Leichtmetall: Unterschied zwischen den Versionen

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>Mr. Tonzy Linder
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Unter ''Leichtmetall'', häufig mit ''LM'' abgekürzt, verstand man in der DDR-Fahrradindustrie verschiedene gewichtssparende Werkstoffe. Vor allem in den 50er und 60er Jahren wurde bei den unterschiedlichsten [[:Kategorie:Fahrradteile|Fahrradteilen]] mit neuen leichten Materialien experimentiert, wobei vorwiegend Aluminium-Legierungen zum Einsatz kamen. Daneben wurden aber auch Magnesium- und und Zink-Legierungen verarbeitet und neben der Gewichtseinsparung spielte auch die Einsparung von Stahl eine wichtige Rolle, da dieser in diesem Zeitraum noch kostspielig importiert werden musste. In eine ähnliche Richtung gingen auch die Entwicklungen bei den Kunststoffen, wie z.B. [[Decelith]].<br>
Unter ''Leichtmetall'', häufig mit ''LM'' abgekürzt, verstand man in der DDR-Fahrradindustrie verschiedene gewichtssparende Werkstoffe, mit denen vor allem in den 1950er und 1960er Jahren bei den unterschiedlichsten [[:Kategorie:Fahrradbestandteile|Fahrradteilen]] experimentiert wurde. Dabei kamen vorwiegend Aluminium-Legierungen zum Einsatz, aber auch Magnesium- und Zink-Legierungen wurden verarbeitet. Neben der Gewichtsreduzierung spielte auch die Einsparung von Stahl-Halbzeug (Bleche, Draht etc.) eine wichtige Rolle, das zu dieser Zeit teilwiese noch importiert werden musste und damit teuer war. In eine ähnliche Richtung zielte auch die Verwendung von Kunststoffen, wie z.B. [[Decelith]]. Ab etwa Mitte der 1960er Jahre veränderte sich das Sortiment der LM-Teile aufgrund verschiedener Faktoren kaum noch und beschränkte sich bei den Fahrrädern im Wesentlichen auf [[Felgen]], [[Schutzbleche]], Bremshebel, Felgenbremsen und [[Flügelmuttern]] sowie verschiedene Rennrad-Teile.  
Ab etwa Mitte der 60er Jahre veränderte sich das Sortiment der LM-Teile aufgrund verschiedener Faktoren kaum noch und beschränkte sich bei den Fahrrädern im Wesentlichen auf [[Felgen]], [[Schutzbleche]] und [[Flügelmuttern]], sowie verschiedene Rennrad-Teile.


Ingesamt wurde an Fahrrädern der DDR erheblich mehr Leichtmetall verbaut als bei zeitgenössischen Fahrrädern Westeuropas. [[Felgen]] und [[Schutzbleche]] aus Leichtmetall waren in Westeuropa teuren und hochwertigen Fahrrädern vorbehalten, während sie an DDR-Fahrrädern allgemein verbreitet, ab Ende der 1970er Jahre sogar dominierend waren.


==Produkte aus Leichtmetall==
==Produkte aus Leichtmetall==
* [[Fahrradrahmen]] ([[National]], 1951)
* [[Fahrradrahmen]] ([[Hainsberger Metallwerke]], 1951)
* [[Felgen]] ([[Grünert]] und [[Walzwerk Hettstedt]]
* [[Felgen]] ([[Grünert]] und [[Walzwerk Hettstedt]])
* [[Bremsen|Felgenbremsen und Bremshebel]]
* [[Bremsen|Felgenbremsen und Bremshebel]]
* [[Flügelmuttern]] ([[BH|VEB BH]]; [[Renak|FuS/Renak]])
* [[Dynamos]]
* [[Flügelmuttern]] ([[BH|VEB Berliner Metallhütten- und Halbzeugwerke]], [[RENAK|Fichten & Sachs/RENAK]])
* [[Gepäckträger]]
* [[Gepäckträger]]
* [[Kettenblätter]]
* [[Kettenblätter]]
* [[Lenker]] ([[Mechanische Werkstätten Wurzen-Deuben|VEB Mech. Werkstätten]])
* [[Lenker]] ([[MWW|Mechanische Werkstätten Wurzen-Deuben]])
* [[Pedale]] ([[FZTW]], Mitte 50er Jahre)
* [[Pedale]] ([[FZTW]], Mitte der 1950er Jahre)
* [[Tretkurbeln]] ([[FZTW]], Mitte 50er Jahre]]
* [[Rücklichter]]
* [[Vorbauten]] ([[Grünert]]/[[MZ]]; [[Mechanische Werkstätten Wurzen-Deuben|VEB Mech. Werkstätten]])
* [[Scheinwerfer]]
 
* [[Tretkurbeln]] ([[FZTW]], Mitte der 1950er Jahre)
* [[Vorbauten]] ([[Grünert]]/[[MZ]]; [[MWW|Mechanische Werkstätten Wurzen-Deuben]])


[[Kategorie:Wissenswertes]]
[[Kategorie:Wissenswertes]]

Aktuelle Version vom 5. Oktober 2022, 19:50 Uhr

Unter Leichtmetall, häufig mit LM abgekürzt, verstand man in der DDR-Fahrradindustrie verschiedene gewichtssparende Werkstoffe, mit denen vor allem in den 1950er und 1960er Jahren bei den unterschiedlichsten Fahrradteilen experimentiert wurde. Dabei kamen vorwiegend Aluminium-Legierungen zum Einsatz, aber auch Magnesium- und Zink-Legierungen wurden verarbeitet. Neben der Gewichtsreduzierung spielte auch die Einsparung von Stahl-Halbzeug (Bleche, Draht etc.) eine wichtige Rolle, das zu dieser Zeit teilwiese noch importiert werden musste und damit teuer war. In eine ähnliche Richtung zielte auch die Verwendung von Kunststoffen, wie z.B. Decelith. Ab etwa Mitte der 1960er Jahre veränderte sich das Sortiment der LM-Teile aufgrund verschiedener Faktoren kaum noch und beschränkte sich bei den Fahrrädern im Wesentlichen auf Felgen, Schutzbleche, Bremshebel, Felgenbremsen und Flügelmuttern sowie verschiedene Rennrad-Teile.

Ingesamt wurde an Fahrrädern der DDR erheblich mehr Leichtmetall verbaut als bei zeitgenössischen Fahrrädern Westeuropas. Felgen und Schutzbleche aus Leichtmetall waren in Westeuropa teuren und hochwertigen Fahrrädern vorbehalten, während sie an DDR-Fahrrädern allgemein verbreitet, ab Ende der 1970er Jahre sogar dominierend waren.

Produkte aus Leichtmetall