Diamant Modell 35 702

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Nach der Sortimentsbereinigung im Jahre 1959 wurden die Modellbezeichnungen der Rennräder geändert. So bekamen die drei verschiedenen Varianten des Modells 167 nun eigene Bezeichnungen, die von der bisherigen Modellnummerierung von Diamant grundlegend abwichen, aber zunächst keine technischen Veränderungen bzw. Verbesserungen mit sich brachten:


Der Rahmen des Modells 35 702 bestand aus leichten Chrommolybdän-Stahlrohren und war in vier verschiedenen Rahmenhöhen lieferbar (52, 55, 58 oder 61 cm). Entsprechend der jeweiligen Rahmenhöhe wurde unter dem Tretlager ein Kennbuchstabe eingeschlagen. Die Rahmen besaßen viele zusätzliche Anlötteile, etwa Zugführungen für die hintere Felgenbremse und für die Kettenschaltung sowie Sockel für die Schalthebel. An der linken Sitzstrebe war zudem ein Winkel angelötet, der zur Befestigung des Rücklichts bzw. des Reflektors diente.
Im Vergleich zum Modell 167 fällt die überarbeitete Form der Rahmenmuffen auf. In diesem Zusammenhang entfiel auch die angelötete Luftpumpenhalterung. Zunächst betraf dies nur die obere Spitze, so dass die Räder aus der Zeit um 1960 oben eine mittels Schelle befestigte Halterung und unten eine angelötete Spitze besaßen. Etwas später gab es dann nur noch die Variante mit den Schellenhalterungen.

Die Ausstattung ähnelte weitgehend der des Modells 167. Viele Anbauteile bestanden aus Aluminium (z.B. Lenker, Vorbau, Pedale und Naben. Das Modell 35 702 besaß grundsätzlich Leichtmetallfelgen (27") für Schlauchreifen sowie ein Keiltretlager mit hohlgebohrter Welle. Ab Werk waren die Rennräder straßentauglich, d.h. mit Schutzblechen, einer Klingel sowie einer Beleuchtungsanlage (vorn in Form eines Dynamoscheinwerfers) ausgerüstet. Überwiegend wurde die “Straßenausstattung“ jedoch abgebaut.

Die Kettenschaltung sowie die Schalthebel stammten von Renak. Bei den Bremsen handelte es sich um Seitenzugfelgenbremsen, die denen der Sporträder sehr ähnlich waren, jedoch zusätzlich über Seilzugentlaster verfügten. Diese ermöglichten einen schnelleren Radwechsel. Die Pedale (mit Haken und Lederriemen) stammten von Infesto, die Vorbauten und Felgen von Grünert. Die Rennlenker gab es in den Breiten 38 cm, 40 cm und 42 cm. Noch bis etwa 1962 waren die Lenker mit "Diamant Modell 167" geprägt, obwohl sich die Modellbezeichnung mittlerweile geändert hatte. Ein Leder-Rennsattel vom VEB Möve-Werk Mühlhausen sowie eine lange Aluminium-Luftpumpe rundeten die Ausstattung ab.

Die Rahmen besaßen eine Metalleffektlackierung und ein Steuerkopfschild aus Aluminium. Das Rahmendekor mit den "Weltmeisterringen" am Sattelrohr, Unterrohr und an der Vorderradgabel glich dem des Modells 167. 1960 wurde der "Diamant"-Schriftzug am Unterrohr verändert, er war nun deutlich größer und wurde nicht mehr von den Weltmeisterringen eingefasst. Das übrige Rahmendekor blieb unverändert. Details zu den bei Diamant verwendeten Rahmendekoren sind hier zu finden.

1961 änderten sich die Typenbezeichnungen der Rennräder erneut: aus dem Modell 35 702 wurde das Modell 35 706, welches über eine Fünfgang-Kettenschaltung verfügte.

Technische Merkmale