Möve Modell 100: Unterschied zwischen den Versionen
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Version vom 30. März 2013, 20:47 Uhr
Diese Seite ist Teil der Modellübersicht des VEB Möve-Werk Mühlhausen in der Unterkategorie Möve Sport- und Tourensporträder
Das "leichte Herren-Tourenrad" Modell 100 von Möve taucht erstmals in einem Möve-Katalog von 1954 auf. Gesichert sind nur die Baujahre 1955 und 1956. Dieses Fahrrad war mit DM 337,50 das teuerste Modell des VEB Möve-Werk überhaupt (laut Gesamtkatalog 1956). In welchem Zusammenhang die Entwicklung dieses für Möve untypischen Rades eingeleitet wurde, ist unklar. Die Anzahl der hergestellten Exemplare ist nicht überliefert, es existieren nur noch wenige erhaltene Exemplare.
Beim Modell 100 handelte es sich um ein 28"-Tourensportrad mit 56 cm Rahmenhöhe. Die Konstruktion beinhaltet Elemente von Touren- und Sportrahmen (u.a. schräge Ausfallenden, normale Tourengabel). Der Hinterbau war offen ausgeführt, mit geraden Sitzstreben sowie gekröpften Kettenstreben. Am Rahmen befanden sich keine weiteren Anlötteile.
Während der gesamten Bauzeit wurde diese Rad mit einem Keiltretlager (Thompson-Ausführung), Aluminiumfelgen und silbernen Stahlschutzblechen ausgestattet. Ein Sportlenker mit Vorbau, ein Sportsattel sowie ein Sportgepäckträger sind weitere Erkennungsmerkmale. Markant sind der auf dem vorderen Schutzblech angebrachte Scheinwerfer, die Dreigangschaltung sowie der unter Aufpreis erhältliche Tachometer. Aufgrund der hochwertigen Ausstattung und Verarbeitung trägt das Modell 100 den Namen "Möve Gold".
Noch im Laufe des Produktionsjahres 1955 wurden folgende Veränderungen eingeführt: Eine Überarbeitung des Rahmens führte zur Verkürzung des Radstandes um ca. 4 cm, was die sportliche Note betonte. Die Form der Steuerkopfmuffen, der Ausfallenden und des Lenkers wurden überarbeitet. Die Bereifung wurde von 28"x1,5" auf 28"x1,75" angepasst. Flügel- statt Sechskantmuttern kamen nun zum Einsatz.
Analog den einfacheren Tourenrädern (z.B. Modell 10) war das Modell 100 einfarbig lackiert und besaß am Unterrohr, am Oberrohr und an den Gabelscheiden ein Ringdekor. Auffällig ist der "Möve Gold"-Schriftzug am Unterrohr. Die Produktion endet nach etwa zweijähriger Bauzeit Ende 1956 wahrscheinlich wegen Sortimentsbereinigung.
Abildung des Modells 100 von Möve im DHZ-Katalog (1956).
Verkauf von Fahrrädern im Konsum-Landwarenhaus Tambach-Dietharz (Thüringen) (Juni 1956). Ganz vorn steht ein Möve Modell 100. Es besitzt Sportradpedale sowie einen Scheinwerfer, die nach herkömmlicher Art mit einem Halter am Schaft des Vorbaulenkers befestigt ist. Die Schutzbleche scheinen in der Rahmenfarbe lackiert zu sein. Die hier angebrachten Fahrradgriffe sind bislang nicht bekannt.
- Technische Merkmale
- Stahlrohrrahmen mit Außenmuffen, Rahmenhöhe 56 cm - Gerader Hinterbau, Ausfallenden nach vorn - Keiltretlager, Kettenblatt mit 46 Zähnen - Polierte Aluminiumfelgen, 28" - Bereifung 28"x1 1/2" bzw. 28"x1,75" - Vorn Stempelbremse mit Bowdenzug - Hinten Freilaufnabe mit Rücktrittbremse, Dreifach-Zahnkranz - Sportlenker mit Vorbau - Stahlschutzbleche - Zubehör: Luftpumpe, Werkzeugtasche, auf Wunsch mit Tachometer