FER Dynamos

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Im Jahr 1958 fusionierten die volkseigenen Betriebe Auto- und Fahrradelektrik Eisenach und Elektrische Fahrzeugausrüstung Ruhla zum VEB Fahrzeugelektrik Ruhla (FER). Bei der Fahrradbeleuchtung hatte dies zunächst keinen Einfluss auf die Produktion; alle Komponenten wurden zunächst unverändert weiterproduziert und auch der Name AUFA wurde noch bis etwa 1960 verwendet. Die Betriebsnummer wurde dagegen bereits angepasst, sodass aus dieser Übergangszeit auch Teile mit zunächst unstimmigen Kombinationen von Marke und Nummer bekannt sind. Danach jedoch wurden sämtliche Fahrradelektrikteile bis 1990 mit FER gekennzeichnet.

Eine detaillierte Aufstellung nachgewiesener Varianten von FER-Dynamos bietet die Übersicht über die FER-Dynamotypen und ihre Varianten (PDF-Dokument).

Dynamo-Modelle von FER

Ab der ersten Hälfte der 1960er Jahre wurden alle in der DDR handelsüblichen Fahrräder die eine Beleuchtung besaßen werksseitig mit Dynamos des Herstellers FER ausgestattet (Leistung grundsätzlich 3 Watt). Zunächst wurde das bereits von AUFA bekannte Modell "Standard" produziert, welches auch als Typ 8007.3 bezeichnet wurde. Schon bald darauf folgte der nur geringfügig veränderte Typ 8007.4 (die Typennummer ist auf dem Andrückmechanismus zu finden), der mit kleinen Weiterentwicklungen noch bis weit in die 1990er Jahre hinein angeboten wurde. Diesen Dynamo gab es sowohl für Links- als auch für Rechtsmontage. Nur bei Sporträdern und Junior-Rädern aus dem Kombinat Fortschritt besaßen die Dynamos zusätzlich einen Spritzschutz aus Aluminium, bei den übrigen Modellen fehlte dieses Detail. Eine Sonderstellung nehmen die Rennräder, die frühen Klappräder sowie einige |Universalräder von Mifa ein. Diese verfügten über einen Dynamo-Scheinwerfer.

Dynamo-Modelle für den Export

Die von FER produzierten Dynamos wurden auch in großen Stückzahlen exportiert. Sie besaßen im wesentlichen die gleichen Merkmale wie die für den Binnenmarkt produzierten Exemplare. Dennoch sind oft im Detail Unterschiede zu finden: Zumeist Laufrollen aus Stahl (außer bei Dynamos für die BRD), teilweise anders gestaltete Aufnahme für die Halterung, teilweise zusätzliche (Prüfzeichen des Empfängerlandes o.ä.) oder andere Prägung (z.B. markenspezifisch) auf der Andrückvorrichtung. Der Dynamo Typ 8007.9 war ausschließlich für den Export vorgesehen.
Grundsätzliche Hinweise zum Export des VEB Kombinat Fahrzeugelekrik Ruhla findet sich im Artikel zum VEB Fahrzeugelektrik Ruhla.


Dynamo-Scheinwerfer von FER

Dynamo-Scheinwerfer wurden werksseitig an Rennrädern von Diamant verwendet, teilweise auch an den frühen Klapprädern, an einigen |Universalrädern sowie in den 1960er Jahren vereinzelt auch an Jugendrädern von Mifa. Auch die Dynamo-Scheinwerfer verfügten über einen Spritzschutz aus Aluminium. Der Scheinwerfer war deutlich kompakter gebaut als üblich und besaß zunächst eine stark gewölbte Streuscheibe. Seit spätestens 1972 gab es den Dynamoscheinwerfer dann mit gerader Streuscheibe (analog dem Scheinwerfer Typ 8707.21).
Die ersten Dynamoscheinwerfer glichen noch dem Modell "Standard" von AUFA und waren mit der Typennummer 8007.2 geprägt. Die überarbeitete Variante ab 1961 trug dann die Nummer 8007.2/1, welche frühestens 1968, spätestens jedoch 1972 in 8007.8 geändert wurde. Vermutlich stand dieser Wechsel der Typenbezeichnung mit der Änderung der Form des Scheinwerfers (Übergang von der gewölbten zur geraden Streuscheibe) im Zusammenhang. Der Dynamo selbst ist identisch mit der Normalausführung und weist die gleichen baujahrsspezifischen Merkmale auf, besitzt jedoch eine angenietete Halterung für den Scheinwerfer. Im Folgenden soll sich daher auf die Veränderungen der Modellbezeichnungen und des Scheinwerfers beschränkt werden, da die Weiterentwicklungen des Dynamos im entsprechenden Abschnitt dieses Artikels dokumentiert werden.