Simson: Unterschied zwischen den Versionen

Aus DDR-FahrradWiki
Zur Navigation springen Zur Suche springen
imported>Jeeves
>Jeeves
Zeile 165: Zeile 165:
|rowspan="2" | 1978
|rowspan="2" | 1978
|[[Bremsen|Bowdenzug-Felgenbremsen]]
|[[Bremsen|Bowdenzug-Felgenbremsen]]
|1981, 1988
|1981, 1987 bis 1989
|-
|-
|[[Gangschaltung#Rasant-Umwerfer|Kettenwerfer]]
|[[Gangschaltung#Rasant-Umwerfer|Kettenwerfer]]

Version vom 16. Oktober 2017, 20:02 Uhr

Simson-Logo und -Schriftzug
Simson-Logo, ab 1958
  • bis März 1946 Simson & Co., Suhl
  • ab 1. April 1946 Simson & Co. Suhl, Fahrradfabrik der sowjetischen Aktiengesellschaft für Spezialmaschinenbau
  • ab 5. März 1947 bis Ende April 1952 Staatl. Aktiengesellschaft "Awtowelo" Werk Simson & Co., Suhl
  • ab 1. Mai 1952 bis mind. April 1953 VEB MEWA Fahrzeug- und Gerätewerk Simson, Suhl
  • spätestens ab November 1953 VEB IFA Fahrzeug- und Gerätewerk Simson, Suhl
  • ab 1954 VEB Fahrzeug- und Gerätewerk Simson, Suhl
  • ab 1968 VEB Fahrzeug- und Jagdwaffenwerk Ernst Thälmann Suhl, Meininger Straße 222
  • ab 1970 IFA-Kombinat VEB Fahrzeug- und Jagdwaffenwerk Ernst Thälmann Suhl, Meininger Straße 222
  • ab 1978 VEB Fahrzeug- und Jagdwaffenwerk Ernst Thälmann Suhl, IFA-Kombinat für Zweiradfahrzeuge, Suhl, Meininger Straße 222


 Für Informationen zu den einzelnen Modellen siehe Modelle Simson
 Zur Baujahrbestimmung von Simson-Fahrrädern siehe Datierung Simson Fahrräder


Geschichte

Im Jahre 1856 gründeten die Brüder Löb und Moses Simson die Firma Simson und Co. als Stahlwerk und Waffenfabrik. Ab 1896 wurden auch Fahrräder in die Produktpalette aufgenommen; ab 1908 baute man auch Personenkraftwagen. Durch die Nationalsozialisten wurden die jüdischen Eigentümer 1935 enteignet und die Produktion auf Rüstungsgüter umgestellt. Ab Anfang 1939 firmierte das um mehrere Betriebe vergrößerte Werk als Wilhelm Gustloff Werke, Nationalsozialistische Industriestiftung.

Noch im Jahr 1945 wurde die Produktion von Jagdwaffen, Kinderwagen, Drei- und Fahrrädern unter dem alten Namen Simson wieder aufgenommen. 1946 wurde der Betrieb Teil der Sowjetischen Aktiengesellschaft "Awtowelo". Bis 1949 gingen Simson-Fahrräder als "Reparationsleistung" in den Export oder an Behörden (Bahn, Post, Gesundheitswesen etc). Erst danach wurde auch für den Binnenmarkt produziert. 1952 wurde der Betrieb aus der Sowjetischen Aktiengesellschaft entlassen und verstaatlicht. Die Produktion von Fahrrädern lief noch bis 1957 und wurde zur Mitte jenes Jahres eingestellt.


Vergrößerung des Betriebes und Kombinatsbildung

Seit den 1950er Jahren wurden vormals eigenständige Privat- und volkseigene Betriebe in den VEB Simson eingegliedert. 1968 wurde Simson mit dem VEB Ernst-Thälmann-Werk Suhl zum VEB Fahrzeug- und Jagdwaffenwerk Ernst Thälmann Suhl zusammengeschlossen. 1970 wurde das IFA-Kombinat Fahrzeug- und Jagdwaffenwerk Ernst Thälmann Suhl gegründet (ab 1973: IFA-Kombinat Zweiräder); 1978 schließlich das IFA Kombinat für Zweiradfahrzeuge, dessen Stammbetrieb der VEB Fahrzeug- und Jagdwaffenwerk Ernst Thälmann Suhl wurde. Fortan fand sich das Simson-Logo bzw. der Markenname Simson auf vielen Erzeugnissen des Kombinates.
Einige Betriebsteile wurden unmittelbar Teil des VEB Simson, andere wurden als weiterbestehende Volkseigene Betriebe in die Kombinatsstruktur eingegliedert und dem Stammbetrieb unterstellt. Auch der VEB Mifa war ab 1970 Teil des Suhler Kombinates.

Bei vielen Produkten wurde im Laufe der Jahre nur noch der VEB Fahrzeug- und Jagdwaffenwerk Ernst Thälmann Suhl in Verbindung mit dem jeweiligen Betriebsteil als Hersteller angegeben; vor allem in den 1980er Jahren oftmals nicht einmal mehr der Betriebsteil.


Betriebsteile (Werke) und deren Produkte

Im Laufe der Jahre änderten sich offenbar die Nummerierung sowie das Fertigungsprogramm einiger Betriebsteile; vermutlich gab es aber in manchen Orten auch mehrere Werke. Bekannt sind folgende Werke, die Fahrradkomponenten herstellten:

Betriebsteil/Werk Ort Hervorgegangen aus Jahr der Eingliederung Produkte Produktion belegt für
Stammwerk Suhl -- -- vollständige Fahrräder, Marke Simson 1946 bis 1957
Fahrradrahmen 1946 bis 1957
Fahrradgabeln 1946 bis 1957
Schutzbleche 19xx bis 19xx
Felgen 19xx bis 19xx
Lenker 1953, 1956, 1957
Luftpumpen 1951
Werk 1 St. Kilian vrmtl. VEB Fahrzeugteile St. Kilian 19xx Pedale 19xx bis 19xx
Werk 2 Zella-Mehlis VEB Fahrzeugteilewerk Zella-Mehlis (FZTW), Firma Hugo Jülisch 1958 Getriebe 1960 bis 1968
Bowdenzugstoßbremsen 1960 bis 1968
Pedale 1958, 1959
Werk 3 Benshausen Firma Justin Popp 1959 Keilgetriebe 1958, 1959
Werk 4
(firmierte auch als VEB KEBA)
Barchfeld (Werra) -- 1966 Ketten 1966 bis 1968
Speichen und Nippel 1966 bis 1968
Werk 4/2 ?? ?? 19xx Rennradpedale, Rahmentretstrahlerpedale 1989, 1990
Pedalhaken 1990
Werk 7 Zella-Mehlis Firma Karl L. Schlütter nach 1967 Keilgetriebe, Renngetriebe, Getriebebestandteile 1981
Schnellspanner 1981
Bowdenzugstoßbremsen 1974
Werk 9 Barchfeld vrmtl. VEB Fahrradteile Bad Liebenstein 1976, Ausgliederung 1985 Klingeln 1981, bis längstens 1984
Fahrradständer 19xx bis 19xx, bis längstens 1984
Kettenschützer 1981, bis längstens 1984
Speichen, Speichennippel 1981, bis längstens 1984
Ketten 1981, bis längstens 1984
Werk 12 Neustadt am Rennsteig VEB Bremsenwerk Neustadt 1978 Bowdenzug-Felgenbremsen 1981, 1987 bis 1989
Kettenwerfer 19xx bis 19xx
Werk 13 Benshausen VEB Fahrrad-Zubehör, vrmtl. auch VEB Zweiradzubehör 1980 Rahmen- und Rennpedale 1980, 1981, 1983 bis 1986
Pedalhaken 19xx bis 19xx
Bowdenzug-Stoßbremsen 1981
Sattelverleger 1991
Sattelstützen 1981

Simson-Werbung