Mifa Modell 903: Unterschied zwischen den Versionen
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Ab etwa 1979 besitzt das Klapprad einen filigraneren Gepäckträger, welcher meist passend zum Rahmen lackiert wurde, teilweise aber auch verchromt war. Ende der achtziger Jahre wurde der Gepäckträger nur noch in verchromter Ausführung verbaut. Die seit etwa 1976 bei allen Mifa-Modellen verwendeten Chromfolienaufkleber wurden 1980 wiederum etwas vereinfacht. Im Zeitraum 1986/87 änderte sich das Rahmendekor erneut. Ab Anfang der 1980er Jahre wurde das Modell 903 teilweise auch mit einer etwas längeren Dynamohalterung versehen. Ziel dieser Überarbeitung war es, die nachträgliche Ausrüstung mit einer Felgenbremse zu ermöglichen, da die bisherige kurze Dynamohalterung dies eher behinderte. Diese Umstellung scheint jedoch schrittweise erfolgt zu sein, erst in der zweiten Hälfte der Achtziger Jahre ist sie durchweg an allen Klapprädern vorzufinden. Eine weitere Änderung betraf den Fortfall der Luftpumpenhalterung am Sitzrohr. Die bis dahin angelöteten Spitzen entfielen, stattdessen stattete man die Klappräder mit längeren Luftpumpen aus, die zwischen den Sitzstreben und den Kettenstreben ausreichend fest verkeilt werden konnten. Diese Überarbeitung fand vermutlich um 1977 statt. | Ab etwa 1979 besitzt das Klapprad einen filigraneren Gepäckträger, welcher meist passend zum Rahmen lackiert wurde, teilweise aber auch verchromt war. Ende der achtziger Jahre wurde der Gepäckträger nur noch in verchromter Ausführung verbaut. Die seit etwa 1976 bei allen Mifa-Modellen verwendeten Chromfolienaufkleber wurden 1980 wiederum etwas vereinfacht. Im Zeitraum 1986/87 änderte sich das Rahmendekor erneut. Ab Anfang der 1980er Jahre wurde das Modell 903 teilweise auch mit einer etwas längeren Dynamohalterung versehen. Ziel dieser Überarbeitung war es, die nachträgliche Ausrüstung mit einer Felgenbremse zu ermöglichen, da die bisherige kurze Dynamohalterung dies eher behinderte. Diese Umstellung scheint jedoch schrittweise erfolgt zu sein, erst in der zweiten Hälfte der Achtziger Jahre ist sie durchweg an allen Klapprädern vorzufinden. Eine weitere Änderung betraf den Fortfall der Luftpumpenhalterung am Sitzrohr. Die bis dahin angelöteten Spitzen entfielen, stattdessen stattete man die Klappräder mit längeren Luftpumpen aus, die zwischen den Sitzstreben und den Kettenstreben ausreichend fest verkeilt werden konnten. Diese Überarbeitung fand vermutlich um 1977 statt. | ||
In den letzten Jahren vor der politischen Wende war das Modell 903 offenbar das einzige angebotene Klapprad, zumindest wird nur diese Ausführung im Katalog 1989 erwähnt. Zuletzt wurde es auch häufiger bereits ab Werk mit einer Felgenbremse ausgerüstet. Die Klappräder mit einer nachträglich angebrachten Felgenbremse sind leicht am eigentlich überflüssigen Loch im vorderen Schutzblech zu erkennen. Dieses Loch war notwendig, um die sonst übliche Stempelbremse anbauen zu können. Vermutlich im II. Quartal 1990 erfolgten kurz vor Einstellung der Produktion noch einige technische und optische Änderungen: | In den letzten Jahren vor der politischen Wende war das Modell 903 offenbar das einzige angebotene Klapprad, zumindest wird nur diese Ausführung im Katalog 1989 erwähnt. Zuletzt wurde es auch häufiger bereits ab Werk mit einer Felgenbremse ausgerüstet. Die Klappräder mit einer nachträglich angebrachten Felgenbremse sind leicht am eigentlich überflüssigen Loch im vorderen Schutzblech zu erkennen. Dieses Loch war notwendig, um die sonst übliche Stempelbremse anbauen zu können. Vermutlich im II. Quartal 1990 erfolgten kurz vor Einstellung der Produktion noch einige technische und optische Änderungen: Einen erheblichen Fortschritt stellte die keillose Befestigung des Pedalarms dar, das [[Tretlager]] in Thompson-Bauweise wurde aber offenbar weiterhin verwendet. Dem Zeitgeist entsprechend, wurde bei den Anbauteilen der Anteil an Chrom und blankem Aluminium reduziert. So waren die Schutzbleche und der Gepäckträger fortan in Rahmenfarbe gehalten. Für die Lackierung wurde nun [[Lackierung#Uni-Lack ("Emaillierung")|Uni-Lack]] verwendet, wobei der Rahmen zweifarbig lackiert und mit dem geänderten Mifa-Dekor versehen war. Das Erscheinungsbild des Klapprads veränderte sich dadurch erheblich, was die zurückgehende Nachfrage jedoch offenbar nicht stoppen konnte. In der BRD galten Klappräder um 1990 als "out", was auch Auswirkungen auf die Marktchancen des Mifa-Klapprads gehabt haben dürfte. Noch 1990 wurde es aus dem Sortiment herausgenommen. | ||
Version vom 29. Mai 2015, 06:31 Uhr
Diese Seite ist Teil der Modellübersicht des VEB Mifa-Werk Sangerhausen
in der Unterkategorie Mifa Klappräder
Das Mifa Klapprad Modell 903 erscheint erstmals 1977 im Mifa-Katalog. Der genaue Produktionsbeginn lässt sich nur bedingt eingrenzen. Gegenüber dem bisherigen Modell 901 besitzt es eine veränderte Schnellspanneinrichtung am Lenker ("Sterngriffspindel") sowie längere Tretkurbeln (170 mm). An der Vorderradgabel fallen außerdem zusätzliche Ösen auf, die zur Befestigung eines zusätzlichen Gepäckträgers (beim etwa zeitgleich eingeführten Modell 904 war ein Gepäckträger über dem Vorderrad Bestandteil der Serienausstattung) dienen sollten. Um zumindest etwas höhere Geschwindigkeiten zu ermöglichen, verwendete man nun ein Kettenblatt mit 48 Zähnen. Als Variante mit Glockentretlager gab es das Modell 903/1, während das Modell 904 die Luxusausführung darstellte. In den späten 1980ern war Modell 903 vermutlich das einzige im Sortiment verbliebene Klapprad, 1990 wurde die Produktion der Mifa-Klappräder endgültig beendet.
Ab etwa 1979 besitzt das Klapprad einen filigraneren Gepäckträger, welcher meist passend zum Rahmen lackiert wurde, teilweise aber auch verchromt war. Ende der achtziger Jahre wurde der Gepäckträger nur noch in verchromter Ausführung verbaut. Die seit etwa 1976 bei allen Mifa-Modellen verwendeten Chromfolienaufkleber wurden 1980 wiederum etwas vereinfacht. Im Zeitraum 1986/87 änderte sich das Rahmendekor erneut. Ab Anfang der 1980er Jahre wurde das Modell 903 teilweise auch mit einer etwas längeren Dynamohalterung versehen. Ziel dieser Überarbeitung war es, die nachträgliche Ausrüstung mit einer Felgenbremse zu ermöglichen, da die bisherige kurze Dynamohalterung dies eher behinderte. Diese Umstellung scheint jedoch schrittweise erfolgt zu sein, erst in der zweiten Hälfte der Achtziger Jahre ist sie durchweg an allen Klapprädern vorzufinden. Eine weitere Änderung betraf den Fortfall der Luftpumpenhalterung am Sitzrohr. Die bis dahin angelöteten Spitzen entfielen, stattdessen stattete man die Klappräder mit längeren Luftpumpen aus, die zwischen den Sitzstreben und den Kettenstreben ausreichend fest verkeilt werden konnten. Diese Überarbeitung fand vermutlich um 1977 statt.
In den letzten Jahren vor der politischen Wende war das Modell 903 offenbar das einzige angebotene Klapprad, zumindest wird nur diese Ausführung im Katalog 1989 erwähnt. Zuletzt wurde es auch häufiger bereits ab Werk mit einer Felgenbremse ausgerüstet. Die Klappräder mit einer nachträglich angebrachten Felgenbremse sind leicht am eigentlich überflüssigen Loch im vorderen Schutzblech zu erkennen. Dieses Loch war notwendig, um die sonst übliche Stempelbremse anbauen zu können. Vermutlich im II. Quartal 1990 erfolgten kurz vor Einstellung der Produktion noch einige technische und optische Änderungen: Einen erheblichen Fortschritt stellte die keillose Befestigung des Pedalarms dar, das Tretlager in Thompson-Bauweise wurde aber offenbar weiterhin verwendet. Dem Zeitgeist entsprechend, wurde bei den Anbauteilen der Anteil an Chrom und blankem Aluminium reduziert. So waren die Schutzbleche und der Gepäckträger fortan in Rahmenfarbe gehalten. Für die Lackierung wurde nun Uni-Lack verwendet, wobei der Rahmen zweifarbig lackiert und mit dem geänderten Mifa-Dekor versehen war. Das Erscheinungsbild des Klapprads veränderte sich dadurch erheblich, was die zurückgehende Nachfrage jedoch offenbar nicht stoppen konnte. In der BRD galten Klappräder um 1990 als "out", was auch Auswirkungen auf die Marktchancen des Mifa-Klapprads gehabt haben dürfte. Noch 1990 wurde es aus dem Sortiment herausgenommen.
Im Katalog 1977 sind die Klappräder mit einem eher ungewöhnlichen Gepäckträger abgebildet. Rechts ist das Modell 903 zu sehen, ganz links das Modell 904
Referenz-Fahrrad (?)
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Das hier gezeigte Klappfahrrad aus dem Jahre 1977 befindet sich vollständig im Originalzustand. Der Seitenständer sowie der Rückspiegel (zeitgenössisches Fahrradzubehör) wurden nachträglich angebracht.Gegenüber dem gezeigten Exemplar von 1977 fallen der überarbeitete Gepäckträger, die Blockpedale sowie die wiederum veränderten Rahmenaufkleber auf.
Bis auf die Anbringung des Scheinwerfers entspricht dieses Exemplar dem Auslieferungszustand. Vor allem bei Fahrrädern von Mifa verwendete man seit Ende der siebziger Jahre Halterungen für Scheinwerfer, die an der Gabel befestigt wurden.
Meist waren die Gepäckträger in Rahmenfarbe lackiert, zuweilen aber auch verchromt.
- Technische Merkmale
- Stahlrohrrahmen, Schweißkonstruktion, Rahmenhöhe 40 cm, Hinterbau offen ausgeführt
- schräge Ausfallenden nach vorn
- Dynamohalterung an Vordergabel
- Luftpumpenhalterung an Sattelrohr angelötet
- Keiltretlager in Thompson-Ausführung, Kettenblatt mit 48 Zähnen
- Aluminiumfelgen, 32 Loch, Hutmuttern und Unterlegscheiben
- Bereifung 20"x1.75"
- vorn Bowdenzugstempelbremse, hinten Renak Rücktrittnabe, Zahnkranz 16 Zähne
- polierte Aluminiumschutzbleche, rot liniert
- Sportgepäckträger
- Zubehör: Kettenschutz, Luftpumpe, Werkzeugtasche mit Inhalt