Mifa Modell 252: Unterschied zwischen den Versionen

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Unter der Typenbezeichnung ''Modell 252'' hatte [[Mifa]] ein 28"-Sportrad in Damenausführung im Sortiment, das mit dem Modell [[Diamant Modell 35 252|35 252]] von [[Diamant]] weitgehend identisch war. Die entsprechende Herrenausführung von Mifa trug die Modellnummer [[Mifa Modell 202|202]]. Vom nahezu identischen [[Mifa Modell 251|Modell 251]] unterschied sich die hier beschriebene Ausführung lediglich durch den Leerlaufzahnkranz und die hintere Felgenbremse (beim Modell 251 hingegen Freilauf mit Rücktritt).  
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Das '''Modell 252''' von [[Mifa]] war ein Damen-Sportrad, das parallel zum weitgehend gleichen Typ [[Mifa Modell 251|251]] zwischen 1969 und 1990 hergestellt wurde. Von diesem unterschied es sich lediglich durch die starre Hinterradnabe mit Freilauf und die Felgenbremse am Hinterrad. Die übrigen Merkmale und Überarbeitungen sind mit dem Modell 251 identisch. Seit Mitte der 1980er Jahre wurde das Sportrad mehrfach in Details weiterentwickelt, spätestens 1989 wurde die Modellnummer geändert (jetzt als Typ '''262''' bezeichnet). Der konkrete Anlass für diese Umbezeichnung ist jedoch unklar.
 
===Galerie===
 
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Datei:Mifa Modell 252 von 1969.JPG|'''Mifa Modell 252 (1969)'''<br>Ein sehr frühes Exemplar (Rahmennr. 859). Beleuchtung, Pedale, Kettenblatt und Sattel nicht original. [[Lenker]] noch ohne Kunststoffmuffe.  
 
Datei:Mifa Modell 252 von 1969 Bild 2.jpg|Dieses Dekor wurde vermutlich nur unmittelbar nach Beginn der Produktion verwendet, danach griff man für einige Jahre nochmal auf das Diamant-Dekor zurück.
 
Datei:Mifa Modell 252 von 1969 Bild 3.jpg|Genietetes [[Datierung Mifa Fahrräder#Datierung_mit_Hilfe_des_Steuerkopfschildes|Steuerkopfschild]] und [[Rundscheidengabel]] mit dem ursprünglichen [[Gabelkopf]]
 
Datei:modell252a.jpg|'''Mifa Modell 252'''<br>Dieses Exemplar besitzt das Diamant-Rahmendekor, wobei die Gabeln mit "Mifa"-Aufklebern versehen wurden.
 
Datei:modell252b.jpg|Die typische [[Rundscheidengabel]] mit der flachen Gabelbrücke ist hier noch vorhanden. Später änderte sich deren Form.


Nach der Verlagerung der Produktion von [[Diamant]]-[[Diamant Sportrad-Modelle|Sporträdern]] ins [[Mifa]]-Werk wurden diese zunächst unverändert weitergebaut. Die in Sangerhausen produzierten Sporträder wurden anfangs überwiegend mit dem Diamant-Rahmendekor ausgeliefert, sie können jedoch anhand der [[Rahmennummern]] zielsicher von den “echten“ Diamant Sporträdern unterschieden werden. Während man bei Diamant immer 7-stellige Rahmennummern vergab, so hatten die mit “Diamant“ dekorierten Sporträder aus Sangerhausen maximal 6-stellige Rahmennummern. Bei Mifa besaßen die Sporträder und die Klappräder ein eigenes [[Datierung Mifa Fahrräder#Datierung mit Hilfe der Rahmennummer|Rahmennummernschema]].<br>Selbst in einigen Mifa-Prospekten (u.a. von 1973 und 1975) wurden bei den Sporträdern solche mit Diamant-Dekor gezeigt. Über den Grund kann nur spekuliert werden. Tatsache ist jedoch, dass Sporträder aus den frühen Siebziger Jahren mit [[Mifa]]-Dekor nur selten zu finden sind. Seit Mitte der Siebziger Jahre wurde dann jedoch nur noch das Mifa-Dekor verwendet.
Datei:MIFA 35 252 GENEX 1977.jpg|'''Mifa Modell 252 (ca. 1975)'''<br>Abbildung des Modells 252 im [[Genex]]-Katalog von 1977, Baujahr des Fahrrads vrmtl. 1975. Auffällig ist hier die nachlässige Präsentation des Fahrrads (Halterung für Scheinwerfer falsch montiert, unsinnige Einstellung der Sattelneigung).


Die Verlagerung der Produktion von Sporträdern nach Sangerhausen erfolgte 1969. Noch im gleichen Jahr tauchen die Sporträder erstmals im Mifa-Katalog auf. Die [[Rahmen]] blieben auch nach der Produktionsverlagerung unverändert beibehalten. Sie besaßen zusätzliche [[Anlötteile|Ösen]] für den Bowdenzug der hinteren Felgenbremse, eine am Hinterbau angebrachte Halterung für den [[Dynamo]], eine angelötete Luftpumpenhalterung sowie Anlötteile für den [[Kettenschutz]]. Etwa 1974 wurde die Form des Gabelkopfes der [[Rundscheidengabel]] vereinfacht, und ab 1976 stattete man die Räder mit [[Tretlager|Keiltretlagern]] in Thompson-Ausführung aus. Die späten Exemplare (Zeitraum 1986/87) weichen in einigen Details von den bisherigen ab. Der Grund hierfür war vermutlich eine Vereinheitlichung mit den übrigen Fahrradmodellen von Mifa. So besitzen die letzten Sporträder Dynamohalterungen, die sich an der Vorderradgabel befinden. Zudem wurde das bisherige Stegrohr zwischen den Kettenstreben durch eine einfache Stegplatte ersetzt (ähnlich wie bei den Tourensporträdern von Mifa).  
Datei:Mifa252.jpeg|'''Mifa Modell 252 (1979)'''<br>Das hier gezeigte Modell 252 besitzt noch eine Zweifarblackierung, verfügt jedoch schon über einen Lenker und Gepäckträger der neueren Ausführung. Kurze Zeit später wurden die Fahrräder nur noch einfarbig lackiert.


Das Modell 252 besaß grundsätzlich ein [[Tretlager|Keiltretlager]] (BSA-Ausführung, später Thompson-Ausführung), zwei [[Bremsen|Felgenbremsen]] sowie schmale [[Felgen|Leichtmetallfelgen]] für [[Bereifung]] der Breite 1 3/8". Die Laufräder wurden mit [[Flügelmuttern]] befestigt. Seit Anfang der 1970er-Jahre besaßen alle Sporträder neue [[Felgen]] mit einem fünfflächigen Profil, das bis 1990 beibehalten wurde. [[Schutzbleche]] aus Leichtmetall, [[Sattel|Sportsattel]], [[Gepäckträger|Sportgepäckträger]] sowie ein [[Lenker|Flachlenker]] waren weitere Ausstattungsmerkmale. Anders als bei den Herrenrädern besaßen die Lenker der Damenausführungen keinen [[Vorbau]]. Vermutlich seit 1978 wurden Sportlenker mit einer neuentwickelten Form verwendet. Kurz darauf führte man neue, filigranere Gepäckträger ein. Die neuen Gepäckträger waren fast immer verchromt, während die bisherige Variante meist in Rahmenfarbe lackiert war.  
Mifa Modell 252 von 1980 Bild1.jpg|'''Mifa Modell 252 81980)'''<br>Dieses originale Exemplar ist bereits einfarbig lackiert. [[Luftpumpen|Luftpumpe]] und [[Kleidernetze|Kleidernetz]] fehlen. Noch mit beigefarbenen [[Pneumant#Drahtreifen,_gelabelt_mit_PNEUMANT|Reifen]] ausgestattet, später wurden grundsätzlich schwarze Reifen verwendet. Der [[kettenschützer|Kettenschutz]] war ab 1979 verchromt.


Zunächst waren die Rahmen der Sporträder fast ausschließlich zweifarbig (im Bereich des Steuerkopfes weiß, der übrige Rahmen farbig) lackiert. Bis etwa 1975 wurde überwiegend das "Diamant"-Rahmendekor verwendet. Daher findet man die Sporträder nur selten mit dem "Mifa"-Dekor, das es zwischen 1966 und 1971 auch bei den Tourenrädern gab. Seit 1971 wurden Aufkleber mit roten Mifa- Schriftzügen und Emblemen verwendet. Spätestens seit 1976 bestand das Rahmendekor dann aus einfacheren "Chromfolienaufklebern" mit Mifa-Schriftzügen und bunten Streifen bzw. später mit bunten Sternen. Ab etwa 1980 wurden die Rahmen dann nur noch einfarbig lackiert, jedoch weiterhin fast ausschließlich mit Metallik-Lackierungen. Auch das Rahmendekor war nun etwas einfacher gestaltet. Mit dem seit etwa 1986 verwendeten Rahmendekor (nun wieder Aufkleber statt der Chromfolien) wurde das Modell 252 nur noch für kurze Zeit ausgeliefert. Weitere Details über die bei Mifa verwendeten Rahmendekore sind [[Datierung Mifa Fahrräder#Datierung mit Hilfe des Rahmendekors|hier]] zu finden.
Mifa Modell 252 von 1980 Bild2.jpg|Insbesondere am Steuerkopf mutet das damalige Rahmendekor geradezu primitiv an. Auch die Haltbarkeit der Chromfolien ließ zu wünschen übrig.  


In der zweiten Hälfte der Achtziger Jahre wurde die Produktpalette bei Mifa umgestaltet. Dies betraf auch die Sporträder, es änderten sich aber nur einige Ausstattungsdetails und das Rahmendekor. Im Genex-Katalog 1986 wird das Modell 252 letztmalig erwähnt. Vermutlich im Zusammenhang mit einer erneuten Überarbeitung der Sporträder im Jahre 1987 änderte sich die Bezeichnung in [[Mifa Modell 262|Modell 262]].
Datei:Mifa Modell 252.jpg|Noch bis 1985 behielt man das Chromfoliendekor bei. Sporträder dieser Zeit hatten grundsätzlich Metalliclack, hier zu sehen in silbermetallic.  


Datei:Mifa Modell 262 von 1989.JPG|'''Mifa Modell 262 (1989)'''<br>Ein Exemplar von Ende 1989, bereits mit den moderneren Schutzblechen ohne Löcher für das [[Kleidernetze|Kleidernetz]] und überarbeitetem Rahmendekor. Ab dieser Zeit wurden auch die Sporträder ohne Gangschaltung mit einem [[Kettenschützer|Kettenschutzblech]] anstatt der bisherigen Kettenschiene ausgestattet.


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Datei:Mifa Modell 262 von 1990 Pinselstrichdekor.JPG|'''Mifa Modell 262 (1990)'''<br>Auch mit dem späteren [[Datierung Mifa Fahrräder#Datierung_mit_Hilfe_des Rahmendekors|Pinselstrich-Dekor]] wurde das Modell 262 noch ausgeliefert.
Datei:Mifa252.jpeg|Das hier gezeigte Modell 252 (Baujahr 1979) besitzt noch eine Zweifarblackierung sowie Chromfolienaufkleber in der zweiten Variante, verfügt jedoch schon über einen Lenker und Gepäckträger der neueren Ausführung. Kurze Zeit später wurden die Fahrräder nur noch einfarbig lackiert und das Rahmendekor nochmals vereinfacht.
Datei:Mifa Modell 252.jpg|Spätere Variante dieses Modells mit Metalleffektlack, in dieser Form etwa zwischen 1980 - 1986 gebaut.
Datei:Mifa252-82.jpg|Diese Prospektabbildung zeigt das Damen-Sportrad im Auslieferungszustand von 1982.
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*'''Technische Merkmale'''
[[Kategorie:Modelle Mifa]]
  - [[Rahmen|Stahlrohrrahmen]] mit [[Muffen|Außenmuffen]], Rahmenhöhe 56 cm, Hinterbau starr ausgeführt
  - gerade Sitzstreben, gerade Kettenstreben, schräge [[Ausfallenden]] nach vorn 
  - OBerrohr und Unterrohr gerade
  - Halterung für Dynamo am Hinterbau angelötet (ab ca. 1986 an der Vorderradgabel)
  - am Sattelrohr angelötete Halterung für die Luftpumpe
  - [[Tretlager|Keiltretlager]] BSA-Ausführung (ab etwa 1976 Thompson-Ausführung), [[Kettenblatt]] mit 48 Zähnen
  - polierte [[Felgen|Aluminiumfelgen]] 28", [[Flügelmuttern]]
  - Bereifung 28"x1 3/8"
  - vorn und hinten [[Bremsen|Felgenbremse]]
  - [[Ritzel|Leerlaufzahnkranz]] mit 20 Zähnen
  - [[Lenker|Sportlenker]] ohne [[Vorbau]]
  - polierte [[Schutzbleche|Aluminiumschutzbleche]]
  - Zubehör: [[Kettenschutz]], [[Luftpumpe]], [[Werkzeugtasche]], Kleidernetz

Aktuelle Version vom 18. Oktober 2022, 19:34 Uhr

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Das Modell 252 von Mifa war ein Damen-Sportrad, das parallel zum weitgehend gleichen Typ 251 zwischen 1969 und 1990 hergestellt wurde. Von diesem unterschied es sich lediglich durch die starre Hinterradnabe mit Freilauf und die Felgenbremse am Hinterrad. Die übrigen Merkmale und Überarbeitungen sind mit dem Modell 251 identisch. Seit Mitte der 1980er Jahre wurde das Sportrad mehrfach in Details weiterentwickelt, spätestens 1989 wurde die Modellnummer geändert (jetzt als Typ 262 bezeichnet). Der konkrete Anlass für diese Umbezeichnung ist jedoch unklar.

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