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''VEB '''F'''ahrzeug'''e'''lektrik '''R'''uhla'', später ''VEB Kombinat Fahrzeugelektrik Ruhla''
''VEB <span style="color:#0094FF;">'''F'''</span>ahrzeug<span style="color:#0094FF;">'''e'''</span>lektrik <span style="color:#0094FF;">'''R'''</span>uhla'', ab 1968 ''Kombinat VEB Fahrzeugelektrik Ruhla''


Die Firma wurde 1867 unter dem Namen Otto Schlothauer und Soehne OHG in Ruhla gegründet, ab 1907 firmierte es als [[Melas|Melas (Metallwarenfabrik Alfred Schwarz)]]. 1958 wurde es mit anderen Betrieben zu einem Volkseigenen Betrieb unter dem Namen VEB Fahrzeugelektrik Ruhla zusammengeschlossen, der später auch Stammbetrieb des gleichnamigen Kombinats wurde, zu dem noch eine Vielzahl kleinerer Unternehmen gehörte. Im Rahmen der Arbeitsteilung innerhalb der RGW-Staaten war das Kombinat Monopolist für Fahrzeugelektrik und Elektronik in diesem Wirtschaftsraum. Die Scheinwerfer und Rücklichter für die DDR-Pkw Trabant und Wartburg kamen ebenso wie die Starter von Fahrzeugelektrik Ruhla. Des Weiteren stellte Fahrzeugelektrik Ruhla Fahrradbeleuchtung (Dynamos, Scheinwerfer, Rücklichter) her.


Bereits in den 1980er Jahren lieferte der damals volkseigene Betrieb auch nach Westdeutschland. Dabei handelte es sich oft um Tauschgeschäfte mit der Bundesrepublik Deutschland - so wurden etwa mehrere tausend VW Golf gegen Maschinen oder Zulieferartikel getauscht. So kam es, dass zahlreiche VW-Modelle schon vor der Wende mit FER-Scheinwerfern ausgestattet waren. An den VW-Modellen Golf I, Golf II und Transporter (T3) sind diese oft zu finden.  
Die Historie des VEB bzw. Kombinats FER geht im Wesentlichen auf zwei Firmen zurück.


Fahrraddynamos aus dem damaligen Eisenacher Betriebsteil wurden an vielen westdeutschen Fahrrädern verbaut und neben FER-Scheinwerfern auch als Zubehörteile in westdeutschen Geschäften verkauft.
 
Die ältere und tatsächlich in Ruhla ansässige war die 1867 gegründete ''Otto Schlothauer und Söhne OHG''. Diese stellte in den ersten Jahren noch die in Ruhla traditionellen Meerschaumpfeifen her und fertigte erst ab 1883 unter dem neuen Namen ''C. & F. Schlothauer OHG'' kleinere Metallteile. Das Unternehmen wuchs schnell und es kam zur Errichtung weiterer Fabriken in Bebra und sogar in Eger (Böhmen). Die Produktion von Metallwaren trat immer mehr in den Vordergrund und ab 1908 stieg das Unternehmen mit der Fertigung von Glühlampenfassungen in den Elektrotechnikmarkt ein. Durch die Übernahme weiterer Firmen trat die Produktion von Elektroarmaturen an erste Stelle.<br>
Im Zweiten Weltkrieg produzierte das Unternehmen für die Rüstungs- und Flugzeugindustrie, weshalb es 1946 nach Abzug der Amerikaner unter sowjetische Führung gestellt und der [[Awtowelo|SAG Awtowelo]] angegliedert wurde. Es folgten die Umbenennung in ''Elektrowerk Schlothauer'' und kurz darauf in ''Elektroarmaturenwerk Ruhla (EAW)''. Produziert wurde nun vorrangig für die Fahrzeugindustrie der Sowjetischen Besatzungszone, aber auch Exportgeschäfte mit den Niederlanden kamen in dieser Zeit zustande.<br>
1950 wurde das Werk in Volkseigentum überführt und der [[IKA|''Vereinigung Volkseigener Betriebe Installation, Kabel und Apparate (VVB IKA)'']] unterstellt. Dort wurde es zunächst unter dem Namen ''IKA Elektro-Armaturen'' geführt und wenig später in ''VEB Elektrische Fahrzeugausrüstung Ruhla (EFR)'' umbenannt.
 
 
Die zweite und für die Fahrradindustrie noch wichtigere Firma war die 1907 gegründete [[Melas|Metallwarenfabrik Alfred Schwarz]], deren Historie ausführlich im Artikel [[AUFA]] vorgestellt wird.
 
 
Durch die Fusion dieser beiden Betriebe entstand 1958 der ''VEB Fahrzeugelektrik Ruhla'', in dem ''EFR'' den Stammbetrieb bildete. Zehn Jahre später führten weitere Strukturmaßnahmen in der DDR 1968 zur Gründung des ''Kombinats VEB Fahrzeugelektrik Ruhla'', in das bis 1978 über 45 Produktionsstandorte und mehr als 12.000 Mitarbeiter integriert wurden.
 
Im Rahmen der Arbeitsteilung innerhalb der RGW-Staaten war das Kombinat Monopolist für Fahrzeugelektrik und Elektronik in diesem Wirtschaftsraum. Die Scheinwerfer und Rücklichter für die DDR-PKW Trabant und Wartburg kamen ebenso wie die Starter von Fahrzeugelektrik Ruhla. Bereits in den 80er Jahren lieferte der volkseigene Betrieb aber auch nach Westdeutschland. Dabei handelte es sich oft um Tauschgeschäfte mit der Bundesrepublik Deutschland - so wurden etwa mehrere tausend VW Golf gegen Maschinen oder Zulieferartikel getauscht. So kam es, dass zahlreiche VW-Modelle (Golf I, Golf II und Transporter T3)schon vor der Wende mit FER-Scheinwerfern ausgestattet waren.
 
Aus dem Eisenacher Betriebsteil kamen weiterhin [[Dynamos|Fahrraddynamos]], [[Scheinwerfer|-scheinwerfer]] und [[Rücklichter|-rücklichter]], die auch in verschiedene Länder (bekannt sind BRD, Niederlande und Österreich) exportiert wurden.
 
Nach der politischen Wende wurde der ehemalige VEB FER am 1. Januar 1992 als FER GmbH privatisiert und produziert bis heute unter neuem Namen ''Truck-Lite Europe GmbH'' am Standort Eisenach Fahrzeugelektrik-Komponenten für PKW und Nutzfahrzeuge.




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==Kataloge==
==Kataloge==
*pdf-Dokument: [[Media:FERKatalog1969.pdf|FER-Katalog von 1969]]
* pdf-Dokument: [[Media:FERKatalog1969.pdf|FER-Katalog von 1969]]
*pdf-Dokument: [[Media:FER-AKA-Katalog 1970.pdf|FER-Informationsblatt von 1970]]
* pdf-Dokument: [[Media:FER-AKA-Katalog 1970.pdf|FER-Informationsblatt von 1970]]
 
==Weblinks==
* [http://www.radiomuseum.org/forum/aus_der_firmengeschichte.html Historie der C. & F. Schlothauer OHG auf www.radiomuseum.org]
* [http://fer.de/index.php?id=218 Historie von FER auf der offiziellen Homepage der Truck-Lite Europe GmbH]




[[Kategorie:Hersteller]]
[[Kategorie:Hersteller]]

Version vom 21. August 2013, 10:07 Uhr

FER-Logo, seit 1958

VEB Fahrzeugelektrik Ruhla, ab 1968 Kombinat VEB Fahrzeugelektrik Ruhla


Die Historie des VEB bzw. Kombinats FER geht im Wesentlichen auf zwei Firmen zurück.


Die ältere und tatsächlich in Ruhla ansässige war die 1867 gegründete Otto Schlothauer und Söhne OHG. Diese stellte in den ersten Jahren noch die in Ruhla traditionellen Meerschaumpfeifen her und fertigte erst ab 1883 unter dem neuen Namen C. & F. Schlothauer OHG kleinere Metallteile. Das Unternehmen wuchs schnell und es kam zur Errichtung weiterer Fabriken in Bebra und sogar in Eger (Böhmen). Die Produktion von Metallwaren trat immer mehr in den Vordergrund und ab 1908 stieg das Unternehmen mit der Fertigung von Glühlampenfassungen in den Elektrotechnikmarkt ein. Durch die Übernahme weiterer Firmen trat die Produktion von Elektroarmaturen an erste Stelle.
Im Zweiten Weltkrieg produzierte das Unternehmen für die Rüstungs- und Flugzeugindustrie, weshalb es 1946 nach Abzug der Amerikaner unter sowjetische Führung gestellt und der SAG Awtowelo angegliedert wurde. Es folgten die Umbenennung in Elektrowerk Schlothauer und kurz darauf in Elektroarmaturenwerk Ruhla (EAW). Produziert wurde nun vorrangig für die Fahrzeugindustrie der Sowjetischen Besatzungszone, aber auch Exportgeschäfte mit den Niederlanden kamen in dieser Zeit zustande.
1950 wurde das Werk in Volkseigentum überführt und der Vereinigung Volkseigener Betriebe Installation, Kabel und Apparate (VVB IKA) unterstellt. Dort wurde es zunächst unter dem Namen IKA Elektro-Armaturen geführt und wenig später in VEB Elektrische Fahrzeugausrüstung Ruhla (EFR) umbenannt.


Die zweite und für die Fahrradindustrie noch wichtigere Firma war die 1907 gegründete Metallwarenfabrik Alfred Schwarz, deren Historie ausführlich im Artikel AUFA vorgestellt wird.


Durch die Fusion dieser beiden Betriebe entstand 1958 der VEB Fahrzeugelektrik Ruhla, in dem EFR den Stammbetrieb bildete. Zehn Jahre später führten weitere Strukturmaßnahmen in der DDR 1968 zur Gründung des Kombinats VEB Fahrzeugelektrik Ruhla, in das bis 1978 über 45 Produktionsstandorte und mehr als 12.000 Mitarbeiter integriert wurden.

Im Rahmen der Arbeitsteilung innerhalb der RGW-Staaten war das Kombinat Monopolist für Fahrzeugelektrik und Elektronik in diesem Wirtschaftsraum. Die Scheinwerfer und Rücklichter für die DDR-PKW Trabant und Wartburg kamen ebenso wie die Starter von Fahrzeugelektrik Ruhla. Bereits in den 80er Jahren lieferte der volkseigene Betrieb aber auch nach Westdeutschland. Dabei handelte es sich oft um Tauschgeschäfte mit der Bundesrepublik Deutschland - so wurden etwa mehrere tausend VW Golf gegen Maschinen oder Zulieferartikel getauscht. So kam es, dass zahlreiche VW-Modelle (Golf I, Golf II und Transporter T3)schon vor der Wende mit FER-Scheinwerfern ausgestattet waren.

Aus dem Eisenacher Betriebsteil kamen weiterhin Fahrraddynamos, -scheinwerfer und -rücklichter, die auch in verschiedene Länder (bekannt sind BRD, Niederlande und Österreich) exportiert wurden.

Nach der politischen Wende wurde der ehemalige VEB FER am 1. Januar 1992 als FER GmbH privatisiert und produziert bis heute unter neuem Namen Truck-Lite Europe GmbH am Standort Eisenach Fahrzeugelektrik-Komponenten für PKW und Nutzfahrzeuge.


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