Mifa Modell 207: Unterschied zwischen den Versionen
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Version vom 18. März 2019, 20:31 Uhr
Diese Seite ist Teil der Modellübersicht des VEB Mifa-Werk Sangerhausen
Übersichtsartikel Mifa Sporträder ab 1969
Im Zuge einer Erweiterung des Segments der Sport- und Rennsporträder wurde 1987 das 28"-Herrensportrad Modell 207, das die Zusatzbezeichnung "Sprint" trug, entwickelt. Dieses Fahrrad besaß eine Fünfgang-Kettenschaltung sowie eine verbesserte Ausstattung. Konstruktiv basierte es jedoch weitgehend auf den bisherigen Sporträdern von Mifa. Die entsprechende Damen-Variante trug die Modellnummer 257.
Zu den Besonderheiten von Modell 207 zählte die Ausstattung mit einem Fünffach-Leerlaufzahnkranz sowie einem Schaltwerk von Favorit. Anders als die übrigen Sporträder von Mifa besaß das Modell 207 Vorderrad- und Hinterradnaben aus Aluminium, auch der Vorbau bestand aus diesem Material. Statt der sonst bei Sporträdern üblichen Flügelmuttern kamen an diesem Modell Hutmuttern zum Einsatz. Die Luftpumpenhalterung befand sich bei diesem Modell stets am Unterrohr. Eine Neuentwicklung stellte auch der Lenker dar. Ebenfalls neu war die serienmäßige Ausrüstung mit Speichenreflektoren. Insgesamt boten die Sporträder der "Sprint"-Serie ein deutlich zeitgemäßeres Äußeres sowie eine vergleichsweise luxuriöse Ausstattung. Von den einfacheren Sporträdern (Modell 261; 264 etc.) kann der Typ 257 auch anhand des Schriftzugs "Sprint" am Oberrohr unterschieden werden.
Einige der angekündigten Ausstattungsdetails wurden allerdings kaum oder gar nicht verwirklicht: Die angekündigten Reifen waren eine Neuentwicklung aus dem VEB Gummikwerke Thüringen und besaßen laut eines Artikels in der Zeitschrift Kraftfahrzeugtechnik, Ausgabe 9/1987 einen um 20 % verringerten einen verringerten Rollwiderstand. Auch eine Vorstellung der "Sprint"-Modelle in der Zeitschrift technikus, Ausgabe 6/1988 nennt diese Reifen als Ausstattungsmerkmal. Derartige Reifen sind allerdings bisher nicht belegt bzw. sind sie von herkömmlichen Reifen äußerlich nicht zu unterscheiden. Auch die beschriebene erstmalige Verwendung von Halogen-Glühlampen bei diesem Fahrradmodell kann bislang nicht belegt werden.
Die folgende Tabelle erlaubt eine Übersicht hinsichtlich der wichtigsten Unterschiede, die bei den Mifa-Sporträdern zwischen 1987 und 1990 bestanden:
Ausstattungsdetail | Modell 211/212 Modell 261/262 |
Modell 214/264 | Modell 207/257 | Modell 208 |
---|---|---|---|---|
Anzahl der Gänge | 1 | 3 | 5 | 10 |
Lenker | Sportlenker | NSU-Form | NSU-Form | Flachlenker |
Vorbau | nur Modelle 211/212 | ja | ja | ja |
Naben | Stahl | Stahl | Aluminium | Aluminium |
Vor ihrer Markteinführung wurden die neuen "Sprint"-Fahrradmodelle ausgiebig getestet, u. a. auf der "6. MIFA Testfahrt 'Pamir-Tienschan 87'" im Sommer 1987. Ein Bericht und Bilder dieser Tour wurde in der Zeitschrift DER DEUTSCHE STRAßENVERKEHR (Ausgabe 5/1988) veröffentlicht:
Weitere Informationen sind im Übersichtsartikel Mifa Sporträder ab 1969 aufgeführt.
Galerie
Das ab 1987 produzierte Modell 207 "Sprint" stellte die am besten ausgestattete Ausführung der Mifa-Sporträder dar. Der bei diesem Exemplar verbaute Stabbatteriebehälter gehörte nicht zur Werksausstattung. Auch der Tachometer ist ein nachträglich angebrachtes Zubehörteil.
Ungewöhnlich ist die offenbar originale Ausstattung mit einem große Kettenschutz.
Bei diesem hellblauen Modell 207 von Ende 1988 oder Anfang 1989 sind Sattel und wahrscheinlich auch die Lenkergriffe nicht original.
Ein original erhaltenes Modell 207 von 1990 mit überarbeiteter Rahmengeometrie und geänderten Muffen, anderem Rahmendekor und gesickten Schutzblechen mit außen verlaufenden Streben. LM-Naben von Maillard. Noch ohne Pletscherplatte.
Anlötteile am Rahmen
Verwendungszweck | Bemerkungen |
---|---|
Zugführung für hint. Felgenbremse | |
Zugführung für Kettenschaltung | |
Luftpumpenhalterung | am Unterrohr |
Halterung für Dynamo | an der Vorderradgabel |
Halterung für Speichenschloss | an der linken Sitzstrebe |
Technische Merkmale
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Weblinks
- Private Internetseite von Dr. Lutz Gebhardt, u. a. mit Tourberichten und Bildern mehrerer MIFA-Testfahrten: http://www.li.lu.free.fr/