Diamant Modell 35 251: Unterschied zwischen den Versionen

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Als Modell 35 251 wurde ab 1959 das bisherige [[Diamant Modell 109|Modell 109]] von [[Diamant]] angeboten. Bis Ende 1960 unterschied sich das neue Modell noch gar nicht von seinem Vorgänger, doch dann wurde der obere Abschluss der Sitzstreben vereinfacht und die Luftpumpenhalterung von der rechten auf die linke Seite verlegt. Das weitgehend identische [[Diamant Modell 35 252|Modell 35 252]] besaß statt der [[Naben|Rücktrittbremsnabe]] eine [[Naben|Starrnabe]] mit [[Ritzel|Leerlaufzahnkranz]] sowie eine [[Bremsen|Felgenbremse]] hinten.  
Als Modell 35 251 wurde ab 1959 das bisherige [[Diamant Modell 109|Modell 109]] von [[Diamant]] angeboten. Das weitgehend identische [[Diamant Modell 35 252|Modell 35 252]] besaß statt der [[Naben|Rücktrittbremsnabe]] einen [[Naben|Starrnabe]] mit [[Ritzel|Leerlaufzahnkranz]] sowie eine [[Bremsen|Felgenbremse]] hinten. Die entsprechende Herrenausführung war unter der Bezeichnung [[Diamant Modell 35 201|Modell 35 201]] erhältlich.<br>Im Zusammenhang mit der Vergrößerung der Kapazitäten zur Produktion von Flachstrickmaschinen wurde die Fertigung der Sporträder 1969 an das [[Mifa]]-Werk abgegeben, wo sie unter der gleichen Modellbezeichnung weiterproduziert wurden ([[Mifa Modell 251]]). Somit verblieben bei Diamant nur noch die Tourensporträder und die Rennräder.


Im Jahre 1964 wurden alle Sporträder leicht überarbeitet. Im Zusammenhang mit einem neuen Lackierungsschema und einem neuen Rahmendekor entfielen die [[Datierung Diamant Fahrräder#Datierung mit Hilfe des Steuerkopfschildes|Steuerkopfschilder]], die durch Schiebebilder ersetzt wurden. Außerdem änderte sich die Form des [[Gepäckträger|Gepäckträgers]]. Dieser wurde ab sofort an dem kleinen Stegrohr zwischen den Hinterstreben befestigt, so dass die bisher für den Gepäckträger notwendigen Laschen entfielen. Anfang 1964 gab es kurzzeitig eine Übergangsvariante mit altem Lackierungsschema und altem Rahmendekor, jedoch schon ohne Steuerkopfschild und ohne die am Hinterbau angelöteten Nasen für den Gepäckträger.  
Bis Ende 1960 unterschied sich das neue Modell noch gar nicht von seinem Vorgänger, doch dann wurde der obere Abschluss der Sitzstreben vereinfacht und die Luftpumpenhalterung von der rechten auf die linke Seite verlegt. 1961 veränderte man die Befestigung des Kettenschutzes. Statt der bisherigen Laschen wurden nun Hülsen angelötet, an denen man den [[Kettenschutz]] anschraubte.
Anfang 1966 änderte sich das Rahmendekor erneut, diesmal jedoch nur geringfügig. Ebenfalls in diesem Jahr wurde die Form der [[Rahmenmuffen|Steuerkopfmuffen]] vereinfacht.  
Im Jahre 1964 wurden alle Sporträder leicht überarbeitet. Im Zusammenhang mit einem neuen Lackierungsschema und einem neuen Rahmendekor entfielen die [[Datierung Diamant Fahrräder#Datierung mit Hilfe des Steuerkopfschildes|Steuerkopfschilder]], die durch Schiebebilder ersetzt wurden. Außerdem änderte sich die Form des [[Gepäckträger|Gepäckträgers]]. Dieser wurde ab sofort an dem kleinen Stegrohr zwischen den Sitzstreben befestigt, so dass die bisher für den Gepäckträger notwendigen Laschen entfielen. Dieser Übergang scheint schrittweise erfolgt zu sein, wobei man kurzzeitig auch für die Sporträder Gepäckträger in Schwedenform verwendete. Ende 1963 und Anfang 1964 gab es kurzzeitig Übergangsvarianten mit altem Lackierungsschema und altem Rahmendekor, jedoch schon ohne die am Hinterbau angelöteten Nasen für den Gepäckträger. Kurz darauf entfielen schließlich die Steuerkopfschilder. 1966 wurde die Form der [[Muffen|Steuerkopfmuffen]] vereinfacht, indem man auf die dreieckigen Aussparungen verzichtete.  


Im Zusammenhang mit der Vergrößerung der Kapazitäten zur Produktion von Flachstrickmaschinen wurde die Fertigung der Sporträder 1968 oder 1969 an das [[Mifa]]-Werk abgegeben. Somit verblieben bei Diamant nur noch die Tourensporträder und die Rennräder. Die in Sangerhausen produzierten Sporträder wurden zunächst überwiegend mit dem Diamant-Rahmendekor ausgeliefert, sie können jedoch anhand der [[Rahmennummern]] zielsicher von den “echten“ Diamant Sporträdern unterschieden werden. Während man bei Diamant immer 7-stellige Rahmennummern vergab, so hatten die mit “Diamant“ dekorierten Sporträder aus Sangerhausen maximal 6-stellige Rahmennummern. Bei Mifa besaßen die Sporträder und die Klappräder ein eigenes [[Datierung Mifa Fahrräder#Datierung mit Hilfe der Rahmennummer|Rahmennummernschema]].
Nach der Verlagerung der Produktion von Sporträdern ins [[Mifa]]-Werk wurden die Sporträder zunächst unverändert weitergebaut. Die in Sangerhausen produzierten Sporträder wurden anfangs überwiegend mit dem Diamant-Rahmendekor ausgeliefert, sie können jedoch anhand der [[Rahmennummern]] zielsicher von den “echten“ Diamant Sporträdern unterschieden werden. Während man bei Diamant immer 7-stellige Rahmennummern vergab, so hatten die mit “Diamant“ dekorierten Sporträder aus Sangerhausen maximal 6-stellige Rahmennummern. Bei Mifa besaßen die Sporträder und die Klappräder ein eigenes [[Datierung Mifa Fahrräder#Datierung mit Hilfe der Rahmennummer|Rahmennummernschema]].<br>Etwa 1974 wurde die Form des Gabelkopfes vereinfacht, zudem wurden die Räder nun zunehmend mit “Mifa“-Dekor ausgeliefert. Ab 1976 stattete man die Räder mit [[Tretlager|Keiltretlagern]] in Thompson-Ausführung aus. Spätestens ab dieser Zeit wurden sie wohl nur noch als Mifa-Erzeugnisse dekoriert, denn Sporträder mit Thompson-Tretlager und Diamant-Dekor scheint es nicht bzw. nur sehr selten zu geben.
 
Das Modell 35 251 besaß grundsätzlich ein [[Tretlager|Keiltretlager]] (BSA-Ausführung), eine [[Bremsen|Felgenbremse]] vorn sowie schmale [[Felgen|Leichtmetallfelgen]] für [[Bereifung]] der Breite 1 3/8". [[Schutzbleche]] aus Leichtmetall, [[Sattel|Sportsattel]], [[Gepäckträger|Sportgepäckträger]] sowie ein [[Lenker|Flachlenker]] ohne [[Vorbau]] waren weitere Ausstattungsmerkmale.
 
Bis 1964 waren die Rahmen einfarbig lackiert (Metallic-Lack) und besaßen am Unterrohr, am Sattelrohr und an den Gabelscheiden die markanten "Weltmeisterringe". Danach wechselte man zu einer Zweifarb-Lackierung, wobei der Bereich des Steuerkopfes weiß, der übrige Rahmen hingegen farbig gehalten war. In diesem Zusammenhang änderte man auch das Rahmendekor, das bereits nach kurzer Zeit (Anfang 1966) erneut überarbeitet wurde, diesmal jedoch nur geringfügig. Bei vielen bereits in Sangerhausen hergestellten Sporträdern fallen die [[Mifa]]-Aufkleber an den Gabelscheiden auf. Diese eigentlich widersprüchliche Kombination aus Diamant- und Mifa-Rahmendekor findet man speziell bei den Sporträdern aus der Zeit um 1970 häufiger. Details zu den bei Diamant verwendeten Rahmendekoren sind [[Datierung Diamant Fahrräder#Datierung mit Hilfe des Rahmendekors|hier]] zu finden.


Zunächst wurden die Sporträder unverändert weitergebaut. Etwa 1974 wurde die Form der Gabel vereinfacht, zudem wurden die Räder nun zunehmend mit “Mifa“-Dekor ausgeliefert. Etwa ab 1976 stattete man die Räder mit [[Tretlager|Keiltretlagern]] in Thompson-Ausführung aus. Spätestens ab dieser Zeit wurden sie wohl nur noch als Mifa-Erzeugnisse dekoriert, denn Sporträder mit Thompson-Tretlager und Diamant-Dekor scheint es nicht bzw. nur sehr selten zu geben.


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*'''Technische Merkmale'''
*'''Technische Merkmale'''
   - Stahlrohrrahmen mit [[Rahmenmuffen|Außenmuffen]], Ober- und Unterrohr gerade, [[Rahmenhöhe]] 56 cm
   - Stahlrohrrahmen mit [[Rahmenmuffen|Außenmuffen]], [[Rahmenhöhe]] 56 cm, Hinterbau starr ausgeführt
   - gerader Hinterbau, [[Ausfallenden|Sportausfallenden]] nach vorn
   - gerade Sitzstreben, gerade Kettenstreben, schräge [[Gabelenden#Ausfallenden|Ausfallenden]] nach vorn
  - Ober- und Unterrohr gerade
   - Halterung für [[Dynamos|Dynamo]] am Hinterbau angelötet
   - Halterung für [[Dynamos|Dynamo]] am Hinterbau angelötet
   - am Sattelrohr angelötete Halterung für die [[Luftpumpen|Luftpumpe]]  
   - am Sattelrohr angelötete Halterung für die [[Luftpumpen|Luftpumpe]]  

Version vom 11. August 2011, 18:22 Uhr

Als Modell 35 251 wurde ab 1959 das bisherige Modell 109 von Diamant angeboten. Das weitgehend identische Modell 35 252 besaß statt der Rücktrittbremsnabe einen Starrnabe mit Leerlaufzahnkranz sowie eine Felgenbremse hinten. Die entsprechende Herrenausführung war unter der Bezeichnung Modell 35 201 erhältlich.
Im Zusammenhang mit der Vergrößerung der Kapazitäten zur Produktion von Flachstrickmaschinen wurde die Fertigung der Sporträder 1969 an das Mifa-Werk abgegeben, wo sie unter der gleichen Modellbezeichnung weiterproduziert wurden (Mifa Modell 251). Somit verblieben bei Diamant nur noch die Tourensporträder und die Rennräder.

Bis Ende 1960 unterschied sich das neue Modell noch gar nicht von seinem Vorgänger, doch dann wurde der obere Abschluss der Sitzstreben vereinfacht und die Luftpumpenhalterung von der rechten auf die linke Seite verlegt. 1961 veränderte man die Befestigung des Kettenschutzes. Statt der bisherigen Laschen wurden nun Hülsen angelötet, an denen man den Kettenschutz anschraubte. Im Jahre 1964 wurden alle Sporträder leicht überarbeitet. Im Zusammenhang mit einem neuen Lackierungsschema und einem neuen Rahmendekor entfielen die Steuerkopfschilder, die durch Schiebebilder ersetzt wurden. Außerdem änderte sich die Form des Gepäckträgers. Dieser wurde ab sofort an dem kleinen Stegrohr zwischen den Sitzstreben befestigt, so dass die bisher für den Gepäckträger notwendigen Laschen entfielen. Dieser Übergang scheint schrittweise erfolgt zu sein, wobei man kurzzeitig auch für die Sporträder Gepäckträger in Schwedenform verwendete. Ende 1963 und Anfang 1964 gab es kurzzeitig Übergangsvarianten mit altem Lackierungsschema und altem Rahmendekor, jedoch schon ohne die am Hinterbau angelöteten Nasen für den Gepäckträger. Kurz darauf entfielen schließlich die Steuerkopfschilder. 1966 wurde die Form der Steuerkopfmuffen vereinfacht, indem man auf die dreieckigen Aussparungen verzichtete.

Nach der Verlagerung der Produktion von Sporträdern ins Mifa-Werk wurden die Sporträder zunächst unverändert weitergebaut. Die in Sangerhausen produzierten Sporträder wurden anfangs überwiegend mit dem Diamant-Rahmendekor ausgeliefert, sie können jedoch anhand der Rahmennummern zielsicher von den “echten“ Diamant Sporträdern unterschieden werden. Während man bei Diamant immer 7-stellige Rahmennummern vergab, so hatten die mit “Diamant“ dekorierten Sporträder aus Sangerhausen maximal 6-stellige Rahmennummern. Bei Mifa besaßen die Sporträder und die Klappräder ein eigenes Rahmennummernschema.
Etwa 1974 wurde die Form des Gabelkopfes vereinfacht, zudem wurden die Räder nun zunehmend mit “Mifa“-Dekor ausgeliefert. Ab 1976 stattete man die Räder mit Keiltretlagern in Thompson-Ausführung aus. Spätestens ab dieser Zeit wurden sie wohl nur noch als Mifa-Erzeugnisse dekoriert, denn Sporträder mit Thompson-Tretlager und Diamant-Dekor scheint es nicht bzw. nur sehr selten zu geben.

Das Modell 35 251 besaß grundsätzlich ein Keiltretlager (BSA-Ausführung), eine Felgenbremse vorn sowie schmale Leichtmetallfelgen für Bereifung der Breite 1 3/8". Schutzbleche aus Leichtmetall, Sportsattel, Sportgepäckträger sowie ein Flachlenker ohne Vorbau waren weitere Ausstattungsmerkmale.

Bis 1964 waren die Rahmen einfarbig lackiert (Metallic-Lack) und besaßen am Unterrohr, am Sattelrohr und an den Gabelscheiden die markanten "Weltmeisterringe". Danach wechselte man zu einer Zweifarb-Lackierung, wobei der Bereich des Steuerkopfes weiß, der übrige Rahmen hingegen farbig gehalten war. In diesem Zusammenhang änderte man auch das Rahmendekor, das bereits nach kurzer Zeit (Anfang 1966) erneut überarbeitet wurde, diesmal jedoch nur geringfügig. Bei vielen bereits in Sangerhausen hergestellten Sporträdern fallen die Mifa-Aufkleber an den Gabelscheiden auf. Diese eigentlich widersprüchliche Kombination aus Diamant- und Mifa-Rahmendekor findet man speziell bei den Sporträdern aus der Zeit um 1970 häufiger. Details zu den bei Diamant verwendeten Rahmendekoren sind hier zu finden.



  • Technische Merkmale
 - Stahlrohrrahmen mit Außenmuffen, Rahmenhöhe 56 cm, Hinterbau starr ausgeführt
 - gerade Sitzstreben, gerade Kettenstreben, schräge Ausfallenden nach vorn
 - Ober- und Unterrohr gerade
 - Halterung für Dynamo am Hinterbau angelötet
 - am Sattelrohr angelötete Halterung für die Luftpumpe 
 - Keiltretlager BSA-Ausführung, Kettenblatt mit 48 Zähnen
 - polierte Aluminiumfelgen 28", Flügelmuttern
 - Bereifung 28"x1 3/8"
 - vorn Felgenbremse
 - hinten Freilaufnabe mit Rücktrittbremse, Zahnkranz mit 20 Zähnen 
 - Sportlenker ohne Vorbau
 - polierte Aluminiumschutzbleche
 - Zubehör: Luftpumpe, Werkzeugtasche, Kettenschutz, Kleidernetz