Mifa Modell 252: Unterschied zwischen den Versionen
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Version vom 24. Mai 2015, 23:39 Uhr
Diese Seite ist Teil der Modellübersicht des VEB Mifa-Werk Sangerhausen
in der Unterkategorie Mifa Sporträder
Einordnung in die Modellpalette
Unter der Typenbezeichnung Modell 252 hatte Mifa ab 1969 ein 28"-Sportrad in Damenausführung im Sortiment, das mit dem Modell 35 252 von Diamant weitgehend identisch war und dieses ablöste. Die entsprechende Herrenausführung von Mifa trug die Modellnummer 202. Vom nahezu identischen Modell 251 unterschied sich die hier beschriebene Ausführung lediglich durch den Leerlaufzahnkranz und die hintere Felgenbremse (beim Modell 251 hingegen Freilauf mit Rücktritt).
Rahmen und Ausstattung
Konstruktiv gingen mit der Produktionsverlagerung ins Mifa-Werk keine nennenswerten Überarbeitungen einher, stattdessen wurden der Rahmen und die Rundscheidengabel vom Vorgänger übernommen. Der 56 cm hohe Rahmen verfügte über einen starr ausgeführten Hinterbau mit geraden Sitz- und Kettenstreben. Wie bei Sporträdern üblich hatte auch dieses Fahrrad angelötete Ausfallenden. Ferner besaßen die Rahmen dieses Modells zusätzliche Ösen für den Bowdenzug der hinteren Felgenbremse, eine am Hinterbau angebrachte Halterung für den Dynamo, eine angelötete Luftpumpenhalterung sowie Anlötteile für den Kettenschutz. Die Nummerierung der Rahmen folgte bei Mifa für diese Sporträder nach einem eigenen Rahmennummernschema. Das Modell 252 besaß grundsätzlich ein Keiltretlager (BSA-Ausführung, später Thompson-Ausführung), zwei Felgenbremsen sowie schmale Leichtmetallfelgen für Bereifung der Breite 1 3/8". Die Laufräder wurden mit Flügelmuttern befestigt. Schutzbleche aus Leichtmetall, Sportsattel, Sportgepäckträger sowie ein Flachlenker waren weitere Ausstattungsmerkmale. Anders als bei den Herrenrädern besaßen die Lenker der Damenausführungen keinen Vorbau.
Änderungen während der Produktionszeit
Die Rahmen blieben nach der Produktionsverlagerung nach Sangershausen unverändert beibehalten. Seit Anfang der 1970er-Jahre besaßen alle Sporträder neue Felgen mit einem fünfflächigen Profil, das bis 1990 beibehalten wurde. Etwa 1974 wurde die Form des Gabelkopfes der Rundscheidengabel vereinfacht, und ab 1976 stattete man die Räder mit Keiltretlagern in Thompson-Ausführung aus. Vermutlich seit 1978 wurden Sportlenker mit einer neuentwickelten Form verwendet. 1979 führte man neue, filigranere Gepäckträger ein. Diese waren fast immer verchromt, während die bisherige Variante meist in Rahmenfarbe lackiert war. Die späten Exemplare (Zeitraum 1986/87) wichen in einigen Details von den bisherigen ab. Der Grund hierfür war vermutlich eine Vereinheitlichung mit den damals neu hinzugekommenen Fahrradmodellen von Mifa. So besaßen die letzten Sporträder Dynamohalterungen, die sich an der Vorderradgabel befinden. Zudem wurde das bisherige Stegrohr zwischen den Kettenstreben durch eine einfache Stegplatte ersetzt (ähnlich wie bei den Tourensporträdern von Mifa). Im Genex-Katalog 1986 wird das Modell 252 letztmalig erwähnt. Vermutlich im Zusammenhang mit einer erneuten Überarbeitung der Sporträder im Jahre 1987 änderte sich die Bezeichnung in Modell 262.
Lackierung und Rahmendekor
Aus Prospektmaterial und frühen Belegexemplaren geht hervor, dass die Sporträder anfangs mit dem damals bekannten Mifa-Dekor ausgeführt wurden. Aus nicht näher bekannten Gründen wurde kurz darauf - spätestens 1970 - wieder auf das bekannte Diamant-Dekor zurückgegriffen. Selbst in einigen Mifa-Prospekten (u.a. von 1973 und 1975) wurden bei den Sporträdern solche mit Diamant-Dekor gezeigt. Anhand der nur fünf- oder sechsstelligen Rahmennummern können diese vermeintlichen Diamantfahrräder jedoch zielsicher von den “echten“ Diamant-Sporträdern (siebenstellige Rahmennummern) unterschieden werden. Zumindest 1970 wurde das Diamant-Dekor widersprüchlicher Weise mit einem Mifa-Dekor auf den Gabelscheiden kombiniert. Ab 1974 ging man teilweise wieder zum Mifa-Dekor über, das nunmehr aus roten Mifa-Schriftzügen bestand. Ab 1976 wurden die Sporträder generell nur noch mit Mifa-Dekor ausgeführt. Es bestand nun aus einfachen "Chromfolienaufklebern" mit Mifa-Schriftzügen und bunten Streifen bzw. ab ca. 1978 mit bunten Sternen. Ende 1979 wurde das Rahmendekor nochmals vereinfacht. Mit dem seit 1986 verwendeten Rahmendekor (nun wieder Aufkleber statt der Chromfolien) wurde das Modell 252 nur noch für kurze Zeit ausgeliefert. Weitere Details über die bei Mifa verwendeten Rahmendekore sind hier zu finden.
Zunächst waren die Rahmen der Sporträder fast ausschließlich zweifarbig (im Bereich des Steuerkopfes weiß, der übrige Rahmen metallicfarben) lackiert. Ab ende 1979 wurden die Rahmen dann nur noch einfarbig lackiert, jedoch weiterhin fast ausschließlich mit Metallic-Lackierungen.
Galerie
Genietetes Steuerkopfschild und Rundscheidengabel mit dem ursprünglichen Gabelkopf
Die typische Rundscheidengabel mit der flachen Gabelbrücke ist hier noch vorhanden. Später änderte sich deren Form.
Das hier gezeigte Modell 252 (Baujahr 1979) besitzt noch eine Zweifarblackierung sowie Chromfolienaufkleber in der zweiten Variante, verfügt jedoch schon über einen Lenker und Gepäckträger der neueren Ausführung. Kurze Zeit später wurden die Fahrräder nur noch einfarbig lackiert und das Rahmendekor nochmals vereinfacht.
- Technische Merkmale
- Stahlrohrrahmen mit Außenmuffen, Rahmenhöhe 56 cm, Hinterbau starr ausgeführt
- gerade Sitzstreben, gerade Kettenstreben, schräge Ausfallenden nach vorn
- OBerrohr und Unterrohr gerade
- Halterung für Dynamo am Hinterbau angelötet (ab ca. 1986 an der Vorderradgabel)
- am Sattelrohr angelötete Halterung für die Luftpumpe
- Keiltretlager BSA-Ausführung (ab etwa 1976 Thompson-Ausführung), Kettenblatt mit 48 Zähnen
- polierte Aluminiumfelgen 28", Flügelmuttern
- Bereifung 28"x1 3/8"
- vorn und hinten Felgenbremse
- Leerlaufzahnkranz mit 20 Zähnen
- Sportlenker ohne Vorbau
- polierte Aluminiumschutzbleche
- Zubehör: Kettenschutz, Luftpumpe, Werkzeugtasche, Kleidernetz