Mifa Modell 901
Unter der Bezeichnung Modell 901 stellte Mifa auf der Leipziger Frühjahrsmesse 1967 erstmals ein Klappfahrrad vor und folgte damit einem internationalen Trend. Auch in der DDR war die Nachfrage nach dem Klappfahrrad (oft auch als Minirad bezeichnet) groß, und so entwickelte es sich bald zum meistproduzierten Fahrradmodell Ostdeutschlands. Bis 1990 entstanden fast 3 Millionen "Klappis".
Der 40 cm hohe Rahmen des Modells 901 war offen gestaltet, d.h. es fehlte das Oberrohr. Aus diesem Grund war das Unterrohr massiver ausgeführt. Anders als bei den übrigen Fahrrädern wurden die einzelnen Rahmenrohre miteinander verschweißt. Mit Hilfe eines Klappscharniers lässt sich der Rahmen in der Mitte zusammenklappen. Dank zusätzlicher Schnellspanneinrichtungen für den Lenker und den Sattel lässt es sich mühelos und platzsparend (Abmessungen im zusammengeklappten Zustand: 79 cm x 75 cm x 25 cm) transportieren. Aufgrund des großen Verstellbereichs von Sattel und Lenker war das Klapprad sowohl für Kinder als auch für Erwachsene geeignet.
Die Katalogabbildung des Jahres 1967 zeigt offenbar ein Vorserienmodell mit etwas anders gestaltetem Rahmen, der in dieser Form nicht in Serie ging. Besonders auffällig ist der Verlauf des Unterrohres im Tretlagerbereich. Die Serienmodelle unterschieden sich außerdem hinsichtlich der Verstrebungen im Tretlager- und Steuerkopfbereich. Diese zusätzlichen Verstärkungen des Rahmens wurden jedoch nur bis etwa 1970 beibehalten, so dass solche Ausführungen heute kaum noch zu finden sind. Das Datum des Baujahres (Monats- und Jahresangabe) wurde bis Anfang der 1970er Jahre im unteren Drittel des Gabelschaftes eingeprägt. Die Rahmennummer ist auf dem hinteren Ausfallende geprägt. 1974 erfolgte eine Umgestaltung des Hinterbaus (statt mit Sattelrohr verschweißt nun an der Sattelklemmschraube befestigt), nun ist die Rahmennummer auf dem Sattelrohr zu finden. Die Rahmen besaßen eine angeschweißte Halterung für die Luftpumpe, für den Dynamo und für den Kettenschutz.
Das Modell 901 besaß grundsätzlich Aluminiumfelgen (20"). Auch die Schutzbleche bestanden aus Aluminium und waren bis 1971/72 in Rahmenfarbe, danach nur noch rot liniert. Frühe Klappräder wurden vorn mit einem Dynamoscheinwerfer ausgestattet, der schon nach kurzer Zeit durch einen herkömmlichen Scheinwerfer ersetzt wurde. Auch die Schnellspanneinrichtung am Lenker wurde schon nach kurzer Zeit überarbeitet. Beim Lenker selbst handelte es sich um einen neuentwickelten Hochlenker. Etwa 1970/71 ändere sich zudem das Profil der Felgen, die nunmehr ein fünfflächiges Profil hatten. Das Modell 901 war mit Glocken- oder Keiltretlager (Thompson-Ausführung) lieferbar. Die Länge der Tretkurbeln beträgt nur 150 mm statt der sonst üblichen 170 mm. Eine Stempelbremse mit Bowdenzug sowie ein Terrysattel waren weitere Ausstattungsmerkmale.
Statt der damals bei Mifa üblichen Steuerkopfschilder besaß das Klapprad bereits ein Schiebebild. Das übrige Rahmendekor entsprach jedoch dem der anderen Mifa-Fahrräder und wechselte 1971. Weitere Details über die bei Mifa verwendeten Rahmendekore sind hier zu finden.
Das genaue Produktionsende des Modells 901 lässt sich kaum eingrenzen. Während es im Katalog des Jahres 1975 noch abgebildet ist, erscheint es 1977 nicht mehr im Katalog. Stattdessen wurde es vom weitgehend identischen Modell 903 abgelöst.
Referenz-Fahrrad (?) ==============
nicht original: Pedale
Einem internationalen Trend folgend nahm auch Mifa ein Klappfahrrad ins Sortiment auf. Beim abgebildeten Fahrrad handelt es sich um ein sehr frühes Modell 901 (Baujahr 1967). Basierend auf diesem Grundtyp entstanden schon bald weitere Ausführungen, die in hohen Stückzahlen verkauft wurden.================================]
Die Schutzbleche wurden zu dieser Zeit noch passend zur Rahmenfarbe liniert. Das hier gezeigte Rahmendekor wurde bis 1971 beibehalten, ebenso die Felgen. Sie wurden durch solche mit einem fünfflächigen Profil ersetzt. Eine weitere Besonderheit der frühen Ausführungen: die Rahmennummer (hier die Nummer 11072) befindet sich am hinteren Ausfallende.Diese Katalogabbildung von 1967 zeigt vermutlich ein Vorserienmodell, denn sowohl die Verstrebungen zwischen den Rahmenrohren als auch der Verlauf des Rahmenrohres im Tretlagerbereich weichen von den späteren Modellen ab. Der Lenker scheint von den Tourenmodellen zu stammen und wurde bei den Serienmodellen durch einen neuentwickelten Hochlenker ersetzt.
- Technische Merkmale
- Stahlrohrrahmen, Schweißkonstruktion, Rahmenhöhe 40 cm, Hinterbau bis 1974 starr ausgeführt, danach offen ausgeführt - schräge Ausfallenden nach vorn - Dynamohalterung an Vordergabel - Luftpumpenhalterung an Sattelrohr angelötet - Glockentretlager oder [[Tretlager|Keiltretlager in Thompson-Ausführung, 150 mm Kurbellänge, Kettenblatt 46 Zähne - Aluminiumfelgen, 32 Loch, Hutmuttern und Unterlegscheiben - Bereifung 20"x1.75" - vorn Bowdenzugstempelbremse, hinten Renak Rücktrittnabe, Zahnkranz 16 Zähne - polierte Aluminiumschutzbleche, bis 1971/72 in Rahmenfarbe liniert, danach rot liniert, Mifa Emblem auf hinterem Schutzblech - Sportgepäckträger - Zubehör: Kettenschutz, Luftpumpe, Werkzeugtasche mit Inhalt
- Farben: Metallic-Lack: blau, grün, anthrazit, flieder Glattlack: rot, blau, grün, oliv, weiß, orange, ocker Zweifarbig, Glattlack: Rahmen rot, Gepäckträger und Kettenschutz weiß und weißer Rahmen mit rotem Kettenschutz
und Gepäckträger.