Kettenblätter: Unterschied zwischen den Versionen

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Datei:Glockenlager FuS 1952.jpg|<center><p style="background-color:#CCCCCC">'''Kettenblatt von [[Renak|Fichtel und Sachs]]'''</p></center> '''Zeitraum:''' 194? bis 1955<br>'''Verwendung:''' Tourenräder aller Marken<br>'''Material:''' Stahl (verchromt)<br>'''Größe:''' 46 Zähne<br>'''Zahnbreite:''' 2,8mm (für 1/8"-[[Kette]])<br>'''Bemerkungen:''' Während des Zweiten Weltkrieges als Einheitskettenblatt entwickelt und ab spätestens 1942 auch am sogenannten Truppenrad der Wehrmacht verwendet.
Datei:Glockenlager FuS 1952.jpg|<center><p style="background-color:#CCCCCC">'''Kettenblatt von [[Renak|Fichtel und Sachs]]'''</p></center> '''Zeitraum:''' 194? bis 1955<br>'''Verwendung:''' Tourenräder aller Marken<br>'''Material:''' Stahl (verchromt)<br>'''Größe:''' 46 Zähne<br>'''Zahnbreite:''' 2,8mm (für 1/8"-[[Kette]])<br>'''Bemerkungen:''' Während des Zweiten Weltkrieges als Einheitskettenblatt entwickelt und ab spätestens 1942 auch am sogenannten Truppenrad der Wehrmacht verwendet.
Datei:Kettenblatt-1951.jpg‎|<center><p style="background-color:#CCCCCC">'''Kettenblatt vom [[IFA Tretlagerwerk Zella-Mehlis]] (bis 1951), danach vrmtl. von Fichtel und Sachs (1952 bis 1954)'''</p></center> '''Zeitraum:''' 1947 bis 1954<br>'''Verwendung:''' Tourenräder von [[Mifa]], [[Möve]], [[Simson]], [[National]]<br>'''Material:''' Stahl (verchromt)<br>'''Größe:''' 46 Zähne<br>'''Zahnbreite:''' 2,8mm (für 1/8"-[[Kette]])<br>'''Bemerkungen:''' -
Datei:Kettenblatt-1951.jpg‎|<center><p style="background-color:#CCCCCC">'''Kettenblatt vom [[IFA Tretlagerwerk Zella-Mehlis]] (bis 1951), danach vrmtl. von Fichtel und Sachs (1952 bis 1954)'''</p></center> '''Zeitraum:''' 1947 bis 1954<br>'''Verwendung:''' Tourenräder von [[Mifa]], [[Möve]], [[Simson]], [[Hainsberger Metallwerke|National]]<br>'''Material:''' Stahl (verchromt)<br>'''Größe:''' 46 Zähne<br>'''Zahnbreite:''' 2,8mm (für 1/8"-[[Kette]])<br>'''Bemerkungen:''' -
Datei:Renak Glockengetriebe komplett.jpg|<center><p style="background-color:#CCCCCC">'''Kettenblatt von [[Renak|Fichtel und Sachs/Renak]]'''</p></center> '''Zeitraum:''' 1954 bis 1990<br>'''Verwendung:''' Tourenräder aller Marken, [[Mifa]]-Klappräder und Tourensporträder von [[Mifa]] und [[IFA Touring]], bei den Klapprädern betrug die Kurbellänge bis ca. 1976 nur 150 mm<br>'''Material:''' Stahl (verchromt), auch schwarz lackiert bekannt<br>'''Größe:''' 46 Zähne<br>'''Zahnbreite:''' 2,8mm (für 1/8"-[[Kette]])<br>'''Bemerkungen:''' Unter der Bezeichnung "Glockengetriebe TL-10" bis 1990 auch als Ersatzteil (vollständiges [[Tretlager]]) verkauft.
Datei:Renak Glockengetriebe komplett.jpg|<center><p style="background-color:#CCCCCC">'''Kettenblatt von [[Renak|Fichtel und Sachs/Renak]]'''</p></center> '''Zeitraum:''' 1954 bis 1990<br>'''Verwendung:''' Tourenräder aller Marken, [[Mifa]]-Klappräder und Tourensporträder von [[Mifa]] und [[IFA-Motorenwerke Nordhausen|IFA Touring]], bei den Klapprädern betrug die Kurbellänge bis ca. 1976 nur 150 mm<br>'''Material:''' Stahl (verchromt), auch schwarz lackiert bekannt<br>'''Größe:''' 46 Zähne<br>'''Zahnbreite:''' 2,8mm (für 1/8"-[[Kette]])<br>'''Bemerkungen:''' Unter der Bezeichnung "Glockengetriebe TL-10" bis 1990 auch als Ersatzteil (vollständiges [[Tretlager]]) verkauft.
Datei:Moeve Tandem Kettenblatt.JPG|<center><p style="background-color:#CCCCCC">'''Kettenblatt von [[Renak]]'''</p></center> '''Zeitraum:''' 195? bis 195?<br>'''Verwendung:''' [[Möve Tandem]]<br>'''Material:''' Stahl (verchromt)<br>'''Größe:''' 46 Zähne<br>'''Zahnbreite:''' 2,8mm (für 1/8"-[[Kette]])<br>'''Bemerkungen:''' verstärkte Ausführung des Kettenblatts 3); durch Verzicht auf den zweiten Stanzschritt ergeben sich statt der filigranen Doppelstege fünf solide Segmente, an denen hinten auch das zweite Kettenblatt angenietet ist
Datei:Moeve Tandem Kettenblatt.JPG|<center><p style="background-color:#CCCCCC">'''Kettenblatt von [[Renak]]'''</p></center> '''Zeitraum:''' 195? bis 195?<br>'''Verwendung:''' [[Möve Tandem]]<br>'''Material:''' Stahl (verchromt)<br>'''Größe:''' 46 Zähne<br>'''Zahnbreite:''' 2,8mm (für 1/8"-[[Kette]])<br>'''Bemerkungen:''' verstärkte Ausführung des Kettenblatts 3); durch Verzicht auf den zweiten Stanzschritt ergeben sich statt der filigranen Doppelstege fünf solide Segmente, an denen hinten auch das zweite Kettenblatt angenietet ist
Datei:Kettenblatt36Z.jpg|<center><p style="background-color:#CCCCCC">'''Kettenblatt von [[Renak]], für Kinderräder'''</p></center> '''Zeitraum:''' 1957 bis 1990<br>'''Verwendung:''' [[Möve]]-Jugendfahrräder, Kinderfahrräder von Mifa und [[Blitz Kinderräder|Blitz]], [[Modelle Mifa#Mifa BMX-Fahrräder|Mifa BMX-Fahrräder]] <br>'''Material:''' Stahl (verchromt)<br>'''Größe:''' 36 Zähne<br>'''Zahnbreite:''' 2,8mm (für 1/8"-[[Kette]])<br>'''Bemerkungen:''' -
Datei:Kettenblatt36Z.jpg|<center><p style="background-color:#CCCCCC">'''Kettenblatt von [[Renak]] - für Kinderräder'''</p></center> '''Zeitraum:''' 1957 bis 1990<br>'''Verwendung:''' [[Möve]]-Jugendfahrräder, Kinderfahrräder von Mifa und [[Metallwaren "Blitz"|Blitz]], [[Modelle Mifa#Mifa BMX-Fahrräder|Mifa BMX-Fahrräder]] <br>'''Material:''' Stahl (verchromt)<br>'''Größe:''' 36 Zähne<br>'''Zahnbreite:''' 2,8mm (für 1/8"-[[Kette]])<br>'''Bemerkungen:''' -
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Version vom 30. Mai 2015, 12:47 Uhr

Ein Kettenblatt (auch als Kettenrad, Zahnkranz oder seltener als Tretscheibe bezeichnet) ist Teil des Getriebes eines Fahrrades. Die meisten Kettenblätter aus DDR-Produktion waren untrennbar mit den Tretkurbeln verbunden, weshalb sie in der zweiten Hälfte des Artikels gesondert aufgelistet sind. Anders als in der Zeit vor dem Zweiten Weltkrieg war die Kettenblattform spätestens ab Anfang der 50er Jahre nicht mehr markenspezifisch, da sämtliche Getriebe und damit auch Kettenblätter hauptsächlich von zwei Betrieben hergestellt und von allen Fahrradherstellern gleichermaßen verwendet wurden.


Hersteller



Abnehmbare Kettenblätter

Kettenblätter als austauschbare Einzelteile fanden sich nur an sportlichen Fahrrädern bzw. Rennrädern, wo es dem Fahrer ermöglicht werden sollte, die Kettenblattgröße und damit das Übersetzungsverhältnis an seine Fähigkeiten anzupassen. Außerdem erwartete man bei diesen Fahrradtypen eine höhere Laufleistung und damit auch einen größeren Verschleiß, dem durch einfaches Auswechseln des Kettenblattes schnell abgeholfen werden konnte. Bis Anfang der 60er Jahre kamen dabei zwei althergebrachte Varianten zum Einsatz:
Für sportliche Tourenräder waren Kettenblätter mit einer 5-Punkt-Befestigung üblich, bei denen das rechte Pedal von der Tretkurbel entfernt werden musste, um das Kettenblatt zu wechseln. Bei den Diamant Sport- und Rennrädern kamen dagegen Kettenblätter mit einer 3-Punkt-Befestigung zum Einsatz, wie sie auch schon bei den Vorkriegsmodellen verwendet wurde. Diese Kettenblätter konnten gewechselt werden, ohne das ein weiteres Teil vom Antrieb entfernt werden musste.



Kettenblattbolzen und -schrauben

Um die oben aufgeführten Kettenblätter an den Tretkurbeln zu befestigen, sind spezielle Verbindungselemente nötig. Bei Renn- und Sporträder wurden hierfür jeweils drei Passbolzen verwendet, die rückseitig mit Sechskantmuttern gesichert werden. Abhängig vom Fahrradmodell und den daran verbauten Tretkurbeln gab es verschiedene Bolzentypen, die unten aufgeführt sind. Bei den Doppelkettenblättern der Rennräder werden zusätzlich sechs kleinere Bolzen benötigt, welche die beiden Kettenblätter miteinander verbinden. Diese wurden mit kleinen Schrauben gesichert, deren Kopfform sich mit der Produktion des Zulieferers ESKA änderte.
Ein gänzlich anderes Prinzip wurde bei den Kettenblätter mit 5-Punkt-Befestigung verwendet, denn diese wurden unmittelbar, also ohne zusätzliche Sicherungselemente (Muttern), mit den Kurbeln verschraubt. Konstruktionsbedingt werden die weiter innen liegenden Schrauben dabei deutlich höher belastet. Da die üblichen Normschrauben dieser hohen Belastung nicht standhalten würden, kamen speziell gehärtete Kettenblattschrauben zum Einsatz, die an ihrem Vierkantkopf erkennbar sind.




Nichtabnehmbare Kettenblätter

Innenverzahnung eines Kettenblattes für Glockengetriebe

Wie einleitend beschrieben, waren die meisten der in der DDR hergestellten Fahrradgetriebe mit Kettenblättern ausgestattet, die untrennbar mit der rechten Tretkurbel verbunden sind. Diese wurden deshalb in stetig wachsender Zahl verwendet, weil ihre Produktion erheblich einfacher war und auf zusätzliche zu fertigende Kleinteile (Kettenblattbolzen) verzichtet werden konnte. Stattdessen waren Kettenblatt und Kurbel mit einer ineinander greifenden Verzahnung versehen, durch die sich die Kettenblätter bei der Fertigung einfach aufstecken ließen. Gesichert wurden sie durch eine Bördelung, die den gezahnten Übergang umlaufend überdeckt.
Bei den so befestigten Kettenblättern kann einfach zwischen jenen für Keil- und Glockengetriebe unterschieden werden, da deren Formgebung stark voneinander abweicht und sich im Falle der Glockengetriebe 36 Jahre lang nicht veränderte.


an Keilgetrieben



an Glockengetrieben