Mifa Modell 201: Unterschied zwischen den Versionen

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Datei:Mifa 201 von 1987 rosa Bild1.JPG|'''Mifa Modell 201 (1987)'''<br>Ein weiteres Exemplar von 1987, es befindet sich im Originalzustand. Vom Spannband-Gepäckträger einmal abgesehen, ist das Fahrrad technisch und funktional auf demselben Niveau wie die ersten Diamantsporträder von 1954 - qualitativ ist es sogar deutlich minderwertiger.  
Datei:Mifa 201 von 1987 rosa Bild1.JPG|'''Mifa Modell 201 (1987)'''<br>Ein weiteres Exemplar von 1987, es befindet sich im Originalzustand. Vom Spannband-Gepäckträger einmal abgesehen, ist das Fahrrad technisch und funktional auf demselben Niveau wie die ersten Diamantsporträder von 1954 - qualitativ ist es sogar deutlich minderwertiger.  


Datei:Mifa 201 von 1987 rosa Bild2.JPG|Auffällig ist, dass Mifa-Fahrräder in der Zeit 1986-1988 häufig mit dem sonst eher selten verwendeten Scheinwerfertyp [[FER Scheinwerfer|8707.21]] ausgestattet wurden. Insbesondere Tretkurbeln und Tretlager waren zu dieser Zeit mangels Materialqualität und Schmierung sehr störanfällig geworden. Auch die Passgenauigkeit der Teile, etwa am Lenkerschaft, ließ oft zu wünschen übrig.
Datei:Mifa 201 von 1987 rosa Bild2.JPG|Auffällig ist, dass Mifa-Fahrräder in der Zeit 1986-1988 häufig mit dem sonst eher selten verwendeten Scheinwerfertyp [[FER Scheinwerfer|8707.21]] ausgestattet wurden. Insbesondere Tretkurbeln und Tretlager waren zu dieser Zeit mangels Materialqualität und Schmierung sehr störanfällig geworden. Auch die Passgenauigkeit der Teile, etwa am Lenkerschaft, ließ oft zu wünschen übrig.
 
Datei:Mifa Modell 211 1989.jpg|'''Mifa Modell 211 (1989)'''<br>In dieser Übersicht von 1989 wird das Modell 211 gezeigt. Auffällig ist hier der verchromte Gabelkopf. Bisher bekannte Belegexemplare weisen stets einen solchen in Rahmenfarbe lackiert auf.
 
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Version vom 20. Juni 2020, 22:38 Uhr

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Das Modell 201 von Mifa war ein Herren-Sportrad, das parallel zum weitgehend gleichen Typ 202 zwischen 1969 und 1990 hergestellt wurde. Seit Mitte der 1980er Jahre wurde es mehrfach in Details weiterentwickelt, spätestens 1989 wurde die Modellnummer geändert (jetzt als Typ 211 bezeichnet). Der konkrete Anlass für diese Umbezeichnung ist jedoch unklar.

Etappen der Modellpflege

Trotz langjähriger Typenkonstanz wurden die Sporträder von Mifa stetig modifiziert. Während in den 1970er Jahren vor allem Überarbeitungen im Sinne von Rationalisierungen durchgeführt wurden, fanden in den 1980er Jahre schrittweise Weiterentwicklungen statt. Die letzten Sporträder hatten insofern mit denen der früheren Jahre nur noch wenige konstruktive Gemeinsamkeiten.

  • 1969: Serienanlauf der Sporträder im Mifa-Werk Sangerhausen (zunächst mit Mifa-Rahmendekor, noch 1969 Rückkehr zum bisherigen Diamant-Dekor)
  • 1971: Neue Felgen mit fünfflächigem Profil
  • 1973: Überarbeitung des Gabelkopfes
  • 1975: Nunmehr Mifa- statt Diamant-Rahmendekor, Tretlager und -muffe überarbeitet (Thompson-statt BSA-Ausführung)
  • 1978: Kettenschutz jetzt serienmäßig, Gepäckträger verchromt statt lackiert, Lenker und Vorbau mit neuer Form
  • 1979: Gepäckträger mit neuer Form, Kettenschutz verchromt statt lackiert, Rahmen nur noch einfarbig lackiert
  • 1981: Beleuchtungskabel nunmehr im Rahmen verlegt, Gepäckträger mit Spanngummi statt mit Federklappe
  • 1985: Dynamohalterung nunmehr an der Vorderradgabel, bisheriges Stegrohr zwischen den Kettenstreben durch einfaches Blechstück ersetzt
  • 1986: hintere Ausfallenden überarbeitet, Sitzstreben nun tiefer an der Sitzmuffe befestigt
  • 1987: Halterung für das von nun an serienmäßige Speichenschloss (an linker Sitzstrebe), Speichenreflektoren und Seitenständer jetzt Serienausstattung
  • 1989: Luftpumpenhalterung jetzt am Unterrohr, Zweifarb-Lackierung


Kurz nach der Einführung des Sportrads "Sprint" wurden einige der dort realisierten Neuerungen Ende 1989/Anfang 1990 auf die übrigen Sporträder übertragen:

  • Neue Steuerkopf- und Sitzmuffen, geänderte Rahmengeometrie mit steilerem Sitz- und Steuerrohrwinkel
  • Neue Aluminium-Schutzbleche: Nunmehr mit breiter Sicke (mittig) und nur noch jeweils einer Strebe (außenliegend geführt)
  • Entfall der Kettenschiene, stattdessen Kettenschutzring analog den übrigen Modellen
  • Rahmen einheitlich mit Anschlagösen zur Befestigung eines Schaltzuges

Die beiden letztgenannten Punkte dürften vor allem eine Vereinheitlichnung mit den übrigen Sporträdern gewesen sein. Ende der 1980er Jahre wurden allerdings kaum noch Sporträder ohne Gangschaltung produziert. Im Sommer 1990 wurden beim Leichtlauffahrrad gänzlich überarbeitete Ausstattungslinien realisiert.

Galerie

Technische Merkmale

Modell 201
Rahmen: Stahlrohrrahmen mit Außenmuffen, Hinterbau starr,
Ketten- und Sitzstreben gerade
Rahmenform: Diamant-Form
Rahmenhöhe: 560 mm
Steuerrohrlänge: 130 mm
Befestigungspunkte für Kettenschutz: An Unterrohr und Sitzrohr (bis Anfang 1990)
Anlötteil für Dynamo: Am Hinterbau
(ab 1985 an Vorderradgabel)
Haltespitzen für
Luftpumpe:
Am Sitzrohr
(ab 1989 am Unterrohr)
Führung für Schaltseil: Ab Anfang 1990
Tretlager: Keiltretlager BSA-Ausführung (Typ 8032 S)
ab 1975: Thompson-Ausführung (Typ 8041 S)
Übersetzungs-
verhältnis:
48:20
Vorderradnabe: Einteilige Vorderradnabe (Stahl)
Hinterradnabe: Rücktrittnabe
Bremsen: Vorn Felgenbremse (Rasant Type 200), hinten Rücktritt
Lenker: Flachlenker mit Vorbau
ab 1978 Tourensport-Lenker mit Vorbau
Sattel: Leder-Sportsattel (Möve Nr. 421 VL)
Felgen: Aluminiumfelgen
Bereifung: Drahtreifen 28" × 1 3/8” (37-622)
Schutzbleche: Aluminiumschutzbleche
Preis: