Mifa Modell 401: Unterschied zwischen den Versionen

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===Rahmen und Ausstattung===
===Rahmen und Ausstattung===
Die grundsätzliche Rahmenform des Modells S 8 wurde beibehalten, dennoch muss das Modell 401 als eine Neukonstruktion betrachtet werden: Rahmenrohre und der Gabelscheiden waren kürzer, der Rahmen insgesamt niedriger, Hinterbau und Gabelenden waren gänzlich anders gestaltet. Verwendet wurden außerdem Muffen mit veränderter Form. Diese kamen bald darauf auch bei den überarbeiteten Jugendrädern von Mifa zur Anwendung. Der offen ausgeführte Hinterbau besaß gekröpfte Sitz- und Kettenstreben sowie anfangs einfache [[Gabelenden]]. Die Laufräder hatten eine Größe von 20“ ([[Felgen|Stahlfelgen]]). Ein [[Tretlager|Glockentretlager]] sowie eine [[Bremsen|Stempelbremse]] mit Gestänge waren weitere Kenzeichen.
Die grundsätzliche Rahmenform (Unisexrahmen) des Modells S 8 wurde beibehalten, dennoch muss das Modell 401 als eine Neukonstruktion betrachtet werden: kürzerer und dafür höherer Rahmen (plus 4 cm), kürzerer Steuerkopf, steilerer Hinterbau und andere Gabelenden. Verwendet wurden außerdem Muffen mit veränderter Form; diese kamen bald darauf auch bei den überarbeiteten Jugendrädern von Mifa zur Anwendung. Der offen ausgeführte Hinterbau besaß gekröpfte Sitz- und Kettenstreben sowie anfangs einfache [[Gabelenden]]. Die Laufräder hatten eine Größe von 20“ ([[Felgen|Stahlfelgen]]). Ein [[Tretlager|Glockentretlager]] sowie eine [[Bremsen|Stempelbremse]] mit Gestänge waren weitere Kenzeichen.


===Änderungen während der Produktionszeit===
===Änderungen während der Produktionszeit===
Katalogbilder von 1959 zeigen Modell 401 noch mit einem Dekor ohne Mifa-Schriftzug. Wenig später wurde dieser ergänzt. Ab Anfang der 1960er Jahre wurde die Verbindung Sattelrohr-Oberrohr nicht mehr geschweißt, sondern gemufft. Gemäß Katalogabbildungen besaß das Modell 401 bis mindestens 1964 keine Beleuchtung und keinen [[Gepäckträger]]. In Katalogen der Jahre 1967 und 1969 ist das Kinderfahrrad dann mit kompletter Beleuchtungsanlage sowie Gepäckträger und Stempelbremse mit Bowdenzug abgebildet. Zudem fällt der überarbeitete Hinterbau auf, der nun über schräge [[Ausfallenden]] verfügt. Gegen Ende der Produktionszeit wurde scheinbar vermehrt auf Felgen und Schutzbleche aus Aluminium zurückgegriffen.
Katalogbilder von 1959 zeigen Modell 401 noch mit einem Dekor ohne Mifa-Schriftzug, der ab spätestens 1962 hinzu kam. Ab Anfang der 1960er Jahre wurde die Verbindung Sattelrohr-Oberrohr nicht mehr geschweißt sondern gemufft. Gemäß Katalogabbildungen besaß das Modell 401 bis mindestens 1964 keine Beleuchtung und keinen [[Gepäckträger]]. In Katalogen der Jahre 1967 und 1969 ist das Kinderfahrrad dann mit kompletter Beleuchtungsanlage sowie Gepäckträger und Stempelbremse mit Bowdenzug abgebildet. Zudem fällt der überarbeitete Hinterbau auf, der nun über schräge [[Ausfallenden]] verfügt. Gegen Ende der Produktionszeit wurde scheinbar vermehrt auf Felgen und Schutzbleche aus Aluminium zurückgegriffen.


===Galerie===
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===Technische Merkmale===
===Technische Merkmale===
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   - Stahlrohrrahmen mit Außenmuffen, Oberrohr und Unterrohr gerade, Rahmenhöhe 40 cm
   - Stahlrohrrahmen mit Außenmuffen, Oberrohr und Unterrohr gerade, Rahmenhöhe 44 cm
   - gekröpfter Hinterbau, Ausfallenden nach hinten für Kettenspanner
   - gekröpfter Hinterbau, Ausfallenden nach hinten für Kettenspanner
     (später Sportausfallenden nach vorn)
     (später Sportausfallenden nach vorn)

Version vom 12. September 2018, 20:23 Uhr

 Diese Seite ist Teil der Modellübersicht des VEB Mifa-Werk Sangerhausen
 in der Unterkategorie Mifa Kinderräder

Einordnung in die Modellpalette

Im Zuge der Sortimentsbereinigung endete bei Mifa die Produktion des Kinderfahrrades Modell S 8. Ab 1959 wurde stattdessen das Modell 401 gebaut. Im Zeitraum 1970/1971 führte eine erneute Überarbeitung des Kinderfahrrads zur neuen Typenbezeichnung 401 L.

Rahmen und Ausstattung

Die grundsätzliche Rahmenform (Unisexrahmen) des Modells S 8 wurde beibehalten, dennoch muss das Modell 401 als eine Neukonstruktion betrachtet werden: kürzerer und dafür höherer Rahmen (plus 4 cm), kürzerer Steuerkopf, steilerer Hinterbau und andere Gabelenden. Verwendet wurden außerdem Muffen mit veränderter Form; diese kamen bald darauf auch bei den überarbeiteten Jugendrädern von Mifa zur Anwendung. Der offen ausgeführte Hinterbau besaß gekröpfte Sitz- und Kettenstreben sowie anfangs einfache Gabelenden. Die Laufräder hatten eine Größe von 20“ (Stahlfelgen). Ein Glockentretlager sowie eine Stempelbremse mit Gestänge waren weitere Kenzeichen.

Änderungen während der Produktionszeit

Katalogbilder von 1959 zeigen Modell 401 noch mit einem Dekor ohne Mifa-Schriftzug, der ab spätestens 1962 hinzu kam. Ab Anfang der 1960er Jahre wurde die Verbindung Sattelrohr-Oberrohr nicht mehr geschweißt sondern gemufft. Gemäß Katalogabbildungen besaß das Modell 401 bis mindestens 1964 keine Beleuchtung und keinen Gepäckträger. In Katalogen der Jahre 1967 und 1969 ist das Kinderfahrrad dann mit kompletter Beleuchtungsanlage sowie Gepäckträger und Stempelbremse mit Bowdenzug abgebildet. Zudem fällt der überarbeitete Hinterbau auf, der nun über schräge Ausfallenden verfügt. Gegen Ende der Produktionszeit wurde scheinbar vermehrt auf Felgen und Schutzbleche aus Aluminium zurückgegriffen.

Galerie

Technische Merkmale

  - Stahlrohrrahmen mit Außenmuffen, Oberrohr und Unterrohr gerade, Rahmenhöhe 44 cm
  - gekröpfter Hinterbau, Ausfallenden nach hinten für Kettenspanner
     (später Sportausfallenden nach vorn)
  - Glockentretlager, Kettenblatt mit 36 Zähnen
  - Stahlfelgen 20", Sechskantmuttern. Ab etwa 1967 teilweise auch Aluminiumfelgen.
  - Bereifung 20" × 1 3/4"
  - vorn Stempelbremse mit Gestänge (später mit Bowdenzug)
  - hinten Freilaufnabe mit Rücktrittbremse, Zahnkranz mit 20 Zähnen
  - Kinderlenker ohne Vorbau
  - in Rahmenfarbe lackierte und weiß linierte Stahlschutzbleche,
    ab etwa 1967 auch polierte Leichtmetallschutzbleche
  - Zubehör: Kettenschutz, Luftpumpe, Werkzeugtasche