Mifa Modell SD 15: Unterschied zwischen den Versionen

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===Einordnung in die Modellpalette===


Beim Modell SD 15 von [[Mifa]] handelte es sich um ein 28"-Sportrad in Damenausführung. Vom [[Mifa Modell SD 15/2|Modell SD 15/2]] unterschied sich dieses Fahrrad durch die einfachere Ausstattung. Als Herrenausführung gab es das [[Mifa Modell SH 14/1|Modell SH 14/1]].
Ausgangspunkt der Sportrad-Modelle von [[Mifa]] in den 1950er Jahren bildete ein [[Mifa Herren-Sportrad 28"|Herren-Sportrad (28")]], dessen Typenbezeichnung bislang unbekannt ist. Anhand von Belegexemplaren kann nachvollzogen werden, dass Fahrräder dieses Typs schon 1953 produziert wurden und es damit die frühesten in der DDR gebauten Sporträder sind. Ab 1954 wurden dann Rahmenmuffen mit neuer Form für die Sporträder verwendet. Im gleichen Jahr folgten weitere Sport-Modelle und es entstand eine vergleichsweise vielfältige Palette. Vermutlich in diesem Zusammenhang erschien das hier beschriebene Fahrrad, doch lässt sich dies mangels entsprechender Prospekte o.ä. nicht nachweisen. Für die 28"-Sporträder in Damenausführung sind - zumindest ab dem Jahr 1956 - zwei Modellbezeichnungen belegt. Als Modell [[Mifa Modell SD 14/2|SD 14/2]] wurde eine gehobene Ausstattungsvariante mit zwei Felgenbremsen angeboten, während das Modell '''SD 15''' einfacher gehalten war. Als Herrenausführung gab es das [[Mifa Modell SH 14/1|Modell SH 14/1]]. Zwar ist davon auszugehen, dass es schon davor Damen-Sporträder von Mifa gab, doch lässt sich deren Existenz nicht belegen.


Die [[Rahmenhöhe]] betrug 55 cm. Wie bei Sporträdern üblich besaß auch dieses Fahrrad einen filigranen Hinterbau mit angelöteten [[Ausfallenden]]. Der Hinterbau war starr ausgeführt und besaß gerade Sitzstreben und gekröpfte Kettenstreben. Beim [[Rahmen]] selbst verzichtete man auf weitere [[Anlötteile]].
===Rahmen und Ausstattung===
Bekannt ist, dass spätestens ab 1954 neue Muffen für die Mifa-Sporträder verwendet wurden und es im gleichen Jahr bereits eine recht umfangreiche Modellpalette gab, in der auch 26"-Sporträder zu finden waren. Für den Produktionsbeginn kristallisiert sich daher der Zeitraum 1953/1954 heraus. Zwar ist davon auszugehen, dass es schon davor Damen-Sporträder von Mifa gab, doch lässt sich deren Existenz nicht belegen.<br>Im Vergleich mit dem Modell SD 15 wirkten die 1954 vorgestellten Sporträder von [[Diamant]] deutlich moderner. Angaben zu den konstruktiven Veränderungen während der Produktionszeit können nur bedingt gemacht werden. Die Damen-Sporträder sind nur selten zu finden und wurden offenbar schon 1957 oder 1958 aus dem Sortiment genommen. Dies legt die Vermutung nahe, dass die bei den Herren-Sporträdern vorgenommenen Weiterentwicklungen bei den Damenrädern ausblieben. Lediglich in einem Katalog des Jahres 1957 wird das [[Mifa Modell SD 15 s|Modell SD 15 s]] erwähnt, das sich jedoch nur durch die Rahmenform unterscheidet.


Ab Werk wurde das Modell SD 15 grundsätzlich mit einer [[Bremsen|Bowdenzugstempelbremse]] vorn, Rücktritt hinten sowie einem [[Tretlager|Keiltretlager]] in BSA-Ausführung ausgestattet. Ferner besaß das Modell SD 15 einen [[Lenker|Flachlenker]], einen [[Gepäckträger|Sportgepäckträger]] sowie [[Flügelmuttern]]. Schmale [[Felgen|Stahlfelgen]] und [[Schutzbleche|Stahlschutzbleche]] (in Rahmenfarbe lackiert und weiß liniert) waren weitere Erkennungsmerkmale. Anders als die entsprechenden Herren-Sporträder besaß das Modell SD 15 einen [[Sättel|Tourensattel]]. Offenbar wurde der Sportgepäckträger im Laufe der Zeit durch einen Gepäckträger in "Schwedenform" ersetzt.  
Im Vergleich zu den Tourenrädern zeichnet sich das Sportrad durch einen leichteren und vor allem hinsichtlich des Hinterbaus und der Vorderradgabel grazileren Rahmen aus. Die [[Rahmenhöhe]] betrug 55 cm. Wie bei Sporträdern üblich besaß auch dieses Fahrrad angelötete [[Ausfallenden]] vorn und hinten. Der Hinterbau war starr ausgeführt und besaß gerade Sitzstreben und anfangs noch gekröpfte Kettenstreben. Beim [[Rahmen]] selbst verzichtete man auf weitere [[Anlötteile]].<br>Ab Werk wurde das Modell SD 15 mit einer [[Bremsen|Bowdenzugstempelbremse]] vorn, Rücktritt hinten sowie einem [[Tretlager|Keiltretlager]] in BSA-Ausführung ausgestattet. Ferner besaß es einen [[Lenker|Flachlenker]] mit Leichtmetall-[[Vorbauten|Vorbau]], einen [[Gepäckträger|Sportgepäckträger]], einen [[Sättel|Tourensattel]] sowie [[Flügelmuttern]]. Schmale [[Felgen|Stahlfelgen]] und [[Schutzbleche|Stahlschutzbleche]] (in Rahmenfarbe lackiert und weiß liniert) waren weitere Erkennungsmerkmale. Als Sonderausführung war es auch mit dem bei den Herren-Sporträdern verwendeten Sportsattel erhältlich.<br>Im Vergleich mit dem Modell SD 15 wirkten die 1954 vorgestellten Sporträder von [[Diamant]] deutlich moderner. Der Verzicht auf Aluminiumfelgen und Felgenbremsen für diese Ausstattungsvariante dürfte auf die mangelnde Verfügbarkeit entsprechender Zulieferteile zurückzuführen sein. Gemäß [[DHZ-Katalog]] von 1956 kostete das Modell SD 15 261,50 DM.


Vermutlich gab es das Damensportrad analog der Herrenausführung mit einfachen Ringverzierungen und ab ca. 1956 mit Strahlenkopflackierungen. Weitere Details über die bei Mifa verwendeten Rahmendekore sind [[Datierung Mifa Fahrräder#Datierung mit Hilfe des Rahmendekors|hier]] zu finden.
===Änderungen während der Produktionszeit===


Bereits 1958 taucht die hier beschriebene Ausführung nicht mehr in Katalogen auf, was darauf schließen lässt, dass die Produktion kurz zuvor eingestellt wurde. Die entsprechenden Herrenausführungen verblieben noch etwas länger in der Modellpalette.  
Der Sportgepäckträger wurde 1956 durch einen Gepäckträger in "Schwedenform" ersetzt. Verglichen mit den übrigen Sporträdern von Mifa aus den 1950er Jahren sind die Damen-Sporträder (28") nur sehr selten zu finden und wurden offenbar schon 1957 aus dem Sortiment genommen. Dies legt die Vermutung nahe, dass die bei den Herren-Sporträdern vorgenommenen Weiterentwicklungen bei den Damenrädern ausblieben. Lediglich in einem Katalog des Jahres 1957 wird das [[Mifa Modell SD 15 s|Modell SD 15 s]] erwähnt, das sich jedoch nur durch die Rahmenform unterscheidet.


===Lackierung und Rahmendekor===
Ähnlich wie den übrigen Fahrradtypen von Mifa sind bei den Sporträdern des Zeitraums 1954/55 vorrangig Schwarz- bzw. Buntlackierungen ([[Lackierung#Uni-Lack ("Emaillierung")|Uni-Lackierung]]) mit einem Ringedekor zu finden. Danach wechselte man zu einem Strahlenkopfdekor, welches bis 1957 beibehalten wurde. Weitere Details über die bei Mifa verwendeten Rahmendekore sind [[Datierung Mifa Fahrräder#Datierung mit Hilfe des Rahmendekors|hier]] zu finden.
===Galerie===


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===Technische Merkmale===


* '''Technische Merkmale'''
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  - [[Rahmen|Stahlrohrrahmen]] mit [[Muffen|Außenmuffen]], Rahmenhöhe 55 cm, Hinterbau starr ausgeführt
* [[Rahmen|Stahlrohrrahmen]] mit [[Muffen|Außenmuffen]], Rahmenhöhe 55 cm, Hinterbau starr ausgeführt
  - Oberrohr gebogen, Unterrohr gerade
* Oberrohr gebogen, Unterrohr gerade
  - gerade Sitzstreben, gekröpfte Kettenstreben, schräge [[Ausfallenden]] nach vorn   
* gerade Sitzstreben, gekröpfte Kettenstreben, schräge [[Ausfallenden]] nach vorn   
  - [[Tretlager|Keiltretlager]] (BSA-Ausführung), [[Kettenblätter|Kettenblatt]] mit 46 Zähnen  
* [[Tretlager|Keiltretlager]] (BSA-Ausführung), [[Kettenblätter|Kettenblatt]] mit 46 Zähnen  
  - in Rahmenfarbe lackierte und doppelt weiß linierte [[Felgen|Stahlfelgen]] 28"; [[Flügelmuttern]]
* in Rahmenfarbe lackierte und doppelt weiß linierte [[Felgen|Stahlfelgen]] 28"; [[Flügelmuttern]]
  - Bereifung 28"x1 3/8"  
* Bereifung 28" × 1 <sup>3</sup>/<sub>8</sub>"  
  - vorn [[Bremsen|Stempelbremse]] mit Bowdenzug  
* vorn [[Bremsen|Stempelbremse]] mit Bowdenzug  
  - hinten [[Naben|Freilaufnabe]] mit Rücktrittbremse, Zahnkranz mit 20 Zähnen  
* hinten [[Naben|Freilaufnabe]] mit Rücktrittbremse, Zahnkranz mit 20 Zähnen  
  - [[Lenker|Sportlenker]] mit [[Vorbau]]
* [[Lenker|Sportlenker]] mit [[Vorbau]]
  - in Rahmenfarbe lackierte und doppelt weiß linierte [[Schutzbleche|Stahlschutzbleche]]
* in Rahmenfarbe lackierte und doppelt weiß linierte [[Schutzbleche|Stahlschutzbleche]]
  - Zubehör: [[Luftpumpe]], [[Werkzeugtasche]], Kleidernetz, [[Kettenschutz]]
* Zubehör: [[Luftpumpe]], [[Werkzeugtasche]], Kleidernetz, [[Kettenschutz]]
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[[Kategorie:Modelle Mifa]]
[[Kategorie:Modelle Mifa]]

Version vom 11. August 2015, 19:58 Uhr

 Diese Seite ist Teil der Modellübersicht des VEB Mifa-Werk Sangerhausen
 in der Unterkategorie Mifa Sporträder

Einordnung in die Modellpalette

Ausgangspunkt der Sportrad-Modelle von Mifa in den 1950er Jahren bildete ein Herren-Sportrad (28"), dessen Typenbezeichnung bislang unbekannt ist. Anhand von Belegexemplaren kann nachvollzogen werden, dass Fahrräder dieses Typs schon 1953 produziert wurden und es damit die frühesten in der DDR gebauten Sporträder sind. Ab 1954 wurden dann Rahmenmuffen mit neuer Form für die Sporträder verwendet. Im gleichen Jahr folgten weitere Sport-Modelle und es entstand eine vergleichsweise vielfältige Palette. Vermutlich in diesem Zusammenhang erschien das hier beschriebene Fahrrad, doch lässt sich dies mangels entsprechender Prospekte o.ä. nicht nachweisen. Für die 28"-Sporträder in Damenausführung sind - zumindest ab dem Jahr 1956 - zwei Modellbezeichnungen belegt. Als Modell SD 14/2 wurde eine gehobene Ausstattungsvariante mit zwei Felgenbremsen angeboten, während das Modell SD 15 einfacher gehalten war. Als Herrenausführung gab es das Modell SH 14/1. Zwar ist davon auszugehen, dass es schon davor Damen-Sporträder von Mifa gab, doch lässt sich deren Existenz nicht belegen.

Rahmen und Ausstattung

Im Vergleich zu den Tourenrädern zeichnet sich das Sportrad durch einen leichteren und vor allem hinsichtlich des Hinterbaus und der Vorderradgabel grazileren Rahmen aus. Die Rahmenhöhe betrug 55 cm. Wie bei Sporträdern üblich besaß auch dieses Fahrrad angelötete Ausfallenden vorn und hinten. Der Hinterbau war starr ausgeführt und besaß gerade Sitzstreben und anfangs noch gekröpfte Kettenstreben. Beim Rahmen selbst verzichtete man auf weitere Anlötteile.
Ab Werk wurde das Modell SD 15 mit einer Bowdenzugstempelbremse vorn, Rücktritt hinten sowie einem Keiltretlager in BSA-Ausführung ausgestattet. Ferner besaß es einen Flachlenker mit Leichtmetall-Vorbau, einen Sportgepäckträger, einen Tourensattel sowie Flügelmuttern. Schmale Stahlfelgen und Stahlschutzbleche (in Rahmenfarbe lackiert und weiß liniert) waren weitere Erkennungsmerkmale. Als Sonderausführung war es auch mit dem bei den Herren-Sporträdern verwendeten Sportsattel erhältlich.
Im Vergleich mit dem Modell SD 15 wirkten die 1954 vorgestellten Sporträder von Diamant deutlich moderner. Der Verzicht auf Aluminiumfelgen und Felgenbremsen für diese Ausstattungsvariante dürfte auf die mangelnde Verfügbarkeit entsprechender Zulieferteile zurückzuführen sein. Gemäß DHZ-Katalog von 1956 kostete das Modell SD 15 261,50 DM.

Änderungen während der Produktionszeit

Der Sportgepäckträger wurde 1956 durch einen Gepäckträger in "Schwedenform" ersetzt. Verglichen mit den übrigen Sporträdern von Mifa aus den 1950er Jahren sind die Damen-Sporträder (28") nur sehr selten zu finden und wurden offenbar schon 1957 aus dem Sortiment genommen. Dies legt die Vermutung nahe, dass die bei den Herren-Sporträdern vorgenommenen Weiterentwicklungen bei den Damenrädern ausblieben. Lediglich in einem Katalog des Jahres 1957 wird das Modell SD 15 s erwähnt, das sich jedoch nur durch die Rahmenform unterscheidet.

Lackierung und Rahmendekor

Ähnlich wie den übrigen Fahrradtypen von Mifa sind bei den Sporträdern des Zeitraums 1954/55 vorrangig Schwarz- bzw. Buntlackierungen (Uni-Lackierung) mit einem Ringedekor zu finden. Danach wechselte man zu einem Strahlenkopfdekor, welches bis 1957 beibehalten wurde. Weitere Details über die bei Mifa verwendeten Rahmendekore sind hier zu finden.

Galerie

Technische Merkmale