Mifa Modell 254: Unterschied zwischen den Versionen

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===Änderungen während der Produktionszeit===
===Änderungen während der Produktionszeit===


Die späten Exemplare (Zeitraum 1985/1987) weichen in einigen Details von den bisherigen ab. Mitte der 1980er Jahre erfolgte eine quantitative Neuausrichtung der Modellpalette bei Mifa: Die Produktion von Sporträdern wurde zu Lasten der Tourensport- und Klappräder ausgebaut. Damit einher ging eine Standardisierung einiger konstruktiver Details. So besaßen die letzten Sporträder Dynamohalterungen, die sich an der Vorderradgabel befinden (ab Baujahr 1985). Zudem wurde das bisherige Stegrohr zwischen den Kettenstreben durch eine einfache Stegplatte ersetzt (ähnlich wie bei den Tourensporträdern von Mifa). Im [[Genex]]-Katalog 1986 wird das Modell 254 letztmalig erwähnt. Vermutlich im Zusammenhang mit einer erneuten Überarbeitung der Sporträder im Jahre 1987 änderte sich die Bezeichnung in [[Mifa Modell 264|Modell 264]].
Mitte der 1980er Jahre erfolgte eine quantitative Neuausrichtung der Modellpalette bei Mifa: Die Produktion von Sporträdern wurde zu Lasten der Tourensport- und Klappräder ausgebaut. Damit einher ging eine Standardisierung einiger konstruktiver Details. Im Zeitraum 1985/86 fand schrittweise eine Überarbeitung der Sporträder statt. So befand sich die Dynamohalterung seit 1985 an der Vorderradgabel. Die Rahmennummer war nun am Sattelrohr unterhalb der Sitzmuffe zu finden, bislang befand sie sich auf der Tretlagermuffe. Hier ist jedoch unklar, wann genau diese Anpassung vorgenommen wurde, 1985 war sie bereits vollzogen. Die Änderungen  des Jahres 1986 betrafen das hintere Rahmendreieck. Die hinteren [[Gabelenden#Ausfallenden|Ausfallenden]] wurden überarbeitet. Das bisherige Stegrohr zwischen den Kettenstreben wurde durch ein einfaches Blechstück ersetzt, und die Sitzstreben wurden nun tiefer an der Sitzmuffe befestigt. Unklar bleibt, ob diese Veränderungen bereits den Wechsel zum Nachfolgemodell [[Mifa Modell 264|264]] bedeuteten. Spätestens im Zusammenhang mit einer erneuten Überarbeitung der Sporträder im Jahre 1987 änderte sich die Modellbezeichnung dann.  


===Lackierung und Rahmendekor===
===Lackierung und Rahmendekor===
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* gerade Sitzstreben, gerade Kettenstreben, schräge [[Ausfallenden]] nach vorn   
* gerade Sitzstreben, gerade Kettenstreben, schräge [[Ausfallenden]] nach vorn   
* Ober- und Unterrohr gerade
* Ober- und Unterrohr gerade
* angelötete Zugführungsösen für Schaltungsbowdenzug
* Halterung für Dynamo am Hinterbau angelötet (ab 1985 an der Vorderradgabel)
* am Sattelrohr angelötete Halterung für die Luftpumpe
* [[Tretlager|Keiltretlager]] Thompson-Ausführung, [[Kettenblatt]] mit 48 Zähnen
* [[Tretlager|Keiltretlager]] Thompson-Ausführung, [[Kettenblatt]] mit 48 Zähnen
* polierte [[Felgen|Aluminiumfelgen]] 28", Hutmuttern
* polierte [[Felgen|Aluminiumfelgen]] 28", Hutmuttern

Version vom 25. Mai 2016, 16:18 Uhr

 Diese Seite ist Teil der Modellübersicht des VEB Mifa-Werk Sangerhausen
 in der Unterkategorie Mifa Sporträder ab 1969

Einordnung in die Modellpalette

Unter der Typenbezeichnung Modell 254 hatte Mifa ein 28"-Sportrad in Damenausführung im Sortiment, das mit dem Modell 252 weitgehend identisch war. Anders als die bisherigen Mifa-Sporträder verfügte es jedoch serienmäßig über eine Dreigang-Kettenschaltung. Die entsprechende Herrenausführung von Mifa trug die Modellnummer 204.
Mit dem Erscheinen dieser Ausführung wurde eine seit längerem bestehende Lücke geschlossen. Seit Ende der 1960er Jahre wurden in der DDR nur noch Sporträder ohne Gangschaltung produziert. Zwar bereitete der nachträgliche Anbau einer Kettenschaltung keine Probleme, doch vor allem bei westlichen Herstellern war es längst üblich, Sporträder ab Werk mit einer Naben- oder Kettenschaltung mit drei, fünf oder zehn Gängen auszustatten. Im September 1982 begann die Serienfertigung der neuen Sportrad-Modelle. In einer Zeitungsmeldung vom 16. September 1982 ist etwas großspurig von der Realisierung einer "Staatsplanaufgabe" die Rede, ebensowenig fehlt der Hinweis, dass die im Januar 1981 begonnene Entwicklungsaufgabe zwei Monate früher als geplant abgeschlossen werden konnte. In Anbetracht der wenigen Veränderungen, die für diesen Fahrradtyp vorgenommen werden mussten, erscheint diese Darstellung überzogen, kann aber als zeittypisch gelten.

Rahmen und Ausstattung

Der Rahmen dieses Fahrrads ist weitgehend mit dem der bisherigen Mifa-Sporträder identisch. So besaß auch das Modell 254 zusätzliche Ösen für den Bowdenzug der hinteren Felgenbremse, eine am Hinterbau angebrachte Halterung für den Dynamo sowie eine angelötete Luftpumpenhalterung. Darüber hinaus verfügte es über Zugführungsösen für den Bowdenzug der Kettenschaltung. Neu war ferner die Innenverlegung des Beleuchtungskabels, der Rahmen wurde mittels entsprechender Bohrungen hierfür optimiert. Das Modell 254 besaß grundsätzlich ein Keiltretlager (Thompson-Ausführung), zwei Felgenbremsen sowie Leichtmetallfelgen der Einheitsbreite, kombiniert mit Bereifung der Breite 1 3/8". Schutzbleche aus Leichtmetall, Sportsattel, Sportgepäckträger, ein Sportlenker mit Vorbau sowie ein Kleidernetz waren weitere Ausstattungsmerkmale. Diese Version besaß einen Dreifach-Leerlaufzahnkranz sowie ein Schaltwerk von Favorit. Anstelle des sonst üblichen Kettenschutzes kam hier eine Kettenschutzscheibe aus Aluminium zum Einsatz, die am Kettenblatt angeschraubt wurde. Eine zusätzliche Speichenschutzscheibe am Hinterrad sollte verhindern, dass die Kette in den Raum zwischen Ritzel und Speichen gerät. Zumindest gemäß der Prospektabbildung besaß das Modell 254 ab Werk einen Seitenständer. Die übrige Ausstattung glich der der einfacheren Mifa-Sporträder.

Änderungen während der Produktionszeit

Mitte der 1980er Jahre erfolgte eine quantitative Neuausrichtung der Modellpalette bei Mifa: Die Produktion von Sporträdern wurde zu Lasten der Tourensport- und Klappräder ausgebaut. Damit einher ging eine Standardisierung einiger konstruktiver Details. Im Zeitraum 1985/86 fand schrittweise eine Überarbeitung der Sporträder statt. So befand sich die Dynamohalterung seit 1985 an der Vorderradgabel. Die Rahmennummer war nun am Sattelrohr unterhalb der Sitzmuffe zu finden, bislang befand sie sich auf der Tretlagermuffe. Hier ist jedoch unklar, wann genau diese Anpassung vorgenommen wurde, 1985 war sie bereits vollzogen. Die Änderungen des Jahres 1986 betrafen das hintere Rahmendreieck. Die hinteren Ausfallenden wurden überarbeitet. Das bisherige Stegrohr zwischen den Kettenstreben wurde durch ein einfaches Blechstück ersetzt, und die Sitzstreben wurden nun tiefer an der Sitzmuffe befestigt. Unklar bleibt, ob diese Veränderungen bereits den Wechsel zum Nachfolgemodell 264 bedeuteten. Spätestens im Zusammenhang mit einer erneuten Überarbeitung der Sporträder im Jahre 1987 änderte sich die Modellbezeichnung dann.

Lackierung und Rahmendekor

Analog den übrigen Fahrradmodellen von Mifa war der Rahmen einfarbig lackiert (Metallic-Lackierung) und besaß ebenfalls die einfachen Chromfolienaufkleber. Mit dem seit 1985 verwendeten Rahmendekor (nunmehr Aufkleber statt der Chromfolien) wurde das Modell 254 nur für kurze Zeit ausgeliefert. Der Gabelkopf wurde spätestens ab 1985 nicht mehr verchromt, sondern in Rahmenfarbe lackiert. Weitere Details über die bei Mifa verwendeten Rahmendekore sind hier zu finden.

Galerie

Anlötteile am Rahmen

Verwendungszweck Bemerkungen
Zugführung für hint. Felgenbremse
Halterung für Luftpumpe am Sattelrohr; links
Halterung für Dynamo am Hinterbau, ab 1985 an der Vorderradgabel
Zugführung für Kettenschaltung

Technische Merkmale