Möve Modell 185: Unterschied zwischen den Versionen
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Einordnung in die Modellpalette
Unter der Bezeichnung Modell 185 hatte Möve ein 28"-Tourenrad in Damenausführung im Sortiment. Die passende Herrenvariante war unter der Typenbezeichnung 184 lieferbar. Diese beiden schon aus den 1930er Jahren bekannten Fahrräder bildeten in der frühen Nachkriegszeit die Basis der Modellpalette bei Möve. Gesichert sind die Baujahre 1946 bis 1951. Vermutlich noch im selben Jahr, spätestens jedoch 1954, wurde es vom neuen Modell 15 abgelöst. Fahrräder dieser Baureihe sind sehr selten, zumal bis 1950 die meisten bei Möve hergestellten Fahrräder als Reparationsleistung an die Sowjetunion geliefert wurden. Gegenüber der Herrenausführung wurde das Modell 185 in vergleichsweise geringer Stückzahl gefertigt, die Nachfrage nach dem Herrenfahrrad 184 war größer. Ob und in welchem Umfang die Damenfahrräder auch Bestandteil der Reparationsleistungen an die Sowjetunion waren, ist unbekannt.
Rahmen und Ausstattung
Das Modell 185 besaß einen klassischen Tourenrahmen mit offenem Hinterbau, gekröpften Sitz- und Kettenstreben sowie einfachen Gabelenden. Der Rahmen ist als "Schwanenhals" mit zwei Mittelstegen ausgeführt. Typisch für ein Tourenrad jener Zeit war der Verzicht auf Anlötteile am Rahmen. Ein Überbleibsel aus der Vorkriegszeit war hingegen der Lenkerfeststeller, den man beim Modell 185 zumindest laut Prospekten bis mindestens 1951 beibehielt. Neben dem Glockentretlager gehörten Stahlfelgen sowie Stahlschutzbleche zur Ausstattung. Tourenlenker, Stempelbremse mit Gestänge sowie ein Tourensattel waren weitere Erkennungsmerkmale. Eine Rahmentasche sowie eine Luftpumpe ergänzten die Ausstattung. Gegenüber dem Herrenrad verfügte das Modell 185 zusätzlich über einen Kettenschutz und ein Kleidernetz. In den Prospekten von 1948 und 1950 wurde das Modell 185 noch ohne Beleuchtung gezeigt, doch 1951 wurde es dann serienmäßig mit einer dreiteiligen elektrischen Beleuchtung ausgerüstet. Ein Gepäckträger gehörte offenbar nicht zum Lieferumfang, was zu dieser Zeit allerdings nicht ungewöhnlich war. Für die frühen Möve-Tourenräder wurden Bestände an Kettenblättern aus Vorkriegsproduktion (wahrscheinlich gelagertes Kriegsmaterial) aufgebraucht. Die Hinterradnaben stammten von Centrix oder Torpedo (Reichenbach).
Lackierung und Rahmendekor
Das Rahmendekor orientierte sich stark an jenem aus der Vorkriegszeit. Bekannt sind ausschließlich schwarze Emaillierungen mit geflammten Strahlenköpfen oder Kastenlinierungen. Zu Anfang wurden evtl. noch Schutzblechfiguren der Walter & Co. verbaut. Die Felgen und die Schutzbleche waren ebenfalls schwarz emailliert und besaßen einen breiten Mittelstreifen (geflammt), der von zwei Linien eingefasst wurde. Diese Linien und der Mittelstreifen besaßen die gleiche Farbe wie der Strahlenkopf. Die Katalogabbildung des Jahres 1951 zeigt dann eine etwas andere Strahlenkopflackierung.
Galerie
Technische Merkmale
- Stahlrohrrahmen mit Außenmuffen, Rahmenhöhe 56 cm, Hinterbau offen ausgeführt
- Gekröpfte Sitzstreben, gekröpfte Kettenstreben, nach hinten offene Gabelenden (mit Kettenspannern)
- Ober- und Unterrohr gebogen
- Glockentretlager, Kettenblatt mit 46 Zähnen
- Stahlfelgen in Rahmenfarbe emailliert, 28", Sechskantmuttern
- Bereifung 28" × 1 3/4"
- Vorn Stempelbremse mit Gestänge
- Hinten Freilaufnabe mit Rücktrittbremse, Zahnkranz mit 20 Zähnen
- Tourenlenker ohne Vorbau
- Lenkerfeststeller
- Stahlschutzbleche in Rahmenfarbe lackiert
- Zubehör: Luftpumpe, Werkzeugtasche, Kettenschutz, Kleidernetz