Mifa Modell 162

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 Diese Seite ist Teil der Modellübersicht des VEB Mifa-Werk Sangerhausen
 in der Unterkategorie Mifa Tourensporträder

Einordnung in die Modellpalette

Eine Betriebschronik des VEB Mifa-Werk Sangerhausen aus dem Jahr 1982 nennt die 28"-Tourensporträder als zentrales, im Plan "Wissenschaft und Technik" enthaltenes Thema der späten 1970er Jahre. Den Angaben zufolge wurden diese Fahrradtypen 1979 in die Produktion überführt und "zu Ehren des 30. Jahrestages der DDR der Bevölkerung zum Kauf angeboten". Eine erste offizielle Erwähnung dieser Fahrräder ist in einem Mifa-Katalog von 1980 zu finden: Unter der Typenbezeichnung Modell 162 hatte Mifa die Damenausführung im Sortiment, die entsprechende Herrenvariante trug die Modellnummer 104.
Mit dem Erscheinen dieser Ausführung wurde zugleich eine seit längerem bestehende Lücke geschlossen, da es zuvor 28"-Fahrräder fast ausschließlich in Form von Sporträdern gab. Zwar wurden noch bis 1979 die klassischen 28"-Tourenräder in geringen Stückzahlen produziert, doch konnte der Bedarf damit nicht gedeckt werden. Zudem waren diese Fahrräder nicht mehr zeitgemäß. Spätestens mit dem Beginn der Produktion der neuen 28"-Tourensporträder wurden sie schließlich obsolet.

Rahmen und Ausstattung

Das Modell 162 besaß einen für Tourensporträder typischen Rahmen mit schrägen Ausfallenden sowie einem offenen Hinterbau. Die Sitz- und die Kettenstreben waren gerade ausgeführt. Der Rahmen besaß zusätzliche Anlötteile für den Dynamo und für die Luftpumpe. Die Dynamohalterung war, für Mifa eigentlich untypisch, am Hinterbau angebracht. Die Rahmenhöhe betrug 56 cm. Die 28"-Tourensporträder wurden mit der Vorderradgabel der Mifa Sporträder ausgestattet. Am Unterrohr sowie an der rechten Kettenstrebe befanden sich kleine Ösen, an denen das Beleuchtungskabel befestigt werden konnte.
Während sich der Rahmen weitgehend an den bisherigen Tourensporträdern orientierte, bot die Ausstattung dieses Fahrrads einige Neuerungen. Dazu gehörten die Stahlfelgen (verchromt, mit Bremsrelief) sowie die Aluminiumschutzbleche mit schwarz ausgelegten Sicken. Das vordere Schutzblech besaß eine Überlaufstrebe. Erstmals waren die Enden der Schutzbleche umgebördelt, wodurch die Verletzungsgefahr vermindert wurde. Er war bis mindestens 1981 verchromt, später wurde er schwarz lackiert. Eine wichtige Verbesserung stellte der aus Stahl gefertigte Kettenschutz dar, der das Kettenblatt und den oberen Kettenstrang vollständig abdeckte. Im Vergleich zu den übrigen Tourensporträdern von Mifa stellten die neuen 28"-Ausführungen Luxusmodelle dar, was sich unter anderem in der serienmäßigen Ausstattung mit einer Felgenbremse und einem Vorbau für den Sportlenker ausdrückte. Ein verchomter Gepäckträger, ein Tourensattel sowie Sportpedale waren weitere Merkmale der Ausstattung. Für die Funktionseinheit Kettenblatt - Kurbel - Tretlager (Getriebe) wurde mitunter auf Erzeugnisse des westdeutschen Herstellers Thun zurückgegriffen. 1985 ersetzte das Modell 167 die hier beschriebene Ausführung.

Lackierung und Rahmendekor

Offenbar wurden die frühen Fahrräder des Typs 162 noch zweifarbig lackiert, zumindest werden sie so in einem Katalog gezeigt. Da jedoch im IV. Quartal 1979 der Übergang zu einfarbig lackierten Rahmen erfolgte, dürften nur wenige zweifarbige Exemplare ausgeliefert worden sein. Das Modell 162 war vermutlich ausschließlich mit Metallic-Lackierungen lieferbar (gemäß Katalogangaben von 1980: Kupfer, Gold, Blau und Grün). Das Rahmendekor war recht einfach gestaltet und bestand aus chromfarbenen Aufklebern. Der Kettenschutz war zunächst verchromt, ab spätestens 1981 dann schwarz lackiert. Weitere Details über die bei Mifa verwendeten Rahmendekore sind hier zu finden.

Galerie

Anlötteile am Rahmen

Verwendungszweck Bemerkungen
Halterung für Luftpumpe am Sattelrohr
Halterung für Dynamo an der rechten Sitzstrebe
Ösen für Beleuchtungskabel am Unterrohr und an der rechten Kettenstrebe

Technische Merkmale