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Version vom 25. November 2013, 19:42 Uhr
Die Herstellung von elektrischer Fahrzeugbeleuchtung hat in Eisenach eine lange Tradition, die auch in der DDR nicht unterbrochen wurde. Der herstellende Betrieb blieb dabei immer der gleiche, doch wurde der Firmenname im Laufe der 50er Jahre mehrfach geändert, wodurch an sich baugleiche Erzeugnisse mit unterschiedlichen Herstellerkennzeichen versehen wurden. Nachfolgend sollen die unterschiedlichen Firmennamen und die zugehörigen Produkte chronologisch aufgelistet werden.
MELAS
- Metallwarenfabrik Alfred Schwarz
- spätestens 1948 „Melas“ LEB Elektro-Fahrzeugzubehör vorm. Metallwerk A. Schwarz, Eisenach/Thür.
- später VEB Elektrofahrzeugzubehör
Gegründet wurde die Metallwarenfabrik Alfred Schwarz in Eisenach im Jahr 1907 und die Produktpalette umfasste bereits vor dem Zweiten Weltkrieg alle Teile der Fahrradbeleuchtung in verschiedenen Ausführungen. 1937 wurde MELAS von dem Unternehmen UNION übernommen. Nach 1945 wurde der Betrieb unter sowjetische Führung gestellt, bald darauf in Landeseigentum, dann in Staatseigentum überführt und in VEB Elektrofahrzeugzubehör unbenannt. Die Produktionsvielfalt wurde drastisch reduziert, sodass jeweils nur noch ein Scheinwerfer-, Rücklicht und Dynamomodell hergestellt wurde. Trotz der Enteignung und Umbenennung des Betriebes wurden die hergestellten Produkte aber noch bis etwa 1950 mit dem Namen MELAS versehen. Auch in der Bundesrepublik wurden bis mindestens 1958 Melas-Beleuchtungskomponenten produziert, Hersteller war UNION Fröndenberg (Ruhr).
Produkte:
IKA AFE
VEB Auto- und Fahrradelektrik Eisenach
Wie zahlreiche andere Betriebe mit Bezug zur Elektrotechnik gehörte auch der VEB Elektrofahrzeugzubehör zur Vereinigung Volkseigener Betriebe für Installationen, Kabel und Apparate Leipzig (IKA), weshalb die Produkte ab Anfang der 50er Jahre auch mit dem IKA-Warenzeichen gekennzeichnet wurden. Darunter findet sich die Abkürzung AFE, die für den neuen Betriebsnamen VEB Auto- und Fahrradelektrik steht. Dieses Kürzel wurde bis mind. 1955 verwendet.
Produkte:
AUFA
VEB Auto- und Fahrradelektrik Eisenach
Nach der Auflösung der Verwaltung Volkseigener Betriebe IKA am 31. März 1953 wurde das IKA-Logo noch etwa bis mind. Ende 1954 verwendet. Der Name des Betriebes blieb ebenfalls bestehen, aber die Kurzbezeichnung wurde ab spätestens Ende 1955 aus den Anfangsbuchstaben der beiden Fertigungssparten Auto und Fahrrad zusammengesetzt. In diesem Zusammenhang ist eine klare Rückbesinnung auf die Marke MELAS erkennbar, was besonders im ersten Entwurf des neuen Betriebslogos deutlich wird. Daneben wurde das aktuelle Dynamomodell mit einem geschwungenen Standard-Schriftzug geprägt, der in gleicher Form auch schon auf MELAS-Dynamos aus der Zeit vor dem Zweiten Weltkrieg zu finden war. Der Markenname MELAS konnte nicht reaktiviert werden, da die Namensrechte wegen der Zugehörigkeit vor dem Zweiten Weltkrieg noch immer bei UNION Fröndenberg (Ruhr) lagen.
Produkte:
Gründung des VEB FER
Im Jahr 1958 fusionierten die volkseigenen Betriebe AUFA und Elektrische Fahrzeugausrüstung Ruhla (EFR) zum VEB Fahrzeugelektrik Ruhla (FER).
Bei der Fahrradbeleuchtung hatte dies zunächst keinen Einfluss auf die Produktion; alle Komponenten wurden unverändert weiterproduziert und auch der Name AUFA wurde noch bis etwa 1960 verwendet. Die Betriebsnummer wurde dagegen bereits angepasst, sodass aus dieser Übergangszeit auch Teile mit zunächst unstimmigen Kombinationen von Marke und Nummer bekannt sind. Ab etwa 1961 entfiel der Standard-Schriftzug auf den Dynamos.
Danach wurden sämtliche Fahrradelektrikteile bis zur Wende mit FER gekennzeichnet.
AUFA nach der Wende
Die Sparte Fahrradlichtanlagen blieb als Teil der inzwischen privatisierten FER Fahrzeugelektrik GmbH erhalten und wurde im Jahr 2000 als aufa FER ausgegliedert. Zu den bekanntesten Neuentwicklungen aus dieser Zeit zählt der aufa-Speichendynamo.
Im Frühjahr 2008 meldete das Unternehmen Insolvenz an.