Möve Modell 100: Unterschied zwischen den Versionen

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Datei:Moeve100b.jpg|Diese Abbildung des Modells 100 im [[DHZ-Katalog]] (1956) zeigt das Fahrrad mit Tourenradpedalen und Scheinwerfer auf dem vorderen Schutzblech. Ebenfalls zu erkennen sind der Kettenfänger und der Kettenleitbolzen. Diese waren bei Verwendung von Kettenschaltungen in Verbindung mit Rücktrittnaben erforderlich.  
Datei:Moeve100b.jpg|Diese Abbildung des Modells 100 im [[DHZ-Katalog]] (1956) zeigt das Fahrrad mit Tourenradpedalen und Scheinwerfer auf dem vorderen Schutzblech. Ebenfalls zu erkennen sind der Kettenfänger und der Kettenleitbolzen. Diese waren bei Verwendung von Kettenschaltungen in Verbindung mit Rücktrittnaben erforderlich.  
Datei:Bild 183-38125-0005.jpg|Verkauf von Fahrrädern im Konsum-Landwarenhaus Tambach-Dietharz (Thüringen) (Juni 1956). Ganz vorn steht ein Möve Modell 100. Es besitzt Sportradpedale sowie einen Scheinwerfer, der nach herkömmlicher Art mit einem Halter am Lenkerschaft befestigt ist. Außerdem verfügt es bereits über die überarbeiteten Steuerkopfmuffen. Die Schutzbleche scheinen in der Rahmenfarbe lackiert zu sein. Die hier angebrachten Fahrradgriffe sind bislang nicht bekannt.
Datei:Bild 183-38125-0005.jpg|Verkauf von Fahrrädern im Konsum-Landwarenhaus Tambach-Dietharz (Thüringen) (Juni 1956). Ganz vorn steht ein Möve Modell 100. Es besitzt Sportradpedale sowie einen Scheinwerfer, der nach herkömmlicher Art mit einem Halter am Lenkerschaft befestigt ist. Außerdem verfügt es bereits über die überarbeiteten Steuerkopfmuffen. Die Schutzbleche scheinen in der Rahmenfarbe lackiert zu sein. Die hier angebrachten Fahrradgriffe sind bislang nicht bekannt.

Version vom 1. Oktober 2013, 13:23 Uhr

Diese Seite ist Teil der Modellübersicht des VEB Möve-Werk Mühlhausen
in der Unterkategorie    Möve Sport- und Tourensporträder


Das "leichte Herren-Tourenrad" Modell 100 von Möve taucht erstmals in einem Möve-Katalog von 1954 auf. Gesichert sind nur die Baujahre 1955 und 1956. Die Produktion endete schon nach etwa zweijähriger Bauzeit Ende 1956. In welchem Zusammenhang die Entwicklung dieses für Möve untypischen Rades eingeleitet wurde, ist unklar. Technisch bot das Modell 100 keine besonderen Finessen, doch tendierte die Ausstattung in eine sportliche Richtung und war hochwertiger gehalten, was sich auch auf den Preis auswirkte: Dieses Fahrrad war mit DM 337,50 das teuerste Modell des VEB Möve-Werk überhaupt (Kaufpreis laut Gesamtkatalog 1956). Aufgrund der kurzen Bauzeit entstanden nur vergleichsweise wenig Exemplare, weshalb gesicherte Aussagen zu den technischen Einzelheiten kaum möglich sind.

Beim Modell 100 handelte es sich um ein 28"-Tourensportrad mit 56 cm Rahmenhöhe. Die Konstruktion beinhaltet Elemente von Touren- und Sportrahmen. So besitzt der Rahmen hinten separate Ausfallenden, anstelle der bei Tourenrädern üblichen Gabelenden. An der Vorderradgabel verzichtete man darauf und behielt die einfacheren Gabelenden bei, dementsprechend sind hier auch keine Ösen für die Befestigung des Schutzblechs zu finden. Der Hinterbau war offen ausgeführt, mit geraden Sitzstreben sowie gekröpften Kettenstreben. Am Rahmen befanden sich keine weiteren Anlötteile. Noch im Laufe des Produktionsjahres 1955 wurden folgende Veränderungen eingeführt: Eine Überarbeitung des Rahmens führte zur Verkürzung des Radstandes um ca. 4 cm, was die sportliche Note betonte. Anfangs besaß dieses Fahrrad noch Steuerkopfmuffen, die denen der Tourenrad-Modelle von Möve sehr ähnlich waren, jedoch dank Aussparungen etwas filigraner wirkten. Deren Form wurde 1955 verändert. Im gleichen Jahr erfolgte auch eine Überarbeitung der Ausfallenden.

Während der gesamten Bauzeit wurde diese Rad mit einem Keiltretlager (Thompson-Ausführung), Aluminiumfelgen und Stahlschutzblechen ausgestattet. Die Schutzbleche waren entweder silber oder passend zur Rahmenfarbe lackiert. Das vordere Schutzblech besaß eine zusätzliche senkrechte Strebe. Ein Sportlenker mit Vorbau, ein Sportsattel sowie ein Sportgepäckträger sind weitere Erkennungsmerkmale. Markant sind der auf dem vorderen Schutzblech angebrachte Scheinwerfer, die Dreigangschaltung sowie der gegen Aufpreis erhältliche Tachometer. Im Laufe des Jahres 1955 wurde die Form des Lenkers überarbeitet und die Bereifung von 28" x 1,5" auf 28" x 1,75" angepasst. Zudem kamen nun Flügel- statt Sechskantmuttern zum Einsatz.

Analog den einfacheren Tourenrädern (z.B. Modell 10) war das Modell 100 einfarbig lackiert und besaß am Unterrohr, am Oberrohr und an den Gabelscheiden ein Ringdekor. Auffällig ist der "Möve Gold"-Schriftzug am Unterrohr. Aufgrund der vergleichsweise hochwertigen Ausstattung und Verarbeitung trug das Fahrrad die Zusatzbezeichnung "Gold", die jedoch in den Katalogen nicht erwähnt wurde.



  • Technische Merkmale
 - Stahlrohrrahmen mit Außenmuffen, Rahmenhöhe 56 cm
 - Gerader Hinterbau, Ausfallenden nach vorn
 - Keiltretlager, Kettenblatt mit 46 Zähnen
 - Polierte Aluminiumfelgen, 28"
 - Bereifung 28"x1 1/2" bzw. 28"x1,75"
 - Vorn Stempelbremse mit Bowdenzug
 - Hinten Freilaufnabe mit Rücktrittbremse, Dreifach-Zahnkranz 
 - Sportlenker mit Vorbau
 - Stahlschutzbleche
 - Zubehör: Luftpumpe, Werkzeugtasche, auf Wunsch mit Tachometer