Diamant Modell 167: Unterschied zwischen den Versionen

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Version vom 26. Januar 2011, 19:56 Uhr

Nach dem Ende des Krieges produzierte Diamant Rennräder nur in sehr kleiner Stückzahl. Bis April 1954 entstanden knapp 700 Exemplare des bekannten Modells 67. 1952 hatte die Entwicklung eines völlig neuen Rennrads begonnen. Die Rundscheidengabel sollte ein charakteristisches Merkmal der neuen Rennräder werden, und tatsächlich behielt man diese Gabel bis 1990 bei. Nachdem sich die Versuchsserie bei Radsportveranstaltungen bestens bewährt hatte, begann noch im Jahre 1954 die Serienfertigung.

Der Rahmen des neuen Modells 167 bestand aus leichten Chrommolybdän-Stahlrohren und war in vier verschiedenen Rahmenhöhen lieferbar (52, 55, 58 oder 61 cm). Entsprechend der jeweiligen Rahmenhöhe wurde unter dem Tretlager ein Kennbuchstabe eingeschlagen, beim Modell 167 zudem auch noch die Modellbezeichnung. Bei den Nachfolgemodellen (35 703 usw.) findet man dann nur noch die Angabe der Rahmenhöhe. Die Rahmen besaßen viele zusätzliche Anlötteile, etwa Zugführungen für die hintere Felgenbremse, für Kettenschaltung und Schalthebel sowie für die Luftpumpe. Viele Anbauteile bestanden aus Aluminium (z.B. Lenker, Vorbau, Pedale, Naben, zeitweise auch Tretkurbeln). Alle Ausführungen des Modells 167 besaßen grundsätzlich Leichtmetallfelgen (27") für Schlauchreifen sowie ein Keiltretlager mit hohlgebohrter Welle. Ab Werk waren die Rennräder straßentauglich, d.h. mit Schutzblechen, einer Klingel sowie einer Beleuchtungsanlage (vorn in Form eines Dynamoscheinwerfers) ausgerüstet. Überwiegend wurde die “Straßenausstattung“ jedoch abgebaut.

Es gab Ausführungen ohne Gangschaltung, mit Viergang-Kettenschaltung oder Achtgang-Kettenschaltung. Die Räder ohne Gangschaltung hatten stets Sportausfallenden, während die Ausführungen mit Gangschaltung überwiegend vertikale Ausfallenden besaßen. Zu dieser Zeit wurden die Rennräder noch mit Flügelmuttern ausgestattet. Weitere Unterschiede gab es hinsichtlich der Ausstattung der Rennräder. So stammte die Kettenschaltung von Optima oder Renak, ebenso die Schalthebel. Der Umwerfer hingegen kam zunächst von Optima, später dann von Elgersburg bzw. Alda. Die Pedale (mit Haken und Lederriemen) stammten von Infesto, die Vorbauten und Felgen von Grünert. Die Rennlenker gab es in den Breiten 38 cm, 40 cm und 42 cm. Noch bis etwa 1962 waren die Lenker mit "Diamant Modell 167" geprägt, obwohl sich die Modellbezeichnung bereits 1959 geändert hatte. Ein Leder-Rennsattel vom VEB Möve-Werk Mühlhausen sowie eine lange Aluminium-Luftpumpe rundeten die Ausstattung ab.

Die Rahmen besaßen eine Metalleffektlackierung und anfangs eine Ringverzierung an Sattel- und Unterrohr sowie an der Gabel. Besonders frühe Rennräder (bis 1956) besaßen auch noch ein anderes Steuerkopfschild. 1956 änderte man das Dekor und führte die markanten "Weltmeisterringe" ein. Dieses Dekor sowie die Steuerkopfschilder behielt man bis 1964 bei. Etwa 1958 veränderte man im Zusammenhang mit der Verwendung neuer Vollaluminium-Naben (Vorderradnabe) den Achsdurchmesser (nunmehr 7,9 mm statt 7 mm). Die bisherigen dreiteiligen Naben bestanden sowohl aus Aluminium (Nabenflansche) als auch aus Stahl (Nabenhülse).

Speziell für die Friedensfahrt und ähnliche Radsportveranstaltungen entstanden ab 1955 in sehr geringer Stückzahl die “Friedensfahrtrahmen“. Sie unterschieden sich vor allem durch einen kompakteren Hinterbau und eine spezielle Kettenwerfereinrichtung, die durch das Sattelrohr hindurch angebracht war. Knapp 200 Exemplare dieser Sonderausführung entstanden.