Diamant Modell 167: Unterschied zwischen den Versionen

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Version vom 26. Januar 2011, 18:27 Uhr

Nach dem Ende des Krieges produzierte Diamant Rennräder nur in sehr kleiner Stückzahl. Bis April 1954 entstanden knapp 700 Exemplare des bekannten Modells 67. 1952 hatte die Entwicklung eines völlig neuen Rennrads begonnen. Die Rundscheidengabel sollte ein charakteristisches Merkmal der neuen Rennräder werden, und tatsächlich behielt man diese Gabel bis 1990 bei. Nachdem sich die Versuchsserie bei Radsportveranstaltungen bestens bewährt hatte, begann noch im Jahre 1954 die Serienfertigung.

Der Rahmen des neuen Modells 167 bestand aus leichten Chrommolybdän-Stahlrohren und war in vier verschiedenen Rahmenhöhen lieferbar (52, 55, 58 oder 61 cm). Zudem besaß er viele zusätzliche Anlötteile, etwa Zugführungen für die hintere Felgenbremse, für Kettenschaltung und Schalthebel sowie für die Luftpumpe. Viele Anbauteile bestanden aus Aluminium (z.B. Lenker, Vorbau, Pedale, Naben, zeitweise auch Tretkurbeln). Alle Ausführungen des Modells 167 besaßen grundsätzlich Leichtmetallfelgen (27") für Schlauchreifen sowie ein Keiltretlager mit hohlgebohrter Welle. Ab Werk waren die Rennräder straßentauglich, d.h. mit Schutzblechen, einer Klingel sowie einer Beleuchtungsanlage (vorn in Form eines Dynamoscheinwerfers) ausgerüstet. Überwiegend wurde die “Straßenausstattung“ jedoch abgebaut.

Es gab Ausführungen ohne Gangschaltung, mit Viergang-Kettenschaltung oder Achtgang-Kettenschaltung. Die Räder ohne Gangschaltung hatten stets Sportausfallenden, während die Ausführungen mit Gangschaltung überwiegend vertikale Ausfallenden besaßen. Zu dieser Zeit wurden die Rennräder noch mit Flügelmuttern ausgestattet. Weitere Unterschiede gab es hinsichtlich der Ausstattung der Rennräder. So stammte die Kettenschaltung von Optima oder Renak, ebenso die Schalthebel. Der Umwerfer hingegen kam zunächst von Optima, später dann von Elgersburg bzw. Alda. Die Pedale (mit Haken und Lederriemen) stammten von Infesto. Ein Leder-Rennsattel vom VEB Möve-Werk Mühlhausen sowie eine lange Aluminium-Luftpumpe rundeten die Ausstattung ab.

Speziell für die Friedensfahrt und ähnliche Radsportveranstaltungen entstanden ab 1955 in sehr geringer Stückzahl die “Friedensfahrtrahmen“. Sie unterschieden sich vor allem durch einen kompakteren Hinterbau und eine spezielle Kettenwerfereinrichtung, die durch das Sattelrohr hindurch angebracht war. Knapp 200 Exemplare dieser Sonderausführung entstanden.