Diamant Modell 67: Unterschied zwischen den Versionen
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In nur kleiner Stückzahl wurde das bereits aus den 30er Jahren bekannte Modell 67 auch in der DDR gefertigt, wobei bis April 1954 bei Diamant noch einmal knapp 700 Exemplare dieses Rennrads entstanden. Eine verschwindend geringe Anzahl, verglichen mit den über 14.000 Einheiten, die zwischen 1936 und 1942 entstanden. Alle nach dem Zweiten Weltkrieg gefertigten Rahmen besitzen eine Rahmennummer, die eigentlich eine Datierung auf das Jahr 1944 nahelegt und die in diesem Jahr bereits für andere Fahrräder vergeben wurden. Da dieses Vorgehen auch für andere, aber stets sportliche Modelle bekannt ist, steht zu vermuten, dass diese Modelle bewusst aus der Statistik der Nachkriegsproduktion herausgehalten werden sollten. Ein möglicher Grund dafür könnte gewesen sein, dass die Rahmen nicht für den Verkauf vorgesehen waren, sondern vom Deutschen Sportausschuß (DS) bestellt und direkt an die entsprechend leistungsstarken Fahrer abgegeben wurden. Zudem setzte man mit Blick auf die lange Radsporttradition bei Diamant viel daran, den eigenen "Rennstall", also die BSG Diamant mit entsprechendem Material auszurüsten. Besonders in den frühen Jahren glaubte man offensichtlich noch daran, den alten Konkurrenzkampf mit den anderen Fahrradherstellern (insbesondere Mifa) wiederbeleben zu können und sich dabei mit neuen Entwicklungen einen Vorteil zu sichern. (vgl. Artikel "Diamant" ist wieder da! vom 27. Juli 1950)
Die Ausstattung der Nachkriegsmodelle ist mit der der ersten Modelle aus der Mitte der 30er Jahre vergleichbar. Statt der teuren Leichtmetallteile, die das Modell ab Ende der 30er Jahre so leicht und fortschrittlich machten, finden sich nun wieder haltbare Teile aus verchromtem Stahl. Der Grund dafür dürften Zulieferer gewesen sein, die durch die Kriegswirtschaft, Zerstörung, Demontage oder Rohstoffmangel nicht mehr die entsprechenden Teile fertigen konnten. Zeitgenössische Abbildungen und Beschreibungen zeigen, dass das Getriebe, das Sattelgestell und sogar der Lenker wieder in schwerer Ausführung verbaut wurden. Von der alten Ausstattung wurden dagegen die charakteristischen Diamant-Felgenbremsen und die Diamant-Pedalen aus Aluminium übernommen. Ebenso bekannt ist die Fichtel & Sachs Dreigang-Kettenschaltung; wobei alternativ auch die Versol-Schaltung aus der Schweiz zum Einsatz kam.
Der Rahmen wurde äußerlich nicht verändert und wieder in den Rahmenhöhen 52 cm, 56 cm, 58 cm und 60 cm hergestellt. Er bestand aus dünnwandigen Chrommolybdän-Stahlrohren und fiel vor allem durch die charakteristische Sattelmuffe mit vorn liegender Sattelstützenklemmung und den aerodynamisch gestalteten, flachen Gabelkopf auf. Auch optisch blieb er mit dem Strahlenkopf unverkennbar.
1950: Max "Papa" Lange (l.) und der Chemnitzer Straßenrennfahrer Henry Urban begutachten einen Rennrahmen vom Typ 67 aus der laufenden Produktion.
Im Originalbild ist der althergebrachte Strahlenkopf erkennbar, sodass man davon ausgehen kann, dass die neuen Rahmen den alten optisch glichen.
(aus "Diamant" ist wieder da!; 27.07.1950)Das Modell 67 als "neuestes Modell" auf der Leipziger Frühjahrsmesse 1951.
Gut erkennbar sind das altbekannte Getriebe, die Diamant-Leichtmetallpedalen, die Diamant-Bremsen und die F&S-Kettenschaltung. Der Strahlenkopf und das Dekor ("Berufsfahrermodell") blieben unverändert. "Neu" ist der im Vorbau verlötete Lenker wie in den 30er Jahren
Modell 67, Baujahr 1940; kriegsbedingt nur noch mit wenigen Diamant-Teilen, erkennbar aber die moderne Rahmenform (gleicher Radstand wie Modell 167) mit den charakteristischen Merkmalen und das Diamant-typische Kettenblatt
Diamant-Strahlenkopf, aerodynamischer Gabelkopf und Gabel mit ovalen Gabelscheiden
Technische Merkmale
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