Diamant Modell 101: Unterschied zwischen den Versionen

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Version vom 10. November 2014, 11:16 Uhr

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Einordnung in die Modellpalette

Eine Weiterentwicklung der herkömmlichen Tourenräder von Diamant stellten die 28"-Tourensporträder dar. Die Konstruktion beinhaltet Elemente sowohl von Touren- als auch von Sportrahmen (u.a. Ausfallenden vor und hinten, jedoch Rahmengeometrie ähnlich wie Tourenräder). Die frühesten bislang bekannten Exemplare stammen aus dem Jahre 1954. Das Modell 101 von Diamant ist die Herrenausführung des Tourensportrads. Die Damenausführung Modell 102 besaß einen "Schwanenhalsrahmen". 1957 wurde das Modell 101 durch das 26"-Tourensportrad Modell 201 abgelöst.

Rahmen und Ausstattung

Gegenüber den einfacheren Tourenrädern (Modell EH usw.) wurde vor allem das hintere Rahmendreieck weiterentwickelt. Der Hinterbau war weiterhin offen ausgeführt, nunmehr jedoch mit geraden Ketten- und Sitzstreben (genaue Angaben zu konstruktiven Merkmalen von Fahrradrahmen sind hier zu finden). Am Sattelrohr war eine Luftpumpenhalterung angelötet. An den Sitzstreben befanden sich zwei Ösen, die zur Befestigung des Gepäckträgers dienten. Auch die linke Sitzstrebe war mit einem Anlötteil in Form eines Winkels versehen. An diesem Winkel konnte das Rücklicht angeschraubt werden.
Neben dem Rahmen war auch die Ausstattung hochwertiger gehalten. So besaßen diese Räder immer Keiltretlager (BSA-Ausführung) und teilweise auch Aluminiumfelgen oder alternativ Stahlfelgen. Anfangs verfügte das Modell 101 noch über einen Sportgepäckträger ähnlich dem der Sporträder von Diamant. Die Stahlschutzbleche waren in Rahmenfarbe lackiert und weiß liniert. Frühe Tourensporträder wurden überwiegend mit dem "Gesundheitslenker", einem Tourensattel und einer Stempelbremse mit Gestänge ausgeliefert. Gemäß DHZ-Katalog von 1956 kostete dieses Fahrrad 252,- DM.

Änderungen während der Produktionszeit

Die Gepäckträgerösen und der Winkel für das Strebenrücklicht entfielen bereits nach kurzer Zeit wieder, denn schon 1956 sind sie nicht mehr zu finden. Dementsprechend wurden die Räder mit neuen Gepäckträgern in “Schwedenform“ ausgestattet. Spätere Baujahre besitzen auch häufiger einen Flachlenker in Kombination mit einer Bowdenzugstempelbremse. Zudem wurden nun verstärkt Leder-Sportsättel und Aluminiumfelgen verwendet.
Bei der Bereifung orientierte man sich anfangs an den sogenannten "Hollandrädern" und entwickelte eigens für die sportlichen Tourenräder Leichtmetall-Felgen und Reifen in der Größe 28" × 1 1/2" (nach neuem Maß 40-635). Diese waren schmaler als die Bereifung der normalen Tourenräder und besaßen dafür einen größeren Innendurchmesser. In der zweiten Hälfte des Produktionszeitraum wurde das Maß aber wieder auf die gängige Größe (28" × 1 3/4") angeglichen und die Produktion des größeren Maßes eingestellt. Deshalb findet sich die originale Ausstattung der frühen Modelle nur recht selten, weil nach einem Reifenschaden mangels passender Reifen meist auch die Felgen gewechselt wurden.

Lackierung und Rahmendekor

Das Modell 101 besaß eine Uni-Lackierung mit Strahlenkopfdekor analog der des Tourenrads Modell EH. Die Form dieses Strahlenkopfes wurde 1955 geringfügig vereinfacht. Bis 1956 war das Sitzrohr mit dem bekannten "Diamant-Kopf" verziert, danach wechselte man kurzzeitig zu einem silbernen Lorbeerkranz und schließlich einem Emblem mit einem doppelten Speichenrad. Dieses Emblem wurde von den Weltmeisterringen eingefasst und war fortan typisch für alle Diamant-Fahrräder. Details zu den bei Diamant verwendeten Rahmendekoren sind hier zu finden.

Galerie

Anlötteile am Rahmen

Im Gegensatz zur Damenausführung besaß das Herrenrad keine Befestigungspunkte für den Kettenschutz, da dieser nicht Bestandteil der Ausstattung war.

Verwendungszweck Bemerkungen
Halterung für Luftpumpe am Sattelrohr
Halterung für Rücklicht bis 1956
Ösen für Gepäckträger bis 1956


Technische Merkmale