Mifa Modell 154: Unterschied zwischen den Versionen

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Version vom 27. Februar 2014, 11:24 Uhr

 Diese Seite ist Teil der Modellübersicht des VEB Mifa-Werk Sangerhausen
 in der Unterkategorie Mifa Tourensporträder


Unter der Typenbezeichnung Modell 154 hatte Mifa ein 26"-Tourensportrad in Damenausführung im Sortiment, das dem Modell 35 154 von Diamant sehr ähnlich war. Die entsprechende Herrenausführung von Mifa trug die Modellnummer 102. Eine anders ausgestattete Variante war als Modell 159 erhältlich.

In einem Prospekt des Jahres 1970 wird die hier beschriebene Ausführung erstmals erwähnt. Das Modell 154 besaß einen für Tourensporträder typischen Rahmen mit schrägen Ausfallenden sowie einem offenen Hinterbau. Die Sitz- und die Kettenstreben waren gerade ausgeführt. Der Rahmen besaß zusätzliche Anlötteile für den Kettenschutz, für den Dynamo und für die Luftpumpe. Die Dynamohalterung war, anders als beim nummerngleichen Tourensportrad von Diamant, an der Vorderradgabel angebracht. Die Rahmenhöhe betrug 56 cm.
Noch bis 1972/73 besaßen die Rahmen angenietete Steuerkopfschilder aus Aluminium, die dann durch Abziehbilder ersetzt wurden. Etwa zeitgleich erfolgte auch die Umstellung von Keiltretlagern mit geschraubten Lagerschalen (BSA-Ausführung) auf solche mit Einschlagschalen (Thompson-Ausführung).

Neben einem Keiltretlager gehörten Aluminiumfelgen (wahlweise auch Stahlfelgen) sowie in Rahmenfarbe lackierte Stahlschutzbleche (weiß liniert) zur Ausstattung. In geringem Umfang gab es in den 1970er Jahren auch Tourensporträder, die mit grauen Stahlschutzblechen (abhängig von der Rahmenfarbe rot, blau oder grün liniert) versehen waren. Die grauen Schutzbleche wurden aber offenbar nur in Kombination mit Stahlfelgen verwendet. Ein Sportlenker ohne Vorbau, eine Stempelbremse mit Bowdenzug sowie ein Tourensattel waren weitere Merkmale der Ausstattung. Der Gepäckträger und der Kettenschutz waren fast immer in Rahmenfarbe lackiert. Gemäß Katalogangaben soll das Modell 154 grundsätzlich mit Aluminiumfelgen ausgestattet gewesen sein, doch sind auch solche mit Stahlfelgen zu finden.

Die Rahmen der Tourensporträder waren fast ausschließlich zweifarbig (im Bereich des Steuerkopfes weiß, der übrige Rahmen farbig) lackiert. Frühe Katalogabbildungen zeigen die Fahrräder noch mit dem Rahmendekor, das es zwischen 1966 und 1971 auch bei den Tourenrädern gab. Seit 1971 wurden Aufkleber mit roten Mifa- Schriftzügen und Emblemen verwendet. Ab Ende 1975 bestand das Rahmendekor dann aus einfacheren "Chromfolienaufklebern" mit Mifa-Schriftzügen und bunten Streifen bzw. später mit bunten Sternen. Weitere Details über die bei Mifa verwendeten Rahmendekore sind hier zu finden.

Im Zuge einer Umgestaltung des Sortiments entfiel das Modell 154, diese Modellnummer tauchte nun nicht mehr in den Katalogen auf. Stattdessen wurde es spätestens 1977 durch das Modell 157 ersetzt. Dieses ansonsten gleiche Modell unterschied sich lediglich durch die geänderte Rahmenform. Dennoch gab es auch weiterhin Tourensporträder mit "Schwanenhalsrahmen" und Keiltretlager. Eine offizielle Typenbezeichnung gab es für diese Fahrräder nun nicht mehr, sie sind jedoch weitgehend identisch mit dem Modell 159.



  • Technische Merkmale

  - Stahlrohrrahmen mit Außenmuffen, Rahmenhöhe 56 cm, Hinterbau offen ausgeführt
  - gerade Sitzstreben, gerade Kettenstreben, schräge Ausfallenden nach vorn
  - Oberrohr und Unterrohr gebogen
  - Halterung für Dynamo an der Gabel angelötet
  - am Sattelrohr angelötete Halterung für die Luftpumpe
  - Keiltretlager Thompson-Ausführung (bis ca. 1973 BSA-Ausführung), Kettenblatt mit 46 Zähnen
  - polierte Aluminiumfelgen (wahlweise Stahlfelgen) 26", Sechskantmuttern
  - Bereifung 26"x1 3/4"
  - vorn Stempelbremse mit Bowdenzug
  - hinten Freilaufnabe mit Rücktrittbremse, Zahnkranz mit 18 Zähnen
  - Sportlenker ohne Vorbau
  - farbig lackierte und weiß linierte Stahlschutzbleche, später auch polierte
    Leichtmetallschutzbleche
  - Zubehör: Kettenschutz, Luftpumpe, Werkzeugtasche, Kleidernetz