FER Dynamos: Unterschied zwischen den Versionen
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Version vom 7. September 2013, 20:02 Uhr
Im Jahr 1958 fusionierten die volkseigenen Betriebe AUFA und Elektrische Fahrzeugausrüstung Ruhla (EFR) zum VEB Fahrzeugelektrik Ruhla (FER). Bei der Fahrradbeleuchtung hatte dies zunächst keinen Einfluss auf die Produktion; alle Komponenten wurden unverändert weiterproduziert und auch der Name AUFA wurde noch bis etwa 1960 verwendet. Die Betriebsnummer wurde dagegen bereits angepasst, sodass aus dieser Übergangszeit auch Teile mit zunächst unstimmigen Kombinationen von Marke und Nummer bekannt sind. Danach jedoch wurden sämtliche Fahrradelektrikteile bis zur Wende mit FER gekennzeichnet.
Dynamo-Modelle von FER
Ab der ersten Hälfte der 1960er Jahre wurden alle in der DDR handelsüblichen Fahrräder werksseitig mit Dynamos des Herstellers FER ausgestattet (Leistung grundsätzlich 3 Watt). Zunächst wurde das bereits von AUFA bekannte Modell "Standard" produziert, welches auch als Typ 8007.3 bezeichnet wurde. Schon bald darauf folgte der nur geringfügig veränderte Typ 8007.4 (die Typennummer ist auf dem Andrückmechanismus zu finden), der mit kleinen Weiterentwicklungen noch bis weit in die 1990er Jahre hinein angeboten wurde. Diesen Dynamo gab es sowohl für Links- als auch für Rechtsmontage. Nur bei den Sporträdern besaßen die Dynamos zusätzlich einen Spritzschutz aus Aluminium, bei den übrigen Modellen fehlte dieses Detail. Eine Sonderstellung nehmen die Rennräder, die frühen Klappräder sowie einige Universalräder von Mifa ein. Diese verfügten über einen Dynamo-Scheinwerfer.
Zeitraum: spätestens Oktober 1958 bis 1961Dynamo Typ 8007.3
Verwendung:
Material: Aluminium, Stahl (verzinkt)
Unterteil: Aluminium
Bemerkungen: mit Schriftzug "Standard", baugleich mit Dynamo von AUFA- FERDynamo1967.JPG
Zeitraum: ca. 1964 bis 1966Dynamo Typ 8007.4
Verwendung: alle Fahrradtypen
Material: Aluminium, Stahl (verzinkt)
Unterteil: Aluminium
Bemerkungen: mit Öleinfüllschraube (roter Kunststoff) - 100 3071.JPG
Zeitraum: 1971 bis 1974Dynamo Typ 8007.4
Verwendung: alle Fahrradtypen
Material: Aluminium, Stahl (verzinkt)
Unterteil: Kunststoff (grau)
Bemerkungen: starke Prägung u.a. mit "DDR" - Bild2582.jpg
Zeitraum: 1984 bis 1986Dynamo Typ 8007.4
Verwendung: alle Fahrradtypen
Material: Aluminium, Stahl (verzinkt)
Unterteil: Kunststoff (schwarz)
Bemerkungen: Pluspol nunmehr mit Klemmung statt mit Rändelmutter
Die von FER produzierten Dynamos wurden auch in größeren Mengen exportiert. Sie wiesen die gleichen Merkmale auf wie die für den Binnenmarkt vorgesehenen Exemplare, doch wurden sie zumindest für den österreichischen Markt mit anderen Markennamen versehen. Auch die Halterung wurde teilweise anders gestaltet.
Dynamo-Scheinwerfer von FER
Dynamo-Scheinwerfer wurden werksseitig nur an Rennrädern von Diamant verwendet, teilweise auch an den frühen Klapprädern sowie einigen Universalrädern von Mifa. Auch die Dynamo-Scheinwerfer verfügten über einen Spritzschutz aus Aluminium. Der Dynamo selbst war dabei identisch mit der Normalausführung und weist die gleichen baujahrsspezifischen Merkmale auf, besaß jedoch eine angenietete Halterung für den Scheinwerfer. Der Scheinwerfer war deutlich kompakter gebaut als üblich und besaß zunächst eine stark gewölbte Streuscheibe. Frühestens 1975 wurde der Scheinwerfer überarbeitet und hatte nun eine gerade Streuscheibe. Die erste Ausführung glich noch dem Modell "Standard" von AUFA und war mit der Typennummer 8007.2 geprägt. Die überarbeitete Variante trug dann die Nummer 8007.2/1, welche frühestens 1968, spätestens jedoch 1974 in 8007.8 geändert wurde.
Dynamo-Scheinwerfer Typ 8007.2
Ausführung aus der Zeit um 1960, die auch an Diamant-Wandersport-Rädern verwendet wurde- Bild25223.jpg
Dynamo-Scheinwerfer Typ 8007.8
Noch bis mindestens 1974 besaßen die Scheinwerfer eine stark gewölbte Streuscheibe. Der Dynamo selbst war mit der Normalausführung identisch. - FER Dynamoscheinwerfer.jpg
Dynamo-Scheinwerfer Typ 8007.8
Dieser Dynamo-Scheinwerfer aus den 1980er Jahren (hier um 1985) besitzt eine gerade Streuscheibe sowie am Pluspol eine Klemmung statt einer Rändelmutter.