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''VEB <span style="color:#0094FF;">'''F'''</span>ahrzeug<span style="color:#0094FF;">'''e'''</span>lektrik <span style="color:#0094FF;">'''R'''</span>uhla'', ab 1968 ''Kombinat VEB Fahrzeugelektrik Ruhla''
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*ab 1958 ''VEB <span style="color:#0094FF;">'''F'''</span>ahrzeug<span style="color:#0094FF;">'''e'''</span>lektrik <span style="color:#0094FF;">'''R'''</span>uhla''
*ab 1968 ''Kombinat VEB Fahrzeugelektrik Ruhla''


Die Historie des VEB bzw. Kombinats ''FER'' geht im Wesentlichen auf zwei Firmen zurück:
Die Geschichte des VEB ''Fahrzeugelektrik Ruhla'' geht im Wesentlichen auf zwei Firmen zurück:


Die ältere und tatsächlich in Ruhla ansässige war die 1867 gegründete ''Otto Schlothauer und Söhne OHG''. Diese stellte in den ersten Jahren noch die in Ruhla traditionellen Meerschaumpfeifen her und fertigte erst ab 1883 unter dem neuen Namen ''C. & F. Schlothauer OHG'' kleinere Metallteile. Das Unternehmen wuchs schnell und es kam zur Errichtung weiterer Fabriken in Bebra und sogar in Eger (Böhmen). Die Produktion von Metallwaren trat immer mehr in den Vordergrund und ab 1908 stieg das Unternehmen mit der Fertigung von Glühlampenfassungen in den Elektrotechnikmarkt ein. Durch die Übernahme weiterer Firmen trat die Produktion von Elektroarmaturen an erste Stelle.<br>
Die ältere und tatsächlich in Ruhla ansässige war die 1867 gegründete ''Otto Schlothauer und Söhne OHG''. Diese stellte in den ersten Jahren noch die in Ruhla traditionellen Meerschaumpfeifen her und fertigte erst ab 1883 unter dem neuen Namen ''C. & F. Schlothauer OHG'' kleinere Metallteile. Das Unternehmen wuchs schnell und es kam zur Errichtung weiterer Fabriken in Bebra und sogar in Eger (Böhmen). Die Produktion von Metallwaren trat immer mehr in den Vordergrund und ab 1908 stieg das Unternehmen mit der Fertigung von Glühlampenfassungen in den Elektrotechnikmarkt ein. Durch die Übernahme weiterer Firmen trat die Produktion von Elektroarmaturen an erste Stelle.<br>
Im Zweiten Weltkrieg produzierte das Unternehmen für die Rüstungs- und Flugzeugindustrie, weshalb es 1946 nach Abzug der Amerikaner unter sowjetische Führung gestellt und der [[Awtowelo|SAG Awtowelo]] angegliedert wurde. Es folgten die Umbenennung in ''Elektrowerk Schlothauer'' und kurz darauf in ''Elektroarmaturenwerk Ruhla (EAW)''. Produziert wurde nun vorrangig für die Fahrzeugindustrie der Sowjetischen Besatzungszone, aber auch Exportgeschäfte mit den Niederlanden kamen in dieser Zeit zustande.<br>
Im Zweiten Weltkrieg produzierte das Unternehmen für die Rüstungs- und Flugzeugindustrie, weshalb es 1946 nach Abzug der Amerikaner unter sowjetische Führung gestellt und der [[Awtowelo|SAG Awtowelo]] angegliedert wurde. Es folgten die Umbenennung in ''Elektrowerk Schlothauer'' und kurz darauf in ''Elektroarmaturenwerk Ruhla (EAW)''. Produziert wurde nun vorrangig für die Fahrzeugindustrie der Sowjetischen Besatzungszone, aber auch Exportgeschäfte mit den Niederlanden kamen in dieser Zeit zustande.<br>
1950 wurde das Werk in Volkseigentum überführt und der [[IKA|''Vereinigung Volkseigener Betriebe Installation, Kabel und Apparate (VVB IKA)'']] unterstellt. Dort wurde es zunächst unter dem Namen ''IKA Elektro-Armaturen'' geführt und wenig später in ''VEB Elektrische Fahrzeugausrüstung Ruhla (EFR)'' umbenannt.
1950 wurde das Werk in Volkseigentum überführt und der [[IKA|''Vereinigung Volkseigener Betriebe Installation, Kabel und Apparate '' (VVB IKA)]] unterstellt. Dort wurde es zunächst unter dem Namen ''IKA Elektro-Armaturen'' geführt und wenig später in ''VEB Elektrische Fahrzeugausrüstung Ruhla (EFR)'' umbenannt.


Die zweite und für die Fahrradindustrie noch wichtigere Firma war die 1907 in Eisenach gegründete [[Melas|Metallwarenfabrik Alfred Schwarz]], deren Historie ausführlich im Artikel [[AUFA]] vorgestellt wird.
Die zweite und für die Fahrradindustrie noch wichtigere Firma war die 1907 in Eisenach gegründete [[Melas|Metallwarenfabrik Alfred Schwarz]], deren Historie ausführlich im Artikel [[AUFA]] behandelt wird.


Durch die Fusion dieser beiden Betriebe entstand 1958 der ''VEB Fahrzeugelektrik Ruhla'', in dem ''EFR'' den Stammbetrieb bildete. Zehn Jahre später führten 1968 weitere Strukturmaßnahmen in der DDR zur Gründung des ''Kombinats VEB Fahrzeugelektrik Ruhla'', in das bis 1978 über 45 Produktionsstandorte und mehr als 12.000 Mitarbeiter integriert wurden.
Durch die Fusion dieser beiden Betriebe entstand 1958 der ''VEB Fahrzeugelektrik Ruhla'', in dem ''EFR'' den Stammbetrieb bildete. Zehn Jahre später führten 1968 weitere Strukturmaßnahmen in der DDR zur Gründung des ''Kombinats VEB Fahrzeugelektrik Ruhla'', in das bis 1978 über 45 Produktionsstandorte und mehr als 12.000 Mitarbeiter integriert wurden.


Im Rahmen der Arbeitsteilung innerhalb der [http://de.wikipedia.org/wiki/Rat_für_gegenseitige_Wirtschaftshilfe RGW-Staaten] war das Kombinat Monopolist für Fahrzeugelektrik und -elektronik in diesem Wirtschaftsraum. Die Scheinwerfer und Rücklichter für die DDR-PKW Trabant und Wartburg kamen ebenso wie die Starter von ''FER''. Ab etwa 1978 belieferte der volkseigene Betrieb aber auch Automobilkonzerne wie Seat, Peugeot und Citroen in Westeuropa. Daneben gab es Tauschgeschäfte mit der Bundesrepublik Deutschland, wobei etwa mehrere tausend VW Golf gegen Maschinen oder Zulieferartikel getauscht wurden. Damit waren z.B. FER-Scheinwerfer schon lange vor der politischen Wende an einigen VW-Modellen (Golf I, Golf II und Transporter T3) zu finden.
Ab dem 1. Januar 1978 wurde das Kombinat mit dem Anschluss des Industriezweiges galvanische Elemente neu strukturiert. Das Kombinat VEB Fahrzeugelektrik Ruhla setztes sich aus zehn Volkseigenen Betrieben zusammen:


Aus dem Eisenacher Betriebsteil kamen weiterhin [[FER Dynamos|Fahrraddynamos]], [[FER Scheinwerfer|-scheinwerfer]] und [[FER Rücklichter|-rücklichter]], die auch in verschiedene Länder (bekannt sind BRD, Niederlande und Österreich) exportiert wurden.
{| class="wikitable" style="text-align:left" class="wikitable center"
! style="width:20em" | VEB
! style="width:15em" | Betriebsteile
! style="width:30em" | Produkte/Aufgabenbereich
! style="width:35em" | Bemerkungen
|-
|VEB Fahrzeugelektrik Ruhla
|4 (Ruhla, Eisenach, Brotterode, Gumpelstadt)
|Anlasser, Fanfaren, Leuchten und Scheinwerfer, Wischer, Regler, Fahrradelektrik, Schalter, Signale, Blinkgeber, elektronische Geräte
|Stammbetrieb des Kombinats.
|-
|VEB Fahrzeugelektrik Karl-Marx-Stadt
|6
|u.a. Motorrad- und Zusatzscheinwerfer, Heckleuchten, Zündaggregate und -kontakte, Lichtmaschinen für Motorräder, Kennzeichenbeleuchtung
|
|-
|VEB Fahrzeugelektrik Pirna
|vrmtl. 1
|Schalter, Sicherungsdosen, Leitungs- und Steckerverbinder, ab 1983 Litiumbatterien für Herzschrittmacher
|
|-
|VEB Fahrzeugelektrik Thalheim
|2 (Thalheim, Niederdorf)
|zentraler Vertrieb des Kombinats, Kundendienst und Ersatzteilversorgung, verantwortlich für Import spezieller Erzeugnisse und Ersatzteile
|
|-
|VEB Fahrzeugelektrik Ilmenau
|1
|Betrieb der Plasteverarbeitung als Zulieferer für die Übrigen Betriebe des Kombinates.
|
|-
|VEB Grubenlampenwerke Zwickau
|vrmtl. 1
|Bleistartbatterien für LKW und PKW, Ni-Cd-Akkus, Leuchten (speziell Grubenleuchten)
|Größter Betrieb der Erzeugnislinie galvanische Elemente im Kombinat.
|-
|VEB Berliner Akkumulatoren- und Elementefabrik
|vrmtl. 1
|Miniaturzellen, Primärrundzellen, Bleibatterien für Elektrofahrzeuge, für Zugbeleuchtungen und zum Anlassen von Diesellokomotiven
|
|-
|VEB Batterien- und Elementefabrik Tabarz
|vrmtl. 1
|v.a. Batterien
|1980/91 Übernahme von Fertigungsbereichen aus Brotterode und Ruhla.
|-
|VEB Akkumulatorenwerk Sehma
|vrmtl. 1
|Motorradbatterien
|Alleinhersteller von Motorradbatterien.
|-
|VEB Akkumulatorenbau Gröningen
|vrmtl. 1
|Batterien für Elektrofahrzeuge
|
|-
|}
 
 
Im Rahmen der Arbeitsteilung innerhalb der [http://de.wikipedia.org/wiki/Rat_für_gegenseitige_Wirtschaftshilfe RGW-Staaten] war das Kombinat Monopolist für Fahrzeugelektrik und -elektronik in diesem Wirtschaftsraum. Für die DDR-Fahrzeugindustrie kam sämtliche Fahrzeugelektrik aus dem VEB Kombinat FER. Ab etwa 1978 belieferte das Kombinat auch Automobilkonzerne wie Seat, Peugeot und Citroen in Westeuropa sowie osteuropäische und sowjetische Fahrzeughersteller. Daneben gab es Tauschgeschäfte mit der Bundesrepublik Deutschland, wobei etwa mehrere tausend VW Golf gegen Maschinen oder Zulieferartikel getauscht wurden. Damit waren z.B. FER-Scheinwerfer schon lange vor der politischen Wende an einigen VW-Modellen (Golf I, Golf II und Transporter T3) zu finden. Aus dem Eisenacher Betriebsteil kamen weiterhin [[FER Dynamos|Fahrraddynamos]], [[FER Scheinwerfer|-scheinwerfer]] und [[FER Rücklichter|-rücklichter]], die auch in verschiedene Länder (bekannt sind BRD, Niederlande und Österreich) exportiert wurden. Im Rahmen der Konsumgüterproduktion fertigte man darüber hinaus beispielsweise Petroleumleuchten (im Ruhlaer Betriebsteil).
 
Seit spätestens 1976 wurden Fahrradlichtanlagen (Scheinwerfer, Rücklichter und Dynamos), [[Standlicht|Standlicht-Batteriebehälter]] und die [[Standlicht|"Batterie-Electronic-Box"]] auch unter der (herstellerübrgreifenden) Marke ''AKA ELECTRIC'' vertrieben. Es sind außerdem Fahrradscheinwerfer von FER bekannt, die ausschließlich mit AKA ELECTRIC gelabelt waren (Typ 8707.28). Exportiert wurde Fahrradbeleuchtung u. a. in die Bundesrepublik Deutschland, nach Dänemark, Schweden, die Niederlande und die Schweiz.
 
 
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Datei:Bereich Montage 1 Fahrraddynamos FER Angang 1980er Jahre.jpg|Montage von Fahrraddynamos, etwa Anfang der 1980er Jahre.
Datei:Exportverhandlungen mit AHB Motokov Prag FER Anfang 198er Jahre.jpg|"Exportverhandlungen in Eisenach: Marie Lodlova und Pavel Mikes vom AHB [Außenhandelsbetrieb] Motokov aus Prag sind hier die Gesprächspartner von Gudrun Haß und Siegfried Urbach", etwa Anfang der 1980er Jahre.
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Seit spätestens 1976 wurden Fahrradlichtanlagen (Scheinwerfer, Rücklichter und Dynamos) und die [[Standlicht|"Batterie-Electronic-Box"]] auch unter der (herstellerübrgreifenden) Marke ''AKA ELECTRIC'' vertrieben. Es sind außerdem Fahrradscheinwerfer von FER bekannt, die ausschließlich mit AKA ELECTRIC gelabelt waren (Typ 8707.28). Exportiert wurden FER-Produkte u. a. in die Bundesrepublik Deutschland, nach Dänemark, Schweden, die Niederlande und die Schweiz.


Nach der politischen Wende wurde der ehemalige ''VEB FER'' am 1. Januar 1992 als ''FER GmbH'' privatisiert und produziert bis heute unter neuem Namen ''Truck-Lite Europe GmbH'' am Standort Eisenach Fahrzeugelektrik-Komponenten für PKW und Nutzfahrzeuge. Das oben gezeigte Markenzeichen wird trotz des neuen Namens auch weiterhin verwendet.
Nach der politischen Wende wurde der ehemalige ''VEB FER'' am 1. Januar 1992 als ''FER GmbH'' privatisiert und produziert bis heute unter neuem Namen ''Truck-Lite Europe GmbH'' am Standort Eisenach Fahrzeugelektrik-Komponenten für PKW und Nutzfahrzeuge. Das oben gezeigte Markenzeichen wird trotz des neuen Namens auch weiterhin verwendet.

Version vom 15. Dezember 2016, 20:53 Uhr

FER-Logo, seit 1958
FER-Logo, hier in Verbindung mit der Marke AKA ELECTRIC, um 1984
  • ab 1958 VEB Fahrzeugelektrik Ruhla
  • ab 1968 Kombinat VEB Fahrzeugelektrik Ruhla

Die Geschichte des VEB Fahrzeugelektrik Ruhla geht im Wesentlichen auf zwei Firmen zurück:

Die ältere und tatsächlich in Ruhla ansässige war die 1867 gegründete Otto Schlothauer und Söhne OHG. Diese stellte in den ersten Jahren noch die in Ruhla traditionellen Meerschaumpfeifen her und fertigte erst ab 1883 unter dem neuen Namen C. & F. Schlothauer OHG kleinere Metallteile. Das Unternehmen wuchs schnell und es kam zur Errichtung weiterer Fabriken in Bebra und sogar in Eger (Böhmen). Die Produktion von Metallwaren trat immer mehr in den Vordergrund und ab 1908 stieg das Unternehmen mit der Fertigung von Glühlampenfassungen in den Elektrotechnikmarkt ein. Durch die Übernahme weiterer Firmen trat die Produktion von Elektroarmaturen an erste Stelle.
Im Zweiten Weltkrieg produzierte das Unternehmen für die Rüstungs- und Flugzeugindustrie, weshalb es 1946 nach Abzug der Amerikaner unter sowjetische Führung gestellt und der SAG Awtowelo angegliedert wurde. Es folgten die Umbenennung in Elektrowerk Schlothauer und kurz darauf in Elektroarmaturenwerk Ruhla (EAW). Produziert wurde nun vorrangig für die Fahrzeugindustrie der Sowjetischen Besatzungszone, aber auch Exportgeschäfte mit den Niederlanden kamen in dieser Zeit zustande.
1950 wurde das Werk in Volkseigentum überführt und der Vereinigung Volkseigener Betriebe Installation, Kabel und Apparate (VVB IKA) unterstellt. Dort wurde es zunächst unter dem Namen IKA Elektro-Armaturen geführt und wenig später in VEB Elektrische Fahrzeugausrüstung Ruhla (EFR) umbenannt.

Die zweite und für die Fahrradindustrie noch wichtigere Firma war die 1907 in Eisenach gegründete Metallwarenfabrik Alfred Schwarz, deren Historie ausführlich im Artikel AUFA behandelt wird.

Durch die Fusion dieser beiden Betriebe entstand 1958 der VEB Fahrzeugelektrik Ruhla, in dem EFR den Stammbetrieb bildete. Zehn Jahre später führten 1968 weitere Strukturmaßnahmen in der DDR zur Gründung des Kombinats VEB Fahrzeugelektrik Ruhla, in das bis 1978 über 45 Produktionsstandorte und mehr als 12.000 Mitarbeiter integriert wurden.

Ab dem 1. Januar 1978 wurde das Kombinat mit dem Anschluss des Industriezweiges galvanische Elemente neu strukturiert. Das Kombinat VEB Fahrzeugelektrik Ruhla setztes sich aus zehn Volkseigenen Betrieben zusammen:

VEB Betriebsteile Produkte/Aufgabenbereich Bemerkungen
VEB Fahrzeugelektrik Ruhla 4 (Ruhla, Eisenach, Brotterode, Gumpelstadt) Anlasser, Fanfaren, Leuchten und Scheinwerfer, Wischer, Regler, Fahrradelektrik, Schalter, Signale, Blinkgeber, elektronische Geräte Stammbetrieb des Kombinats.
VEB Fahrzeugelektrik Karl-Marx-Stadt 6 u.a. Motorrad- und Zusatzscheinwerfer, Heckleuchten, Zündaggregate und -kontakte, Lichtmaschinen für Motorräder, Kennzeichenbeleuchtung
VEB Fahrzeugelektrik Pirna vrmtl. 1 Schalter, Sicherungsdosen, Leitungs- und Steckerverbinder, ab 1983 Litiumbatterien für Herzschrittmacher
VEB Fahrzeugelektrik Thalheim 2 (Thalheim, Niederdorf) zentraler Vertrieb des Kombinats, Kundendienst und Ersatzteilversorgung, verantwortlich für Import spezieller Erzeugnisse und Ersatzteile
VEB Fahrzeugelektrik Ilmenau 1 Betrieb der Plasteverarbeitung als Zulieferer für die Übrigen Betriebe des Kombinates.
VEB Grubenlampenwerke Zwickau vrmtl. 1 Bleistartbatterien für LKW und PKW, Ni-Cd-Akkus, Leuchten (speziell Grubenleuchten) Größter Betrieb der Erzeugnislinie galvanische Elemente im Kombinat.
VEB Berliner Akkumulatoren- und Elementefabrik vrmtl. 1 Miniaturzellen, Primärrundzellen, Bleibatterien für Elektrofahrzeuge, für Zugbeleuchtungen und zum Anlassen von Diesellokomotiven
VEB Batterien- und Elementefabrik Tabarz vrmtl. 1 v.a. Batterien 1980/91 Übernahme von Fertigungsbereichen aus Brotterode und Ruhla.
VEB Akkumulatorenwerk Sehma vrmtl. 1 Motorradbatterien Alleinhersteller von Motorradbatterien.
VEB Akkumulatorenbau Gröningen vrmtl. 1 Batterien für Elektrofahrzeuge


Im Rahmen der Arbeitsteilung innerhalb der RGW-Staaten war das Kombinat Monopolist für Fahrzeugelektrik und -elektronik in diesem Wirtschaftsraum. Für die DDR-Fahrzeugindustrie kam sämtliche Fahrzeugelektrik aus dem VEB Kombinat FER. Ab etwa 1978 belieferte das Kombinat auch Automobilkonzerne wie Seat, Peugeot und Citroen in Westeuropa sowie osteuropäische und sowjetische Fahrzeughersteller. Daneben gab es Tauschgeschäfte mit der Bundesrepublik Deutschland, wobei etwa mehrere tausend VW Golf gegen Maschinen oder Zulieferartikel getauscht wurden. Damit waren z.B. FER-Scheinwerfer schon lange vor der politischen Wende an einigen VW-Modellen (Golf I, Golf II und Transporter T3) zu finden. Aus dem Eisenacher Betriebsteil kamen weiterhin Fahrraddynamos, -scheinwerfer und -rücklichter, die auch in verschiedene Länder (bekannt sind BRD, Niederlande und Österreich) exportiert wurden. Im Rahmen der Konsumgüterproduktion fertigte man darüber hinaus beispielsweise Petroleumleuchten (im Ruhlaer Betriebsteil).

Seit spätestens 1976 wurden Fahrradlichtanlagen (Scheinwerfer, Rücklichter und Dynamos), Standlicht-Batteriebehälter und die "Batterie-Electronic-Box" auch unter der (herstellerübrgreifenden) Marke AKA ELECTRIC vertrieben. Es sind außerdem Fahrradscheinwerfer von FER bekannt, die ausschließlich mit AKA ELECTRIC gelabelt waren (Typ 8707.28). Exportiert wurde Fahrradbeleuchtung u. a. in die Bundesrepublik Deutschland, nach Dänemark, Schweden, die Niederlande und die Schweiz.



Nach der politischen Wende wurde der ehemalige VEB FER am 1. Januar 1992 als FER GmbH privatisiert und produziert bis heute unter neuem Namen Truck-Lite Europe GmbH am Standort Eisenach Fahrzeugelektrik-Komponenten für PKW und Nutzfahrzeuge. Das oben gezeigte Markenzeichen wird trotz des neuen Namens auch weiterhin verwendet.

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