Möve Modell 10: Unterschied zwischen den Versionen

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Version vom 24. September 2017, 19:38 Uhr

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Einordnung in die Modellpalette

Unter der Bezeichnung Modell 10 hatte Möve ein 28"-Tourenrad in Herrenausführung im Sortiment. Eine sehr ähnliche Variante mit 26"-Laufrädern war als Modell 50 lieferbar. Das Modell 10 und dessen Nachfolgemodell 35 101 waren die mit Abstand am häufigsten gebauten Fahrräder von Möve.
Das Jahr des Produktionsbeginns lässt sich nicht eindeutig benennen. In einem Katalog des Jahres 1951 ist noch der Vorgänger, das Modell 184, abgebildet. Da die Unterschiede zwischen den beiden Typen nur gering sind, ist eine genaue Abgrenzung schwierig. Vermutlich noch 1951, spätestens jedoch 1954 erfolgte die Einführung einer neuen Modellpalette. In diesem Zusammenhang wurde bei Möve die Produktion des hier beschriebenen Tourenrads aufgenommen.

Rahmen und Ausstattung

Das Modell 10 besaß einen klassischen Tourenrahmen mit offenem Hinterbau, gekröpften Sitz- und Kettenstreben sowie einfachen Gabelenden. Typisch für ein Tourenrad jener Zeit war der Verzicht auf Anlötteile am Rahmen. Seit 1955 besaß das Modell 10 ein neues Kettenblatt, das fortan in dieser Form bei allen in der DDR produzierten Fahrrädern mit Glockentretlagern verwendet wurde. Neben dem Glockentretlager gehörten Stahlfelgen sowie Stahlschutzbleche zur Ausstattung. Felgen und Schutzbleche waren in Rahmenfarbe oder silbern lackiert und baujahrabhängig doppelt oder dreifach liniert. Tourenlenker, Stempelbremse mit Gestänge sowie ein Tourensattel waren weitere Erkennungsmerkmale. Eine Rahmentasche, eine Luftpumpe sowie ein Tourengepäckträger rundeten die Ausstattung ab. Gemäß DHZ-Katalog von 1956 kostete dieses Fahrrad 203,- DM. Ein auffallender Unterschied des Nachfolgemodells ist der begradigte Tourenlenker, der teilweise schon Mitte 1960 am Modell 10 montiert wurde.
Für die Baujahre 1955 bis 1957 sind Sonderausführungen mit der Zusatzbezeichnung "Silber" bekannt, in den entsprechenden Katalogen wird diesbezüglich jedoch nichts erwähnt. Diese Sondermodelle besaßen eine höherwertige Ausstattung als die gewöhnlichen Modelle, z.B. Aluminium- statt Stahlfelgen oder Keil- statt Glockentretlager. Zudem sind unabhängig von den "Silber"-Modellen Exemplare zu finden, die statt des üblichen Tourengepäckträgers einen Sportgepäckträger besitzen.

Lackierung und Rahmendekor

Anfangs besaß das Modell 10 noch eine Strahlenkopflackierung sowie einen sehr schlichten "Möve"-Schriftzug am Unterrohr. Ab etwa 1954 wurden die Rahmen einfarbig lackiert (fast immer handelte es sich um Uni-Lackierungen) und mit einem Ringdekor am Unter- und Oberrohr sowie an den Gabelscheiden verziert. Die "Silber"-Sondermodelle sind am entsprechenden Schriftzug zu erkennen. Ende der 1950er Jahre wurde das Ringdekor durch ein einfacheres Spritzdekor ersetzt. Von Mitte 1955 bis Ende 1960 wurden die Rahmen mit dem Abziehbild "MÖVE MODELL 10" bzw. "TYPE 10" versehen. Damit sind die Möve-Fahrräder aus dieser Zeit die einzigen DDR-Fahrräder, an denen die konkrete Typenbezeichnung abgelesen werden kann. Danach wurde diese Typenbezeichnung im Zuge der Sortimentsbereinigung, die beim VEB Möve-Werk von 1959 bis 1960 dauerte, in Modell 35 101 geändert.

Galerie

Technische Merkmale