Diamant Modell 35 703

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Einordnung in die Modellpalette

Nach der Sortimentsbereinigung im Jahre 1959 wurden die Modellbezeichnungen der Rennräder geändert. So bekamen die drei verschiedenen Varianten des Modells 167 nun eigene Bezeichnungen, die von der bisherigen Modellnummerierung von Diamant grundlegend abwichen, aber zunächst keine technischen Veränderungen bzw. Verbesserungen mit sich brachten:

1961 änderten sich die Typenbezeichnungen der Rennräder erneut: aus dem Modell 35 703 wurde das Modell 35 707, welches über eine Zehngang-Kettenschaltung verfügte.

Rahmen und Ausstattung

Der Rahmen des Modells 35 703 bestand aus leichten Chrommolybdän-Stahlrohren und war in vier verschiedenen Rahmenhöhen lieferbar (52, 55, 58 oder 61 cm). Entsprechend der jeweiligen Rahmenhöhe wurde unter dem Tretlager ein Kennbuchstabe eingeschlagen. Die Rahmen besaßen viele zusätzliche Anlötteile, etwa Zugführungen für die hintere Felgenbremse und für die Kettenschaltung sowie Sockel für die Schalthebel. An der linken Sitzstrebe war zudem ein Winkel angelötet, der zur Befestigung des Rücklichts bzw. des Reflektors diente. Einige Rahmen verfügten am hinteren rechten Ausfallende über eine sogenannte Täve-Nase, die dem Ablegen der Kette beim Transport oder ähnlichem dienen sollte.
Im Vergleich zum Modell 167 fällt die überarbeitete Form der Rahmenmuffen auf. In diesem Zusammenhang entfiel auch die angelötete Luftpumpenhalterung. Zunächst betraf dies nur die obere Spitze, so dass die Räder aus der Zeit um 1960 oben eine mittels Schelle befestigte Halterung und unten eine angelötete Spitze besaßen. Etwas später gab es dann nur noch die Variante mit den Schellenhalterungen. Bald darauf erfolgte die Einführung einer neuen Sitzmuffe und die Vereinfachung des oberen Abschlusses der Sitzstreben.
Die Ausstattung ähnelte weitgehend der des Modells 167. Viele Anbauteile bestanden aus Aluminium (z.B. Lenker, Vorbau, Pedale und Naben. Das Modell 35 703 besaß grundsätzlich Leichtmetallfelgen (27") für Schlauchreifen sowie ein Keiltretlager mit hohlgebohrter Welle. Ab Werk waren die Rennräder straßentauglich, d.h. mit Schutzblechen, einer Klingel sowie einer Beleuchtungsanlage (vorn in Form eines Dynamoscheinwerfers) ausgerüstet. Überwiegend wurde die "Straßenausstattung" jedoch abgebaut.
Die Kettenschaltung stammte von RENAK, der Umwerfer kam von Elgersburg bzw. Alda. Bei den Bremsen handelte es sich um Seitenzugfelgenbremsen, die denen der Sporträder sehr ähnlich waren, jedoch zusätzlich über Seilzugentlaster verfügten. Diese ermöglichten einen schnelleren Radwechsel. Die Pedale (mit Haken und Lederriemen) stammten von Infesto, die Vorbauten und Felgen und Lenker von Grünert. Die Rennlenker gab es in den Breiten 38 cm, 40 cm und 42 cm. Noch bis etwa 1963 waren die Lenker mit "Diamant Modell 167" geprägt, obwohl sich die Modellbezeichnung mittlerweile geändert hatte. Ein Leder-Rennsattel vom VEB Möve-Werk Mühlhausen sowie eine lange Aluminium-Luftpumpe rundeten die Ausstattung ab.

Lackierung und Rahmendekor

Die Rahmen besaßen eine Metallic-Lackierung und ein Steuerkopfschild aus Aluminium. Das Rahmendekor mit den "Weltmeisterringen" am Sattelrohr, Unterrohr und an der Vorderradgabel glich dem des Modells 167. Bereits 1959 war der "Diamant"-Schriftzug am Unterrohr verändert worden, er war nun deutlich größer und wurde nicht mehr von den Weltmeisterringen eingefasst. Das übrige Rahmendekor blieb unverändert. Details zu den bei Diamant verwendeten Rahmendekoren sind hier zu finden.

Galerie

Anlötteile am Rahmen

Verwendungszweck Bemerkungen
Zugführung für hint. Felgenbremse
Zugführung für Kettenschaltung/Umwerfer
Halterung für Luftpumpe am Unterrohr
Halterung für Reflektor am Hinterbau
Sockel für Schalthebel am Unterrohr

Technische Merkmale