Fahrradgriffe: Unterschied zwischen den Versionen

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Fahrradgriffe (oder auch Lenkergriffe) wurden an DDR-Fahrrädern beinahe ausschließlich serienmäßig angebracht. Daneben gab es Griffe auch als Zubehörteile zu kaufen; auch Lenker wurden oft bereits mit Griffen bestückt verkauft. [[Lenker]] von Rennrädern wurden mit [[Lenkerband]] umwickelt; an Saalsporträdern waren zumeist keine Fahrradgriffe montiert.  
Fahrradgriffe (in zeitgenösssicher Literatur oft als ''Lenkergriffe'' bezeichnet) wurden an DDR-Fahrrädern beinahe ausschließlich serienmäßig angebracht. Daneben gab es Griffe auch als Zubehörteile zu kaufen; auch Lenker wurden oft bereits mit Griffen bestückt verkauft. [[Lenker]] von Rennrädern wurden mit [[Lenkerband]] umwickelt; an Saalsporträdern waren zumeist keine Fahrradgriffe montiert.  


Fahrradgriffe wurden hauptsächlich aus Duroplast, Gummi und anderem Kunststoff hergestellt. Eine Besonderheit stellen die bis mindestens 1952 von der Firma August Oschmann produzierten Holzgriffe dar.
Fahrradgriffe wurden hauptsächlich aus Duroplast, Gummi und anderem Kunststoff hergestellt. Eine Besonderheit stellen die bis mindestens 1952 von der Firma August Oschmann produzierten Holzgriffe dar.

Version vom 28. September 2022, 17:15 Uhr

Fahrradgriffe (in zeitgenösssicher Literatur oft als Lenkergriffe bezeichnet) wurden an DDR-Fahrrädern beinahe ausschließlich serienmäßig angebracht. Daneben gab es Griffe auch als Zubehörteile zu kaufen; auch Lenker wurden oft bereits mit Griffen bestückt verkauft. Lenker von Rennrädern wurden mit Lenkerband umwickelt; an Saalsporträdern waren zumeist keine Fahrradgriffe montiert.

Fahrradgriffe wurden hauptsächlich aus Duroplast, Gummi und anderem Kunststoff hergestellt. Eine Besonderheit stellen die bis mindestens 1952 von der Firma August Oschmann produzierten Holzgriffe dar.

Hersteller

Unter anderem:

  • Hugo Günther (belegt für 1945, 1947, 1951 bis 1957, 1962 bis 1964, 1966 bis 1968, 1970, 1971)
  • VEB Schaltermontage Probstzella (belegt für 1972 bis 1974, 1976)
  • VEB Synchronmotorenwerk Saalfeld Betriebsteil Probstzella
  • HAGUFA (belegt für 1963, 1964, 1966, 1967, 1979)
  • Rotpunkt (belegt für 1963)
  • ZITZA
  • Etzold & Baessler (belegt für 1951, 1963, 1964, 1966, 1967)
  • Gummiwarenfabrik Brieselang (belegt für 1956 bis 1963)
  • August Oschmann, Hohleborn (belegt für 1945, 1946, 1948, 1950 bis 1952)
  • „Rogerit“ Kunststoffwarenfabrik, Lichtenberg/Sachs (belegt für 1946, 1948)
  • Friedrich W. Schönherr, Rothenfurth/Sachs (belegt für 1945, 1946, 1948, 1950, 1951)
  • KAUTAS Vereinigung Volkseigener Betriebe der Kautschuk- und Asbestindustrie, Leipzig (belegt für 1949, 1950)
  • Ernst Bernhardt, Leipzig (belegt für 1950)
  • VEB Gummiwerk Liegau, Liegau-Augustusbad (belegt für 1964, 1966)
  • VEB Gummiwerk Elastik Gotha
  • Arno Stier (belegt für 1947)
  • Weisse & Co., Gräfenthal/Thür (belegt für 1945, 1947, 1948)
  • Gummiwerke "Elbe" AG, Klein-Wittenberg (Elbe) (belegt für 1945)
  • Alb. Matthes, Probstzella/Thür. (belegt für 1945)
  • Georg Bernhardt, Gräfenthal/Thür. (belegt für 1945, 1947, 1950)
  • Baldauf (belegt für 1945)
  • Kunstharzpresserei Wolf & Kunze, Meißen (belegt für 1949)
  • Abteilung der SAG „Kaustik“, Elektrochemisches Kombinat, Bitterfeld (belegt für 1951)
  • VEB Schichtpreßstoff- und Plastverarbeitung, Neudorf (belegt für 1979)

Modelle

Griffe aus Duroplast mit Papphülse

Duroplast-Fahrradgriffe wurden aus Phenolharz mit Holzmehl als Füllstoff hergestellt. Sie besaßen eine charakteristisch dunkle, meist rotbraune (oft nachgedunkelt) oder schwarze Farbe. Duroplast aus Phenolharz wird gemeinhin auch als Bakelit bezeichnet - ein Markenname für diesen 1905 von Leo Hendrik Baekeland entwickelten und ab 1910 produzierten Kunststoff. In der DDR wurde dieser Werkstoff Plastadur genannt, in Katalogen etc. jedoch meistens nur als "Preßstoff" bezeichnet. Bis in die 1960er Jahre waren Duroplaste wichtige und gebräuchliche Kunststoffe auch für Gebrauchsgüter, wurden dann jedoch in vielen Bereichen zunehmend von Kunststoffen verdrängt, die zweckentsprechende Eigenschaften besaßen (Elastizität, Schlagfestigkeit usf.) und farblich vielseiter waren.

Duroplastgriffe an Fahrrädern konnten bei einem Sturz schnell zersplittern, zudem waren diese Griffe nicht nach ergonomischen Gesichtspunkten geformt. Dennoch wurden sie in der DDR bis 1969 ab Werk verbaut und noch bis mindestens 1974 als Ersatzteil produziert. Aufgrund des spröden Materials benötigen Duroplastgriffe eine Papphülse um eine feste Verbindung mit dem Lenker zu erzielen. Hinweise zu Montage und Demontage sind in der Katagorie "Werkstatt" beschrieben.


Griffe aus Gummi und anderen Kunststoffen

Zubehör für Fahrradgriffe