Fahrradgriffe: Unterschied zwischen den Versionen

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Version vom 11. April 2018, 09:07 Uhr

Fahrradgriffe wurden an DDR-Fahrrädern fast ausschließlich serienmäßig angebracht. Daneben gab es Griffe auch als Zubehörteile zu kaufen; auch Lenker wurden oft bereits mit Griffen bestückt verkauft. Lenker von Rennrädern wurden mit Lenkerband umwickelt; an Saalsporträdern waren zumeist keine Fahrradgriffe montiert.

Fahrradgriffe wurden hauptsächlich aus Bakelit, Gummi und anderen Kunststoff hergestellt. Eine Besonderheit stellen die bis mindestens 1952 von der Firma August Oschmann produzierten Griffe aus Holz dar. Wie bei vielen anderen Fahrradteilen war auch bei den Lenkergriffen die Vielfalt in den 1950er und 1960er Jahren am größten.

Hersteller

Unter anderem:

  • Hugo Günther (belegt für 1945, 1947, 1951 bis 1957, 1962 bis 1964, 1966 bis 1968, 1970)
  • VEB Schaltermontage Probstzella (belegt für 1973, 1974, 1976)
  • HAGUFA (belegt für 1963, 1964, 1966, 1967)
  • Rotpunkt (belegt für 1963)
  • ZITZA
  • Etzold & Baessler (belegt für 1951, 1963, 1964, 1966, 1967)
  • Gummiwarenfabrik Brieselang (belegt für 1956 bis 1963)
  • August Oschmann, Hohleborn (belegt für 1945, 1946, 1948, 1950 bis 1952)
  • „Rogerit“ Kunststoffwarenfabrik, Lichtenberg/Sachs (belegt für 1946, 1948)
  • Friedrich W. Schönherr, Rothenfurth/Sachs (belegt für 1945, 1946, 1948, 1950, 1951)
  • KAUTAS Vereinigung Volkseigener Betriebe der Kautschuk- und Asbestindustrie, Leipzig (belegt für 1949, 1950)
  • Ernst Bernhardt, Leipzig (belegt für 1950)
  • VEB Gummiwerk Liegau, Liegau-Augustusbad (belegt für 1964, 1966)
  • VEB Elastik Gotha
  • Arno Stier (belegt für 1947)
  • Weisse & Co., Gräfenthal/Thür (belegt für 1945, 1947, 1948)
  • Gummiwerke "Elbe" AG, Klein-Wittenberg (Elbe) (belegt für 1945)
  • Alb. Matthes, Probstzella/Thür. (belegt für 1945)
  • Georg Bernhardt, Gräfenthal/Thür. (belegt für 1945, 1947, 1950)
  • Baldauf (belegt für 1945)
  • Kunstharzpresserei Wolf & Kunze, Meißen (belegt für 1949)
  • Abteilung der SAG „Kaustik“, Elektrochemisches Kombinat, Bitterfeld (belegt für 1951)

Modelle

Griffe aus Bakelit mit Papphülse

Bei Bakelit handelte es sich um einen Duroplast auf Phenolharzbasis, das beim Aushärten eine charakteristisch dunkelbraune oder schwarze Farbe erhielt. Bis in die 1950er Jahre war Bakelit der gebräuchliche Kunststoff, später wurde er zunehmend von farblich vielseitigeren und elastischeren Kunststoffen in vielen Bereichen verdrängt. Bakelitgriffe an Fahrrädern konnte bei einem Sturz schnell zersplittern, zudem war eine ergonomische Formgestaltung der Griffe nicht möglich. Dennoch wurde Bakelit in der DDR noch bis 1969 für Fahrradgriffe verwendet. Wegen der unelastischen Eigenschaften, benötigten Bakelitgriffe eine Papphülse, die eine feste Verbindung mit dem Lenker herstellte. Aufgrunddessen weisen derartige Griffe besondere Eigenschaften auf, Hinweise dazu sind Hier beschrieben.

Für Hinweise


Griffe aus Gummi und anderen Kunststoffen


Zubehör für Fahrradgriffe