Pedale
Hersteller
Unter anderem:
- Infesto (belegt für 1954 bis 1966)
- Mifa (belegt für 1954, 1967 bis 1984, 1986 bis 1989)
- WEB (belegt für 1946, 1948 bis 1956, 1958 bis 1971)
- SEW
- Fichtel&Sachs (belegt für 1952)
- FZTW (belegt für 1952 bis 1957)
- VEB Fahrzeug- und Jagdwaffenwerk Ernst Thälmann Suhl (belegt für 1958, 1959, 1981, 1983 bis 1990)
- VEB Zweiradzubehör (belegt für 1974 bis 1976, 1978)
- VEB Kleinmetallwaren Pappenheim (belegt für 1956 bis 1960)
- Robert Barthels, Erfurt (belegt für 1954)
- Paul Süße, Leipzig (belegt für 1950)
- Luck und Wagner, Suhl (belegt für 1945, 1946)
- IFA Pedalwerk Suhl (belegt für 1947 bis 1951)
- Thüringische Fahrzeugteile- u. Metallwarenfabrik Karl Büchel, Zella-Mehlis (belegt für 1945, 1947, 1948)
- Thüringer Kugellagerfabrik der Staatlichen Aktiengesellschaft „Awtowelo“, vormals Karl Reich, Zella-Mehlis (belegt für 1951)
- Volkseigene Betriebe Sachsens IV – Metall- und Stahlwaren – Chemnitz 14, Metallwarenfabrik Oberfrohna, Oberfrohna (belegt für 1948)
- Luther (belegt für 1945)
- Hansa Metallwaren GmbH, Brandenburg a. d. Havel (belegt für 1945)
- J. Mehlich AG, Bork i. d. Mark (belegt für 1945)
Modelle Blockpedale
Einfache Gummiblockpedale fanden in den ersten Jahren des Fahrradbaus in der DDR an den meisten Fahrrädern standardmäßig Verwendung. Wesentliches Merkmal dieses Pedaltyps war das Fehlen von Reflektoren. Die in den 1930er Jahren im Deutschen Reich erlassene gesetzliche Vorschrift zur Verwendung von Rückstrahlerpedalen wurde in der DDR anfangs offenbar nicht übernommen. Obwohl von mehreren Herstellern gefertigt, unterschieden sich die einzelnen Ausführungen oft nur in Details (Abmessungen, Muster der Gummiblöcke, Gestaltung der Querstege und Staubkappen).
Ab Mitte der 1950er Jahre wurden Pedale zunehmend mit Gummiblöcken ausgestattet, in denen jeweils ein Rückstrahler saß. Spätestend ab Ende der 1950er Jahre besaßen alles Blockpedale Rückstrahler. Rückstrahlerpedale klassischer Bauart blieben bis Ende der 1970er Jahre im Sortiment.
Ab Anfang der 1970er Jahre entwickelte man für die Mifa Klappfahrräder ein Blockpedalenmodell, bei dem nur noch zwei Kunststoffhalbschalen als tragende Elemente dienten, sodass abgesehen von den Lagern und der Achse auf Stahl verzichtet werden konnte. Auf die Spitze getrieben wurde dieses Prinzip mit den Mifa Blockpedalen, die einteilig um die Lagereinheit herum gegossen wurden. Diese Pedale waren materialbedingt sehr bruchanfällig, sie wurden dennoch unverändert bis 1990 hergestellt und vorwiegend an Mifa-Fahrrädern verwendet.
Blockpedalen wurden in breiter Ausführung für Herrenräder, sowie in schmaler Ausführung für Damen- und Kinderräder hergestellt. Seit der Einführung der einteiligen Mifa-Blockpedalen 1981 gab es eine solche Unterscheidung nicht mehr, fortan wurden für alle Fahrräder Pedalen gleicher Größe verwendet.
Zeitraum: 194x bis ca. 1953 (hier: 1951)Gummiblockpedale (ohne Reflektoren)
Hersteller: IFA Pedalwerk Suhl
Verwendung: Tourenräder
Material: Stahl (verchromt), Gummi
Bemerkungen: Geschraubte Staubkappe mit IFA-Prägung. Für 1950 auch Pedale ohne Prägung auf der Staubkappe belegt. Zeitraum: 195x bis ca. 1955Gummiblockpedale (ohne Reflektoren)
Hersteller: WEB
Verwendung: Diamant Tourenräder, Diamant Tourensporträder
Material: Stahl (verchromt), Gummi
Bemerkungen: geschraubte Staubkappe Zeitraum: 195x bis 195xGummiblockpedale (ohne Reflektoren)
Hersteller: vrmtl. WEB
Verwendung: Diamant Tourenräder, Diamant Tourensporträder
Material: Stahl (verchromt), Gummi
Bemerkungen: geschraubte Staubkappe Zeitraum: um 1952Gummiblockpedale (ohne Reflektoren)
Hersteller: Fichtel und Sachs (FuS)
Verwendung: Tourenräder
Material: Gummi, Stahl (verchromt)
Bemerkungen: Herstellerprägung auf Achsen; geschraubte Staubkappe Zeitraum: 1954 bis mind. 1964Gummiblockpedale (ohne Reflektoren)
"Infesto Nr. 100"
Hersteller: Infesto
Verwendung: Herren-Tourenräder
Material: Stahl (verchromt), Gummi
Bemerkungen: aufgepresste Staubkappe, Trittfläche 97x82mm Zeitraum: 1954 bis mind. 1964Gummiblockpedale (ohne Reflektoren)
"Infesto Nr. 200"
Hersteller: Infesto
Verwendung: Damen-Tourenräder
Material: Stahl (verchromt), Gummi
Bemerkungen: aufgepresste Staubkappe, Trittfläche 80x72mm Zeitraum: 1954 bis 1955Rückstrahlerpedale
Hersteller: vrmtl. WEB
Verwendung: Diamant Tourensporträder und Diamant Sporträder
Material: Stahl (verchromt), Gummi
Bemerkungen: geschraubte Staubkappe- PedaleFZTW.jpg
Zeitraum: 195x bis 195xRückstrahlerpedale
Hersteller: FZTW
Verwendung: Tourenräder
Material: Stahl (verchromt), Gummi
Bemerkungen: aufgepresste Staubkappe Zeitraum: 195x bis mind. 1964Gummiblockpedale (ohne Reflektoren)
"Infesto Nr. 700"
Hersteller: Infesto
Verwendung: Saalsport- und Kunst-Fahrräder
Material: Stahl (verchromt), Gummi
Bemerkungen: aufgepresste Staubkappe, Trittfläche 95x65mm Zeitraum: 195x bis 19xxRückstrahlerpedale
Hersteller: ??
Verwendung: Tourenräder von Diamant, Mifa, Möve, Simson
Material: Stahl (verchromt), Gummi, Glas
Bemerkungen: aufgepresste Staubkappe, geprägt mit "Made in Germany" und Betriebsnummer. Im Wesentlichen identisch mit den rechts nebenstehenden Pedalen von Simson, jedoch ca. 2 mm breiter. Zeitraum: ca. 1975 bis ca. 1980Rückstrahlerpedale "A 100"
(mit Kunststoffreflektoren)
Hersteller: Mifa
Verwendung: Tourenräder und Tourensporträder von Mifa, Diamant Modelle 35 102 und 35 157
Material: Gummi, Stahl (verzinkt), Kunststoff
Bemerkungen: In schmaler (für Damenräder) und breiter Ausführung (für Herrenräder) hergestellt. Zeitraum: Frühjahr 1981 bis 1990Blockpedale
Hersteller: Mifa
Verwendung: Tourensporträder und Klappräder von Mifa, Diamant Modelle 35 102 und 35 157, IFA Touring
Material: Kunststoff (PUR)
Bemerkungen: Staubkappe aus Plaste in rot, schwarz oder Blech verzinkt; sehr bruchanfällig
Modelle Sportpedale
Neben den Blockpedalen wurden ab Mitte der 1950er Jahre auch sogenannte Rahmentretstrahler- bzw. Rahmenrückstrahlerpedale verwendet, die vorrangig bei sportlichen Modellen zum Einsatz kamen. Diese Pedale besaßen immer gelbe Rückstrahler und waren mit einem Metallrahmen eingefasst. Die Sportpedale wurden wie auch die Blockpedale zunehmend vereinfacht und mit preiswerteren Werkstoffen produziert. Das ab 1978 gebaute Modell war aufgrund der fehlenden Nabe aus Metall nicht beständig. Erst mit dem ende 1989 eingeführten Modell wurden wieder solide Sportpedale produziert.
Eine Sonderstellung im Bereich der Sportpedale nimmt das Infesto Kastenpedal Nr. 350 ein, das vollständig aus verchromten Stahl gefertigt ist.
Zeitraum: 1955 bis mind. 1958Tretstrahlerpedale
Hersteller: SEW
Verwendung: Diamant-Tourenräder
Material: Gummi, Stahl (verchromt), Glas
Bemerkungen: aufgepresste Staubkappe Zeitraum: 195x bis 195x (bekannt: 1954)Rahmenrückstrahlerpedale
(Leichtmetall)
Hersteller: FZTW
Verwendung:
Material: Gummi, Aluminium, Stahl (verchromt), Glas
Bemerkungen: aufgepresste Staubkappe; Rahmen aus Leichtmetall, wenig haltbar Zeitraum: 195x bis mind. 1965Rahmenrückstrahlerpedale
"Infesto Nr. 250"
Hersteller: Infesto
Verwendung:
Material: Gummi, Stahl (verchromt), Glas
Bemerkungen: aufgepresste Staubkappe, Trittfläche 90x60 mm Zeitraum: 195x bis mind. 1965Sportrückstrahlerpedale
"Infesto Nr. 350"
Hersteller: Infesto
Verwendung: Zubehör- / Ersatzteil
Material: Stahl (verchromt), Glas
Bemerkungen: aufgepresste Staubkappe, Trittfläche 90x55 mm Zeitraum: 1955 bis mind. 1967Rahmenrückstrahlerpedale
Hersteller: WEB
Verwendung: Diamant-Sporträder, Diamant-Tourensporträder, Diamant-Tourenräder
Material: Gummi, Stahl (verchromt), Glas
Bemerkungen: geschraubte Staubkappe Zeitraum: Ende 60er / Anfang 70er JahreRahmenrückstrahlerpedale
Hersteller: WEB
Verwendung: Diamant-Sporträder, Tourensporträder von Diamant und Mifa
Material: Gummi, Stahl (verchromt / verzinkt), Glas
Bemerkungen: aufgepresste Staubkappe Zeitraum: ca. 1973 bis ca. 1978Rahmenrückstrahlerpedale
mit Kunststoffreflektoren
Hersteller: VEB Fahrrad-Zubehör
Verwendung: Diamant-Sporträder und Tourensporträder von Diamant und Mifa
Material: Gummi, Stahl (verchromt / verzinkt), Kunststoff
Bemerkungen: aufgepresste Staubkappe Zeitraum: ca. 1978 bis ca. 1980Rahmentretstrahlerpedale
Hersteller: VEB Fahrrad-Zubehör
Verwendung: Tourensporträder, Sporträder und Luxus-Klappräder
Material: Kunststoff, Stahl (verchromt)
Bemerkungen: mit eingeprägter Herstellerkennzeichnung ("VEB Zweiradzubehör") Zeitraum: ca. 1980 bis 1990Rahmentretstrahlerpedale
Hersteller: VEB Fahrzeug- und Jagdwaffenwerk Ernst Thälmann Suhl Werk 13 und Werk 1
Verwendung: Tourensporträder, Sporträder und Luxus Klappräder
Material: Kunststoff, Stahl verchromt oder Edelstahl
Bemerkungen: ohne eingeprägte Herstellerkennzeichnung, aufgrund fehlender Nabe oft mit großem Spiel bzw. wenig beständig. Zeitraum: 198x bis 1990(?)Rahmentretstrahlerpedale
Hersteller: vrmtl. VEB Fahrzeug- und Jagdwaffenwerk Ernst Thälmann Suhl (Werk 13 oder Werk 1)
Verwendung:
Material: Kunststoff, Nirosta (Edelstahl)
Bemerkungen: ohne eingeprägte Herstellerkennzeichnung Zeitraum: 1989-1990Rahmentretstrahlerpedale
Hersteller: VEB Fahrzeug- und Jagdwaffenwerk Ernst Thälmann Suhl oder Mifa
Verwendung: zunächst nur Mifa Modell 208, ab 1990 nahezu alle Fahrradtypen
Material: Gummi, Stahl (verzinkt), Kunststoff
Bemerkungen: Deutlich solider gebaut als der Vorgängertyp.
Modelle Rennradpedale
Die ersten Rennpedale für die neuentwickelten Diamant Rennräder lieferte Mitte der 1950er Jahre FZTW in leichter Aluminium-Ausführung. Da diese jedoch früh wegen der mangelhaften Haltbarkeit in der Kritik standen, wurden sie bald von solideren Stahlpedalen abgelöst, die von Infesto produziert wurden. In den 1960er Jahren wurde die Fertigung zurück nach Thüringen an WEB gegeben, wo das Infesto-Design weitgehend übernommen und bis 1990 nahezu unverändert weiterproduziert wurde.
In der zweiten Hälfte 1950er Jahre begann Infesto außerdem mit der Produktion von sogenannten Langstreckenpedalen, die zwar schwerer waren als die Kastenpedale, aber einen leichteren Einstieg ermöglichten. Wegen dieses Umstands wurden sie besonders häufig an "Alltagsrennrädern" verwendet, wohingegen bei Radrennen die Kastenpedale bevorzugt wurden.
Zeitraum: 195x bis 19xx (hier: 1957)Bahn-Rennpedale in Kastenausführung
"Infesto Nr. 500"
Hersteller: Infesto
Verwendung: Diamant Bahnräder
Material: Stahl (verchromt)
Bemerkungen: geschraubte Staubkappe; vrmtl. hohlgebohrte Pedalachse Zeitraum: 195x bis 19xx (hier: 1957)Rennpedale in Kastenausführung
"Infesto Nr. 600"
Hersteller: Infesto
Verwendung: Diamant Rennräder
Material: Stahl (verchromt)
Bemerkungen: geschraubte Staubkappe; vrmtl. hohlgebohrte Pedalachse Zeitraum: 1956 bis mind. 1964Rennpedale in Kastenausführung
"Infesto Nr. 800"
Hersteller: Infesto
Verwendung: Diamant Rennräder
Material: Stahl (verchromt)
Bemerkungen: geschraubte Staubkappe; hohlgebohrte Pedalachse, Trittfläche 70x53 mm Zeitraum: 196x bis 19xxRennpedale in Kastenausführung
(alte Ausführung)
Hersteller: WEB / VEB Fahrrad-Zubehör
Verwendung: Diamant Modell 35 708
Material: Stahl (verchromt)
Bemerkungen: aufgepresste Staubkappe; zwei Ösen für Zugriemen Zeitraum: 19xx bis 1990Rennpedale in Kastenausführung
(neue Ausführung)
Hersteller: VEB Fahrrad-Zubehör
Verwendung: Diamant Modell 35 708
Material: Stahl (verchromt; später verzinkt)
Bemerkungen: aufgepresste Staubkappe; vier Ösen für Zugriemen (Symmetrie für einfachere Produktion) Zeitraum: 196x bis 1990Rennpedale in Kastenausführung
(mit Reflektoren) "Modell 800/1"
Hersteller: VEB Fahrrad-Zubehör / VEB Fahrzeug- und Jagdwaffenwerk Ernst Thälmann Suhl, Werk 4/2
Verwendung: Diamant Rennräder
Material: Stahl (verchromt; später verzinkt)
Bemerkungen: Standardpedal bis zum Ende der Produktion; aufgepresste Staubkappe. Auch im Set mit Rennhaken und Riemen verkauft. Preis 1990: M 17,60.
Zeitraum: 1955/56 bis 1961Langstreckenpedale
Hersteller:
vrmtl. FZTW, ab 1958 Simson Werk 2
Verwendung: Diamant Rennräder
Material: Stahl (verchromt)
Bemerkungen: 1:1-Kopie des Pedals M23 'Marcel Berthet' des französischen Herstellers Lyotard; geschraubte Leichtmetall-Staubkappe; Trittblech 1,6mm stark (vrmtl. um 1961 auch 2,0mm) Zeitraum: 1961 bis 197xLangstreckenpedale
"Infesto Nr. 900"
Hersteller: Infesto
Verwendung: Diamant Rennräder und Modell 35 205
Material: Stahl (verchromt)
Bemerkungen: baugleich mit Vorgängermodell, aber Trittblech 2,0mm stark; geschraubte Staubkappe aus Stahl, Trittfläche 72x54 mm links: Mitte 50er Jahre; aus Aluminium; mit Kreuzrändelung, geschlitzter Stirnseite und M20x1-GewindeStaubkappen für
FZTW- und Infesto-Rennpedale
mittig: zweite Hälfte der 50er und Anfang 60er Jahre; aus Aluminium; mit gerader Riffelung und M20x1-Gewinde
rechts: ab Anfang 60er Jahre; aus verchromtem Stahl; mit Kreuzrändelung und M23x1-Gewinde Die Reflektoren wurden mit den Zugriemen unten an die Pedale gehangen. Meistens in Kombination mit Langstreckenpedalen an im Alltag genutzten Rennrädern.Rückstrahler für Rennpedale
Pedalhaken
Zeitraum: bis ca. 1956Pedalhaken
Hersteller: VEB Elektro-Apparate-Werke J.W. Stalin, Berlin-Treptow
Material: Federstahl (vernickelt oder verchromt)
Bemerkungen: sehr ähnlich dem Vorkriegsmodell 'Huschke' der Pallas-Werke Zeitraum: ab etwa 1961Pedalhaken mit Infesto-Prägung
Hersteller:
Material: Federstahl (matt oder glänzend verchromt)
Bemerkungen: ohne Aussparung im Trittbereich; erhältlich in den Größen 55mm und 62,5mm Zeitraum: 196x bis 1990Pedalhaken (letzte Ausführung)
Hersteller: VEB Fahrzeug- und Jagdwaffenwerk Ernst Thälmann Suhl (Werk 13, Benshausen)
Material: Federstahl (verchromt, verzinkt oder chromatiert)
Bemerkungen: