Strahlenkopf: Unterschied zwischen den Versionen
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===Der Diamant-Strahlenkopf=== | |||
Anfang der 30er Jahre stellte Diamant seine Variante des Strahlenkopfs vor, der bis Mitte der 50er Jahre im Design unverändert ein weithin sichtbares und charakteristisches Merkmal dieser Marke bleiben sollte. Dabei sind die Steuerkopfmuffen in einer meist hellen Farbe lackiert, die in drei spitz zulaufenden Strahlen auf den Rahmenrohren bzw. den Gabelscheiden fortgesetzt wird. Einzigartig sind dann die darauf lackierten Spitzen, die in Richtung der Strahlen zeigen. | |||
Den Diamant-Strahlenkopf gab es in einer Vielzahl von Varianten, die auf die Grundfarbe des Rahmens abgestimmt waren und mitunter namensgebend für bestimmte Modellpaletten wurden (z.B. Silber-Chrom-Modelle und die zeitgleich gebauten Gold-Chrom-Modelle). Bei den Fahrrädern aus DDR-Produktion blieb diese Vielfalt zunächst erhalten und zierte zeitweise nahezu die gesamte Modellpalette. Nur bei dem neuentwickelten Rennrad [[Diamant Modell 167|Modell 167]] verzichtete man gänzlich auf dieses traditionelle Stilelement. | Den Diamant-Strahlenkopf gab es in einer Vielzahl von Varianten, die auf die Grundfarbe des Rahmens abgestimmt waren und mitunter namensgebend für bestimmte Modellpaletten wurden (z.B. Silber-Chrom-Modelle und die zeitgleich gebauten Gold-Chrom-Modelle). Bei den Fahrrädern aus DDR-Produktion blieb diese Vielfalt zunächst erhalten und zierte zeitweise nahezu die gesamte Modellpalette. Nur bei dem neuentwickelten Rennrad [[Diamant Modell 167|Modell 167]] verzichtete man gänzlich auf dieses traditionelle Stilelement. | ||
Allerdings war der Strahlenkopf eine sehr aufwendige Form der Verzierung, da er eine ganze Reihe von Lackier- und Linierschritten verlangte, was entsprechend Zeit und qualifizierte Lackierer forderte und nicht dazu beitrug, dass die Planvorgaben einfach erreicht werden konnten. Darum wurde der Strahlenkopf im Laufe der 50er Jahre immer weiter vereinfacht, in dem statt der drei Strahlen an den Gabelscheiden nur noch einer lackiert wurde und auch die Anzahl der Spitzen reduziert wurde. Ab etwa 1960 wurde sogar ganz auf die bunten Spitzen verzichtet und nur noch die Strahlen in hammerschlag-silber lackiert, bis der klassische Strahlenkopf endgültig von einem einfachen Farbverlauf abgelöst wurde. (siehe [[Datierung Diamant Fahrräder#Dekor an Steuerkopf und Gabel|Dekor an Steuerkopf und Gabel]]) | Allerdings war der Strahlenkopf eine sehr aufwendige Form der Verzierung, da er eine ganze Reihe von Lackier- und Linierschritten verlangte, was entsprechend Zeit und qualifizierte Lackierer forderte und nicht dazu beitrug, dass die Planvorgaben einfach erreicht werden konnten. Darum wurde der Strahlenkopf im Laufe der 50er Jahre immer weiter vereinfacht, in dem statt der drei Strahlen an den Gabelscheiden nur noch einer lackiert wurde und auch die Anzahl der Spitzen reduziert wurde. Ab etwa 1960 wurde sogar ganz auf die bunten Spitzen verzichtet und nur noch die Strahlen in hammerschlag-silber lackiert, bis der klassische Strahlenkopf endgültig von einem einfachen Farbverlauf abgelöst wurde. (siehe [[Datierung Diamant Fahrräder#Dekor an Steuerkopf und Gabel|Dekor an Steuerkopf und Gabel]]) | ||
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Datei:Diamant-Strahlenkopf-1948.JPG|Diamant-Strahlenkopf in der ursprünglichen Ausführung (mit drei Strahlen an jedem Rohr und zahlreichen roten Spitzen) | |||
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===Strahlenköpfe bei Fahrrädern anderer Hersteller=== | |||
Auch [[Mifa]], [[Möve]] und [[Simson]] verwendeten an zahlreichen Fahrradmodellen Strahlenkopfdekore. Abmessungen und gestalterische Details (z. B. geflammt, durchbrochen) unterschieden sich je nach Hersteller und Modellen. | |||
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Datei:Bild 183-10732-0005.jpg|Strahlenköpfe wurden mittels Schablonen per Hand gespritzt. Hier: "Der Speziallackierer und Aktivist Joachim Volkland der Fahrradwerke Mifa, Sangerhausen beim Spritzen von Strahlenköpfen." (1951) | |||
Datei:Beispiele Strahlenköpfe MIFA Katalog 1959.jpg|Beispiele für Strahlenköpfe verschiedener Ausgestaltung in einem Mifa-Export-Katalog von 1959. | |||
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[[Kategorie:Wissenswertes]] | [[Kategorie:Wissenswertes]] |
Aktuelle Version vom 2. April 2017, 21:30 Uhr
Der sogenannte Strahlenkopf ist ein Dekorelement, das an Fahrrädern von allen großen DDR-Fahrradherstellern - teilweise bis Mitte der 1960er Jahre - zur Verzierung der Rahmen Verwendung fand.
Der Diamant-Strahlenkopf
Anfang der 30er Jahre stellte Diamant seine Variante des Strahlenkopfs vor, der bis Mitte der 50er Jahre im Design unverändert ein weithin sichtbares und charakteristisches Merkmal dieser Marke bleiben sollte. Dabei sind die Steuerkopfmuffen in einer meist hellen Farbe lackiert, die in drei spitz zulaufenden Strahlen auf den Rahmenrohren bzw. den Gabelscheiden fortgesetzt wird. Einzigartig sind dann die darauf lackierten Spitzen, die in Richtung der Strahlen zeigen.
Den Diamant-Strahlenkopf gab es in einer Vielzahl von Varianten, die auf die Grundfarbe des Rahmens abgestimmt waren und mitunter namensgebend für bestimmte Modellpaletten wurden (z.B. Silber-Chrom-Modelle und die zeitgleich gebauten Gold-Chrom-Modelle). Bei den Fahrrädern aus DDR-Produktion blieb diese Vielfalt zunächst erhalten und zierte zeitweise nahezu die gesamte Modellpalette. Nur bei dem neuentwickelten Rennrad Modell 167 verzichtete man gänzlich auf dieses traditionelle Stilelement.
Allerdings war der Strahlenkopf eine sehr aufwendige Form der Verzierung, da er eine ganze Reihe von Lackier- und Linierschritten verlangte, was entsprechend Zeit und qualifizierte Lackierer forderte und nicht dazu beitrug, dass die Planvorgaben einfach erreicht werden konnten. Darum wurde der Strahlenkopf im Laufe der 50er Jahre immer weiter vereinfacht, in dem statt der drei Strahlen an den Gabelscheiden nur noch einer lackiert wurde und auch die Anzahl der Spitzen reduziert wurde. Ab etwa 1960 wurde sogar ganz auf die bunten Spitzen verzichtet und nur noch die Strahlen in hammerschlag-silber lackiert, bis der klassische Strahlenkopf endgültig von einem einfachen Farbverlauf abgelöst wurde. (siehe Dekor an Steuerkopf und Gabel)
Strahlenköpfe bei Fahrrädern anderer Hersteller
Auch Mifa, Möve und Simson verwendeten an zahlreichen Fahrradmodellen Strahlenkopfdekore. Abmessungen und gestalterische Details (z. B. geflammt, durchbrochen) unterschieden sich je nach Hersteller und Modellen.