Mifa Modell ST 3: Unterschied zwischen den Versionen

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===Einordnung in die Modellpalette===
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Lediglich in einem Katalog des Jahres 1958 taucht bei Mifa das hier beschriebene Tourensportrad '''Modell ST 3''' auf. Bislang sind zu diesem Modell nur sehr wenige Details bekannt. Unklar ist, ob es überhaupt zu einer Produktion größeren Ausmaßes kam. Schon im darauffolgenden Jahr ist das Tourensportrad in den Katalogen nicht mehr zu finden. Die realisierten Stückzahlen dürften daher nur sehr gering gewesen sein. Bislang sind auch noch keine Belegexemplare für das Modell ST 3 bekannt geworden.  
Lediglich in einem Katalog des Jahres 1958 taucht bei Mifa das hier beschriebene Tourensportrad '''Modell ST 3''' auf. Bislang sind zu diesem Modell nur sehr wenige Details bekannt. Eine Produktion größeren Ausmaßes kam nicht zustande, schon 1959 ist das Tourensportrad in den Katalogen nicht mehr zu finden. Vermutlich wurde das Modell ST 3 vor dem Hintergrund der [[Sortimentsbereinigung]] wieder aufgegeben. Die realisierten Stückzahlen dürften daher nur sehr gering gewesen sein. Belegexemplare für das Modell ST 3 sind nur sehr selten zu finden.  


===Rahmen und Ausstattung===
===Rahmen und Ausstattung===


Konstruktiv stellte das Modell ST 3 als Tourensportrad eine Weiterentwicklung der herkömmlichen [[Mifa Tourenräder|Tourenräder]] von [[Mifa]] dar. Der [[Rahmen]] vereinigte Elemente von Touren- und Sportrahmen (u.a. schräge [[Ausfallenden]], Tourengabel). Gemäß Katalogangaben betrug die Rahmenhöhe 560 mm. Der offen ausgeführte Hinterbau besaß gerade Sitzstreben. Am Sitzrohr war eine Luftpumpenhalterung angelötet.<br>Auch die weitere Ausstattung unterschied sich deutlich von der der Tourenräder. So nennt der Katalog u.a. ein [[Tretlager|Keiltretlager]], einen [[Lenker|Flachlenker]], einen [[Gepäckträger]] in Schwedenform sowie eine [[Bremsen|Stempelbremse]] mit Bowdenzug als weitere Kennzeichen. Die [[Schutzbleche]] und die [[Felgen]] bestanden aus Stahl. Die Katalogabbildung zeigt das Modell ST 3 mit einem [[Sattel|Tourensattel]] sowie mit einer trapezförmigen [[Werkzeugtasche|Rahmentasche]]. Hinsichtlich der Lackierung und des Rahmendekors können derzeit keine gesicherten Angaben gemacht werden. Im Katalog wird diesbezüglich eine Chromeffektlackierung mit Dekor erwähnt.  
Konstruktiv stellte das Modell ST 3 als Tourensportrad eine Weiterentwicklung der herkömmlichen [[Mifa Tourenräder|Tourenräder]] von [[Mifa]] dar. Der [[Rahmen]] vereinigte Elemente von Touren- und Sportrahmen (u.a. schräge [[Ausfallenden]], Tourengabel). Gemäß Katalogangaben betrug die Rahmenhöhe 560 mm. Der offen ausgeführte Hinterbau besaß gerade Sitz- und Kettenstreben. Am Sitzrohr war eine Luftpumpenhalterung angelötet.<br>Auch die weitere Ausstattung unterschied sich deutlich von der der Tourenräder. So nennt der Katalog u.a. ein [[Tretlager|Keiltretlager]] (Thompson-Bauweise), einen [[Lenker|Flachlenker]], einen [[Gepäckträger]] in Schwedenform sowie eine [[Bremsen|Stempelbremse]] mit Bowdenzug als weitere Kennzeichen. Die [[Schutzbleche]] und die [[Felgen]] bestanden aus Stahl. Sie waren in Rahmenfarbe lackiert und beim bisher bekannten Exemplar mit einer breiten weißen Mittellinie versehen. Die Katalogabbildung zeigt das Modell ST 3 mit einem [[Sattel|Terrysattel]] sowie mit einer trapezförmigen [[Werkzeugtasche|Rahmentasche]]. Als Besonderheit ist zu nennen, dass die rechte Tretkurbel und das Kettenblatt zu einer Einheit verbunden waren, während die übrigen Fahrräder mit Keiltretlagern zu dieser Zeit noch Kurbeln mit abnehmbaren Kettenblättern verwendeten. Die Tretkurbel wurde in dieser Form offenbar nur am Modell ST 3 verbaut.<br>Hinsichtlich der Lackierung und des Rahmendekors können derzeit keine gesicherten Angaben gemacht werden. Im Katalog wird diesbezüglich eine Chromeffektlackierung mit Dekor erwähnt, was sich anhand des Belegexemplars bestätigen lässt: Dieses besitzt ein einfaches Spritzdekor sowie ein farblich abgesetztes Steuerrohr.


===Galerie===
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* [[Rahmen|Stahlrohrrahmen]] mit [[Muffen|Außenmuffen]], Rahmenhöhe 56 cm, Hinterbau offen ausgeführt
* [[Rahmen|Stahlrohrrahmen]] mit [[Muffen|Außenmuffen]], Rahmenhöhe 56 cm, Hinterbau offen ausgeführt
* gerade Sitzstreben, gekröpfte Kettenstreben (??), schräge [[Ausfallenden]] nach vorn   
* gerade Sitzstreben, gerade Kettenstreben, schräge [[Ausfallenden]] nach vorn   
* am Sattelrohr angelötete Halterung für die Luftpumpe  
* am Sattelrohr angelötete Halterung für die Luftpumpe  
* [[Tretlager|Keiltretlager]], [[Kettenblatt]] mit 46 Zähnen
* [[Tretlager|Keiltretlager]] (Thompson-Bauweise), [[Kettenblatt]] mit 46 Zähnen
* [[Felgen|Stahlfelgen]] 28", [[Flügelmuttern]]
* [[Felgen|Stahlfelgen]] 28", [[Flügelmuttern]]
* Bereifung 28" × 1 <sup>3</sup>/<sub>4</sub>"
* Bereifung 28" × 1 <sup>3</sup>/<sub>4</sub>"

Version vom 10. März 2016, 12:46 Uhr

 Diese Seite ist Teil der Modellübersicht des VEB Mifa-Werk Sangerhausen
 in der Unterkategorie Mifa Tourensporträder

Einordnung in die Modellpalette

Lediglich in einem Katalog des Jahres 1958 taucht bei Mifa das hier beschriebene Tourensportrad Modell ST 3 auf. Bislang sind zu diesem Modell nur sehr wenige Details bekannt. Eine Produktion größeren Ausmaßes kam nicht zustande, schon 1959 ist das Tourensportrad in den Katalogen nicht mehr zu finden. Vermutlich wurde das Modell ST 3 vor dem Hintergrund der Sortimentsbereinigung wieder aufgegeben. Die realisierten Stückzahlen dürften daher nur sehr gering gewesen sein. Belegexemplare für das Modell ST 3 sind nur sehr selten zu finden.

Rahmen und Ausstattung

Konstruktiv stellte das Modell ST 3 als Tourensportrad eine Weiterentwicklung der herkömmlichen Tourenräder von Mifa dar. Der Rahmen vereinigte Elemente von Touren- und Sportrahmen (u.a. schräge Ausfallenden, Tourengabel). Gemäß Katalogangaben betrug die Rahmenhöhe 560 mm. Der offen ausgeführte Hinterbau besaß gerade Sitz- und Kettenstreben. Am Sitzrohr war eine Luftpumpenhalterung angelötet.
Auch die weitere Ausstattung unterschied sich deutlich von der der Tourenräder. So nennt der Katalog u.a. ein Keiltretlager (Thompson-Bauweise), einen Flachlenker, einen Gepäckträger in Schwedenform sowie eine Stempelbremse mit Bowdenzug als weitere Kennzeichen. Die Schutzbleche und die Felgen bestanden aus Stahl. Sie waren in Rahmenfarbe lackiert und beim bisher bekannten Exemplar mit einer breiten weißen Mittellinie versehen. Die Katalogabbildung zeigt das Modell ST 3 mit einem Terrysattel sowie mit einer trapezförmigen Rahmentasche. Als Besonderheit ist zu nennen, dass die rechte Tretkurbel und das Kettenblatt zu einer Einheit verbunden waren, während die übrigen Fahrräder mit Keiltretlagern zu dieser Zeit noch Kurbeln mit abnehmbaren Kettenblättern verwendeten. Die Tretkurbel wurde in dieser Form offenbar nur am Modell ST 3 verbaut.
Hinsichtlich der Lackierung und des Rahmendekors können derzeit keine gesicherten Angaben gemacht werden. Im Katalog wird diesbezüglich eine Chromeffektlackierung mit Dekor erwähnt, was sich anhand des Belegexemplars bestätigen lässt: Dieses besitzt ein einfaches Spritzdekor sowie ein farblich abgesetztes Steuerrohr.

Galerie

Technische Merkmale