Kettenschützer: Unterschied zwischen den Versionen
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Version vom 6. August 2016, 20:17 Uhr
Kettenschützer dienen im eigentlichen Sinne weniger dem Schutz der Kette als vielmehr der Hose vor der Fahrradkette. Oftmals wurden beim Fehlen eines Kettenschutzes Hosenklammern zum Schutz der Hose verwendet.
Bis Anfang der 1960er Jahre hatten Herren-Tourenräder keine Kettenschützer, Damenräder dagegen wurden immer mit Kettenschützern ausgestattet. Bis Anfang/Mitte der 1960er Jahre wurden Kettenschützer mittels Schellen befestigt, danach gab es an den Rahmen angelötete Halterunge, in die die Befestigungsschrauben gedreht wurden. Ab Anfang der 1960er Jahre wurden zudem auch Herrenräder serienmäßig mit einem Kettenschutz ausgestattet. Die Luxus-Sporträder von Diamant wurden grundsätzlich mit einem Aluminiumkettenschutz ausstattet.
Kettenschützer gab es aus Stahl in Rahmenfarbe lackiert, verchromt, sandfarben (als Zubehörteil), aus schwarzem Kunststoff sowie aus blankem Aluminium (nur an Diamant-Luxus-Sporträdern).
Ab Anfang der 1980er Jahre wurden einige Fahrradmodelle mit verbesserten Kettenschützern ausgestattet, die den oberen und unteren Kettenzug sowie das Kettenblatt abdeckten. Von diesen Kettenschützern sind verschiedene Ausführungen bekannt. Während an Fahrrädern von Diamant und teilweise bei Mifa eine Variante aus Metall verwendet wurde, sind von einigen Mifa- und Fortschritt-Modellen auch solche Kettenschützer aus Plaste bekannt. Bei Fahrrädern mit dem verbesserten Kettenschutz fehlen meist die sonst üblichen Hülsen am Unter- und Sattelrohr. Stattdessen verwendete man Halterungen, die am Tretlager festgeschraubt wurden.
Hersteller
Unter anderem:
- Diamant (belegt für 1963, 1964, 1966, 1967)
- LUMET (belegt für 1954 bis 1957)
- Luther (belegt für 1947, 1950, 1958, 1960 bis 1971)
- VEB Fahrradteile Bad Liebenstein (belegt für 1972 bis 1976)
- VEB Fahrzeug- und Jagdwaffenwerk Ernst Thälmann Suhl (belegt für 1976 bis 1984), spätestens ab 1981 Werk 9, Barchfeld
- KEBA (belegt für 1985 bis 1989)
- Mifa
- Saxonia (belegt für 1947, 1948, 1956 bis 1959)
- Wikrol (belegt für 1952 bis 1964)
- VEB Berliner Metallhütten- und Halbzeugwerke (belegt für 1956)
- bislang unbekannter Hersteller aus Zossen (belegt für 1955)
Ausführungen
Zeitraum: 1950er Jahre
Hersteller: Wikrol
Verbaut an: Zubehör
Material: Stahlblech, lackiert
Bemerkungen: kurze, auffällig geschwungene FormZeitraum: 1950er Jahre (hier: um 1957/1958)
Hersteller: Saxonia
Verbaut an: Zubehör
Material: Stahlblech, lackiert
Farben: silber (im Bild), schwarz
Bemerkungen: kurze AusführungZeitraum: 1955 bis 1957
Hersteller: Diamant
Verbaut an: Diamant-Luxus-Sporträdern
Material: Aluminium
Bemerkungen: mit Öffnung im hinteren Abschnitt; nur am Unterrohr und an der Kettenstrebe befestigtZeitraum: 1957 bis 1967
Hersteller: Diamant
Verbaut an: Diamant-Luxus-Sporträdern
Material: Aluminium
Bemerkungen: an Unter- und Sitzrohr sowie an der Kettenstrebe befestigtZeitraum: 198x bis 1990
Hersteller: Mifa
Verbaut an: mit Gangschaltung ausgestatteten Mifa-Sporträdern
Material: Aluminium, eloxiert
Bemerkungen: Auch als mattschwarz eloxierte Ausführung produziert.Zeitraum: 1979-1990
Hersteller: Mifa
Verbaut an: Tourensporträder von Mifa
Material: Stahlblech
Bemerkungen: Bis ca. 1981 verchromt, bis 1985 schwarz-, später in Rahmenfarbe lackiert.Zeitraum: 1988 bis 1990
Hersteller: ?
Verbaut an: Mifa Modell 1001
Material: Kunststoff
Bemerkungen:Halterung am Sitzrohr verschweißt.