herren-Sporträder sind in einem Mifa-Katalog von 1989 folgende Modellnummern zu finden:
 
* [[Mifa Modell 211]] - Herren-Sportrad, Rücktrittbremsnabe
* [[Mifa Modell 212]] - Herren-Sportrad, Starrnabe mit Leerlaufzahnkranz
* Mifa Modell 214 - Herren-Sportrad, Dreigang-Kettenschaltung
* [[Mifa Modell 207]] - Herren-Sportrad, Fünfgang-Kettenschaltung
 
1989 kam noch das Modell [[Mifa Modell 208|208]] hinzu. Während das Vorgängermodell [[Mifa Modell 204|204]] offenbar nur in begrenztem Umfang produziert wurde, ist Modell 214 recht häufig zu finden. Der Produktionsausstoß der Sporträder - insbesondere derer mit Gangschaltung - war in der zweiten Hälfte der 1980er Jahre deutlich vergrößert worden. Für Modell 214 ist auch ein Export in die Bundesrepublik unter den Markennamen ''Schneider'' und ''Exclusiv'' belegt, diese Fahrräder wiesen eine [[Exportfahrräder|geänderte Ausstattung]] auf. In der DDR wurde Modell 214 im Jahr 1989 für 560 Mark verkauft, es war also etwa 200 Mark teurer als Sporträder ohne Gangschaltung.
 
===Rahmen und Ausstattung===
 
Der Rahmen war mit dem des Vorgängertyps identisch. Auch die übrige Ausstattung glich der des bisherigen Modells: So besaß dieses Fahrrad ein [[Tretlager|Keiltretlager]] (Thompson-Ausführung), zwei [[Bremsen|Felgenbremsen]] sowie  [[Felgen#Leichtmetallfelgen|Leichtmetallfelgen]] der Einheitsbreite, kombiniert mit [[Bereifung]] der Breite 1 <sup>3</sup>/<sub>8</sub>". Ein [[Sattel|Sportsattel]], [[Schutzbleche]] aus Leichtmetall,  ein [[Gepäckträger|Sportgepäckträger]] sowie ein [[Fahrradständer|Seitenständer]] waren weitere Ausstattungsmerkmale. Statt des bisherigen Sportlenkers besaß das Modell 214 einen [[Lenker|Lenkerbügel]] in NSU-Form (mit [[Vorbau]]), der auch beim Modell [[Mifa Modell 207|207]] Verwendung fand. Ferner hatte das Fahrrad einen Dreifach-[[Ritzel|Leerlaufzahnkranz]] sowie ein [[Gangschaltung|Schaltwerk]] von [[Favorit]]. Anstelle des sonst üblichen Kettenschutzes kam hier eine Kettenschutzscheibe aus Aluminium zum Einsatz, die am [[Kettenblatt]] angeschraubt wurde. Eine zusätzliche [[Speichenschützer|Speichenschutzscheibe]] am Hinterrad sollte verhindern, dass die Kette in den Raum zwischen Ritzel und Speichen gerät. Darüber hinaus besaßen die Sporträder jetzt auch ein [[Fahrradschlösser|Speichenschloss]] und zumindest ab 1989 Speichenreflektoren.<br>Die folgende Tabelle erlaubt eine Übersicht hinsichtlich der wichtigsten Unterschiede, wie sie bei den Mifa-Sporträdern zwischen 1987 und 1990 bestanden:


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===Änderungen während der Produktionszeit===
Weitere Informationen sind im Übersichtsartikel [[Mifa Sporträder ab 1969]] aufgeführt.  
 
Nachdem Ende 1989 das Sportrad [[Mifa Modell 208|208]] "Exkurs" erschienen war, wurden einige der dort realisierten Überarbeitungen auch auf die übrigen Sportrad-Modelle von Mifa übertragen. So besaß das Modell 214 seit dem I. Quartal 1990 andere Schutzbleche. Diese waren wiederum aus Aluminium gefertigt, jedoch mittig mit einer breiten Sicke versehen. Auch die erstmals beim Modell 208 verwendeten neuen Rahmenmuffen (Steuerkopfmuffen und Sitzmuffe) wurden ab dem I. Quartal 1990 bei den übrigen Mifa-Sporträdern verwendet. Darüber hinaus war die Luftpumpenhalterung seit 1989 am Unterrohr angebracht. Auffälligste Veränderung ist der im II. Quartal 1990 vollzogene Übergang zu einer [http://de.wikipedia.org/wiki/Pletscher_AG Pletscherplatte] zwischen den Sitzstreben. Eine weitere, zeitgleich eingeführte Neuerung stellte der Gepäckträger dar, der auch bei vielen anderen Fahrrädern von Diamant und Mifa aus dem Zeitraum 1990/91 zu finden ist. Dabei handelt es sich um eine Neuentwicklung von Mifa, die erstmals am Modell 208 zum Einsatz kam und für die 1990 auch ein Patent erteilt wurde.<br>Trotz dieser Überarbeitungen wurde das Modell 214 noch 1990 aus dem Sortiment genommen. Im ersten Mifa-Katalog aus der Zeit nach der Umwandlung in eine GmbH fehlt es auch bereits, stattdessen sind dort neuentwickelte Sporträder zu finden. 
 
===Lackierung und Rahmendekor===
 
1987 führte Mifa bei den Sporträdern ein neues Rahmendekor ein, das mit dem der übrigen Fahrräder nicht mehr identisch war. Die Rahmen dieser Fahrräder waren zunächst einfarbig lackiert ([[Lackierung#Metallic-Lack ("Fischsilber-Lack")|Metallic-]] oder Uni-Lackierungen). Der Gabelkopf war in in Rahmenfarbe lackiert. Im Laufe des Jahres 1989 wurde auf eine Zweifarb-Lackierung umgestellt, wobei Gabel und Steuerkopfbereich in schwarz gehalten waren und grundsätzlich Uni-Lack verwendet wurde. In dieser Form wurden die Fahrräder bis in das I. Quartal 1990 hinein ausgeliefert, dann wurde das Rahmendekor überarbeitet. Schon im II. Quartal kam wiederum eine neue Gestaltungsvariante zur Anwendung, möglicherweise wurden auch beide Dekore zeitgleich verwendet. Weitere Details über die bei Mifa verwendeten Rahmendekore sind [[Datierung Mifa Fahrräder#Datierung mit Hilfe des Rahmendekors|hier]] zu finden.


===Galerie===
===Galerie===

Version vom 8. August 2018, 00:25 Uhr

 Diese Seite ist Teil der Modellübersicht des VEB Mifa-Werk Sangerhausen
 Übersichtsartikel Mifa Sporträder ab 1969

Das Modell 214 von Mifa löste in der zweiten Hälfte der Achtziger Jahre das bisherige Sportrad Modell 204 ab. Die entsprechende Damenausführung trug nun die Modellnummer 264. Der Rahmen war mit dem des Vorgängertyps identisch. Auch die übrige Ausstattung glich der des bisherigen Modells: So besaß dieses Fahrrad ein Keiltretlager (Thompson-Ausführung), zwei Felgenbremsen sowie Leichtmetallfelgen der Einheitsbreite, kombiniert mit Bereifung der Breite 1 3/8". Ein Sportsattel, Schutzbleche aus Leichtmetall, ein Sportgepäckträger sowie ein Seitenständer waren weitere Ausstattungsmerkmale. Statt des bisherigen Sportlenkers besaß das Modell 264 einen Lenkerbügel in NSU-Form (mit Vorbau), der auch beim Modell 207 Verwendung fand. Darüber hinaus besaßen die Sporträder jetzt auch ein Speichenschloss. Wie das Vorgängermodell auch, hatte das Fahrrad einen Dreifach-Leerlaufzahnkranz sowie ein Schaltwerk von Favorit. Anstelle des sonst üblichen Kettenschutzes kam hier eine Kettenschutzscheibe aus Aluminium zum Einsatz, die am Kettenblatt angeschraubt wurde. Eine zusätzliche Speichenschutzscheibe am Hinterrad sollte verhindern, dass die Kette in den Raum zwischen Ritzel und Speichen gerät. Die folgende Tabelle erlaubt eine Übersicht hinsichtlich der wichtigsten Unterschiede, wie sie bei den Mifa-Sporträdern zwischen 1987 und 1990 bestanden:

Ausstattungsdetail Modell 211/212
Modell 261/262
Modell 214/264 Modell 207/257 Modell 208
Anzahl der Gänge 1 3 5 10
Lenker Sportlenker NSU-Form NSU-Form Flachlenker
Vorbau nur Modelle 211/212 ja ja ja
Naben Stahl Stahl Aluminium Aluminium

Weitere Informationen sind im Übersichtsartikel Mifa Sporträder ab 1969 aufgeführt.

Galerie

Anlötteile am Rahmen

Verwendungszweck Bemerkungen
Zugführung für hint. Felgenbremse
Zugführung für Kettenschaltung
Luftpumpenhalterung am Sattelrohr; ab 1989 am Unterrohr
Halterung für Dynamo an der Vorderradgabel
Halterung für Speichenschloss an der linken Sitzstrebe

Technische Merkmale