Mifa Modell 207: Unterschied zwischen den Versionen
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Das Modell 207 besaß ein [[Tretlager|Keiltretlager]] (Thompson-Ausführung), zwei [[Bremsen|Felgenbremsen]] sowie schmale [[Felgen|Leichtmetallfelgen]] für [[Bereifung]] der Breite 1 3/8". Die Reifen waren eine Neuentwicklung aus dem [[TSG|VEB Gummikwerke Thüringen]] und besaßen einen verringerten Rollwiderstand. [[Schutzbleche]] aus Leichtmetall, [[Sattel|Sportsattel]] sowie [[Gepäckträger|Sportgepäckträger]] waren weitere Ausstattungsmerkmale. Eine Neuentwicklung stellte auch der [[Lenker]] dar. <br> | Das Modell 207 besaß ein [[Tretlager|Keiltretlager]] (Thompson-Ausführung), zwei [[Bremsen|Felgenbremsen]] sowie schmale [[Felgen|Leichtmetallfelgen]] für [[Bereifung]] der Breite 1 3/8". Die Reifen waren eine Neuentwicklung aus dem [[TSG|VEB Gummikwerke Thüringen]] und besaßen einen verringerten Rollwiderstand. [[Schutzbleche]] aus Leichtmetall, [[Sattel|Sportsattel]] sowie [[Gepäckträger|Sportgepäckträger]] waren weitere Ausstattungsmerkmale. Eine Neuentwicklung stellte auch der [[Lenker]] dar. <br> | ||
Anders als die übrigen Sporträder von Mifa besaß das Modell 207 Vorderrad- und Hinterradnaben aus Aluminium. Dazu war es mit einer Fünffach-[[Ritzel|Leerlaufzahnkranz]] sowie ein [[Gangschaltung|Schaltwerk]] von [[Favorit]] ausgestattet. Anstelle des sonst üblichen Kettenschutzes kam hier eine Kettenschutzscheibe aus Aluminium zum Einsatz, die am [[Kettenblatt]] angeschraubt wurde. Eine zusätzliche Speichenschutzscheibe am Hinterrad sollte verhindern, dass die Kette in den Raum zwischen Ritzel und Speichen gerät. Ein [[Fahrradschlösser|Speichenschloss]] sowie ein [[Fahrradständer|Seitenständer]] ergänzten die Ausstattung. Damit boten speziell die Sporträder der "Sprint"-Serie ein deutlich zeitgemäßeres Äußeres sowie eine vergleichsweise luxuriöse Ausstattung. Die überarbeiteten Mifa-Sporträder und auch die neuen [[Diamant Rennsport-Modelle|Rennsporträder]] von [[Diamant]] deuten darauf hin, dass man Ende der 1980er Jahre bemüht war, mit vertretbarem Aufwand eine größere Anzahl solcher Fahrräder anzubieten als bisher. Die verwendeten Komponenten waren solide, technische Fortschritte der jüngsten Vergangenheit wie Parallelogramm-Schaltwerke und keillose Tretlager | Anders als die übrigen Sporträder von Mifa besaß das Modell 207 Vorderrad- und Hinterradnaben aus Aluminium. Dazu war es mit einer Fünffach-[[Ritzel|Leerlaufzahnkranz]] sowie ein [[Gangschaltung|Schaltwerk]] von [[Favorit]] ausgestattet. Anstelle des sonst üblichen Kettenschutzes kam hier eine Kettenschutzscheibe aus Aluminium zum Einsatz, die am [[Kettenblatt]] angeschraubt wurde. Eine zusätzliche Speichenschutzscheibe am Hinterrad sollte verhindern, dass die Kette in den Raum zwischen Ritzel und Speichen gerät. Ein [[Fahrradschlösser|Speichenschloss]] sowie ein [[Fahrradständer|Seitenständer]] ergänzten die Ausstattung. Damit boten speziell die Sporträder der "Sprint"-Serie ein deutlich zeitgemäßeres Äußeres sowie eine vergleichsweise luxuriöse Ausstattung. Die überarbeiteten Mifa-Sporträder und auch die neuen [[Diamant Rennsport-Modelle|Rennsporträder]] von [[Diamant]] deuten darauf hin, dass man Ende der 1980er Jahre bemüht war, mit vertretbarem Aufwand eine größere Anzahl solcher Fahrräder anzubieten als bisher. Die verwendeten Komponenten waren solide, technische Fortschritte der jüngsten Vergangenheit wie Parallelogramm-Schaltwerke und keillose Tretlager wurden allerdings nicht nachvollzogen. Mit einem Preis von etwa 580,- M war das Fahrrad relativ teuer: So kostete ein Sportrad ohne Gangschaltung wenige Jahre zuvor nur etwa 350,- M. | ||
Mit den Modellen 207 und 257 führte Mifa bei den Sporträdern ein neues Rahmendekor ein, das mit dem der übrigen Fahrräder nicht mehr identisch war. Von den einfacheren Sporträdern (Modell 214 etc.) kann der Typ 207 auch anhand des Schriftzugs "Sprint" am Oberrohr unterschieden werden. Einige Sporträder der hier beschriebenen Ausführung besitzen zudem eine Zweifarb-Lackierung, wobei bisher nur solche in der Farbkombination rot/schwarz aufgetaucht sind. Offenbar blieb dieses Lackierungsschema den Sporträdern der "Sprint"-Serie vorbehalten. Weitere Details über die bei Mifa verwendeten Rahmendekore sind [[Datierung Mifa Fahrräder#Datierung mit Hilfe des Rahmendekors|hier]] zu finden. | Mit den Modellen 207 und 257 führte Mifa bei den Sporträdern ein neues Rahmendekor ein, das mit dem der übrigen Fahrräder nicht mehr identisch war. Von den einfacheren Sporträdern (Modell 214 etc.) kann der Typ 207 auch anhand des Schriftzugs "Sprint" am Oberrohr unterschieden werden. Einige Sporträder der hier beschriebenen Ausführung besitzen zudem eine Zweifarb-Lackierung, wobei bisher nur solche in der Farbkombination rot/schwarz aufgetaucht sind. Offenbar blieb dieses Lackierungsschema den Sporträdern der "Sprint"-Serie vorbehalten. Weitere Details über die bei Mifa verwendeten Rahmendekore sind [[Datierung Mifa Fahrräder#Datierung mit Hilfe des Rahmendekors|hier]] zu finden. |
Version vom 4. April 2015, 03:35 Uhr
Diese Seite ist Teil der Modellübersicht des VEB Mifa-Werk Sangerhausen
in der Unterkategorie Mifa Sporträder
Das Modell 207 von Mifa trug die Zusatzbezeichnung "Sprint". Diese Version besaß eine Fünfgang-Kettenschaltung und stellte das am besten ausgestattete Sportrad dar. Die entsprechende Damenausführung von Mifa trug die Modellnummer 257.
Vor ihrer Markteinführung wurden die "Sprint"-Modelle ausgiebig getestet, u. a. auf der "6. MIFA Testfahrt 'Pamir-Tienschan 87'" im Sommer 1987. Ein Bericht und Bilder dieser Tour wurde in der Zeitschrift DER DEUTSCHE STRAßENVERKEHR, Ausgabe 5/1988 veröffentlicht:
Das 1987 vorgestellte Fahrrad besaß vor allem eine luxuriösere Ausstattung, der Rahmen war weitgehend mit dem der einfachen Mifa-Sporträder ohne Gangschaltung identisch. So besaß auch das Modell 207 zusätzliche Ösen für den Bowdenzug der hinteren Felgenbremse und eine an der Vorderradgabel angebrachte Halterung für den Dynamo. Die Luftpumpenhalterung befand sich bei diesem Modell jedoch am Unterrohr. Darüber hinaus verfügte es über Zugführungsösen für den Bowdenzug der Kettenschaltung. Hinzugekommen war außerdem eine Halterung für das von nun an serienmäßige Speichenschloss. Diese Halterung war an der linken Sitzstrebe angelötet.
Das Modell 207 besaß ein Keiltretlager (Thompson-Ausführung), zwei Felgenbremsen sowie schmale Leichtmetallfelgen für Bereifung der Breite 1 3/8". Die Reifen waren eine Neuentwicklung aus dem VEB Gummikwerke Thüringen und besaßen einen verringerten Rollwiderstand. Schutzbleche aus Leichtmetall, Sportsattel sowie Sportgepäckträger waren weitere Ausstattungsmerkmale. Eine Neuentwicklung stellte auch der Lenker dar.
Anders als die übrigen Sporträder von Mifa besaß das Modell 207 Vorderrad- und Hinterradnaben aus Aluminium. Dazu war es mit einer Fünffach-Leerlaufzahnkranz sowie ein Schaltwerk von Favorit ausgestattet. Anstelle des sonst üblichen Kettenschutzes kam hier eine Kettenschutzscheibe aus Aluminium zum Einsatz, die am Kettenblatt angeschraubt wurde. Eine zusätzliche Speichenschutzscheibe am Hinterrad sollte verhindern, dass die Kette in den Raum zwischen Ritzel und Speichen gerät. Ein Speichenschloss sowie ein Seitenständer ergänzten die Ausstattung. Damit boten speziell die Sporträder der "Sprint"-Serie ein deutlich zeitgemäßeres Äußeres sowie eine vergleichsweise luxuriöse Ausstattung. Die überarbeiteten Mifa-Sporträder und auch die neuen Rennsporträder von Diamant deuten darauf hin, dass man Ende der 1980er Jahre bemüht war, mit vertretbarem Aufwand eine größere Anzahl solcher Fahrräder anzubieten als bisher. Die verwendeten Komponenten waren solide, technische Fortschritte der jüngsten Vergangenheit wie Parallelogramm-Schaltwerke und keillose Tretlager wurden allerdings nicht nachvollzogen. Mit einem Preis von etwa 580,- M war das Fahrrad relativ teuer: So kostete ein Sportrad ohne Gangschaltung wenige Jahre zuvor nur etwa 350,- M.
Mit den Modellen 207 und 257 führte Mifa bei den Sporträdern ein neues Rahmendekor ein, das mit dem der übrigen Fahrräder nicht mehr identisch war. Von den einfacheren Sporträdern (Modell 214 etc.) kann der Typ 207 auch anhand des Schriftzugs "Sprint" am Oberrohr unterschieden werden. Einige Sporträder der hier beschriebenen Ausführung besitzen zudem eine Zweifarb-Lackierung, wobei bisher nur solche in der Farbkombination rot/schwarz aufgetaucht sind. Offenbar blieb dieses Lackierungsschema den Sporträdern der "Sprint"-Serie vorbehalten. Weitere Details über die bei Mifa verwendeten Rahmendekore sind hier zu finden.
Das ab 1987 produzierte Modell 207 "Sprint" stellte die am besten ausgestattete Ausführung der Mifa-Sporträder dar. Der bei diesem Exemplar verbaute Stabbatteriebehälter gehörte nicht zur Werksausstattung. Auch der Tachometer ist ein nachträglich angebrachtes Zubehörteil.
- Technische Merkmale
- Stahlrohrrahmen mit Außenmuffen, Rahmenhöhe 56 cm, Hinterbau starr ausgeführt
- gerade Sitzstreben, gerade Kettenstreben, schräge Ausfallenden nach vorn
- Halterung für Dynamo an der Gabel angelötet
- am Unterrohr angelötete Halterung für die Luftpumpe
- am Hinterbau angelötete Halterung für Speichenschloss
- Keiltretlager Thompson-Ausführung, Kettenblatt mit 48 Zähnen
- polierte Aluminiumfelgen 28", Hutmuttern
- Bereifung 28"x1 3/8" (neuentwickelte Leichtlaufbereifung)
- vorn und hinten Felgenbremse
- Fünffach-Leerlaufzahnkranz mit 24/20/18/16/14 Zähnen
- Vorderrad- und Hinterradnabe aus Aluminium
- Lenker mit Vorbau
- Zubehör: Kettenschutzscheibe vorn, Speichenschutzscheibe hinten, Luftpumpe, Werkzeugtasche, Speichenschloss, Seitenständer
Weblinks
- Private Internetseite von Dr. Lutz Gebhardt, u. a. mit Tourberichten und Bildern mehrerer MIFA-Testfahrten: http://www.li.lu.free.fr/