Mifa Modell 162: Unterschied zwischen den Versionen

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Version vom 18. Juni 2020, 13:30 Uhr

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Mit dem Erscheinen der neuen 28"-Tourensporträder bei Mifa wurde eine seit längerem bestehende Lücke geschlossen: Zuvor hatte es 28"-Fahrräder fast ausschließlich in Form von Sporträdern gegeben. Zwar wurden noch bis 1979 die klassischen 28"-Tourenräder in geringen Stückzahlen produziert, doch waren diese Fahrräder nicht mehr zeitgemäß. Spätestens mit dem Beginn der Produktion der neuen 28"-Tourensporträder wurden sie schließlich obsolet. Eine erste offizielle Erwähnung dieser Fahrräder ist in einer Modellübersicht von 1980 zu finden: Unter der Typenbezeichnung Modell 162 hatte Mifa die Damen-Ausführung im Sortiment, die entsprechende Herren-Ausführung trug die Modellnummer 104.

Modellspezifische Merkmale

Das vordere Rahmendreieck war mit dem der 26" Tourensporträder identisch, lediglich der Hinterbau wurde verlängert. Dies führte zu einer recht hohen Sitzposition, da die Rahmengeometrie den größeren Laufrädern nicht angepasst wurde. Gegenüber den 26"-Modellen besaß der Typ 162 am Unterrohr und an der linken Kettenstrebe kleine Ösen zur Außenführung des Lichtkabels. Der Verzicht auf die sonst üblichen Anlötteile für den Kettenschutz ist durch die Verwendung einer auf die Tretlagermuffe geklemmten (und schlecht arretierbaren) Spange zu erklären. Die Dynamohalterung war, für Mifa eigentlich untypisch, am Hinterbau angebracht. Die 28"-Tourensporträder wurden mit der Vorderradgabel der Mifa Sporträder ausgestattet, deren Gabelkopf im Unterschied zu den damaligen Sporträdern lackiert statt verchromt war.

Während der Rahmen konsequente Weiterentwicklungen vermissen ließ, bot die Ausstattung dieses Fahrrads einige Neuerungen. Eine Besonderheit waren die verchromten Stahlfelgen mit Bremsrelief. Aufgrund ihres hohen Gewichts stellten diese keine technische Verbesserung dar, optisch wirkte es sich aber vorteilhaft aus, dass sie ihren Glanz wesentlich länger behielten. Die Schutzbleche bestanden aus Aluminium und besaßen erst ab ca. 1984 schwarz ausgelegte Sicken. Erstmals an einem Fahrrad aus DDR-Fertigung waren die Enden der Schutzbleche umgebördelt, wodurch die Verletzungsgefahr vermindert wurde. Eine wichtige Verbesserung stellte der aus Stahl gefertigte Kettenschutz dar, der das Kettenblatt und den oberen Kettenstrang vollständig abdeckte. Auch die weiteren Ausstattungsmerkmale betonten den Charakter der neuen Modelle als "Luxus-Ausführung":

Der Kettenschutz war zunächst verchromt, ab spätestens 1981 dann schwarz lackiert. Später war er auch an den 26"-Modellen verfügbar. Für die Funktionseinheit Kettenblatt - Kurbel - Tretlager (Getriebe) wurde mitunter auf Erzeugnisse des westdeutschen Herstellers Thun zurückgegriffen. Das Modell 162 war vermutlich ausschließlich mit Metallic-Lackierungen lieferbar (gemäß Katalogangaben von 1980: Kupfer, Gold, Blau und Grün). 1985 ersetzte das Modell 167 die hier beschriebene Ausführung.

Galerie

Technische Merkmale

Modell 162
Rahmen: Stahlrohrrahmen mit Außenmuffen, Hinterbau offen,
Ketten- und Sitzstreben gerade
Rahmenform: Oberrohr gebogen, Unterrohr gerade
Rahmenhöhe: 560 mm
Steuerrohrlänge: 130 mm
Befestigungspunkte für Beleuchtungskabel: An Unterrohr und linker Kettenstrebe
Anlötteil für Dynamo: Am Hinterbau
Haltespitzen für
Luftpumpe:
Am Sitzrohr
Tretlager: Keiltretlager Thompson-Ausführung (Typ 8041 S)
Übersetzungs-
verhältnis:
46:20
Vorderradnabe: Dreiteilige Vorderradnabe (Stahl)
Hinterradnabe: Rücktrittnabe
Bremsen: Vorn Felgenbremse (Rasant Type 300), hinten Rücktritt
Lenker: Tourensport-Lenker mit Vorbau
Sattel: Tourensattel mit PUR-Decke
Felgen: verchromte Stahlfelgen
Bereifung: Drahtreifen 28" × 1 3/4” (47-622)
Schutzbleche: Aluminiumschutzbleche
Zubehör: Luftpumpe, Werkzeugtasche, Gepäckträger,
Kettenschutz, Kleidernetz
Preis: 490,- M (1984)