Simson Modell 2a: Unterschied zwischen den Versionen

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Das Modell 2 a war ein klassisches Tourenrad mit gekröpftem Hinterbau und [[Gabelenden]] nach hinten (Kettenspanner). Typisch für die Damenausführung war die [[Rahmen|Rahmenform]] mit einem gebogenem Oberrohr und einem geraden Unterrohr, beide waren mit einem Stegrohr verbunden. Gelegentlich sind jedoch auch Exemplare zu finden, bei denen dieses Stegrohr fehlt. Alternativ  gab es bis etwa 1951 auch Damenräder mit einem "Schwanenhals"-Rahmen, d.h. mit gebogenem Ober- und Unterrohr. Wie bei einem Tourenrad der damaligen Zeit üblich verfügte der Rahmen über keine zusätzlichen [[Anlötteile]]. War das Tourenrad bis 1952 nur mit 28"-Laufrädern erhältlich, so gab es später unter der gleichen Typenbezeichnung auch solche mit 26"-Laufrädern. Ab etwa 1954 besaßen die Fahrräder ein neues [[Kettenblätter|Kettenblatt]], das fortan in dieser Form bei allen DDR-Fahrrädern mit Glockentretlagern verwendet wurde. Bis dahin besaß das Modell 2 a ein Kettenlatt mit der Form einer Blume.  
Das Modell 2 a war ein klassisches Tourenrad mit gekröpftem Hinterbau und [[Gabelenden]] nach hinten (Kettenspanner). Typisch für die Damenausführung war die [[Rahmen|Rahmenform]] mit einem gebogenem Oberrohr und einem geraden Unterrohr, beide waren mit einem Stegrohr verbunden. Gelegentlich sind jedoch auch Exemplare zu finden, bei denen dieses Stegrohr fehlt. Alternativ  gab es bis etwa 1951 auch Damenräder mit einem "Schwanenhals"-Rahmen, d.h. mit gebogenem Ober- und Unterrohr. Wie bei einem Tourenrad der damaligen Zeit üblich verfügte der Rahmen über keine zusätzlichen [[Anlötteile]]. War das Tourenrad bis 1952 nur mit 28"-Laufrädern erhältlich, so gab es später unter der gleichen Typenbezeichnung auch solche mit 26"-Laufrädern. Ab etwa 1954 besaßen die Fahrräder ein neues [[Kettenblätter|Kettenblatt]], das fortan in dieser Form bei allen DDR-Fahrrädern mit Glockentretlagern verwendet wurde. Bis dahin besaß das Modell 2 a ein Kettenlatt mit der Form einer Blume.  


Regulär waren die Tourenräder mit einem [[Tretlager|Glockentretlager]], einem [[Lenker|Tourenlenker]], [[Felgen|Stahlfelgen]] sowie einer [[Bremsen|Stempelbremse]] mit Gestänge ausgestattet. Farbig lackierte [[Schutzbleche|Stahlschutzbleche]], ein [[Gepäckträger|Rohrgepäckträger]], ein [[Sattel|Tourensattel]] sowie ein [[Kettenschutz]] waren weitere Merkmale. Eine Beleuchtungsanlage (bis ca. 1955 noch mit [[Rücklicht]] für Strebenbefestigung, danach am hinteren Schutzblech angebracht), eine [[Werkzeugtasche]] (Befestigung am Rahmen) sowie eine [[Luftpumpe]] ergänzten die Ausstattung. Gemäß [[DHZ-Katalog|Gesamtkatalog]] von 1956 kostete dieses Fahrrad 220 DM.<br>Ausschließlich 1955 gab es eine Sonderausführung mit sportlicherer Ausstattung. Zwar verfügten auch diese Exemplare noch über einen Tourenlenker und eine Stempelbremse mit Gestänge, doch besaßen sie abweichend vom Grundmodell Leichtmetallfelgen, Keiltretlager sowie Hebelmuttern zur Befestigung der Laufräder. Ein weiteres Detail war der Sportgepäckträger, der an einer Bohrung oberhalb der hinteren [[Gabelenden]] angeschraubt wurde. Bei den einfacheren Rohrgepäckträgern war hingegen die Befestigung auf der Hinterradachse üblich.
Regulär waren die Tourenräder mit einem [[Tretlager|Glockentretlager]], einem [[Lenker|Tourenlenker]], [[Felgen|Stahlfelgen]] sowie einer [[Bremsen|Stempelbremse]] mit Gestänge ausgestattet. Farbig lackierte [[Schutzbleche|Stahlschutzbleche]], ein [[Gepäckträger|Rohrgepäckträger]], ein [[Sattel|Tourensattel]] sowie ein [[Kettenschutz]] waren weitere Merkmale. Eine Beleuchtungsanlage (bis ca. 1955 noch mit [[Rücklicht]] für Strebenbefestigung, danach am hinteren Schutzblech angebracht), eine [[Werkzeugtasche]] (Befestigung am Rahmen) sowie eine [[Luftpumpe]] ergänzten die Ausstattung. Gemäß [[DHZ-Katalog|Gesamtkatalog]] von 1956 kostete dieses Fahrrad 220 DM.<br>
 
Ausschließlich 1955 gab es eine Sonderausführung mit sportlicherer Ausstattung. Zwar verfügten auch diese Exemplare noch über einen Tourenlenker und eine Stempelbremse mit Gestänge, doch besaßen sie abweichend vom Grundmodell Leichtmetallfelgen, Keiltretlager sowie Hebelmuttern zur Befestigung der Laufräder. Ein weiteres Detail war der Sportgepäckträger, der an einer Bohrung oberhalb der hinteren [[Gabelenden]] angeschraubt wurde. Bei den einfacheren Rohrgepäckträgern war hingegen die Befestigung auf der Hinterradachse üblich.
 
 
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Datei:DSC01611.JPG|Simson Damentourenrad Mod 2a 1955 sportl Sonderausführung
Datei:DSC01255.JPG |Besonderheit hier, war, obwohl es ein einfacher Tourenrahmen war mit waagerechten Ausfallenden, gab es bereits den Gepäckträger in Leichtbauweise an Ösen verschraubt, sowie die typ. Hebelmuttern und Leichtmetallfelgen
Datei:DSC01257.JPG|Keiltretlager, wie bei den sportlichen Modellen
Datei:DSC01258.JPG|Lackierung in hechtgrau, mit dunkelblau gebändertem Strahlenkopf, orange eingefasst, Schutzbleche mit Doppellinien aussen in orange und blau
Datei:Hechtgrau.JPG |Das Rad im gereinigten Zustand.
Datei:DSC01432.JPG |Das Rad im gereinigten Zustand.
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Während der Produktionszeit änderten sich Details der Ausstattung, das [[Datierung Simson Fahrräder#Datierung mit Hilfe des Steuerkopfschildes|Steuerkopfschild]] sowie Lackierung und Rahmendekor. Zunächst waren die Fahrräder ausschließlich schwarz lackiert und ab ca. 1949 mit einem farbigen Strahlenkopf (rot, grün oder blau) versehen. Die [[Schutzbleche]] waren mit einer weißen Kastenlinierung sowie einer Mittellinie in Farbe des Strahlenkopfes versehen. Auch am Unter- und Sattelrohr des Rahmens war dieses Dekor zu finden. In dieser Form wurden die Fahrräder bis 1950 ausgeliefert.<br>Später entfiel das Kastendekor am Rahmen, statt dessen wurde das Sattelrohr nun mit dem [[Gütezeichen|Gütesiegel]] verziert. Die Schutzbleche besaßen nun zwei Doppellinien, weiß und in Farbe des Strahlenkopfes. Für den Zeitraum ab 1954 sind auch farbige Sonderlackierungen belegt, z.B. maron mit grauem Strahlenkopf. Die nur 1955 gebaute Sonderausführung war darüber hinaus sogar in Metallic-Lacken erhältlich. Weitere Informationen über die Rahmendekore und Strahlenkopflackierungen sind [[Datierung Simson Fahrräder#Datierung mit Hilfe des Rahmendekors|hier]] zu finden.
Während der Produktionszeit änderten sich Details der Ausstattung, das [[Datierung Simson Fahrräder#Datierung mit Hilfe des Steuerkopfschildes|Steuerkopfschild]] sowie Lackierung und Rahmendekor. Zunächst waren die Fahrräder ausschließlich schwarz lackiert und ab ca. 1949 mit einem farbigen Strahlenkopf (rot, grün oder blau) versehen. Die [[Schutzbleche]] waren mit einer weißen Kastenlinierung sowie einer Mittellinie in Farbe des Strahlenkopfes versehen. Auch am Unter- und Sattelrohr des Rahmens war dieses Dekor zu finden. In dieser Form wurden die Fahrräder bis 1950 ausgeliefert.<br>Später entfiel das Kastendekor am Rahmen, statt dessen wurde das Sattelrohr nun mit dem [[Gütezeichen|Gütesiegel]] verziert. Die Schutzbleche besaßen nun zwei Doppellinien, weiß und in Farbe des Strahlenkopfes. Für den Zeitraum ab 1954 sind auch farbige Sonderlackierungen belegt, z.B. maron mit grauem Strahlenkopf. Die nur 1955 gebaute Sonderausführung war darüber hinaus sogar in Metallic-Lacken erhältlich. Weitere Informationen über die Rahmendekore und Strahlenkopflackierungen sind [[Datierung Simson Fahrräder#Datierung mit Hilfe des Rahmendekors|hier]] zu finden.

Version vom 15. August 2011, 18:59 Uhr

Beim Modell 2 a von Simson handelte es sich um ein Tourenrad in Damenausführung. Als Modell 1 a gab es auch eine passende Herrenausführung.

Die frühesten bislang bekannten Exemplare stammen aus dem Zeitraum 1948/49. Davor gingen die Fahrräder fast ausschließlich als Bestandteil der Reparationszahlungen an die Sowjetunion oder waren für Behörden bestimmt. Seit 1949 sind die Simson-Fahrräder frei auf dem heimischen Markt erhältlich. Mit der Auflösung der Sparte "Fahrradfertigung " beim VEB Fahrzeug- und Gerätewerk Simson Suhl im Jahre 1957 endete auch die Produktion des hier beschriebenen Tourenrads.

Das Modell 2 a war ein klassisches Tourenrad mit gekröpftem Hinterbau und Gabelenden nach hinten (Kettenspanner). Typisch für die Damenausführung war die Rahmenform mit einem gebogenem Oberrohr und einem geraden Unterrohr, beide waren mit einem Stegrohr verbunden. Gelegentlich sind jedoch auch Exemplare zu finden, bei denen dieses Stegrohr fehlt. Alternativ gab es bis etwa 1951 auch Damenräder mit einem "Schwanenhals"-Rahmen, d.h. mit gebogenem Ober- und Unterrohr. Wie bei einem Tourenrad der damaligen Zeit üblich verfügte der Rahmen über keine zusätzlichen Anlötteile. War das Tourenrad bis 1952 nur mit 28"-Laufrädern erhältlich, so gab es später unter der gleichen Typenbezeichnung auch solche mit 26"-Laufrädern. Ab etwa 1954 besaßen die Fahrräder ein neues Kettenblatt, das fortan in dieser Form bei allen DDR-Fahrrädern mit Glockentretlagern verwendet wurde. Bis dahin besaß das Modell 2 a ein Kettenlatt mit der Form einer Blume.

Regulär waren die Tourenräder mit einem Glockentretlager, einem Tourenlenker, Stahlfelgen sowie einer Stempelbremse mit Gestänge ausgestattet. Farbig lackierte Stahlschutzbleche, ein Rohrgepäckträger, ein Tourensattel sowie ein Kettenschutz waren weitere Merkmale. Eine Beleuchtungsanlage (bis ca. 1955 noch mit Rücklicht für Strebenbefestigung, danach am hinteren Schutzblech angebracht), eine Werkzeugtasche (Befestigung am Rahmen) sowie eine Luftpumpe ergänzten die Ausstattung. Gemäß Gesamtkatalog von 1956 kostete dieses Fahrrad 220 DM.

Ausschließlich 1955 gab es eine Sonderausführung mit sportlicherer Ausstattung. Zwar verfügten auch diese Exemplare noch über einen Tourenlenker und eine Stempelbremse mit Gestänge, doch besaßen sie abweichend vom Grundmodell Leichtmetallfelgen, Keiltretlager sowie Hebelmuttern zur Befestigung der Laufräder. Ein weiteres Detail war der Sportgepäckträger, der an einer Bohrung oberhalb der hinteren Gabelenden angeschraubt wurde. Bei den einfacheren Rohrgepäckträgern war hingegen die Befestigung auf der Hinterradachse üblich.



Während der Produktionszeit änderten sich Details der Ausstattung, das Steuerkopfschild sowie Lackierung und Rahmendekor. Zunächst waren die Fahrräder ausschließlich schwarz lackiert und ab ca. 1949 mit einem farbigen Strahlenkopf (rot, grün oder blau) versehen. Die Schutzbleche waren mit einer weißen Kastenlinierung sowie einer Mittellinie in Farbe des Strahlenkopfes versehen. Auch am Unter- und Sattelrohr des Rahmens war dieses Dekor zu finden. In dieser Form wurden die Fahrräder bis 1950 ausgeliefert.
Später entfiel das Kastendekor am Rahmen, statt dessen wurde das Sattelrohr nun mit dem Gütesiegel verziert. Die Schutzbleche besaßen nun zwei Doppellinien, weiß und in Farbe des Strahlenkopfes. Für den Zeitraum ab 1954 sind auch farbige Sonderlackierungen belegt, z.B. maron mit grauem Strahlenkopf. Die nur 1955 gebaute Sonderausführung war darüber hinaus sogar in Metallic-Lacken erhältlich. Weitere Informationen über die Rahmendekore und Strahlenkopflackierungen sind hier zu finden.

  • Technische Merkmale
- Stahlrohrrahmen mit Außenmuffen, Rahmenhöhe 53 cm, Hinterbau offen ausgeführt
- gekröpfte Sitzstreben, gekröpfte Kettenstreben, Gabelenden nach hinten (mit Kettenspannern) 
- Glockentretlager, Kettenblatt mit 46 Zähnen (Sonderausführung 1955: Keiltretlager)
- Stahlfelgen 26" bzw. 28", in Rahmenfarbe emailliert (Sonderausführung 1955: Aluminiumfelgen)
- Bereifung 28"x1 3/4" bzw. 26"x1 3/4"
- vorn Stempelbremse mit Gestänge
- hinten Freilaufnabe mit Rücktrittbremse, Zahnkranz mit 20 Zähnen
- Tourenlenker ohne Vorbau
- lackierte Stahlschutzbleche
- Zubehör: Luftpumpe, Werkzeugtasche, Kettenschutz, Kleidernetz, Tourengepäckträger (Sonderausführung 1955: Sportgepäckträger)