Mifa Modell 152: Unterschied zwischen den Versionen

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Unter der Modellnummer 152 hatte [[Mifa]] ab 1958 ein 28"-Tourenrad in Damen-Ausführung im Sortiment. Es besaß einen "Schwanenhalsrahmen", sodass nunmehr wieder ein Mifa-Fahrradtyp mit dieser Rahmenform im Angebot war, nachdem das Modell [[Mifa Modell S 2|S 2]] etwa 1953 aus der Palette ausgeschieden war. Eine erste Erwähnung in Modellübersichten findet sich für dieses Fahrrad erst 1959. Unter welcher Typenbezeichnung dieses Fahrrad davor lief, ist unklar.<br>Die Herrenausführung trug die Modellnummer [[Mifa Modell 101|101]]. Beide wurden noch bis 1979 hergestellt, seit Anfang der 1970er Jahre jedoch nur noch in vergleichsweise geringer Stückzahl.


===Einordnung in die Modellpalette===
===Modellspezifische Merkmale===


Unter der Bezeichnung ''Modell 152'' hatte [[Mifa]] ab etwa 1959 ein 28"-Tourenrad in Damenausführung im Sortiment. Es besaß einen "Schwanenhalsrahmen", sodass nunmehr wieder ein Mifa-Fahrradtyp mit dieser Rahmenform im Angebot war, nachdem Modell [[Mifa Modell S 2|S 2]] etwa 1953 aus der Palette ausgeschieden war. Vermutlich sollte mit Modell 152 auch die beendete Produktion entsprechender Fahrräder von [[Diamant Modell 106|Diamant]] und [[Möve Modell 15|Möve]] kompensiert werden. Parallel wurde in Gestalt von [[Mifa Modell 153|Modell 153]] die Produktion des bisherigen 28"-Mifa-Tourenrads mit geradem Unterrohr fortgesetzt. Die Herrenausführung trug die Modellnummer [[Mifa Modell 101|101]]. Die Modelle 152 und 101 wurden noch bis 1979 hergestellt, seit Anfang der 1970er Jahre jedoch nur noch in vergleichsweise geringer Stückzahl. Zweck der beibehaltenen Produktion war offensichtlich das Ausfüllen der damals bestehenden Angebotslücke für 28"-Touren(-sport)räder. Für Modell 152 ist auch ein Export in die Bundesrepublik belegt, die Exportfahrräder wiesen eine [[Exportfahrräder|geänderte Ausstattung]] auf.
Im Vergleich zu den bisherigen [[Mifa Tourenräder|Tourenrädern]] besaß das Modell 152 bereits Anlötteile zur Befestigung der [[Luftpumpen|Luftpumpe]] am Sattelrohr, für den [[Dynamos|Dynamo]] und den [[Kettenschützer|Kettenschutz]] folgten diese spätestens 1962. Die übrige Ausstattung entsprach dem Standard der bisherigen Tourenräder ([[Tretlager|Glockentretlager]], [[Felgen|Stahlfelgen]], [[Schutzbleche|Stahlschutzbleche]], [[Lenker|Tourenlenker]], [[Bremsen|Stempelbremse]] mit Gestänge, [[Sättel|Tourensattel]]). Für das Modell 152 ist auch ein Export in die BRD belegt, die Exportfahrräder wiesen eine [[Exportfahrräder|geänderte Ausstattung]] auf.


===Rahmen und Ausstattung===
Für den Zeitraum bis 1964 sind [[Lackierung#Uni-Lack ("Emaillierung")|Uni-Lackierungen]] sowie (eher selten) [[Lackierung#Metallic-Lack ("Fischsilber-Lack"))|Hammerschlag-Lackierungen]] bekannt. In der Regel besaßen die Fahrräder einen [[Strahlenkopf]], zumindest bis 1960 ist jedoch auch die einfachere Ringverzierung belegt. Ab 1964 wurden die Fahrräder dann zweifarbig lackiert (im Bereich des Steuerkopfes weiß, der übrige Rahmen farbig). Bekannt sind bislang die Farbvarianten grün, blau, schwarz, rot. Im Laufe der 1970er Jahre wurden auch teilweise die seinerzeit üblichen Farben verwendet, etwa um 1974 olivgrün oder in den späten 1970ern saftgrün. Die Mehrzahl dieser späten Exemplare wurde jedoch schwarz lackiert. Die Schutzbleche, der Gepäckträger und die Felgen wurden - sofern nicht aus Aluminium bestehend oder verchromt - in der Regel in Rahmenfarbe lackiert. Vor allem aus den 1970er Jahren sind jedoch auch Exemplare bekannt, bei denen diese Teile teilweise oder auch einheitlich grau lackiert sind, sodass sich in diesem Zeitraum eine Mannigfaltigkeit serienmäßiger Gestaltungsvarianten ergab.


Das Modell 152 besaß einen klassischen Tourenrahmen mit gekröpftem Hinterbau (offen ausgeführt) sowie einfachen [[Gabelenden]]. Ober- und Unterrohr waren gebogen ausgeführt und mit zwei Stegrohren verbunden. Modell 152 besaß Anlötteile zur Befestigung der [[Luftpumpe]] am Sattelrohr, während [[Dynamos|Dynamo]] und [[Kettenschutz]] anfangs noch mit Schellen befestigt wurden. Die Rahmenhöhe betrug 56 cm.<br>Neben einem [[Tretlager|Glockentretlager]] gehörten [[Felgen|Stahlfelgen]] und [[Schutzbleche|Stahlschutzbleche]] zur Ausstattung. Felgen und Schutzbleche waren meist in Rahmenfarbe lackiert und weiß bzw. passend zur Farbe der Einfassungslinie des Strahlenkopfes liniert. [[Lenker|Tourenlenker]], [[Bremsen|Stempelbremse]] mit Gestänge, Kettenschutz, [[Sattel|Tourensattel]] sowie ein [[Kleidernetze|Kleidernetz]] waren weitere Erkennungsmerkmale. 1972 kostete das Tourenrad 216 bis 222,- M.
Das Rahmendekor wurde der Zeit entsprechend überarbeitet. Einige Fahrräder des Baujahres 1964 besitzen am Unterrohr ein seltenes Dekor mit "Olympia"-Ringen. In den Jahren 1966 und 1971 wurden die Dekore wiederum verändert. Vermutlich zeitgleich mit den Tourensporträdern ersetzte Mifa 1972 oder 1973 bei den Tourenrädern das [[Datierung Mifa Fahrräder#Datierung mit Hilfe des Steuerkopfschildes|Steuerkopfschild]] durch ein einfacheres Schiebebild. Ab Ende 1975 zierten einfache Chromfolienaufkleber den Rahmen. Weitere Details über die bei Mifa verwendeten Rahmendekore sind [[Datierung Mifa Fahrräder#Datierung mit Hilfe des Rahmendekors|hier]] zu finden.


===Änderungen während der Produktionszeit===
===Änderungen während der Produktionszeit===


Spätestens 1962 erhielt Modell 152 Anlötteile zur Befestigung des [[Dynamos]] an der Vorderradgabel, sowie zur Befestigung des [[Kettenschützer|Kettenschutzes]]. Abweichend von der regulären Ausstattung mit einem Tourenlenker wurden einige Exemplare auch mit einem Sportlenker versehen, kombiniert mit einem dazu passenden Bremsgestänge (bislang belegt für das Baujahr 1962). Spätestens 1964 wurde die Form der Luftpumpenhalterung verändert: Zunächst waren die Haltespitzen flach ausgeführt, wechselten dann aber zu einer runden Form. Schon während der ersten Hälfte der 1960er Jahre wurden teilweise auch graue Stahlfelgen verwendet, für den Zeitraum ab der zweiten Hälfte der 1960er Jahre sind zudem Fahrräder bekannt, die darüber hinaus auch über graue Stahlschutzbleche (passend zur Rahmenfarbe rot, blau oder grün liniert) verfügen. Die grauen Schutzbleche scheint es aber immer nur in Kombination mit den grauen Felgen gegeben zu haben. Späte Exemplare des Modells 152 aus der Zeit nach 1970 besaßen dann bereits eine Stempelbremse mit Bowdenzug. Vermutlich zeitgleich mit den Tourensporträdern ersetzte Mifa 1972 oder 1973 bei den Tourenrädern das [[Datierung Mifa Fahrräder#Datierung mit Hilfe des Steuerkopfschildes|Steuerkopfschild]] durch ein einfacheres Schiebebild. Eine Angleichung an andere Fahrradtypen von Mifa stellte die im Zeitraum 1973/74 vollzogene Überarbeitung der Verbindung zwischen den Kettenstreben dar: Statt des bisherigen u-förmigen Profils wurde nun eine Platte eingesetzt, die bereits bei den Tourensport- und Klapprädern Verwendung fand. Bei den Fahrrädern ab Mitte der 1970er Jahre zeigen sich auch Ausstattungsunterschiede hinsichtlich des Gepäckträgers, der Schutzbleche und teilweise auch der Felgen: Hier wurde zuweilen auf neutrale (z.B. Aluminiumschutzbleche) anstelle in Rahmenfarbe oder grau lackierter Anbauteile zurückgegriffen. Fahrräder ab dem Baujahr 1978 wurden mit dem neuentwickelten und von den Mifa-Tourensporträdern bekannten Lenker ausgestattet. Kurz vor der endgültigen Einstellung der Produktion 1979 wurde noch der neue, filigrane Gepäckträger angebaut. Dessen Halterungen unterschieden sich jedoch deutlich vom herkömmlichen Modell, um eine Befestigung an diesem klassischen Tourenrahmen zu ermöglichen. 
Spätestens 1962 erhielt das Damen-Tourenrad Anlötteile zur Befestigung des [[Dynamos]] an der Vorderradgabel und zur Befestigung des [[Kettenschützer|Kettenschutzes]]. Abweichend von der regulären Ausstattung mit einem Tourenlenker wurden einige Exemplare auch mit einem Sportlenker versehen, kombiniert mit einem dazu passenden Bremsgestänge (bislang belegt für das Baujahr 1962). Spätestens 1964 wurde die Form der Luftpumpenhalterung verändert: Zunächst waren die Haltespitzen flach ausgeführt, wechselten dann aber zu einer runden Form.
 
===Lackierung und Rahmendekor===
 
Für den Zeitraum bis 1964 sind [[Lackierung#Uni-Lack ("Emaillierung")|Uni-Lackierungen]] sowie (eher selten) [[Lackierung#Metallic-Lack ("Fischsilber-Lack"))|Hammerschlag-Lackierungen]] bekannt. In der Regel besaßen die Fahrräder einen [[Strahlenkopf]], zumindest bis 1960 ist jedoch auch die einfachere Ringverzierung belegt. Ab 1964 wurden die Fahrräder dann zweifarbig lackiert (im Bereich des Steuerkopfes weiß, der übrige Rahmen farbig). Bekannt sind bislang die Farbvarianten grün, blau, schwarz, rot. Im Laufe der 1970er Jahre wurden auch teilweise die seinerzeit üblichen Farben verwendet, etwa um 1974 olivgrün oder in den späten 1970ern saftgrün. Die Mehrzahl dieser späten Exemplare wurde jedoch schwarz lackiert. Die Schutzbleche, der Gepäckträger und die Felgen wurden - sofern nicht aus Aluminium bestehend oder verchromt - in der Regel in Rahmenfarbe lackiert. Vor allem aus den 1970er Jahren sind jedoch auch Exemplare bekannt, bei denen diese Teile teilweise oder auch einheitlich grau lackiert sind, sodass sich in diesem Zeitraum eine Mannigfaltigkeit serienmäßiger Gestaltungsvarianten ergab.  


Das Rahmendekor wurde der Zeit entsprechend überarbeitet. Einige Fahrräder des Baujahres 1964 besitzen am Unterrohr ein seltenes Dekor mit "Olympia"-Ringen. Ob es sich dabei um ein reguläres Dekor oder um Sonderausführungen handelt, ist unklar. In den Jahren 1966 und 1971 wurde es wiederum verändert. Ab 1975 zierten einfache Chromfolienaufkleber den Rahmen. Weitere Details über die bei Mifa verwendeten Rahmendekore sind [[Datierung Mifa Fahrräder#Datierung mit Hilfe des Rahmendekors|hier]] zu finden.
Schon während der ersten Hälfte der 1960er Jahre wurden teilweise auch graue Stahlfelgen verwendet, für den Zeitraum ab der zweiten Hälfte der 1960er Jahre sind zudem Fahrräder bekannt, die darüber hinaus auch über graue Stahlschutzbleche (passend zur Rahmenfarbe rot, blau oder grün liniert) verfügen. Die grauen Schutzbleche scheint es aber immer nur in Kombination mit den grauen Felgen gegeben zu haben. Kettenschutz und Gepäckträger waren bis Anfang/Mitte der 1970er Jahre fast ausschließlich in Rahmenfarbe lackiert. Der Tourenlenker mit Bremsgestänge wurde ca. 1971 durch einen etwas flacheren Lenker mit Seilzugbremse ersetzt, möglicherweise wurde die alte Ausführung jedoch noch einige Jahre parallel verwendet. Eine Angleichung an andere Fahrradtypen von Mifa stellte die im Zeitraum 1973/74 vollzogene Überarbeitung der Verbindung zwischen den Kettenstreben dar: Statt des bisherigen u-förmigen Profils wurde nun eine Platte eingesetzt, die bereits bei den Tourensport- und Klapprädern Verwendung fand.


Ein Kuriosum stellen jene Tourenräder dar, die zwar mit "Möve"-Schriftzügen und "Möve"-Steuerkopfschildern ausgestattet sind, gleichzeitig aber Mifa-spezifische Lackierungen und Dekore haben (Zeitraum vrmtl. 1961/62). In der Tat handelt es sich um Erzeugnisse von [[Mifa]], erkennbar vor allem an den zusätzlichen Anlötteilen, welche das bis 1961 bei Möve produzierte Tourenrad Typ [[Möve Modell 35 101|35 101]] nicht besaß. Auch anhand der Rahmennummern können sie gut als Erzeugnisse des VEB Mifa-Werk Sangerhausen identifiziert werden. Eine denkbare Erklärung für diese "Zwitter" ist, dass die Fahrräder mit verbliebenen Restbeständen des Dekors vom VEB Möve-Werk versehen wurden, nachdem die Sparte "Fahrradfertigung" in Mühlhausen 1961 aufgelöst und an Mifa übertragen wurde.
Bei den Fahrrädern ab Mitte der 1970er Jahre zeigen sich auch Ausstattungsunterschiede hinsichtlich des Gepäckträgers, der Schutzbleche und teilweise auch der Felgen. Hier wurde zuweilen auf neutrale (z.B. Aluminiumschutzbleche) anstelle in Rahmenfarbe oder grau lackierter Anbauteile zurückgegriffen:


===Hintergrundwissen zur Produktionseinstellung===
* Tourengepäckträger grau oder silbern; Schwedengepäckträger silbern; z. T. Sportgepäckträger verchromt; nur 1979 verchromter Schwedengepäckträger mit neuer Form


1971 reduzierte Mifa die Zahl der produzierten 28"-Tourenräder gegenüber dem Vorjahr deutlich (1970: 70.340 Stück, 1971: 29.900 Stück). Für 1972 sah der Plan nur noch 3.240 28"-Tourenräder vor, für 1973 dann deren vollständige Produktionseinstellung. Offenbar wollte der VEB Mifa durch den Wegfall der im Verkauf preiswerten 28"-Tourenräder und die erhöhte Produktion von besser ausgestatteten und damit teureren 26"-Tourensporträder die vorgeschriebenen Planauflagen (Wert der Warenproduktion und Gewinn) erfüllen. Damit verstieß man jedoch gegen die politischen Beschlüsse zur Preisstabilität, die auch die Bereitstellung von Produkten der unteren Preisgruppen (hier in Form der einfachen 28"-Tourenräder) vorsah. Die "Arbeiter- und Bauerninspektion" (eine Kontrollinstitution, die dem Zentralkomitee der SED und dem Ministerrat der DDR unterstellt war und die Erfüllung der Partei- und Regierungsbeschlüsse sichern sollte) untersuchte den Fall. Durch den Generaldirektor der VVB Automobilbau, Winfried Sonntag, wurde schließlich entschieden, dass ab Mai 1972 an Stelle der 28"-Tourenräder 26"-Tourenräder produziert werden sollten. Die 26"-Räder sollten die gleichen [[Produktionszahlen und Preise|Preise]] wie die 28"-Räder und die gleichen, z.T. auch besseren "Gebrauchswerteigenschaften" aufweisen. Für 1972 war nur noch die Produktion von 2.240 Stück 28"-Tourenrädern und bereits von 17.000 Stück 26"-Tourenrädern vorgesehen.
* Stahlschutzbleche grau ohne Linierung; Aluminiumschutzbleche


In diesem Zusammenhang wurden die 28"-Tourenräder durch die 26"-Typen [[Mifa Modell 107|107]] und [[Mifa Modell 159|159]] ersetzt. In einem Mifa-Katalog des Jahres 1971 tauchten die 28"-Tourenräder letztmalig auf. Auch in internen Produktionsunterlagen von ca. 1975 findet sich kein Hinweis auf die Produktion des Modells 152 oder 101, sie werden im Produktionsplan nicht erwähnt. Tatsächlich muss die Fertigung jedoch fortgesetzt worden sein. Belegexemplare der Modelle 101 und 152 sind bis zum Jahr 1979 hin bekannt. Sie sind jedoch erheblich seltener als damalige 26"-Tourensporträder, was auf eher geringe Stückzahlen schließen lässt. Offensichtlich war man intern bemüht, eine bestehende Angebotslücke zu füllen, da zu dieser Zeit keine 28"-Touren(-sport)räder erhältlich waren. Sehr ungewöhnlich ist jedoch, dass diese langjährige Fortsetzung der Produktion inoffiziell erfolgte. Über die Gründe ist nichts bekannt. Die Angebotslücke wurde schließlich 1979/80 durch Einführung der 28"-Tourensportradmodelle [[Mifa Modell 104|104]] und [[Mifa Modell 162|162]] geschlossen, was den Belegexemplaren nach die endgültige Einstellung der Produktion der "klassischen" 28"-Tourenräder zufolge hatte. Das derzeit jüngste bekannt gewordene Exemplar hat die Rahmennummer 4 240 969 und besitzt bereits das überarbeitete Chromfolien-Dekor mit schwarzer Schrift.
* Stahlfelgen grau ohne Linierung; Aluminiumfelgen
Schwarz lackierte Tourenräder besaßen scheinbar bis zum Ende der Produktion auch immer schwarze Schutzbleche und Felgen (hier wiederum mit weißer Linierung). Fahrräder ab dem Baujahr 1978 wurden mit dem neuentwickelten und von den Mifa-Tourensporträdern bekannten Lenker ausgestattet. Kurz vor der endgültigen Einstellung der Produktion 1979 wurde noch der neue, filigrane Gepäckträger angebaut. Dessen Halterungen unterschieden sich jedoch deutlich vom herkömmlichen Modell, um eine Befestigung an diesem klassischen Tourenrahmen zu ermöglichen.


===Galerie===
===Galerie===


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Datei:Mifa 35 152 Katalog 1959.jpg|Katalogabbildung, 1959.
Datei:Mifa 35 152 Katalog 1959.jpg|'''Mifa Modell 152 (1959)'''<br>Katalogabbildung
 
Mifa Modell 152 von 1960 A.jpg|'''Mifa Modell 152 (1960)'''<br>Zumindest bis 1960 wurde das Modell 152 teilweise noch mit dem Ringdekor anstatt eines Strahlenkopfes versehen, wie dieses Exemplar von 1960 aufzeigt, das von Reifen, Griffen, Rücklicht und Reflektoren abgesehen original erhalten ist.  


Mifa Modell 152 von 1960 A.jpg|Zumindest bis 1960 wurde Modell 152 teilweise noch mit dem Ringdekor anstatt eines Strahlenkopfes versehen, wie dieses Exemplar von 1960 aufzeigt, das von Reifen, Griffen, Rücklicht und Reflektoren abgesehen original erhalten ist.
Mifa Modell 152 von 1960 B.jpg|Details des Rahmendekors und der Linierungen. Eine blaue [[Lackierung#Hammerschlaglack|Hammerschlaglackierung]] war bei Mifa in diesem Zeitraum durchaus üblich.
Mifa Modell 152 von 1960 B.jpg|Details des Rahmendekors und der Linierungen. Eine blaue [[Lackierung#Hammerschlaglack|Hammerschlaglackierung]] war bei Mifa in diesem Zeitraum durchaus üblich.
Mifa Modell 152 von 1960 C.jpg|Während die Luftpumpenhalterung bereits angelötet ist, sind Kettenschutz und Dynamo noch mit Schellen befestigt.  
Mifa Modell 152 von 1960 C.jpg|Während die Luftpumpenhalterung bereits angelötet ist, sind Kettenschutz und Dynamo noch mit Schellen befestigt.  


Datei:Mifa152-64.JPG|Im Katalog des Jahres 1964 ist das Tourenrad noch mit einer Strahlenkopflackierung abgebildet.
Datei:01mifa-152-62.JPG|'''Mifa Modell 152 (1962)'''<br>Dieses Fahrrad befindet sich in vollständig originaler Erhaltung.
Datei:01mifa-152-62.JPG|<span style="color:green">'''Referenz-Fahrrad ''' [[Referenz-Fahrrad|(?)]]<br> [==============================</span><br>Dieses Mifa Modell 152 aus dem Jahre 1962 befindet sich in vollständig originaler Erhaltung.
 
Datei:Mifa15262.JPG|<span style="color:green"><br>==============================</span>
Datei:Mifa15262.JPG|
Datei:02mifa-152-62.JPG|<br><span style="color:green">==============================</span><br>Noch bis zum Jahre 1964 wurden Tourenräder mit diesem Lackierungsschema ausgeliefert.
 
Datei:03mifa-152-63.JPG|<br><span style="color:green">==============================</span><br>Bis 1963 dab es den zweifarbigen Strahlenkopf mit oranger oder weißer Linie eingefasst. Danach wurde der Strahlenkopf einfarbig lackiert, ab 1964 entfiel das aufwendige Lackierunsschema ganz und wurde durch ein zweifarbiges Spritzdekor ersetzt.
Datei:02mifa-152-62.JPG|Noch bis zum Jahre 1964 wurden Tourenräder mit diesem Lackierungsschema ausgeliefert.
Datei:04mifa-152-62.JPG|<br><span style="color:green">==============================</span><br>Diese Modelle wurden entweder mit grauen Stahlfelgen (wie bei diesem Rad) oder mit in Rahmenfarbe lackierten Felgen ausgeliefert. Das Kleidernetz wurde ergänzt und entspricht nicht dem Original.
 
Datei:05mifa-152-62.JPG|<br><span style="color:green">==============================</span><br>Mifa lieferte diese Tourenräder noch bis Anfang der 70er Jahre mit Gestängebremse aus, während die technisch moderneren [[Modelle Mifa#Mifa Tourensporträder|Tourensport-Modelle]] bereits mit Seilzug-Stempelbremsen ausgerüstet waren.
Datei:03mifa-152-63.JPG|Bis 1963 dab es den zweifarbigen Strahlenkopf mit oranger oder weißer Linie eingefasst. Danach wurde der Strahlenkopf einfarbig lackiert, ab 1964 entfiel das aufwendige Lackierungsschema ganz und wurde durch ein zweifarbiges Spritzdekor ersetzt.
Datei:06mifa-152-62.JPG|<br><span style="color:green">==============================]</span><br>Seit Anfang der 60er Jahre war der Rahmen mit Anlötteilen für Luftpumpe, Dynamo und Kettenschutz versehen.
 
Datei:Mifa 152 hammerschlag-blau1.JPG|Mifa 152 von 1962, mit hammerschlag-blauer Lackierung. Unverbastelt, auch der Rockschutz ist noch der originale.
Datei:04mifa-152-62.JPG|Diese Modelle wurden entweder mit grauen Stahlfelgen (wie bei diesem Rad) oder mit in Rahmenfarbe lackierten Felgen ausgeliefert. Das Kleidernetz wurde ergänzt und entspricht nicht dem Original.
Datei:Mifa 152 hammerschlag-blau2.JPG|Manche Mifa-Räder der Zeit haben einen hammerschlag-blauen Strahlenkopf. Hier ist dieser silberfarben mit orangener Linierung.
 
Datei:05mifa-152-62.JPG|Mifa lieferte diese Tourenräder noch bis Anfang der 70er Jahre mit Gestängebremse aus, während die technisch moderneren [[Modelle Mifa#Mifa Tourensporträder|Tourensport-Modelle]] bereits mit Seilzug-Stempelbremsen ausgerüstet waren.
 
Datei:06mifa-152-62.JPG|Seit Anfang der 60er Jahre war der Rahmen mit Anlötteilen für Luftpumpe, Dynamo und Kettenschutz versehen.
 
Datei:Mifa 152 hammerschlag-blau1.JPG|'''Mifa Modell 152 (1962)'''<br>Ein Damen-Tourenrad mit hammerschlag-blauer Lackierung. Im Ursprungszustand erhalten, auch das Kleidernetz ist noch original.
 
Datei:Mifa 152 hammerschlag-blau2.JPG|Manche Mifa-Räder jener Zeit haben einen hammerschlag-blauen Strahlenkopf. Hier ist dieser silberfarben mit orangener Linierung.
 
Datei:Mifa 152 hammerschlag-blau3.JPG|Der sportliche Lenker wurde gelegentlich anstatt des herkömmlichen [[Lenker#Modelle|Touren-Lenkers]] verbaut.  
Datei:Mifa 152 hammerschlag-blau3.JPG|Der sportliche Lenker wurde gelegentlich anstatt des herkömmlichen [[Lenker#Modelle|Touren-Lenkers]] verbaut.  
Datei:Mifa 152 hammerschlag-blau4.JPG|Dekor des Sitzrohrs.
Datei:Mifa 152 hammerschlag-blau4.JPG|Dekor des Sitzrohrs.
Datei:Mifa Modell 152 Bj 1965.JPG|Ein Modell 152 von 1965 mit dem nur etwa zwei Jahre lang verwendeten Rahmendekor.
 
Datei:Mifa Modell 152.jpg|Zwischen 1966 und 1971 wurde dieses Rahmendekor verwendet (Katalogabbildung 1967). Zu dieser Zeit wurden die Tourenräder teilweise auch, so wie hier abgebildet, mit grauen Stahlfelgen ausgeliefert.
Datei:Mifa152-64.JPG|'''Mifa Modell 152 (1964)'''<br>Im Katalog des Jahres 1964 ist das Tourenrad noch mit einer Strahlenkopflackierung abgebildet.
Datei:Mifa Prospekt 1968 Modell 152.jpg|Prospektabbildung von 1968.
 
Datei:Mifa Modell 152 gruen.jpeg|Beim gezeigten Damenrad (Baujahr im Zeitraum 1969/70) sind sowohl Felgen als auch Schutzbleche  nicht in Rahmenfarbe gehalten. Dennoch gab es auch weiterhin Mifa-Tourenräder mit Felgen und Schutzblechen, die passend zur Rahmenfarbe lackiert waren.
Datei:Mifa Modell 152 Bj 1965.JPG|'''Mifa Modell 152 (1965)'''<br>Dieses Rahmendekor wurde nur von 1964 bis 1966 verwendet.
 
Datei:Mifa Modell 152.jpg|'''Mifa Modell 152 (1967)'''<br>Zwischen 1966 und 1971 sah das Rahmendekor so aus wie in dieser Katalogabbildung. Zu dieser Zeit wurden die Tourenräder teilweise auch, so wie hier abgebildet, mit grauen Stahlfelgen ausgeliefert.
 
Datei:Mifa Prospekt 1968 Modell 152.jpg|'''Mifa Modell 152 (1968)'''<br>Prospektabbildung
 
Datei:Mifa Modell 152 gruen.jpeg|'''Mifa Modell 152 (1969/70)'''<br>Beim gezeigten Damenrad sind sowohl Felgen als auch Schutzbleche  nicht in Rahmenfarbe gehalten. Dennoch gab es auch weiterhin Mifa-Tourenräder mit Felgen und Schutzblechen, die passend zur Rahmenfarbe lackiert waren.
 
Mifa Modell 152 von 1975 B.jpg|'''Mifa Modell 152 (1975)'''<br>Mit [[Felgen]] und [[Schutzbleche|Schutzblechen]] aus Aluminium weicht die Ausstattung dieses Fahrrads erheblich von der früheren Ausführung ab, parallel scheint es weiterhin einfachere Ausführungen gegeben zu haben.
 
Mifa Modell 152 von 1975 A.jpg|Zubehör: [[Sattelschutzdecken|Sattelschutzdecke]] und [[Schmutzfänger]]. [[Kleidernetze|Kleidernetz]] und [[Luftpumpen|Luftpumpe]] nicht mehr vorhanden.
 
Mifa Modell 152 von 1975 C.jpg|Ausstattung noch mit Touren-[[Sättel#Gefederte_Sättel|Ledersattel]] von Möve (bereits mit kleineren Federn). Anstelle des klassischen Tourenrad-[[Gepäckträger]]s wurde nun ein Sportgepäckträger verwendet.
 
Mifa Modell 152 von 1975 D.jpg|Ausstattung nunmehr mit [[Lenker|Flachlenker]] und [[Bremsen|Seilzug-Reifenbremse]]. Bemerkenswert (vermutlich original) sind die [[Fahrradgriffe|Griffe]] und der FER Scheinwerfer [[FER Scheinwerfer|8707.21]]. [[Pedale|Blockpedale]] in schmaler Damenausführung.  
</gallery>
</gallery>


===[[Anlötteile]] am Rahmen===
===Technische Merkmale===
{| class="wikitable"
 
{| class="wikitable" style="text-align:center"
|- class="hintergrundfarbe5"
|- style="background:#F5F5F5"
! !! colspan="2" | Modell 152
|-
|-
! Verwendungszweck !! Bemerkungen
! style="text-align:left"| Rahmen:
| colspan="2" | Stahlrohrrahmen mit Außenmuffen, Hinterbau offen,<br>Ketten- und Sitzstreben gekröpft
|-
|-
| Halterung für Luftpumpe
! style="text-align:left"| Rahmenform:
| am Sattelrohr
| colspan="2" | Ober- und Unterrohr gebogen
|-
|-
| Halterung für Dynamo
! style="text-align:left"| Rahmenhöhe:
| an der Vorderradgabel
| colspan="2" | 560 mm
|-
|-
| Halterung für Kettenschutz
! style="text-align:left"| Steuerrohrlänge:
| an Sattel- und Unterrohr
| colspan="2" | 160 mm
|-
|-
! style="text-align:left"| Befestigungspunkte für Kettenschutz:
| colspan="2" | An Sitz- und Unterrohr (spät. ab 1962)
|-
! style="text-align:left"| Anlötteil für Dynamo:
| colspan="2" | An der Vorderradgabel (spät. ab 1962)
|-
! style="text-align:left"| Haltespitzen für<br>Luftpumpe:
| colspan="2" | Am Sitzrohr
|-
! style="text-align:left"| Tretlager:
| colspan="2" | Glockentretlager TL-10
|-
! style="text-align:left"| Übersetzungs-<br>verhältnis:
| colspan="2" | 46:20
|-
! style="text-align:left"| Vorderradnabe:
| colspan="2" | Dreiteilige Vorderradnabe (Stahl)
|-
! style="text-align:left"| Hinterradnabe:
| colspan="2" | Rücktrittnabe
|-
! style="text-align:left"| Bremsen:
| colspan="2" | Vorn Stempelbremse mit Gestänge, hinten Rücktritt<br>(ab ca. 1971: vorn Stempelbremse mit Bowdenzug)
|-
! style="text-align:left"| Lenker:
| colspan="2" | Tourenlenker (NSU-Form) ohne Vorbau<br>(nach 1971 auch Flachlenker bzw. Tourensport-Lenker)
|-
! style="text-align:left"| Sattel:
| colspan="2" | Tourensattel mit Kunstlederdecke (Möve Nr. 400 FD)<br>Tourensattel mit Lederdecke (Möve Nr. 400 VLD)<br>Tourensattel mit Gummidecke (Möve P 400) 
|-
! style="text-align:left"| Felgen:
| colspan="2" | Stahlfelgen, lackiert
|-
! style="text-align:left"| Bereifung:
| colspan="2" | Drahtreifen 28" × 1 <sup>3</sup>/<sub>4</sub>” (47-622)
|-
! style="text-align:left"| Schutzbleche:
| colspan="2" | Stahlschutzbleche, lackiert und liniert
|-
! style="text-align:left"| Zubehör:
| colspan="2" | Luftpumpe, Werkzeugtasche, Gepäckträger,<br>Kettenschutz, Kleidernetz
|-
! style="text-align:left"| Preis:
| colspan="2" | 216,- M bis 222,- M (1972)
|}
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===Technische Merkmale===
{| style="border: 1px solid #aaaaaa; background-color: #f8f8f8; padding-left: 20px; padding-top: 5px; padding-bottom: 5px; width:100%"
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* [[Rahmen|Stahlrohrrahmen]] mit [[Muffen|Außenmuffen]], Rahmenhöhe 56 cm, Hinterbau offen ausgeführt
* Ober- und Unterrohr gebogen, mit zwei Stegrohren verbunden
* gekröpfte Sitzstreben, gekröpfte Kettenstreben, nach hinten offene [[Gabelenden#Gabelenden aus Rahmenrohr|Gabelenden]] (mit Kettenspannern)
* Halterung für Dynamo an der Gabel angelötet
* am Sattelrohr angelötete Halterung für die Luftpumpe
* [[Tretlager|Glockentretlager]], [[Kettenblatt]] mit 46 Zähnen
* [[Felgen|Stahlfelgen]] 28", Sechskantmuttern
* Bereifung 28" × 1 <sup>3</sup>/<sub>4</sub>"
* vorn [[Bremsen|Stempelbremse]] mit Gestänge (ab etwa 1970 Stempelbremse mit Bowdenzug)
* hinten [[Naben|Freilaufnabe]] mit Rücktrittbremse, Zahnkranz mit 20 Zähnen
* [[Lenker|Tourenlenker]] ohne [[Vorbau]] oder Sportlenker.
* Zubehör: [[Luftpumpe]], [[Werkzeugtasche]], [[Kettenschutz]], Kleidernetz
[[Kategorie:Modelle Mifa]]
[[Kategorie:Modelle Mifa]]

Aktuelle Version vom 18. Oktober 2022, 20:37 Uhr

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Unter der Modellnummer 152 hatte Mifa ab 1958 ein 28"-Tourenrad in Damen-Ausführung im Sortiment. Es besaß einen "Schwanenhalsrahmen", sodass nunmehr wieder ein Mifa-Fahrradtyp mit dieser Rahmenform im Angebot war, nachdem das Modell S 2 etwa 1953 aus der Palette ausgeschieden war. Eine erste Erwähnung in Modellübersichten findet sich für dieses Fahrrad erst 1959. Unter welcher Typenbezeichnung dieses Fahrrad davor lief, ist unklar.
Die Herrenausführung trug die Modellnummer 101. Beide wurden noch bis 1979 hergestellt, seit Anfang der 1970er Jahre jedoch nur noch in vergleichsweise geringer Stückzahl.

Modellspezifische Merkmale

Im Vergleich zu den bisherigen Tourenrädern besaß das Modell 152 bereits Anlötteile zur Befestigung der Luftpumpe am Sattelrohr, für den Dynamo und den Kettenschutz folgten diese spätestens 1962. Die übrige Ausstattung entsprach dem Standard der bisherigen Tourenräder (Glockentretlager, Stahlfelgen, Stahlschutzbleche, Tourenlenker, Stempelbremse mit Gestänge, Tourensattel). Für das Modell 152 ist auch ein Export in die BRD belegt, die Exportfahrräder wiesen eine geänderte Ausstattung auf.

Für den Zeitraum bis 1964 sind Uni-Lackierungen sowie (eher selten) Hammerschlag-Lackierungen bekannt. In der Regel besaßen die Fahrräder einen Strahlenkopf, zumindest bis 1960 ist jedoch auch die einfachere Ringverzierung belegt. Ab 1964 wurden die Fahrräder dann zweifarbig lackiert (im Bereich des Steuerkopfes weiß, der übrige Rahmen farbig). Bekannt sind bislang die Farbvarianten grün, blau, schwarz, rot. Im Laufe der 1970er Jahre wurden auch teilweise die seinerzeit üblichen Farben verwendet, etwa um 1974 olivgrün oder in den späten 1970ern saftgrün. Die Mehrzahl dieser späten Exemplare wurde jedoch schwarz lackiert. Die Schutzbleche, der Gepäckträger und die Felgen wurden - sofern nicht aus Aluminium bestehend oder verchromt - in der Regel in Rahmenfarbe lackiert. Vor allem aus den 1970er Jahren sind jedoch auch Exemplare bekannt, bei denen diese Teile teilweise oder auch einheitlich grau lackiert sind, sodass sich in diesem Zeitraum eine Mannigfaltigkeit serienmäßiger Gestaltungsvarianten ergab.

Das Rahmendekor wurde der Zeit entsprechend überarbeitet. Einige Fahrräder des Baujahres 1964 besitzen am Unterrohr ein seltenes Dekor mit "Olympia"-Ringen. In den Jahren 1966 und 1971 wurden die Dekore wiederum verändert. Vermutlich zeitgleich mit den Tourensporträdern ersetzte Mifa 1972 oder 1973 bei den Tourenrädern das Steuerkopfschild durch ein einfacheres Schiebebild. Ab Ende 1975 zierten einfache Chromfolienaufkleber den Rahmen. Weitere Details über die bei Mifa verwendeten Rahmendekore sind hier zu finden.

Änderungen während der Produktionszeit

Spätestens 1962 erhielt das Damen-Tourenrad Anlötteile zur Befestigung des Dynamos an der Vorderradgabel und zur Befestigung des Kettenschutzes. Abweichend von der regulären Ausstattung mit einem Tourenlenker wurden einige Exemplare auch mit einem Sportlenker versehen, kombiniert mit einem dazu passenden Bremsgestänge (bislang belegt für das Baujahr 1962). Spätestens 1964 wurde die Form der Luftpumpenhalterung verändert: Zunächst waren die Haltespitzen flach ausgeführt, wechselten dann aber zu einer runden Form.

Schon während der ersten Hälfte der 1960er Jahre wurden teilweise auch graue Stahlfelgen verwendet, für den Zeitraum ab der zweiten Hälfte der 1960er Jahre sind zudem Fahrräder bekannt, die darüber hinaus auch über graue Stahlschutzbleche (passend zur Rahmenfarbe rot, blau oder grün liniert) verfügen. Die grauen Schutzbleche scheint es aber immer nur in Kombination mit den grauen Felgen gegeben zu haben. Kettenschutz und Gepäckträger waren bis Anfang/Mitte der 1970er Jahre fast ausschließlich in Rahmenfarbe lackiert. Der Tourenlenker mit Bremsgestänge wurde ca. 1971 durch einen etwas flacheren Lenker mit Seilzugbremse ersetzt, möglicherweise wurde die alte Ausführung jedoch noch einige Jahre parallel verwendet. Eine Angleichung an andere Fahrradtypen von Mifa stellte die im Zeitraum 1973/74 vollzogene Überarbeitung der Verbindung zwischen den Kettenstreben dar: Statt des bisherigen u-förmigen Profils wurde nun eine Platte eingesetzt, die bereits bei den Tourensport- und Klapprädern Verwendung fand.

Bei den Fahrrädern ab Mitte der 1970er Jahre zeigen sich auch Ausstattungsunterschiede hinsichtlich des Gepäckträgers, der Schutzbleche und teilweise auch der Felgen. Hier wurde zuweilen auf neutrale (z.B. Aluminiumschutzbleche) anstelle in Rahmenfarbe oder grau lackierter Anbauteile zurückgegriffen:

  • Tourengepäckträger grau oder silbern; Schwedengepäckträger silbern; z. T. Sportgepäckträger verchromt; nur 1979 verchromter Schwedengepäckträger mit neuer Form
  • Stahlschutzbleche grau ohne Linierung; Aluminiumschutzbleche
  • Stahlfelgen grau ohne Linierung; Aluminiumfelgen

Schwarz lackierte Tourenräder besaßen scheinbar bis zum Ende der Produktion auch immer schwarze Schutzbleche und Felgen (hier wiederum mit weißer Linierung). Fahrräder ab dem Baujahr 1978 wurden mit dem neuentwickelten und von den Mifa-Tourensporträdern bekannten Lenker ausgestattet. Kurz vor der endgültigen Einstellung der Produktion 1979 wurde noch der neue, filigrane Gepäckträger angebaut. Dessen Halterungen unterschieden sich jedoch deutlich vom herkömmlichen Modell, um eine Befestigung an diesem klassischen Tourenrahmen zu ermöglichen.

Galerie

Technische Merkmale

Modell 152
Rahmen: Stahlrohrrahmen mit Außenmuffen, Hinterbau offen,
Ketten- und Sitzstreben gekröpft
Rahmenform: Ober- und Unterrohr gebogen
Rahmenhöhe: 560 mm
Steuerrohrlänge: 160 mm
Befestigungspunkte für Kettenschutz: An Sitz- und Unterrohr (spät. ab 1962)
Anlötteil für Dynamo: An der Vorderradgabel (spät. ab 1962)
Haltespitzen für
Luftpumpe:
Am Sitzrohr
Tretlager: Glockentretlager TL-10
Übersetzungs-
verhältnis:
46:20
Vorderradnabe: Dreiteilige Vorderradnabe (Stahl)
Hinterradnabe: Rücktrittnabe
Bremsen: Vorn Stempelbremse mit Gestänge, hinten Rücktritt
(ab ca. 1971: vorn Stempelbremse mit Bowdenzug)
Lenker: Tourenlenker (NSU-Form) ohne Vorbau
(nach 1971 auch Flachlenker bzw. Tourensport-Lenker)
Sattel: Tourensattel mit Kunstlederdecke (Möve Nr. 400 FD)
Tourensattel mit Lederdecke (Möve Nr. 400 VLD)
Tourensattel mit Gummidecke (Möve P 400)
Felgen: Stahlfelgen, lackiert
Bereifung: Drahtreifen 28" × 1 3/4” (47-622)
Schutzbleche: Stahlschutzbleche, lackiert und liniert
Zubehör: Luftpumpe, Werkzeugtasche, Gepäckträger,
Kettenschutz, Kleidernetz
Preis: 216,- M bis 222,- M (1972)