AUFA: Unterschied zwischen den Versionen

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Version vom 10. April 2016, 08:41 Uhr

Die Herstellung von elektrischer Fahrzeugbeleuchtung hat in Eisenach eine lange Tradition, die auch in der DDR nicht unterbrochen wurde. Der herstellende Betrieb blieb dabei immer der gleiche, doch wurde der Firmenname im Laufe der 1950er Jahre mehrfach geändert, wodurch an sich baugleiche Erzeugnisse mit unterschiedlichen Herstellerkennzeichen versehen wurden. Nachfolgend sollen die unterschiedlichen Firmennamen und die zugehörigen Produkte chronologisch aufgelistet werden.

MELAS

MELAS-Logo (um 1949)
Das Logo aus der Zeit vor dem Zweiten Weltkrieg wurde auch noch Ende der 40er Jahren verwendet.
  • bis vrmtl. 1946 Metallwarenfabrik Alfred Schwarz
  • 1947 „Melas“ LEB Elektro-Fahrzeugzubehör vorm. Metallwerk A. Schwarz, Eisenach/Thür.

Gegründet wurde die Metallwarenfabrik Alfred Schwarz in Eisenach im Jahr 1907 und die Produktpalette umfasste bereits vor dem Zweiten Weltkrieg alle Teile der Fahrradbeleuchtung in verschiedenen Ausführungen. 1937 wurde MELAS von dem Unternehmen UNION übernommen. Nach 1945 wurde der Betrieb unter sowjetische Führung gestellt, in Landeseigentum überführt und spätestens 1947 in VEB Elektrofahrzeugzubehör unbenannt. Die Produktvielfalt wurde stark reduziert, so dass jeweils nur noch ein Scheinwerfer-, Rücklicht- und Dynamomodell hergestellt wurde. Trotz der Enteignung und Umbenennung des Betriebes wurden die hergestellten Produkte aber noch bis etwa 1950 mit dem Namen MELAS versehen. Auch in der Bundesrepublik wurden bis mindestens 1958 Melas-Beleuchtungskomponenten produziert, Hersteller war UNION Fröndenberg (Ruhr). Noch 1947 wurde der Betrieb schließlich in Volkseigentum überführt, erfuhr einen erneuten Namenswechsel und firmierte fortan als VEB Auto- und Fahrradelektrik.


Produkte:


AFE

IKA AFE-Logo
(Anfang 50er Jahre)
  • ab 1947 VEB Auto- und Fahrradelektrik Eisenach, Oppenheimer Straße 29/31, Eisenach

Wie zahlreiche andere Betriebe mit Bezug zur Elektrotechnik gehörte auch der VEB Auto- und Fahrradelektrik seit 1947 zur Vereinigung Volkseigener Betriebe für Installationen, Kabel und Apparate Leipzig (IKA), weshalb die Produkte bis Anfang der 50er Jahre zunächst nur mit dem IKA-Warenzeichen gekennzeichnet wurden. Melas-Scheinwerfer und -Rücklicht wurden bis etwa 1951 bzw. 1952/53 unverändert weiterproduziert; das Dynamo-Modell wurde - leicht verändert - ebenfalls weiterproduziert. Ab spätestens 1952 begann man, die Beleuchtungskomponenten neben dem IKA-Logo auch mit der Abkürzung AFE zu kennzeichen, die für den Betriebsnamen VEB Auto- und Fahrradelektrik stand. Die beiden Kürzel wurden, zumeist in Kombination, bis mind. 1955 verwendet.


Produkte:


AUFA

AUFA-Logo (1955)
Der Bezug zu MELAS ist durch die Gestaltung klar erkennbar.
AUFA-Logo (1956)
Vereinfachung durch Verzicht auf den stilisierten Lichtkegel.
  • VEB Auto- und Fahrradelektrik Eisenach, Oppenheimer Straße 29/31, Eisenach

Nach der Auflösung der Verwaltung Volkseigener Betriebe IKA am 31. März 1953 wurde das IKA-Logo noch etwa bis mind. Ende 1954 verwendet. Der Name des Betriebes blieb ebenfalls bestehen, aber die Kurzbezeichnung wurde ab spätestens Ende 1955 aus den Anfangsbuchstaben der beiden Fertigungssparten Auto und Fahrrad zusammengesetzt. In diesem Zusammenhang ist eine klare Rückbesinnung auf die Marke MELAS erkennbar, was besonders im ersten Entwurf des neuen Betriebslogos deutlich wird. Daneben wurde das aktuelle Dynamomodell mit einem geschwungenen Standard-Schriftzug geprägt, der in gleicher Form auch schon auf MELAS-Dynamos aus der Zeit vor dem Zweiten Weltkrieg zu finden war. Der Markenname MELAS konnte nicht reaktiviert werden, da die Namensrechte wegen der Zugehörigkeit vor dem Zweiten Weltkrieg noch immer bei UNION Fröndenberg (Ruhr) lagen.


Produkte:


Gründung des VEB FER

Im Jahr 1958 fusionierten die volkseigenen Betriebe AUFA und Elektrische Fahrzeugausrüstung Ruhla (EFR) zum VEB Fahrzeugelektrik Ruhla (FER).
Bei der Fahrradbeleuchtung hatte dies zunächst keinen Einfluss auf die Produktion; alle Komponenten wurden unverändert weiterproduziert und auch der Name AUFA wurde noch bis etwa 1960 verwendet. Die Betriebsnummer wurde dagegen bereits angepasst, sodass aus dieser Übergangszeit auch Teile mit zunächst unstimmigen Kombinationen von Marke und Nummer bekannt sind. Ab etwa 1961 entfiel der Standard-Schriftzug auf den Dynamos.
Danach wurden beinahe sämtliche Fahrradelektrikteile bis 1990 mit FER gekennzeichnet. Ab den 1970er Jahren wurden FER-Beleuchtungskomponenten teilweise aber auch unter dem Markenzeichen AKA ELECTRIC vertrieben; und seit Beginn der 1980er Jahre wurde auch Fahrradbeleuchtung hergestellt, die nicht mit FER, sondern nur mit dem AKA-Logo gelabelt war.

AUFA nach 1990

Die Sparte Fahrradlichtanlagen blieb als Teil der inzwischen privatisierten FER Fahrzeugelektrik GmbH erhalten und wurde im Jahr 2000 als aufa FER ausgegliedert. Zu den bekanntesten Neuentwicklungen aus dieser Zeit zählt der aufa-Speichendynamo. Im Frühjahr 2008 meldete das Unternehmen Insolvenz an.