Diamant Modell 101: Unterschied zwischen den Versionen
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Eine Weiterentwicklung der herkömmlichen [[Diamant Tourenrad-Modelle|Tourenräder]] von [[Diamant]] stellten die 28"-Tourensporträder dar. Die Konstruktion beinhaltet Elemente sowohl von Touren- als auch von Sportrahmen (u.a. [[Ausfallenden]] vor und hinten, jedoch Rahmengeometrie ähnlich wie Tourenräder). Das Modell 101 von [[Diamant]] ist die Herrenausführung des Tourensportrads. Die Damenausführung [[Diamant Modell 102|Modell 102]] besaß einen "Schwanenhalsrahmen". 1957 wurde das Modell 101 durch das 26"-Tourensportrad [[Diamant Modell 201|Modell 201]] abgelöst. | Eine Weiterentwicklung der herkömmlichen [[Diamant Tourenrad-Modelle|Tourenräder]] von [[Diamant]] stellten die 28"-Tourensporträder dar. Die Konstruktion beinhaltet Elemente sowohl von Touren- als auch von Sportrahmen (u.a. [[Ausfallenden]] vor und hinten, jedoch Rahmengeometrie ähnlich wie Tourenräder). Das Modell 101 von [[Diamant]] ist die Herrenausführung des Tourensportrads. Die Damenausführung [[Diamant Modell 102|Modell 102]] besaß einen "Schwanenhalsrahmen". 1957 wurde das Modell 101 durch das 26"-Tourensportrad [[Diamant Modell 201|Modell 201]] abgelöst. | ||
Die frühesten Exemplare stammen aus dem Jahre 1954. Gegenüber den einfacheren Tourenrädern ([[Diamant Modell EH|Modell EH]] usw.) wurde vor allem das hintere Rahmendreieck weiterentwickelt. Der Hinterbau war weiterhin offen ausgeführt, nunmehr jedoch mit geraden Ketten- und Sitzstreben (genaue Angaben zu konstruktiven Merkmalen von Fahrradrahmen sind [[Rahmen|hier]] zu finden). Am Sattelrohr war eine [[Luftpumpenhalter|Luftpumpenhalterung]] angelötet. An den Sitzstreben befanden sich zwei Ösen, die zur Befestigung des [[Gepäckträger|Gepäckträgers]] dienten. Auch die linke Sitzstrebe war mit einem [[Anlötteile|Anlötteil]] in Form eines Winkels versehen. An diesem Winkel konnte das [[Rücklicht]] angeschraubt werden. Die Gepäckträgerösen und der Winkel entfielen bereits nach kurzer Zeit wieder, denn schon 1956 sind sie nicht mehr zu finden. | Die frühesten bislang bekannten Exemplare stammen aus dem Jahre 1954. Gegenüber den einfacheren Tourenrädern ([[Diamant Modell EH|Modell EH]] usw.) wurde vor allem das hintere Rahmendreieck weiterentwickelt. Der Hinterbau war weiterhin offen ausgeführt, nunmehr jedoch mit geraden Ketten- und Sitzstreben (genaue Angaben zu konstruktiven Merkmalen von Fahrradrahmen sind [[Rahmen|hier]] zu finden). Am Sattelrohr war eine [[Luftpumpenhalter|Luftpumpenhalterung]] angelötet. An den Sitzstreben befanden sich zwei Ösen, die zur Befestigung des [[Gepäckträger|Gepäckträgers]] dienten. Auch die linke Sitzstrebe war mit einem [[Anlötteile|Anlötteil]] in Form eines Winkels versehen. An diesem Winkel konnte das [[Rücklicht]] angeschraubt werden. Die Gepäckträgerösen und der Winkel entfielen bereits nach kurzer Zeit wieder, denn schon 1956 sind sie nicht mehr zu finden. | ||
Neben dem Rahmen war auch die Ausstattung hochwertiger gehalten. So besaßen diese Räder immer [[Tretlager|Keiltretlager]] (BSA-Ausführung) und teilweise auch [[Felgen|Aluminiumfelgen]] oder alternativ Stahlfelgen. Anfangs verfügte das Modell 101 noch über einen Sportgepäckträger ähnlich dem der [[Diamant Sportrad-Modelle|Sporträder]] von Diamant, doch spätestens seit 1956 wurden die Räder mit neuen Gepäckträgern in “Schwedenform“ ausgestattet. Die [[Schutzbleche|Stahlschutzbleche]] waren in Rahmenfarbe lackiert und weiß liniert. Frühe Tourensporträder wurden überwiegend mit dem [[Lenker|"Gesundheitslenker"]], einem [[Sattel|Tourensattel]] und einer [[Bremsen|Stempelbremse]] mit Gestänge ausgeliefert. Spätere Baujahre besitzen schon häufiger einen Flachlenker in Kombination mit einer Bowdenzugstempelbremse. Zudem wurden nun verstärkt Leder-Sportsättel und Aluminiumfelgen verwendet. Daher bewegten sich die Tourensporträder auch preislich oberhalb der Tourenmodelle. Gemäß [[DHZ-Katalog]] von 1956 kostete dieses Fahrrad 252,- DM. | Neben dem Rahmen war auch die Ausstattung hochwertiger gehalten. So besaßen diese Räder immer [[Tretlager|Keiltretlager]] (BSA-Ausführung) und teilweise auch [[Felgen|Aluminiumfelgen]] oder alternativ Stahlfelgen. Anfangs verfügte das Modell 101 noch über einen Sportgepäckträger ähnlich dem der [[Diamant Sportrad-Modelle|Sporträder]] von Diamant, doch spätestens seit 1956 wurden die Räder mit neuen Gepäckträgern in “Schwedenform“ ausgestattet. Die [[Schutzbleche|Stahlschutzbleche]] waren in Rahmenfarbe lackiert und weiß liniert. Frühe Tourensporträder wurden überwiegend mit dem [[Lenker|"Gesundheitslenker"]], einem [[Sattel|Tourensattel]] und einer [[Bremsen|Stempelbremse]] mit Gestänge ausgeliefert. Spätere Baujahre besitzen schon häufiger einen Flachlenker in Kombination mit einer Bowdenzugstempelbremse. Zudem wurden nun verstärkt Leder-Sportsättel und Aluminiumfelgen verwendet. Daher bewegten sich die Tourensporträder auch preislich oberhalb der Tourenmodelle. Gemäß [[DHZ-Katalog]] von 1956 kostete dieses Fahrrad 252,- DM. | ||
Bei der Bereifung orientierte man sich anfangs an den sogenannten "Hollandrädern" und entwickelte eigens für die sportlichen Tourenräder [[Leichtmetall]]-Felgen und Reifen in der Größe 28" | Bei der Bereifung orientierte man sich anfangs an den sogenannten "Hollandrädern" und entwickelte eigens für die sportlichen Tourenräder [[Leichtmetall]]-Felgen und Reifen in der Größe 28" × 1 1/2" (nach neuem Maß 40-635). Diese waren schmaler als die Bereifung der normalen Tourenräder und besaßen dafür einen größeren Innendurchmesser. In der zweiten Hälfte des Produktionszeitraum wurde das Maß aber wieder auf die gängige Größe (28" × 1 3/4") angeglichen und die Produktion des größeren Maßes eingestellt. Deshalb findet sich die originale Ausstattung der frühen Modelle nur recht selten, weil nach einem Reifenschaden mangels passender Reifen meist auch die Felgen gewechselt wurden. | ||
Das Modell 101 besaß eine | Das Modell 101 besaß eine [[Lackierung#Uni-Lackierung|Uni-Lackierung]] mit Strahlenkopfdekor analog der des Tourenrads Modell EH. Die Form dieses Strahlenkopfes wurde 1955 geringfügig vereinfacht. Bis Ende 1956 war das Sitzrohr mit dem bekannten "Diamant-Kopf" verziert, danach wechselte man zu einem Emblem mit einem doppelten Speichenrad. Dieses Emblem wurde von den Weltmeisterringen eingefasst und war fortan typisch für alle Diamant-Fahrräder. Details zu den bei Diamant verwendeten Rahmendekoren sind [[Datierung Diamant Fahrräder#Datierung mit Hilfe des Rahmendekors|hier]] zu finden. | ||
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Datei:Diamant Modell 101 schwarz.JPG|Dieses Bild zeigt ein Modell 101 aus dem Jahre 1954 mit Gesundheitslenker, Stahlfelgen sowie nachgerüsteter [[Gangschaltung]]. Nicht original sind Dynamo, Sattel, Griffe und die Schelle für das Rücklicht (dieses war urspr. an einem Anlötteil an der Strebe verschraubt). | Datei:Diamant Modell 101 schwarz.JPG|Dieses Bild zeigt ein Modell 101 aus dem Jahre 1954 mit Gesundheitslenker, Stahlfelgen sowie nachgerüsteter [[Gangschaltung]]. Nicht original sind Dynamo, Sattel, Griffe und die Schelle für das Rücklicht (dieses war urspr. an einem Anlötteil an der Strebe verschraubt). | ||
Datei:Diamant Modell 101 1956 rot.jpg|Ein Modell 101 von Anfang 1956. Die Ausstattung mit diesem Kettenblatt gab es | Datei:Diamant Modell 101 1956 rot.jpg|Ein Modell 101 von Anfang 1956. Die Ausstattung mit diesem Kettenblatt gab es vermutlich nur im Zeitraum 1955/56. | ||
Datei:Diamant Modell 101.JPG|Dieses Exemplar von 1956 ist bereits mit einem Flachlenker und einer Stempelbremse mit Bowdenzug ausgestattet. Gegenüber dem zwei Jahre älteren Fahrrad fällt außerdem der vereinfachte Strahlenkopf auf. | Datei:Diamant Modell 101.JPG|Dieses Exemplar von 1956 ist bereits mit einem Flachlenker und einer Stempelbremse mit Bowdenzug ausgestattet. Gegenüber dem zwei Jahre älteren Fahrrad fällt außerdem der vereinfachte Strahlenkopf auf. | ||
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* [[Tretlager|Keiltretlager]] BSA-Ausführung, [[Kettenblatt]] mit 46 Zähnen | * [[Tretlager|Keiltretlager]] BSA-Ausführung, [[Kettenblatt]] mit 46 Zähnen | ||
* polierte [[Felgen|Aluminiumfelgen]] oder Stahlfelgen 28", [[Achsmuttern|Sechskantmuttern]] | * polierte [[Felgen|Aluminiumfelgen]] oder Stahlfelgen 28", [[Achsmuttern|Sechskantmuttern]] | ||
* Bereifung 28" | * Bereifung 28" × 1 1/2" (1954/55) bzw. 28" × 1 3/4" (1956) | ||
* vorn [[Bremsen|Stempelbremse]] mit Gestänge | * vorn [[Bremsen|Stempelbremse]] mit Gestänge | ||
* hinten [[Naben|Freilaufnabe]] mit Rücktrittbremse, [[Ritzel|Zahnkranz]] mit 20 Zähnen | * hinten [[Naben|Freilaufnabe]] mit Rücktrittbremse, [[Ritzel|Zahnkranz]] mit 20 Zähnen |
Version vom 20. Dezember 2013, 11:09 Uhr
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Eine Weiterentwicklung der herkömmlichen Tourenräder von Diamant stellten die 28"-Tourensporträder dar. Die Konstruktion beinhaltet Elemente sowohl von Touren- als auch von Sportrahmen (u.a. Ausfallenden vor und hinten, jedoch Rahmengeometrie ähnlich wie Tourenräder). Das Modell 101 von Diamant ist die Herrenausführung des Tourensportrads. Die Damenausführung Modell 102 besaß einen "Schwanenhalsrahmen". 1957 wurde das Modell 101 durch das 26"-Tourensportrad Modell 201 abgelöst.
Die frühesten bislang bekannten Exemplare stammen aus dem Jahre 1954. Gegenüber den einfacheren Tourenrädern (Modell EH usw.) wurde vor allem das hintere Rahmendreieck weiterentwickelt. Der Hinterbau war weiterhin offen ausgeführt, nunmehr jedoch mit geraden Ketten- und Sitzstreben (genaue Angaben zu konstruktiven Merkmalen von Fahrradrahmen sind hier zu finden). Am Sattelrohr war eine Luftpumpenhalterung angelötet. An den Sitzstreben befanden sich zwei Ösen, die zur Befestigung des Gepäckträgers dienten. Auch die linke Sitzstrebe war mit einem Anlötteil in Form eines Winkels versehen. An diesem Winkel konnte das Rücklicht angeschraubt werden. Die Gepäckträgerösen und der Winkel entfielen bereits nach kurzer Zeit wieder, denn schon 1956 sind sie nicht mehr zu finden.
Neben dem Rahmen war auch die Ausstattung hochwertiger gehalten. So besaßen diese Räder immer Keiltretlager (BSA-Ausführung) und teilweise auch Aluminiumfelgen oder alternativ Stahlfelgen. Anfangs verfügte das Modell 101 noch über einen Sportgepäckträger ähnlich dem der Sporträder von Diamant, doch spätestens seit 1956 wurden die Räder mit neuen Gepäckträgern in “Schwedenform“ ausgestattet. Die Stahlschutzbleche waren in Rahmenfarbe lackiert und weiß liniert. Frühe Tourensporträder wurden überwiegend mit dem "Gesundheitslenker", einem Tourensattel und einer Stempelbremse mit Gestänge ausgeliefert. Spätere Baujahre besitzen schon häufiger einen Flachlenker in Kombination mit einer Bowdenzugstempelbremse. Zudem wurden nun verstärkt Leder-Sportsättel und Aluminiumfelgen verwendet. Daher bewegten sich die Tourensporträder auch preislich oberhalb der Tourenmodelle. Gemäß DHZ-Katalog von 1956 kostete dieses Fahrrad 252,- DM.
Bei der Bereifung orientierte man sich anfangs an den sogenannten "Hollandrädern" und entwickelte eigens für die sportlichen Tourenräder Leichtmetall-Felgen und Reifen in der Größe 28" × 1 1/2" (nach neuem Maß 40-635). Diese waren schmaler als die Bereifung der normalen Tourenräder und besaßen dafür einen größeren Innendurchmesser. In der zweiten Hälfte des Produktionszeitraum wurde das Maß aber wieder auf die gängige Größe (28" × 1 3/4") angeglichen und die Produktion des größeren Maßes eingestellt. Deshalb findet sich die originale Ausstattung der frühen Modelle nur recht selten, weil nach einem Reifenschaden mangels passender Reifen meist auch die Felgen gewechselt wurden.
Das Modell 101 besaß eine Uni-Lackierung mit Strahlenkopfdekor analog der des Tourenrads Modell EH. Die Form dieses Strahlenkopfes wurde 1955 geringfügig vereinfacht. Bis Ende 1956 war das Sitzrohr mit dem bekannten "Diamant-Kopf" verziert, danach wechselte man zu einem Emblem mit einem doppelten Speichenrad. Dieses Emblem wurde von den Weltmeisterringen eingefasst und war fortan typisch für alle Diamant-Fahrräder. Details zu den bei Diamant verwendeten Rahmendekoren sind hier zu finden.
- Diamant Modell 101 schwarz.JPG
Dieses Bild zeigt ein Modell 101 aus dem Jahre 1954 mit Gesundheitslenker, Stahlfelgen sowie nachgerüsteter Gangschaltung. Nicht original sind Dynamo, Sattel, Griffe und die Schelle für das Rücklicht (dieses war urspr. an einem Anlötteil an der Strebe verschraubt).
- Anlötteile am Rahmen
Im Gegensatz zur Damenausführung besaß das Herrenrad keine Befestigungspunkte für den Kettenschutz, da dieser nicht Bestandteil der Ausstattung war.
Verwendungszweck | Bemerkungen |
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Halterung für Luftpumpe | am Sattelrohr |
Halterung für Rücklicht | bis 1956 |
Ösen für Gepäckträger | bis 1956 |
Technische Merkmale
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