Simson Tourenräder

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 Diese Seite ist Teil der Modellübersicht des VEB Simson Suhl

Simson Modell 1a (28")

(Katalogbild von 1956)


Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges wurde noch 1945 die Produktion von Jagdwaffen, Kinderwagen, Dreirädern und Fahrrädern unter dem Namen Simson wieder aufgenommen. Zunächst gingen die Simson-Fahrräder größtenteils als Bestandteil von Reparationsleistungen in die Sowjetunion. Erst ab 1948/49 waren sie auch auf dem Binnenmarkt verfügbar. Frühestens 1951, spätestens jedoch 1953 erfolgte eine Änderung in den Modellbezeichnungen der Simson-Fahrräder, ohne dass dies größere technische Weiterentwicklungen bedeutete. 1957 wurde die Produktion von Fahrrädern in Suhl eingestellt.



Rahmen und Ausstattung

Die Simson-Tourenräder gab es in den Laufradgrößen 28“ bzw. 26“ (erst ab 1952). Die Rahmenhöhe betrug 56 cm bei den Herrenrädern, bei den Damenrädern hingegen 53 cm. Letztere hatten anfänglich noch einen Rahmen in der „Schwanenhals“-Form, später dann jedoch ein gebogenes Oberrohr und ein gerades Unterrohr. Alle Ausführungen besaßen einen außengemufften Stahlrohrrahmen mit einfachen Gabelenden. Diese Rahmen hatten einen offenen Hinterbau sowie gekröpfte Sitz- und Kettenstreben.
Neben einem Glockentretlager waren lackierte Stahlfelgen und lackierte Stahlschutzbleche gemeinsame Merkmale aller Tourenräder. Tourenlenker ("NSU-Form", ohne Vorbau), Stempelbremse mit Gestänge sowie ein Tourensattel waren weitere Kennzeichen dieser Fahrräder. Eine Rahmentasche sowie eine Luftpumpe ergänzten die Ausstattung. Den Damenrädern vorbehalten blieben ein Kleidernetz am Hinterrad und ein Kettenschutz. Das Übersetzungsverhältnis betrug 46:20.


Modelle 9 und 10

Bis mindestens 1951 wurden die Tourenräder unter den Modellnummern 9 (Herrenrad, 28“) und 10 (Damenrad, 28“) produziert. Typisch für die Damenausführung war die Rahmenform mit gebogenem Ober- und Unterrohr. Zunächst waren die Fahrräder ausschließlich schwarz lackiert (Uni-Lackierung) und ab ca. 1949 mit einem farbigen Strahlenkopf versehen. Die Schutzbleche waren mit einer weißen Kastenlinierung sowie einer Mittellinie in Farbe des Strahlenkopfes versehen. Auch am Unter- und Sattelrohr des Rahmens war dieses Dekor zu finden. In dieser Form wurden die Fahrräder bis 1950 ausgeliefert. Später entfiel das Kastendekor am Rahmen, stattdessen wurde das Sattelrohr nun mit dem Gütesiegel verziert. Die Schutzbleche besaßen nun zwei Doppellinien.


Modelle 1 a und 2 a

Spätestens 1953 erhielten die Tourenräder neue Modellnummern. Das Damenrad besaß eine geänderte Rahmenform (Oberrohr gebogen, Unterrohr gerade). Hierbei waren Ober- und Unterrohr mit einem Steg verbunden. Gelegentlich sind jedoch auch Exemplare zu finden, bei denen dieser Quersteg fehlt.
Ausschließlich 1955 gab es eine Sonderausführung mit sportlicherer Ausstattung. Zwar verfügten auch diese Exemplare noch über einen Tourenlenker und eine Stempelbremse mit Gestänge, doch besaßen sie abweichend vom Grundmodell Leichtmetallfelgen, Keiltretlager sowie Hebelmuttern zur Befestigung der Laufräder. Ein weiteres Detail war der Sportgepäckträger, der an einer Bohrung oberhalb der hinteren Gabelenden angeschraubt wurde. Bei den einfacheren Rohrgepäckträgern war hingegen die Befestigung auf der Hinterradachse üblich. Für den Zeitraum ab 1954 sind farbige Lackierungen belegt, z.B. maron mit grauem Strahlenkopf. Ab 1955 waren auch Metallic-Lacke erhältlich.


Technische Merkmale

Mod. 9 Mod. 10 Mod. 1a Mod. 2a
Rahmen: Stahlrohrrahmen mit Außenmuffen, Hinterbau offen, Ketten- und Sitzstreben gekröpft
Rahmenform: Diamant-Form Ober- und Unterrohr
gebogen
Diamant-Form Oberrohr gebogen
Unterrohr gerade
Rahmenhöhe: 560 mm 530 mm 560 mm 530 mm
Tretlager: Glockentretlager Glockentretlager
(Sonderausführung 1955: Keiltretlager)
Übersetzungs-
verhältnis:
46:20
Vorderradnabe: Dreiteilige Vorderradnabe (Stahl)
Hinterradnabe: Rücktrittnabe
Bremsen: Vorn Stempelbremse mit Gestänge, hinten Rücktritt
Lenker: Tourenlenker (NSU-Form) ohne Vorbau
Felgen: Stahlfelgen, lackiert Stahfelgen, lackiert
(Sonderausführung 1955: Aluminiumfelgen)
Schutzbleche: Stahlschutzbleche, lackiert und liniert
Preis: 205 DM (1956) 220 DM (1956)