Leichtmetall: Unterschied zwischen den Versionen
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Aktuelle Version vom 5. Oktober 2022, 18:50 Uhr
Unter Leichtmetall, häufig mit LM abgekürzt, verstand man in der DDR-Fahrradindustrie verschiedene gewichtssparende Werkstoffe, mit denen vor allem in den 1950er und 1960er Jahren bei den unterschiedlichsten Fahrradteilen experimentiert wurde. Dabei kamen vorwiegend Aluminium-Legierungen zum Einsatz, aber auch Magnesium- und Zink-Legierungen wurden verarbeitet. Neben der Gewichtsreduzierung spielte auch die Einsparung von Stahl-Halbzeug (Bleche, Draht etc.) eine wichtige Rolle, das zu dieser Zeit teilwiese noch importiert werden musste und damit teuer war. In eine ähnliche Richtung zielte auch die Verwendung von Kunststoffen, wie z.B. Decelith. Ab etwa Mitte der 1960er Jahre veränderte sich das Sortiment der LM-Teile aufgrund verschiedener Faktoren kaum noch und beschränkte sich bei den Fahrrädern im Wesentlichen auf Felgen, Schutzbleche, Bremshebel, Felgenbremsen und Flügelmuttern sowie verschiedene Rennrad-Teile.
Ingesamt wurde an Fahrrädern der DDR erheblich mehr Leichtmetall verbaut als bei zeitgenössischen Fahrrädern Westeuropas. Felgen und Schutzbleche aus Leichtmetall waren in Westeuropa teuren und hochwertigen Fahrrädern vorbehalten, während sie an DDR-Fahrrädern allgemein verbreitet, ab Ende der 1970er Jahre sogar dominierend waren.
Produkte aus Leichtmetall
- Fahrradrahmen (Hainsberger Metallwerke, 1951)
- Felgen (Grünert und Walzwerk Hettstedt)
- Felgenbremsen und Bremshebel
- Dynamos
- Flügelmuttern (VEB Berliner Metallhütten- und Halbzeugwerke, Fichten & Sachs/RENAK)
- Gepäckträger
- Kettenblätter
- Lenker (Mechanische Werkstätten Wurzen-Deuben)
- Pedale (FZTW, Mitte der 1950er Jahre)
- Rücklichter
- Scheinwerfer
- Tretkurbeln (FZTW, Mitte der 1950er Jahre)
- Vorbauten (Grünert/MZ; Mechanische Werkstätten Wurzen-Deuben)