Mifa Modell 107

Diese Seite ist Teil der  Übersichtsartikel Modellübersicht des VEB Mifa-Werk Sangerhausen Mifa Tourensporträder ab 1971

Als Modell 107 hatte Mifa seit 1972 ein 26"-Tourensportrad im Sortiment, das sich lediglich in Ausstattungsdetails vom Typ 102 unterschied. Die entsprechende Damen-Ausführung trug die Modellnummer 159. Dieses Fahrrad war als Ersatz für die 28"-Tourenräder gedacht und wurde daher preiswerter angeboten als die übrigen Tourensporträder. Im Zuge einer Verbesserung der Ausstattung der Tourensporträder wurde das Modell 107 vermutlich Mitte der 1980er Jahre eingestellt.

Modellspezifische Merkmale

Um bei den Modellen 107 und 159 einen niedrigeren Verkaufspreis zu ermöglichen, wurden hinsichtlich der Ausstattung einige Vereinfachungen vorgenommen: So besaß das Modell 107 ein Glockentretlager und lackierte Stahlfelgen. Die übrige Ausstattung glich der des Modells 102 (u. a. Flachlenker, Tourensattel,Stempelbremse mit Bowdenzug). Die Stahlschutzbleche wurden in Rahmenfarbe lackiert und weiß liniert. In geringem Umfang gab es auch Exemplare, die mit grauen Stahlschutzblechen (abhängig von der Rahmenfarbe liniert) versehen waren. Entsprechend den Beschlüssen der VVB Automobilbau durfte dieses neue Tourensport-Modell nicht teurer sein als das bisher preiswerteste Tourenrad von Mifa. Daher wurde für das Modell 107 zunächst ein Endverbraucherpreis (EVP) von 211,- M festgelegt. Vermutlich, um diesen sehr niedrigen Preis zu halten, wurden auch in späteren Jahren stets nur die einfachsten verfügbaren Ausstattungskomponenten verwendet.

Ab 1978, spätestens jedoch ab 1979 wurde ein Lenker mit neuentwickelter Form verwendet. Eine Neuerung des Jahres 1979 stellte ein filigranerer Gepäckträger dar. Dieser erwies sich jedoch aufgrund der geringen Belastbarkeit als Rückschritt. Im Zeitraum 1978/79 wurde die Vorderradgabel überarbeitet. Vermutlich seit 1984 wurden für die Tourensporträder keine Stahlfelgen mehr angeboten – fortan besaß das hier beschriebene Fahrrad Aluminiumfelgen. Aluminiumschutzbleche blieben die Ausnahme und beschränken sich auf die späten Baujahre ab ca. 1984. Da jedoch seit Mitte der 1980er Jahre - von Ausnahmen abgesehen - auch kaum noch Fahrräder mit Glockentretlagern hergestellt wurden, entfiel das Modell 107 recht bald. Das jüngste bislang bekannte Exemplar stammt von 1986, und in einer Modellübersicht von 1989 ist es nicht mehr zu finden.

Galerie

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  Mifa Modell 107 (1974)
  Ein nahezu vollständig original erhaltenes Modell 107. Die Klingel ist jüngeren Datums. Es fehlen Luftpumpe und Werkzeugtasche.

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  Lackierte Stahlfelgen, Glockentretlager und Stempelbremsen waren schon Mitte der 1970er Jahre nicht mehr zeitgemäß.

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  Mitte der 1970er Jahre war die Vielfalt bei den Fahrrädern und Fahrradteilen bereits deutlich zurückgegangen. Dieses Fahrrad trägt die typischen Anbauteile dieser Zeit (z.B. Beleuchtungsanlage von FER, Tourensattel mit Gummidecke von Möve). Das hier erkennbare Mifa-Emblem auf dem hinteren Schutzblech entfiel schon bald im Zusammenhang mit einem neuen Rahmendekor.

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  Mifa Modell 107 (1974)
  Ein weiteres original erhaltenes Exemplar.

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  Zum Fundzustand wurden lediglich Sattel und Luftpumpe ergänzt.

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  Auch das bruchanfällige Rücklicht Typ 8507.8 war noch vorhanden.

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  Die Platte als Verbindungsstück der Kettenstreben ist an diesem wenig benutzten Exemplar bereits abgebrochen.

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  Der Flachlenker verleiht dem Fahrrad, anders als der klassische Eindruck mit lackierten Stahlfelgen und -Schutzblechen erwarten lässt, einen vergleichsweise sportlichen Charakter.

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  Mifa Modell 107 (1975)
  Auch dieses Modell 107 befindet sich in einem gepflegten und vollständig originalen Zustand. Zudem ist es die seltenere Version mit grauen Schutzblechen (hier passend zur Rahmenfarbe rot liniert) und Mifa-Emblem auf dem hinteren Schutzblech.

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  Mifa Modell 107 (1981)
  Ein mit Ausnahme des Seitenständers originales Exemplar in rosenrot. Auch hier handelt es sich um die einfachste Ausstattungsvariante mit lackierten Stahlfelgen. Der Sattel mit Gummidecke hier in der längeren Herrenausführung, die offenbar nicht immer an den Herrenrädern verwendet wurde.

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  Mifa Modell 107 (1983)
  In der Zeit 1983-1985 wurden die Fahrräder häufig mit gumwall-Reifen ausgestattet, so auch dieses originale Exemplar (Tachometer als Zubehör).

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  Mifa Modell 107 (1984/85)
  Vermutlich erst ab 1984 wurde auch das Modell 107 alternativ mit Aluminiumschutzblechen ausgestattet. Dies betraf scheinbar nur noch wenige Fahrräder, denn für die Zeit nach 1986 sind keine Belegexemplare mehr bekannt.

Technische Merkmale

	Modell 107
Rahmen:	Stahlrohrrahmen mit Außenmuffen, Hinterbau offen, Ketten- und Sitzstreben gerade
Rahmenform:	Diamant-Form
Rahmenhöhe:	560 mm
Steuerrohrlänge:	130 mm
Befestigungspunkte für Kettenschutz:	An Sitz- und Unterrohr
Anlötteil für Dynamo:	An der Vorderradgabel (spät. 1984 überarbeitet)
Haltespitzen für Luftpumpe:	Am Sitzrohr
Tretlager:	Glockentretlager TL-10
Übersetzungs- verhältnis:	46:18
Vorderradnabe:	Dreiteilige Vorderradnabe (Stahl)
Hinterradnabe:	Rücktrittnabe
Bremsen:	Vorn Stempelbremse mit Bowdenzug, hinten Rücktritt
Lenker:	Flachlenker ohne Vorbau (ab 1978 Tourensport-Lenker)
Sattel:	Tourensattel mit Gummidecke (Möve P 400) (ab 1983 Tourensattel mit PUR-Decke)
Felgen:	lackierte Stahlfelgen (ab ca. 1984 Aluminiumfelgen)
Bereifung:	Drahtreifen 26" × 1 3/4” (47-559)
Schutzbleche:	Stahlschutzbleche, grau bzw. in Rahmenfarbe lackiert (ab ca. 1983 auch Aluminiumschutzbleche)
Zubehör:	Luftpumpe, Werkzeugtasche, Gepäckträger, Kettenschutz
Preis:	211,- M (1972)