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Version vom 8. Dezember 2013, 22:25 Uhr

FER-Logo, seit 1958

VEB Fahrzeugelektrik Ruhla, ab 1968 Kombinat VEB Fahrzeugelektrik Ruhla


Die Historie des VEB bzw. Kombinats FER geht im Wesentlichen auf zwei Firmen zurück:

Die ältere und tatsächlich in Ruhla ansässige war die 1867 gegründete Otto Schlothauer und Söhne OHG. Diese stellte in den ersten Jahren noch die in Ruhla traditionellen Meerschaumpfeifen her und fertigte erst ab 1883 unter dem neuen Namen C. & F. Schlothauer OHG kleinere Metallteile. Das Unternehmen wuchs schnell und es kam zur Errichtung weiterer Fabriken in Bebra und sogar in Eger (Böhmen). Die Produktion von Metallwaren trat immer mehr in den Vordergrund und ab 1908 stieg das Unternehmen mit der Fertigung von Glühlampenfassungen in den Elektrotechnikmarkt ein. Durch die Übernahme weiterer Firmen trat die Produktion von Elektroarmaturen an erste Stelle.
Im Zweiten Weltkrieg produzierte das Unternehmen für die Rüstungs- und Flugzeugindustrie, weshalb es 1946 nach Abzug der Amerikaner unter sowjetische Führung gestellt und der SAG Awtowelo angegliedert wurde. Es folgten die Umbenennung in Elektrowerk Schlothauer und kurz darauf in Elektroarmaturenwerk Ruhla (EAW). Produziert wurde nun vorrangig für die Fahrzeugindustrie der Sowjetischen Besatzungszone, aber auch Exportgeschäfte mit den Niederlanden kamen in dieser Zeit zustande.
1950 wurde das Werk in Volkseigentum überführt und der Vereinigung Volkseigener Betriebe Installation, Kabel und Apparate (VVB IKA) unterstellt. Dort wurde es zunächst unter dem Namen IKA Elektro-Armaturen geführt und wenig später in VEB Elektrische Fahrzeugausrüstung Ruhla (EFR) umbenannt.

Die zweite und für die Fahrradindustrie noch wichtigere Firma war die 1907 in Eisenach gegründete Metallwarenfabrik Alfred Schwarz, deren Historie ausführlich im Artikel AUFA vorgestellt wird.

Durch die Fusion dieser beiden Betriebe entstand 1958 der VEB Fahrzeugelektrik Ruhla, in dem EFR den Stammbetrieb bildete. Zehn Jahre später führten 1968 weitere Strukturmaßnahmen in der DDR zur Gründung des Kombinats VEB Fahrzeugelektrik Ruhla, in das bis 1978 über 45 Produktionsstandorte und mehr als 12.000 Mitarbeiter integriert wurden.

Im Rahmen der Arbeitsteilung innerhalb der RGW-Staaten war das Kombinat Monopolist für Fahrzeugelektrik und -elektronik in diesem Wirtschaftsraum. Die Scheinwerfer und Rücklichter für die DDR-PKW Trabant und Wartburg kamen ebenso wie die Starter von FER. Ab etwa 1978 belieferte der volkseigene Betrieb aber auch Automobilkonzerne wie Seat, Peugeot und Citroen in Westeuropa. Daneben gab es Tauschgeschäfte mit der Bundesrepublik Deutschland, wobei etwa mehrere tausend VW Golf gegen Maschinen oder Zulieferartikel getauscht wurden. Damit waren z.B. FER-Scheinwerfer schon lange vor der politischen Wende an einigen VW-Modellen (Golf I, Golf II und Transporter T3) zu finden.

Aus dem Eisenacher Betriebsteil kamen weiterhin Fahrraddynamos, -scheinwerfer und -rücklichter, die auch in verschiedene Länder (bekannt sind BRD, Niederlande und Österreich) exportiert wurden.

Vermutlich hauptsächlich für den Export wurden in den 80er Jahren (spätestens ab 1983) Fahrradlichtanlagen (Scheinwerfer, Rücklichter und Dynamos) und die "Batterie-Electronic-Box" unter der Label AKA ELECTRIC vertrieben. Exportiert wurden FEK-Produkte u. a. in die Bundesrepublik Deutschland, nach Dänemark, Schweden, die Niederlande und die Schweiz.

Nach der politischen Wende wurde der ehemalige VEB FER am 1. Januar 1992 als FER GmbH privatisiert und produziert bis heute unter neuem Namen Truck-Lite Europe GmbH am Standort Eisenach Fahrzeugelektrik-Komponenten für PKW und Nutzfahrzeuge. Das oben gezeigte Markenzeichen wird trotz des neuen Namens auch weiterhin verwendet.


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