Mifa Modell 167: Unterschied zwischen den Versionen

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===Rahmen und Ausstattung===
===Rahmen und Ausstattung===


Das Modell 167 besaß einen für Tourensporträder typischen [[Rahmen]] mit schrägen [[Ausfallenden]] sowie einen offenen Hinterbau. Die Sitz- und die Kettenstreben waren gerade ausgeführt. Der Rahmen besaß zusätzliche [[Anlötteile]] für den [[Dynamo]] und für die [[Luftpumpe]]. Am Unterrohr sowie an der rechten Kettenstrebe befanden sich kleine Ösen, an denen das [[Beleuchtungskabel]] befestigt werden konnte. Die Dynamohalterung war, anders als beim bisherigen Modell, an der Vorderradgabel angebracht. Die Rahmenhöhe betrug 56 cm. Nach dem Modellwechsel wurden die 28"-Tourensporträder offenbar überwiegend mit einer Tourengabel ähnlich der 26"-Ausführungen ausgestattet, zumindest sind kaum Exemplare zu finden, die die von den Sporträdern bekannte (und auch beim Modell 162 ausschließlich verwendete) [[Rundscheidengabel]] besitzen. Uneinheitlichkeit bestand beim Tretlager, das offiziellen Angaben zufolge ein [[Tretlager|Keiltretlager]] im Thompson-Ausführung sei. Einige Räder sind jedoch auch mit [[Tretlager|Glockentretlagern]] ausgestattet worden. Die [[Schutzbleche|Aluminiumschutzbleche]] waren nun mit schwarz ausgelegten Sicken versehen, das vordere Schutzblech besaß wie bisher eine Überlaufstrebe. Anstelle der beim Modell 162 verwendeten Stahlfelgen griff man nun auf die [[Felgen|Aluminiumfelgen]] der Sporträder zurück. Eine [[Bremsen|Felgenbremse]], [[Sattel|Tourensattel]] sowie ein [[Kleidernetze|Kleidernetz]] waren weitere Ausstattungsmerkmale.<br>Mitte der 1980er Jahre wurde die Produktion von Tourensport- und Klapprädern bei Mifa zugunsten der Sporträder gedrosselt. Damit einher ging auch eine Neuausrichtung der Modellpalette der Tourensporträder: Diese wurde zusammengefasst und stärker als bisher standardisiert. Infolgedessen wurden die 28"-Ausführungen "abgewertet" und galten nun nicht mehr als "Luxusmodelle" im Vergleich zu den übrigen Tourensporträdern. Der Verzicht auf den bisher üblichen [[Vorbau]] (stattdessen nunmehr einfacher [[Lenker|Sportlenker]] mit Klemmmuffe) sowie der Ersatz der Sport- durch die wenig haltbaren [[Pedale|Blockpedale]] können als Hinweis auf diese veränderte Bedeutung der 28"-Tourensporträder innerhalb der Produktpalette bei Mifa nach 1984 gesehen werden.
Das Modell 167 besaß einen für Tourensporträder typischen [[Rahmen]] mit schrägen [[Ausfallenden]] sowie einen offenen Hinterbau. Die Sitz- und die Kettenstreben waren gerade ausgeführt. Der Rahmen besaß zusätzliche [[Anlötteile]] für den [[Dynamo]] und für die [[Luftpumpe]]. Am Unterrohr sowie an der rechten Kettenstrebe befanden sich kleine Ösen, an denen das [[Beleuchtungskabel]] befestigt werden konnte. Die Dynamohalterung war, anders als beim bisherigen Modell, an der Vorderradgabel angebracht. Die Rahmenhöhe betrug 56 cm. Nach dem Modellwechsel wurden die 28"-Tourensporträder offenbar überwiegend mit einer Tourengabel ähnlich der 26"-Ausführungen ausgestattet, zumindest sind kaum Exemplare zu finden, die die von den Sporträdern bekannte (und auch beim Modell 162 ausschließlich verwendete) [[Rundscheidengabel]] besitzen. Uneinheitlichkeit bestand beim Tretlager, das offiziellen Angaben zufolge ein [[Tretlager|Keiltretlager]] im Thompson-Ausführung sei. Einige Räder sind jedoch auch mit [[Tretlager|Glockentretlagern]] ausgestattet worden. Die [[Schutzbleche|Aluminiumschutzbleche]] waren nun mit schwarz ausgelegten Sicken versehen, das vordere Schutzblech besaß wie bisher eine Überlaufstrebe. Anstelle der beim Modell 162 verwendeten Stahlfelgen griff man nun auf die [[Felgen|Aluminiumfelgen]] der Sporträder zurück. Eine [[Bremsen|Felgenbremse]], [[Sattel|Tourensattel]] sowie ein [[Kleidernetze|Kleidernetz]] waren weitere Ausstattungsmerkmale.<br>Mitte der 1980er Jahre wurde die Produktion von Tourensport- und Klapprädern bei Mifa zugunsten der Sporträder gedrosselt. Damit einher ging auch eine Neuausrichtung der Modellpalette der Tourensporträder: Diese wurde zusammengefasst und stärker als bisher standardisiert. Infolgedessen wurden die 28"-Ausführungen "abgewertet" und galten nun nicht mehr als "Luxusmodelle" im Vergleich zu den übrigen Tourensporträdern. Der Verzicht auf den bisher üblichen [[Vorbau]] (stattdessen nunmehr einfacher [[Lenker|Sportlenker]] mit Klemmmuffe) sowie der Ersatz der Sport- durch die wenig haltbaren [[Pedale|Blockpedale]] können als Hinweis auf diese veränderte Bedeutung der 28"-Tourensporträder innerhalb der Produktpalette bei Mifa nach 1984 gesehen werden. Die vergleichsweise langsame Übersetzung des Vorgängermodells wurde beibehalten.


===Veränderungen während der Produktionszeit===
===Veränderungen während der Produktionszeit===

Version vom 25. Mai 2016, 16:04 Uhr

 Diese Seite ist Teil der Modellübersicht des VEB Mifa-Werk Sangerhausen
 in der Unterkategorie Mifa Tourensporträder

Einordnung in die Modellpalette

Unter der Typenbezeichnung Modell 167 hatte Mifa ein 28"-Tourensportrad in Damenausführung im Sortiment. Technisch unterschied es sich nur geringfügig vom bisherigen Modell 162, welches es 1985 ersetzte. Die entsprechende Herrenausführung trug die Modellnummer 112. Im Genex-Katalog des Jahres 1986 wird die hier beschriebene Ausführung erstmals erwähnt. Wodurch der Modellwechsel konkret gekennzeichnet ist, kann jedoch anhand von Katalogangaben nicht geschlussfolgert werden. Aussschließlich in den Genex-Katalogen von 1989 und 1990 taucht eine verbesserte Variante auf. Als Modell 167/3 bezeichnet, verfügte es über eine Dreigang-Nabenschaltung. Auf dem Binnenmarkt war diese Ausstattungsvariante jedoch nicht erhältlich.

Rahmen und Ausstattung

Das Modell 167 besaß einen für Tourensporträder typischen Rahmen mit schrägen Ausfallenden sowie einen offenen Hinterbau. Die Sitz- und die Kettenstreben waren gerade ausgeführt. Der Rahmen besaß zusätzliche Anlötteile für den Dynamo und für die Luftpumpe. Am Unterrohr sowie an der rechten Kettenstrebe befanden sich kleine Ösen, an denen das Beleuchtungskabel befestigt werden konnte. Die Dynamohalterung war, anders als beim bisherigen Modell, an der Vorderradgabel angebracht. Die Rahmenhöhe betrug 56 cm. Nach dem Modellwechsel wurden die 28"-Tourensporträder offenbar überwiegend mit einer Tourengabel ähnlich der 26"-Ausführungen ausgestattet, zumindest sind kaum Exemplare zu finden, die die von den Sporträdern bekannte (und auch beim Modell 162 ausschließlich verwendete) Rundscheidengabel besitzen. Uneinheitlichkeit bestand beim Tretlager, das offiziellen Angaben zufolge ein Keiltretlager im Thompson-Ausführung sei. Einige Räder sind jedoch auch mit Glockentretlagern ausgestattet worden. Die Aluminiumschutzbleche waren nun mit schwarz ausgelegten Sicken versehen, das vordere Schutzblech besaß wie bisher eine Überlaufstrebe. Anstelle der beim Modell 162 verwendeten Stahlfelgen griff man nun auf die Aluminiumfelgen der Sporträder zurück. Eine Felgenbremse, Tourensattel sowie ein Kleidernetz waren weitere Ausstattungsmerkmale.
Mitte der 1980er Jahre wurde die Produktion von Tourensport- und Klapprädern bei Mifa zugunsten der Sporträder gedrosselt. Damit einher ging auch eine Neuausrichtung der Modellpalette der Tourensporträder: Diese wurde zusammengefasst und stärker als bisher standardisiert. Infolgedessen wurden die 28"-Ausführungen "abgewertet" und galten nun nicht mehr als "Luxusmodelle" im Vergleich zu den übrigen Tourensporträdern. Der Verzicht auf den bisher üblichen Vorbau (stattdessen nunmehr einfacher Sportlenker mit Klemmmuffe) sowie der Ersatz der Sport- durch die wenig haltbaren Blockpedale können als Hinweis auf diese veränderte Bedeutung der 28"-Tourensporträder innerhalb der Produktpalette bei Mifa nach 1984 gesehen werden. Die vergleichsweise langsame Übersetzung des Vorgängermodells wurde beibehalten.

Veränderungen während der Produktionszeit

Vermutlich seit 1987 wurde der Kettenschutz passend zur Rahmenfarbe lackiert, während er bisher schwarz gehalten war. 1989 wurden die Rahmen mittels entsprechender Bohrungen für eine Innenverlegung des Beleuchtungskabels optimiert, die bis dato vorhandenen Ösen entfielen. Aufgrund der veränderten Marktsituation bedingt durch die politische Wende wurde das Modell 167 im Laufe des Jahres 1990 einigen Überarbeitungen unterzogen. Auffälligste Veränderung ist der im II. Quartal 1990 vollzogene Übergang zu einer Pletscherplatte zwischen den Sitzstreben. Eine weitere, zeitgleich eingeführte Neuerung stellte der Gepäckträger dar, der auch bei vielen anderen Fahrrädern von Diamant und Mifa aus dem Zeitraum 1990/91 zu finden ist. Dabei handelt es sich um eine Neuentwicklung von Mifa, die erstmals am Modell 208 zum Einsatz kam und für die 1990 auch ein Patent erteilt wurde. In der zweiten Jahreshälfte 1990 fanden schließlich zahlreiche Anpassungen bei den Ausstattungsdetails statt. Gelegentlich tauchen auch Exemplare mit einer Unicrown-Gabel auf. Trotz dieser vergleichsweise umfangreichen Überarbeitungen wurde das Modell 167 vermutlich noch 1990, spätestens jedoch 1991 aus dem Sortiment genommen. Im ersten Mifa-Katalog aus der Zeit nach der Umwandlung in eine GmbH fehlt es auch bereits.

Lackierung und Rahmendekor

Die Rahmen dieser Fahrräder waren einfarbig lackiert (Metallic- oder Uni-Lackierungen). Anders als beim Vorgänger war der Gepäckträger nun in Rahmenfarbe gehalten. Das Rahmendekor entsprach dem seit 1985 üblichen der weiteren Mifa-Fahrräder. In dieser Form wurden die Fahrräder bis in das I. Quartal 1990 hinein ausgeliefert, dann wurde das Rahmendekor überarbeitet. Schon im II. Quartal kam wiederum eine neue Gestaltungsvariante zur Anwendung, möglicherweise wurden auch beide Dekore zeitgleich verwendet. Weitere Details über die bei Mifa verwendeten Dekore sind hier zu finden.

Galerie

Anlötteile am Rahmen

Verwendungszweck Bemerkungen
Halterung für Luftpumpe am Sattelrohr
Halterung für Dynamo an der rechten Sitzstrebe
Ösen für Beleuchtungskabel nur bis 1989

Technische Merkmale