Mifa Modell SH 14/2: Unterschied zwischen den Versionen

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Beim Modell SH 14/2 von [[Mifa]] handelte es sich um ein 28"-Herrensportrad in gehobener Ausstattung, d.h. mit schmalen [[Felgen|Leichtmetallfelgen]] und [[Bremsen|Felgenbremsen]] (statt Stempelbremse und Stahlfelgen wie beim einfacheren [[Mifa Modell SH 14/1|Modell SH 14/1]]) sowie einer starren Nabe mit Leerlaufritzel. Bis auf die Laufradgröße von 28" gleicht es im wesentlichen dem [[Mifa Modell 9 e|Modell 9 e]].
Beim Modell SH 14/2 von [[Mifa]] handelte es sich um ein 28"-Herrensportrad in gehobener Ausstattung, d.h. mit schmalen [[Felgen|Leichtmetallfelgen]] und [[Bremsen|Felgenbremsen]] (statt Stempelbremse und Stahlfelgen wie beim einfacheren [[Mifa Modell SH 14/1|Modell SH 14/1]]) sowie einer starren Nabe mit Leerlaufritzel. Bis auf die Laufradgröße von 28" gleicht es im wesentlichen dem [[Mifa Modell 9 e|Modell 9 e]].


Die Rahmenhöhe betrug 55 cm. Wie bei Sporträdern üblich besaß auch dieses Fahrrad einen geraden Hinterbau mit angelöteten [[Ausfallenden|Sportausfallenden]]. Ab Werk wurde das Modell SH 14/2 grundsätzlich mit einer [[Bremsen|Felgenbremse]] vorn und hinten sowie einem [[Tretlager|Keiltretlager]] in BSA-Ausführung ausgestattet. Die sonstige Ausstattung ähnelte den anderen damaligen Sporträdern von Mifa. So besaß das Modell SH 14/2 einen [[Lenker|Flachlenker]] mit [[Vorbauten|Vorbau]], einen [[Gepäckträger|Sportgepäckträger]], einen [[Sättel|Sportsattel]] sowie [[Flügelmuttern]]. Einige Räder hatten eine Strahlenkopflackierung, es gab aber auch einfache Ringverzierungen. Als Damenausführung mit gebogenem Oberrohr und geradem Unterrohr gab es das [[Mifa Modell SD 15/2|Modell SD 15/2]].  
Die Rahmenhöhe betrug 55 cm. Wie bei Sporträdern üblich besaß auch dieses Fahrrad einen geraden Hinterbau mit angelöteten [[Ausfallenden|Sportausfallenden]]. Ab Werk wurde das Modell SH 14/2 grundsätzlich mit einer [[Bremsen|Felgenbremse]] vorn und hinten sowie einem [[Tretlager|Keiltretlager]] in BSA-Ausführung ausgestattet. Die sonstige Ausstattung ähnelte den anderen damaligen Sporträdern von Mifa. So besaß das Modell SH 14/2 einen [[Lenker|Flachlenker]] mit [[Vorbauten|Vorbau]], einen [[Gepäckträger|Sportgepäckträger]], einen [[Sättel|Sportsattel]] sowie [[Flügelmuttern]]. Einige Räder hatten eine Strahlenkopflackierung, es gab aber auch einfache Ringverzierungen. Bekannte Farbvarianten dieses Modells sind dunkelrot, mintgrün und silbergrau. Als Damenausführung mit gebogenem Oberrohr und geradem Unterrohr gab es das [[Mifa Modell SD 15/2|Modell SD 15/2]].  


Angaben zu konstruktiven Veränderungen während der Produktionszeit können derzeit nur bedingt gemacht werden. Offenbar wurde der Sportgepäckträger im Laufe der Zeit durch einen Gepäckträger in "Schwedenform" ersetzt. In einem Mifa-Katalog von 1958 erscheint zudem der Hinweis, dass das Modell SH 14/2 ab diesem Jahr mit angelöteter Luftpumpenhalterung und Ösen zur Seilzugführung (in Vorbereitung zum nachträglichen Anbau einer [[Gangschaltung|Kettenschaltung]]) ausgerüstet wird. Tatsächlich besitzen die späten Exemplare aus der Zeit um 1958/59 bereits eine am Sattelrohr angelötete Luftpumpenhalterung sowie eine Dynamohalterung am Hinterbau. Weitere [[Anlötteile]] kamen hinzu, so etwa Ösen für den Bowdenzug der hinteren Felgenbremse sowie am Unterrohr ein Sockel für einen Schalthebel. Die Kettenstreben sind nunmehr gerade ausgeführt statt wie bisher gekröpft. Zudem tauchen vereinzelt Mifa-Sporträder auf, die eine [[Rundscheidengabel]] von [[Diamant]] besitzen.  
Angaben zu konstruktiven Veränderungen während der Produktionszeit können derzeit nur bedingt gemacht werden. Offenbar wurde der Sportgepäckträger im Laufe der Zeit durch einen Gepäckträger in "Schwedenform" ersetzt. In einem Mifa-Katalog von 1958 erscheint zudem der Hinweis, dass das Modell SH 14/2 ab diesem Jahr mit angelöteter Luftpumpenhalterung und Ösen zur Seilzugführung (in Vorbereitung zum nachträglichen Anbau einer [[Gangschaltung|Kettenschaltung]]) ausgerüstet wird. Tatsächlich besitzen die späten Exemplare aus der Zeit um 1958/59 bereits eine am Sattelrohr angelötete Luftpumpenhalterung sowie eine Dynamohalterung am Hinterbau. Weitere [[Anlötteile]] kamen hinzu, so etwa Ösen für den Bowdenzug der hinteren Felgenbremse sowie am Unterrohr ein Sockel für einen Schalthebel. Die Kettenstreben sind nunmehr gerade ausgeführt statt wie bisher gekröpft. Zudem tauchen vereinzelt Mifa-Sporträder auf, die eine [[Rundscheidengabel]] von [[Diamant]] besitzen.  

Version vom 4. August 2011, 17:38 Uhr

Beim Modell SH 14/2 von Mifa handelte es sich um ein 28"-Herrensportrad in gehobener Ausstattung, d.h. mit schmalen Leichtmetallfelgen und Felgenbremsen (statt Stempelbremse und Stahlfelgen wie beim einfacheren Modell SH 14/1) sowie einer starren Nabe mit Leerlaufritzel. Bis auf die Laufradgröße von 28" gleicht es im wesentlichen dem Modell 9 e.

Die Rahmenhöhe betrug 55 cm. Wie bei Sporträdern üblich besaß auch dieses Fahrrad einen geraden Hinterbau mit angelöteten Sportausfallenden. Ab Werk wurde das Modell SH 14/2 grundsätzlich mit einer Felgenbremse vorn und hinten sowie einem Keiltretlager in BSA-Ausführung ausgestattet. Die sonstige Ausstattung ähnelte den anderen damaligen Sporträdern von Mifa. So besaß das Modell SH 14/2 einen Flachlenker mit Vorbau, einen Sportgepäckträger, einen Sportsattel sowie Flügelmuttern. Einige Räder hatten eine Strahlenkopflackierung, es gab aber auch einfache Ringverzierungen. Bekannte Farbvarianten dieses Modells sind dunkelrot, mintgrün und silbergrau. Als Damenausführung mit gebogenem Oberrohr und geradem Unterrohr gab es das Modell SD 15/2.

Angaben zu konstruktiven Veränderungen während der Produktionszeit können derzeit nur bedingt gemacht werden. Offenbar wurde der Sportgepäckträger im Laufe der Zeit durch einen Gepäckträger in "Schwedenform" ersetzt. In einem Mifa-Katalog von 1958 erscheint zudem der Hinweis, dass das Modell SH 14/2 ab diesem Jahr mit angelöteter Luftpumpenhalterung und Ösen zur Seilzugführung (in Vorbereitung zum nachträglichen Anbau einer Kettenschaltung) ausgerüstet wird. Tatsächlich besitzen die späten Exemplare aus der Zeit um 1958/59 bereits eine am Sattelrohr angelötete Luftpumpenhalterung sowie eine Dynamohalterung am Hinterbau. Weitere Anlötteile kamen hinzu, so etwa Ösen für den Bowdenzug der hinteren Felgenbremse sowie am Unterrohr ein Sockel für einen Schalthebel. Die Kettenstreben sind nunmehr gerade ausgeführt statt wie bisher gekröpft. Zudem tauchen vereinzelt Mifa-Sporträder auf, die eine Rundscheidengabel von Diamant besitzen.

Die Bauzeit lässt sich aufgrund fehlender Sortimentskataloge aus der Zeit vor 1956 kaum eingrenzen. Vermutlich war das Modell SH 14/2 der Nachfolger bzw. eine Weiterentwiklung des bis 1953 oder 1954 gebauten und weitgehend identischen Sportrads (Mifa Modell SH ?). 1958 taucht die hier beschriebene Ausführung letztmalig in Katalogen auf, was darauf schließen lässt, dass die Produktion kurz darauf eingestellt wurde. Generell fand um 1959 eine Sortimentsbereinigung bei allen damaligen Fahrradherstellern in der DDR statt.


  • Technische Merkmale
 - Stahlrohrrahmen mit Außenmuffen, Rahmenhöhe 55 cm, Hinterbau starr ausgeführt
 - gerade Sitzstreben, gekröpfte (ab ca. 1958 gerade) Kettenstreben, schräge Ausfallenden nach vorn  
 - Halterung für Dynamo am Hinterbau angelötet (ab ca. 1958)
 - Luftpumpenhalter am Sattelrohr angelötet (ab ca. 1958)
 - Keiltretlager (BSA-Ausführung), Kettenblatt mit 46 Zähnen 
 - verchromte Stahl- oder polierte Aluminiumfelgen 28"; Flügelmuttern
 - Bereifung 28"x1 3/8" 
 - vorn und hinten Felgenbremse
 - Starrnabe und Leerlaufzahnkranz mit 20 Zähnen 
 - Sportlenker mit Vorbau
 - in Rahmenfarbe lackierte und doppelt weiß linierte Stahlschutzbleche
 - Zubehör: Luftpumpe, Werkzeugtasche